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Geschichte Kurs 11.2 1996 / 97
Referat
Thema: Die Französische Revolution
Die Französische Revolution 1789-1804
André Brochhagen
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Die französische Revolution
Die französische Revolution entstand durch folgende grundlegende Ereignisse
(aus: Die französische Revolution: Das Bürgertum drängt an die Macht)
1789
5.5 Zusammentreffen der Generalstände
17.6 Die Vertreter des dritten Standes erklären sich zur Nationalversammlung
14.7 Sturm auf die Bastille
Juli/August la grande Peur (die große Furcht)
4./5.8. Beschlüsse der Nationalversammlung zur Beseitigung der Feudalität
26.8. Erklärung der Menschen und Bürgerrechte
5.10. Zug der Pariser Frauen nach Versailles. Der König wird mit seiner Familie
nach Paris geholt
10.10 Einziehung der Kirchengüter. Vorbereitung der Ausgabe von Assignaten
1790 Zivilverfassung des Klerus
1791
14.6 Gesetz Le Chapelier: Verbot von Gesellen- und Arbeiterkoalitionen
20.-25.6. Fluchtversuch des Königs und seiner Familie
3.9. Verkündung der Verfassung
1792
20.4. Kriegserklärung an Österreich. Beginn der Kriege gegen die verbündeten
europäischen Mächte
10.8. Volksaufstand in Paris. Revolutionäre Commune.
21.9. Abschaffung der Monarchie
21.1. Hinrichtung Ludwigs XVI.
25.6 Sturz der Gironde
23.8 Wehrgesetz: Levée en masse
5.9 Reorganisation des Revolutionstribunals. Beginn der Schreckensherrschaft
unter Führung der Jakobiner
In einer Veranschaulichung wären zwei Höhepunkte zu nennen:
_
1) Sturm auf die Bastille 5) Sturz der Jakobiner
2) Erklärung der Mensch- und Bürgerrechte6) Napoleon
3) Koalitionskriege 7) Staatsstreich Napoleons
4) Hinrichtung des Königs 8) Selbstkrönung Napoleons zum Kaiser
Zur Wirtschaft Frankreichs 1789:
Frankreich war 1789 sozusagen Pleite. Der Staat hatte sein Geld vor allem für
die Kriegführung ausgegeben, aber die Industrie wenig, bzw. kaum subventioniert.
Die Finanzkrise war vor allem durch die Ständegesellschaft eingetreten: Der Adel
und der Klerus mußten so gut wie keine Steuern bezahlen, wodurch alle Steuern
auf das Volk kamen.
Der 1. Stand, der aus Erzbischöfen, Bischöfen, Domherren, Mönchen, Nonnen,
Pfarrer, Vikare und Äbten bestand machte etwa 130.000 Einwohner aus, was 0,5%
der Gesamtbevölkerung ausmachte, die keine Steuern zu zahlen hatten.
Der 2. Stand, der aus dem Hochadel, Hofstaat, Provinzgouverneure, hohe
Offiziere, Gutsbesitzern, Schloßbesitzern und kleinen Gutsbesitzern bestand
zählte 350.000 Einwohner, was ca. 1,5% der Gesamtbevölkerung ausmachte, die sehr
wenig Steuern zu zahlen hatten
Der 3. Stand bestand aus Bauern, Landarbeitern und Tagelöhnern, die aus dem
Groß-, Mittel- oder Kleinbürgertum kamen und mit 21.500.000 Einwohnern den
größten Teil der Bevölkerung, nämlich 98% ausmachten, die den Großteil der
Steuern zu tragen hatte.
Zur politischen Situation Frankreichs 1789:
Man verfolgte vor allem die aufklärerischen Gedanken, zum Beispiel von Rousseau,
der das Staatsbild als Gemeinschaft von gleichen Zielen erklärte (volonté
générale), um aus einer direkten Demokratie eine Republik zu machen. Dabei sei
die Freiheit, die man sich erarbeiten mußte, hier am Beispiele der Revolution,
aus Vernunft und Natur zusammengesetzt.
Des weiteren gab es noch Voltaire, der die Physokratie vertrat, die zum
aufgeklärten Absolutismus führen sollte. Montesquieu, der die Gewaltenteilung
vertrat und Diderot, der die Enzyklopädisten vertrat, was zu einer
eingeschränkten Monarchie führen sollte, mit einer Nationalversammlung.
1789 gab es in Frankreich noch 4 verschiedene Parteien in der
verfassungsgebenden Nationalversammlung: die Demokraten, die Konstitutionellen,
die Monarchisten und die Aristokraten, die natürlich alle verschiedene Ziele
verfolgten.
1791 trat dann die gesetzgebende Nationalversammlung in Kraft, die aus
Demokraten, Unabhängigen, auch Konstitutionalisten genannt, die keine klare
Konzeption hatten und meist Anhänger der konstitutionellen Monarchie waren, und
der Feuillance ,liberale Bürger, Adelige, die die Vorherrschaft der Bourgeoisie
und die Erhaltung der Verfassung wollten, zusammensetzte. Dabei spalteten sich
die Demokraten in zwei unterschiedlich, radikale Lager auf: die Girondisten und
die Jakobiner.
1792 wurde diese Nationalversammlung durch eine neuere Nationalversammlung,
nämlich dem Konvent ersetzt, für den die 749 Mitglieder des Parlaments, mit zwei
Ausnahmen, stimmten und der sich aus 250 Juristen, von denen 96 schon in der
Konstituante, 189 in der Legislative tätig waren, rund 300 Jakobinern und ca.
200 Girondisten, die noch zu den Jakobinern gehörten. Am 10.10 teilten sich die
Jakobinern von den Girondisten und es waren jetzt zwei ausschlaggebende Parteien
im Konvent vertreten: Die "Bergpartei" (Montagnards), und die "Ebene" (Plaine),
worin die Mehrheit der Abgeordneten saß.
Der Zusammenbruch des Ancien Régimes 1789 ist schließlich auf lang-, mittel- und
kurzfristige Ursachen zurückzuführen, die aus den Kategorien:
Bevölkerung/Wirtschaft, Gesellschaftstruktur, Staat und Kultur kamen. Dabei sind
einige wichtige Beispiele zu erwähnen: kontinuierliches Wachstum der Bevölkerung
und vorindustrielle Kapitalakkumulation, zunehmende Verwischung der
Ständeabgrenzung , Fehlentwicklung beim Absolutismus, Entwicklung von
aufklärerischem Denken, etc.
Der Sturm auf die Bastille (welche Auslöser gab es?):
Necker, der Finanzminister von Frankreich wurde entlassen, obwohl es dem Land so
schlecht ging. Das Militär ging gegen das Volk mit unglaublicher Brutalität vor,
so zum Beispiel Fürst Lambesc, der einen Mann einfach niedersäbelt und Frauen
und Kinder niederreitet. So überkam die Wut in Frankreichs Hauptstadt und in
vielen anderen Städten die Leute und sie schlossen sich zu einem 78.000 Mann
zählendem starken Heer zusammen, das alle Waffengeschäfte der Stadt plünderte
und die Menge ging zum Haus des Gouverneurs und forderte Waffen vom ihm. In dem
allgemeinem Tumult entdecken einige auf dem Dach des Gouverneurs an die 100.000
Flinten mit Bajonetten, sowie Pistolen. Nachdem sich Menge bewaffnet, was den
ganzen Morgen in Anspruch nimmt, geht man zur Feste, besser bekannt als die
Bastille und eröffnet das Feuer auf die Soldaten. Graf von Launay, der
Gouverneur läßt durch einen Hinterhältigen Trick die Menge in eine Falle laufen
und beschießt sie mit Kartätschen und schlägt somit Breschen in die Reihen der
Angreifer, bis es einem beherzten ehemaligem Soldaten gelingt den Kanonier
aufzuhalten und auch noch den Grafen zu fangen, der kurze Zeit später getötet
wird. In der Bastille waren zum Zeitpunkt jedoch nur einige wenige politische
Gefangene, die man frei ließ.
Die Verfassung von 1791:
Der König hatte nur noch exekutive Gewalt und ein suspensives Vetorecht. Die
Legislative hatte hier die weitaus größte Macht in Frankreich, was jedoch nur
der durch gegenseitige Kontrolle möglich war. Allerdings gab es auch negative
Aspekte bei der Verfassung, nämlich, daß der König zwar an Macht verloren hatte,
dennoch stark genug war, weil er das Militär befehligte und er außerdem nicht
wählbar ist. Die Bürger hatten zudem noch ein weiteres Problem, nämlich, daß sie
an den Wahlen immer nur indirekt beteiligt waren und daß nur männliche Bürger
über 21 Jahren, die bestimmte Voraussetzungen mitbrachten, auch wählen durften.
Somit stand einer erneuten Machtübernahme des König theoretisch nichts mehr im
Wege, da ja fast nur ehemalige Adelige über das nötige Kapital verfügten, um an
den Wahlen teilzunehmen.
Die Abschaffung der Monarchie:
Der Konvent hatte nicht nur für politische Interessen zu Sorgen, sondern mußte
auch das Urteil gegen den König vollstrecken und damit das Ende Monarchie
einleiten, bzw. vollenden. Die radikalen des Konvents drängten darum den König
zu töten und auch die Bergpartei stellte sich auf die Seite, während die
Girondisten zunächst noch versuchten einen Prozeß gegen den König zu vermeiden.
Als jedoch Geheimpapiere gefunden wurden, durch die der König mit der Gegen-
revolution in Verbindung gebracht werden konnte, gab es keinen Aufschub mehr und
in einem kurzen Prozeß wurde der König zum Tode verurteilt und anschließend
durch die Guillotine enthauptet.
Die Koalitions- und Bürgerkriege:
Nach einer entscheidenden Schlacht bei Valmy wurden die Rheinland und Belgien
besetzt gehalten und der Konvent erklärte darüber hinaus auch noch England und
den Niederlanden den Krieg, in den sich schließlich auch noch Spanien und
Italien einschalteten. Somit waren es 4 Gegner, aber es konnten kaum noch Männer
für ein starkes Heer zusammengesammelt werden, weil sich jetzt langsam Protest
und Verrat in den eigenen Reihen aufkam. Durch die Gegenrevolution ging es in
einigen Teilen des Landes bis hin zum Bürgerkrieg, zum Beispiel schlossen sich
einige Bauern mit Adeligen und eidverweigernden Priestern zusammen und führten
Guerillakriege gegen das französische Heer. Außerdem schlossen sich im
Nordwesten Teile des Großbürgertums mit Girondisten und royalistischen zusammen
um dort eine Gegenrevolution zu führen, denn sie fühlten, das die angesagten
Ziele der Revolution in Gefahr waren,aber die regierungstreuen Soldaten
schafften es die Aufstände niederzuschmettern. Die Folgen der Kriege waren unter
anderem auch Hunger, so das erneute Aufstände ausbrachen um ein Maximum,
zunächst für Korn und Mehl, zu erzwingen. Die Montagnards kamen der Bewegung
entgegen und so ist es kaum verwunderlich, das schließlich die Girondisten die
Sündenböcke waren, auf die man auch den schlecht verlaufenden Krieg schob. Die
Führer der Girondisten wurden gefangengenommen und, wenn sie nicht fliehen
konnten getötet. So kamen die Jakobiner wieder an die Macht. Durch den Druck,
den die Sansculotten auf die Regierung ausübten, mußten die Jakobiner strengere
Maßnahmen einführen, so entstand "la Terreur", der Schrecken.
Die Schreckensherrschaft wurde von den Jakobinern konsequent durchgesetzt und
viele Unschuldige, und in immer größerer Zahl auch wirtschaftliche Verbrecher
wurden hingerichtet. Die Jakonbiner hatten zudem noch zwei große Gegner, die
Gruppe "Enragés" und die Hébertisten, die von dem Journalisten Hébert geführt
wurden. Im Juli schließlich wurde die Schreckensherrschaft durch die sogenannten
Thermidorianer beendet, die Robespierre und über 100 Anhänger verhaftet und
hingerichtet. Die Revolution wurde nun in eine ruhigere Phase gelenkt.
These: Krieg als politisches Mittel, um innenpolitische Ziele durchzusetzen
Es gab 3 Gruppen, die dem bevorstehenden Krieg einen Vorteil ziehen wollten und
das unter der Zuhilfenahme des eigenen Volkes, sprich der revolutionären
Bewegung.
Alle drei Parteien, also der König, die Girondisten und die Jakobiner, wollten
somit nur das Ziel verwirklichen, ihre innenpolitischen Machtverhältnisse zu
verbessern. So wollten zum Beispiel der König und Marie Antoinette einen raschen
Krieg, um einen schnellen Zusammenbruch der Revolutionsregierung zu verursachen,
um die alte monarchische Regierung wieder herzustellen.
Die Radikalisierung der Revolution:
Im Januar 1793 wird der König hingerichtet, was zur Folge hat, das sich viele
der europäischen Staaten zusammenschlossen und ein Bündnis eingingen, gegen
Frankreich in den Krieg zu ziehen. Frankreich zog nach und erklärte England und
den Niederlanden den Krieg, wodurch eine Blockade von Seiten der Engländer
erlassen wurde.
Im Übergang März-April werden zwei Ausschüsse gebildet: Das Revolutionstribunal
und der Wohlfahrtsausschuss. Diese beiden Institutionen dienten der Aufgabe
royalistische Aufstände nieder zu schlagen.
Am 27. Juli wird Robespierre in den Wohlfahrtsausschuss gerufen, was zunächst
zur Folge hatte, das alle Ausländer, die sich zur Zeit in Frankreich aufhielten
verhaftet wurden, wenn sie sich nicht vor dem 14.Juli 1789 in Frankreich
aufgehalten hatten. In einem Filmbericht dazu wird erläutert, das Robespierre
und der Wohlfahrtsausschuß einen erbitterten Gegner hatten, nämlich George
Danton. Es scheint so, als wollte Danton den Wohlfahrtsausschuß stürzen und
einen Regierungswechsel vollziehen, sprich einen Staatsstreich wagen. Das
Revolutionstribunal mitsamt dem Wohlfahrts-ausschuss erklärt Danton als
Vaterlandsverräter und läßt ihn und seine Freunde, auch alles Mitstreiter im
Namen der Revolution, verhaften und sie nach mehreren Verhandlungen, bei denen
es Danton fast gelungen wäre seinen Kopf zu retten, auf die Guillotine bringen
läßt, um sie dort zu töten. Das Ende der Konterrevolutionären Kräfte ist auch
gleichzeitig der Anfang einer neuen Epoche von Frankreichs, das Terrorregime.
Aus diesem Ereignis stammt auch das Zitat: " Die Revolution frißt ihre eigene
Kinder!".
Die geistigen Wurzeln der Revolution:
Die geistigen Wurzeln der Revolution fangen im philosophischen an, wonach der
Mensch sein Leben selbst bestimmt und es in seinen Händen liegt, seine eigene
Lebensordnung zu gestalten, indem er sich klar macht, das die Freiheit des
Individuums und die Allmacht der Vernunft und des rechts frei walten sollten. So
sollen die, die sich der vollen Verantwortung bewußt sind, den Anderen klar
machen, das sie faktisch Sklaven der Ordnung und des anscheinend wohl geregelten
Lebens sind und sie ausbrechen müssen, um ein wirklich freies Leben zu erlangen.
Einige englische Philosophen machten den Anfang und schließlich meinten Turgot
und Condorcet die einzelnen Stadien der Entwicklung angeben zu können. Besagter
Condorcet wurde nachher von Robespierre aufs Schafott geschickt, der die Ideen
von ihm weiter nutzte und ihn schließlich auf den "Thron des Volkes" erhob.
Ein weiterer geistiger Vater der Revolution war Rousseau, der auch gleichzeitig
der Lehrer von Robespierre war. Er verfaßte einen Contrat sociale, in dem er
Freiheit und Gleichheit, radikale Selbstbestimmung und Gehorsam in einer Einheit
zusammenfaßte und somit das Individuum die Norm seines handelns ist.
Die Revolution auf dem Lande:
Die Revolution auf dem setzte sich nur sehr langsam fort und es waren Gerüchte,
vor allem auf dem Lande, im Umlauf, das die Engländer in Frankreich eingedrungen
waren und Räuberbanden das Land plünderten. So bewaffneten sich die Bauern und
warteten auf den Ansturm der Gegner. Als diese letztenendes ausblieben gingen
die Bauern gegen ihre Feudalherren und Adeligen vor, plünderten und zerstörten
die Anwesen der Adeligen und die echten oder gefälschten Urkunden mit den
verbrieften Herrenrechten. Die Nationalversammlung sah diesen Vorgang der
Revolution mit Schrecken und erließ zwei Dekrete, mit denen sie die
Lehensbelastung von Grund und Boden aufhob und Abgaben und Dienste gegenüber dem
Grundherren zumindest abgelöst werden mußten. Damit hatten die Bauern ihre Ziele
weitgehend erreicht, aber sie konnten natürlich die Ablösesummen nicht bezahlen
und waren größtenteils auch noch verschuldet, bis drei Jahre später die
Jakobiner-regierung die Schulden annulierte. Die allgemeine Angst, die auf dem
Lande herrschte wird auch als "La grande Peur" bezeichnet.
Nachdem die Jakobiner die Führung des Staates übernommen hatten, kamen erneut
Forderungen auf, unter anderem:
- Die Veräußerung der Emigrantengüter in kleinen Parzellen
- Aufteilung der Allmende zu gleichen Teilen
- entschädigungslose Aufhebung aller noch verbleibenden Herrenrechte
Die verlangten Ziele waren also bis zu dem Zeitpunkt noch nicht mal teilweise
erfüllt worden, da noch überall Hungersnöte drohten, weil Lebensmittel sehr rar
waren und es drohte andauernd eine neue Staatsübernahme.
Die wesentlichen Ziele jedoch waren:
- die Abschaffung des Königs, bzw. seine Liquidierung
- Aufhebung aller Feudalrechte
- Enteignung der meisten Adeligen


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