Inanspruchnahme von KrebsfrÃźherkennungsuntersuchungen


Leitthema
Bundesgesundheitsbl 2013 · 56:858 867
A. Starker · A.-C. Saß
DOI 10.1007/s00103-012-1655-4
Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Robert Koch-Institut, Berlin
Online publiziert: 27. Mai 2013
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
Inanspruchnahme von
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen
Additional material online
An English full-text version of this article
is available at SpringerLink under
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit
supplementary material:
dx.doi.org/10.1007/s00103-012-1655-4
Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
Angebot zur KFU richtet sich an die al- heitslast und Sterblichkeit auf Bevölke-
Hintergrund und Fragestellung
ters- und geschlechtsspezifischen Ziel- rungsebene sind Bekanntheit, Akzeptanz
Krebserkrankungen sind für einen we- gruppen, in denen die jeweiligen Krebs- und Teilnahmebereitschaft an der KFU
sentlichen Teil des Krankheits- und erkrankungen gehäuft vorkommen. Die in den entsprechenden Zielgruppen von
Sterbegeschehens in der Bevölkerung GKV finanziert derzeit Untersuchun- entscheidender Bedeutung.
verantwortlich. Im Jahr 2010 entfielen gen zur Früherkennung von Gebärmut- Ziel der vorliegenden Analysen ist es,
26,2% aller Sterbefälle in Deutschland terhalskrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs, einen Überblick über den Kenntnisstand
auf Krebserkrankungen. Sie stehen damit Darmkrebs und Hautkrebs [4]. und das aktuelle Inanspruchnahmever-
an zweiter Stelle der häufigsten Todesur- Die Weltgesundheitsorganisation halten von KFU durch die Bevölkerung
sachen (nach Krankheiten des Kreislauf- (WHO) hat Kriterien und Richtlinien in Deutschland zu geben sowie mögliche
systems mit 41,1%) [1]. Durch Verände- für Screening-Untersuchungen formu- Einflussfaktoren zu diskutieren. Dazu
rungen der Bevölkerungsstruktur im Zu- liert [5]. Daran angelehnt werden nur werden Daten aus DEGS1, der ersten Er-
ge des demografischen Wandels verän- solche Angebote in den Leistungskata- hebungswelle der Studie zur Gesundheit
dert sich auch das Krebsgeschehen. Da log der GKV aufgenommen, bei denen Erwachsener in Deutschland des Robert
Krebserkrankungen gehäuft im höheren eine wirksame Behandlung für die ent- Koch-Instituts (RKI), ausgewertet. Im
Lebensalter auftreten, führt der steigende sprechende Erkrankung vorliegt, die im Mittelpunkt stehen die KFU, die von der
Anteil älterer Menschen dazu, dass auch Vor- oder Frühstadium durch diagnosti- Gesetzlichen Krankenversicherung für
die Häufigkeit bestimmter Krebserkran- sche Maßnahmen eindeutig erfasst wer- Frauen und Männer angeboten werden.
kungen zunimmt [2]. Andererseits geht den kann. Außerdem müssen genügend
die Sterblichkeit (altersstandardisierte Ärztinnen/Ärzte und Einrichtungen vor-
Methoden
Sterberaten) an Krebserkrankungen ins- handen sein, um die Diagnose zu sichern
gesamt zurück, und die Überlebensaus- und die Behandlung durchzuführen [6]. Die  Studie zur Gesundheit Erwachse-
sichten von Krebspatientinnen und -pa- Aus bevölkerungsbezogenen Erhe- ner in Deutschland (DEGS) ist Bestand-
tienten haben sich in den letzten Jahr- bungen und aus Abrechnungsdaten teil des Gesundheitsmonitorings des Ro-
zehnten wesentlich verbessert. Dies ist der Krankenkassen ist bekannt, dass bert Koch-Instituts (RKI). Konzept und
vor allem auf Fortschritte in der Krebs- eine wachsende Zahl von Menschen in Design von DEGS sind an anderer Stelle
therapie, aber auch auf die Krebsfrüh- Deutschland die bestehenden Angebo- ausführlich beschrieben [11, 12, 13, 14, 15].
erkennung zurückzuführen [3]. Das Ziel te der KFU kennt und diese auch in An- Die erste Erhebungswelle (DEGS1) wur-
von Krebsfrüherkennungsuntersuchun- spruch nimmt. Allerdings wird weiterhin de von 2008 bis 2011 durchgeführt und
gen (KFU) ist es, Krebserkrankungen in nur ein Teil der Bevölkerung erreicht. umfasste Befragungen, Untersuchungen
einem möglichst frühen Stadium zu ent- Alter, Geschlecht, Bildungsniveau/so- und Tests [16, 17]. Zielpopulation war die
decken. Das ermöglicht, eine geeignete zioökonomischer Status, Partnerschaft, in Deutschland lebende Bevölkerung im
Therapie frühzeitig einzuleiten, die eine Kinder, Gesundheitszustand und Inan- Alter von 18 bis 79 Jahren. DEGS1 hat
schonendere Behandlung mit größeren spruchnahme der hausärztlichen Versor- ein Mischdesign, das gleichzeitig quer-
Erfolgsaussichten verspricht. Früherken- gung [7, 8, 9, 10] gelten als Determinan- und längsschnittliche Analysen ermög-
nungsuntersuchungen für häufig auftre- ten, welche eine Inanspruchnahme von licht. Hierbei wurde eine Einwohnermel-
tende Krebserkrankungen gehören seit KFU beeinflussen können. Für den Er- deamtsstichprobe durch ehemalige Teil-
über 30 Jahren zum Angebot der Gesetz- folg von Krebsfrüherkennungsprogram- nehmerinnen und Teilnehmer des Bun-
lichen Krankenversicherung (GKV). Das men im Sinne einer Senkung der Krank- des-Gesundheitssurveys 1998 (BGS98)
|
858 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
Tab. 1 Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, die von der Gesetzlichen Krankenversicherung angeboten werden und in DEGS1 erfragt wurden
(Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss 2011 [4])
Ziel der KFU Art der Untersuchung Zielgruppe Alter Untersuchungsintervall
Hautkrebsfrüherkennung Ganzkörperuntersuchung der Haut Frauen, Männer Ab 35 Jahren Alle 2 Jahre
Darmkrebsfrüherkennung Stuhluntersuchung [Schnelltest auf okkultes Frauen, Männer Von 50 bis Jährlich
(verborgenes) Blut im Stuhl] 54 Jahren
Ab 55 Jahren Alle 2 Jahre
Koloskopie (Darmspiegelung) Frauen, Männer Ab 55 Jahren Zwei Koloskopien im Ab-
stand von 10 Jahren
Früherkennung von Gebärmutter- Abstrich am Gebärmutterhals Frauen Ab 20 Jahren Jährlich
halskrebs
Früherkennung von Brustkrebs Abtasten der Brust Frauen Ab 30 Jahren Jährlich
Mammographie im Rahmen des nationalen Frauen 50 bis Alle 2 Jahre
Mammographie-Screening-Programms 69 Jahren
Früherkennung von Prostatakrebs Abtasten der Prostata (digitale rektale Unter- Männer Ab 45 Jahren Jährlich
suchung)
ergänzt. Insgesamt nahmen 8152 Perso- Um sowohl die Gewichtung als auch Ergänzend wurden in DEGS Männer
nen teil, darunter 4193 Ersteingeladene die Korrelation der Teilnehmenden in- ab 45 Jahren danach gefragt, ob bei ihnen
(Response 42%) und 3959 ehemalige Teil- nerhalb einer Gemeinde zu berücksich- ein sog. PSA-Test innerhalb der vorgege-
nehmerinnen und Teilnehmer des BGS98 tigen, wurden die Konfidenzintervalle benen Zeiträume durchgeführt wurde.
(Response 62%). 7238 Personen besuch- mit dem Verfahren für komplexe Stich- Der Test zur Bestimmung des prostata-
ten eines der 180 Untersuchungszent- proben von SPSS-20 bestimmt. Unter- spezifischen Antigens (PSA) zählt nicht
ren, 914 wurden ausschließlich befragt. schiede werden als statistisch signifi- zu den von der GKV turnusmäßig ange-
Die Nettostichprobe [15] ermöglicht für kant angesehen, wenn sich die jeweili- botenen Regeluntersuchungen zur Früh-
den Altersbereich von 18 bis 79 Jahren gen 95%-Konfidenzintervalle nicht über- erkennung von Prostatakrebs, da er inter-
repräsentative Querschnittsanalysen und schneiden. national nach wie vor umstritten ist [18].
Trendaussagen im Vergleich mit dem Für die Analysen zur Inanspruch- Die deskriptiven Auswertungen sind
BGS98 (n=7988, davon 7116 in Unter- nahme von Krebsfrüherkennungsunter- auf die jeweiligen alters- und geschlechts-
suchungszentren). Die Daten der erneut suchungen (KFU) wird auf Informatio- spezifischen Teilnehmergruppen be-
Teilnehmenden sind für Längsschnitt- nen aus dem computergestützten ärztli- schränkt. Daraus ergeben sich unter-
analysen nutzbar. Die Querschnitts- und chen Interview (CAPI) zurückgegriffen schiedliche Stichprobengrößen bei den
Trendanalysen werden mit einem Ge- (n=7988). Darin wurden die Teilnehme- einzelnen Fragestellungen. Ergänzend
wichtungsfaktor durchgeführt, der Ab- rinnen und Teilnehmer gefragt, ob ih- werden Zusammenhänge zu den Variab-
weichungen der Stichprobe von der Be- nen bekannt ist, dass die Krankenkas- len Alter, Geschlecht und sozioökonomi-
völkerungsstruktur (Stand 31.12.2010) sen die Teilnahme an KFU empfehlen, scher Status (SES) untersucht. Der Sozial-
hinsichtlich Alter, Geschlecht, Region und ob sie regelmäßig daran teilnehmen. status wurde anhand eines Indexes be-
und Staatsangehörigkeit sowie Gemein- Anschließend wurde gefragt, ob einzel- stimmt, in den Angaben zu schulischer
detyp und Bildung korrigiert [15]. Für ne Früherkennungsuntersuchungen, die und beruflicher Ausbildung, beruflicher
den Untersuchungsteil wurde ein geson- spezifische Krebslokalisationen betref- Stellung sowie Haushaltsnettoeinkom-
derter Gewichtungsfaktor erstellt. Bei der fen, jemals durchgeführt wurden. Wenn men (bedarfsgewichtet) eingehen und
Berechnung der Gewichtung für die ehe- die Befragten dies bejahten, wurde nach der eine Einteilung in niedrige, mittlere
maligen Teilnehmenden des BGS98 wur- dem Zeitpunkt der letzten Untersuchung und hohe Statusgruppe ermöglicht [19].
de die Wiederteilnahmewahrscheinlich- gefragt.
keit, basierend auf einem logistischen Dabei wurden 5 Antwortmöglich-
Ergebnisse
Modell, berücksichtigt. Für die Durch- keiten vorgegeben: Zeiträume von  in-
führung von Trendanalysen werden die nerhalb der letzten 12 Monate bis  vor
Kenntnis der Empfehlungen
Daten des Bundesgesundheitssurveys mehr als 10 Jahren . Mit diesen Antwort-
der Krankenkassen zur
1998 auf den Bevölkerungsstand zum kategorien kann eingeschätzt werden, ob
Teilnahme an Krebsfrüh-
31.12.2010 altersadjustiert. Eine Nonre- die letzte spezifische KFU im empfoh-
erkennungsuntersuchungen
sponder-Analyse und der Vergleich ein- lenen Untersuchungsintervall lag. Die-
zelner erhobener Indikatoren mit Daten ser Aspekt bildet den Schwerpunkt der 88,5% aller befragten Frauen und 75,7%
der amtlichen Statistik weisen auf eine vorliegenden Auswertung. Die Teilnah- aller befragten Männer sind die Empfeh-
hohe Repräsentativität der Stichprobe me an folgenden, in . Tab. 1 zusammen- lungen der Krankenkassen zur Teilnahme
für die Wohnbevölkerung in Deutsch- gestellten KFU wurde in DEGS1 erhoben an KFU bekannt. Mit steigendem Alter
land hin [15]. und wird im Weiteren analysiert. (bis 69 Jahre) nimmt der Anteil der Frau-
|
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013 859
Leitthema Zusammenfassung · Abstract
en und Männern, denen diese Empfeh- Bundesgesundheitsbl 2013 · 56:858 867 DOI 10.1007/s00103-012-1655-4
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
lungen bekannt sind, zu. Vor allem jün-
geren Frauen und Männern ist das Ange-
A. Starker · A.-C. Saß
bot nicht bekannt. Auffällig ist ein sozia-
Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen.
ler Gradient im Bekanntheitsgrad bei den
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit
Frauen in den Altersgruppen bis 59 Jahre.
Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
Der Anteil von Frauen, die diese Empfeh-
lungen kennen, ist bei niedrigem SES sig- Zusammenfassung
nifikant kleiner als bei mittlerem bzw. ho- Eine wachsende Zahl von Menschen in schwanken die Teilnahmeraten stark. Frauen
Deutschland nimmt die von der Gesetzlichen nehmen an vielen KFU häufiger teil als Män-
hem SES (. Tab. 2).
Krankenversicherung angebotenen Krebs- ner, und eine bessere sozioökonomische La-
früherkennungsuntersuchungen (KFU) in ge war bei ihnen mit höheren Teilnahmera-
Regelmäßigkeit der
Anspruch. Mit Daten der ersten Erhebungs- ten assoziiert. Im Alter verbessern sich die
Inanspruchnahme von Krebsfrüh- welle der Studie zur Gesundheit Erwachse- Teilnahmeraten und nähern sich zwischen
ner in Deutschland (DEGS1) wurden aktuel- den Geschlechtern an. Die Auswertungen ge-
erkennungsuntersuchungen
le Inanspruchnahmeraten ermittelt. DEGS1 ben Hinweise auf Bevölkerungsgruppen, die
ist ein bundesweiter Befragungs- und Unter- gezielt angesprochen und darin unterstützt
67,2% der befragten Frauen (ab 20 Jah-
suchungssurvey (2008 2011), der repräsen- werden sollten, eine informierte Entschei-
ren) und 40,0% der befragten Männer
tative Querschnittsanalysen dazu ermög- dung zur KFU zu treffen, um die Teilnahmera-
(ab 35 Jahren) nehmen KFU regelmäßig
licht. In DEGS1 wurden die jeweils anspruchs- ten weiter zu erhöhen. Sie stellen damit eine
in Anspruch (. Tab. 3). Weitere 16,2%
berechtigten Personen zur Kenntnis, Regel- wichtige Grundlage für gesundheitspoliti-
der Frauen und 19,2% der Männer ge- mäßigkeit sowie zur turnusmäßigen Inan- sche Maßnahmen dar.
spruchnahme von KFU für einzelne Krebsar-
hen ebenfalls zu den KFU, aber nur un-
ten befragt. Regelmäßig gehen insgesamt et- Schlüsselwörter
regelmäßig (Daten nicht gezeigt). Bei den
wa 67,2% der Frauen und 40,0% der Männer Gesundheitssurvey · Krebsfrüherkennung ·
Männern zeigt sich, dass der Anteil der
zur KFU. Bei den einzelnen Untersuchungen Darmkrebs · Brustkrebs · Prostatakrebs
regelmäßig Teilnehmenden mit dem Al-
ter (bis 69 Jahre) ansteigt. Bei den Frau-
en nimmt der Anteil der regelmäßig Teil-
Participation in cancer screening in Germany.
nehmenden bis 59 Jahre zu und ist zwi-
Results of the German Health Interview and
schen 50 und 69 Jahren am größten. Hier
Examination Survey for Adults (DEGS1)
geben über drei Viertel an, regelmäßig zur
Abstract
KFU zu gehen. Anzumerken ist, dass es
A growing number of people in Germany with higher participation rates. Participation
sich bei dieser Altersgruppe auch um die
participate in the cancer screening servic- rates improve with increasing age, mean-
Zielgruppe des Mammographie-Scree-
es offered by statutory health insurance. Us- ing that the difference in participation rates
ning-Programms handelt, also um Frau- ing data from the first wave of the German between women and men becomes small-
Health Interview and Examination Survey for er. The current analyses present information
en, die regelmäßig aller 2 Jahre zu einer
Adults (DEGS1), current levels of participa- on specifically targeted population groups
KFU eingeladen werden. Mit Ausnahme
tion in cancer screening services were deter- to promote informed decision-making about
der Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen
mined. DEGS1 (2008 2011) permits repre- cancer screening, so that participation rates
ist der Anteil der Frauen, die das Ange-
sentative cross-sectional analyses to be per- can be improved further. The analyses thus
bot einer KFU regelmäßig in Anspruch
formed. In DEGS1, persons who were entitled provide an important basis for health poli-
nehmen, bei Frauen mit hohem SES si- to different cancer screening services were in- cy measures. An English full-text version of
terviewed on their awareness, participation this article is available at SpringerLink as sup-
gnifikant größer als bei Frauen mit nied-
and regular utilisation of cancer screening plemental.
rigem SES. Bei Männern zeigt sich hin-
for different types of cancer. Overall, 67.2%
sichtlich der regelmäßigen Teilnahme an
of women and 40.0% of men participate reg- Keywords
KFU kein sozialer Gradient.
ularly. Participation rates fluctuate to a great Health survey · Cancer screening · Colon
extent for individual types of cancer screen- cancer · Breast cancer · Prostata cancer
ing. Women participate in cancer screening
Teilnahme an speziellen Krebs-
more frequently than men do. For women, a
früherkennungsuntersuchungen
better socioeconomic status was associated
Früherkennung von Hautkrebs
25,8% der Frauen und 22,9% Männer ab
35 Jahren haben innerhalb der letzten 2 Jahre genutzt haben, mit dem Alter zu en geringer als bei den Männern. Es zeigt
2 Jahre vor der Befragung eine Ganzkör- verzeichnen. Bei den Frauen zeigen sich sich kein sozialer Gradient bei der Inan-
peruntersuchung der Haut im Rahmen kaum Unterschiede bezüglich der Alters- spruchnahme.
der Krebsfrüherkennung durchführen gruppen. Auffallend ist der Geschlechter-
lassen (. Tab. 4). Bei Männern ist eine unterschied bei den Älteren: Hier ist der Früherkennung von Darmkrebs
Zunahme des Anteils derjenigen, die die- Anteil der Teilnehmenden bei den 60- bis 45,4% der Frauen und 24,8% der Männer
se Untersuchung innerhalb der letzten 69-jährigen und 70- bis 79-jährigen Frau- im Alter von 50 bis 54 Jahren haben in-
|
860 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
Tab. 2 Kenntnis der Empfehlungen der Krankenkasse zur Teilnahme an Krebsfrüherkennungsuntersuchungen nach Geschlecht, Altersgruppen
und Sozialstatus (Anteile in Prozent mit 95%-Konfidenzintervallen)
Ge- Sozial- Altersgruppe
schlecht status
18 bis 29 Jahre 30 bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre 60 bis 69 Jahre 70 bis 79 Jahre Gesamt
Frauen Gesamt 74,0 78,8 91,0 96,8 98,0 93,6 88,5
(69,8 77,9) (73,8 83,0) (87,4 93,6) (95,2 97,9) (96,3 98,9) (90,3 95,8) (87,0 89,9)
Niedrig 61,2 51,7 76,4 91,6 96,6 88,2 78,8
(50,8 70,7) (34,2 68,7) (62,4 86,4) (83,9 95,8) (91,8 98,6) (81,5 92,7) (74,3 82,8)
Mittel 76,6 82,1 94,6 98,3 98,3 96,1 91,0
(71,2 81,3) (75,9 86,9) (91,4 96,7) (96,6 99,1) (96,4 99,2) (92,4 98,1) (89,4 92,4)
Hoch 84,0 89,3 92,7 97,3 98,4 100 92,7
(70,6 91,9) (83,3 93,3) (86,4 96,2) (93,3 98,9) (91,9 99,7) (100,0 100,0) (89,9 94,8)
Männer Gesamt 45,2 62,4 79,5 91,2 92,9 92,3 75,7
(40,5 50,0) (56,2 68,1) (74,5 83,7) (88,2 93,4) (90,4 94,8) (89,6 94,4) (73,6 77,8)
Niedrig 40,0 40,2 65,8 84,4 91,9 88,7 66,7
(29,0 52,1) (26,8 55,3) (51,6 77,6) (75,8 90,4) (85,1 95,8) (78,6 94,4) (61,6 71,5)
Mittel 43,6 64,7 82,4 92,1 91,6 92,8 75,8
(38,1 49,3) (56,4 72,1) (76,2 87,3) (88,2 94,8) (87,6 94,4) (89,0 95,1) (72,9 78,5)
Hoch 59,5 75,7 83,4 94,2 96,5 96,8 84,3
(45,5 72,1) (66,3 83,2) (75,5 89,1) (89,5 96,9) (93,2 98,2) (92,5 98,6) (80,8 87,3)
Gesamt 59,2 70,5 85,1 94,0 95,5 93,0 82,2
(55,8 62,5) (66,2 74,5) (81,6 88,0) (92,4 95,3) (94,0 96,6) (91,0 94,7) (80,7 83,5)
nungewichtet=6839.
Tab. 3 Regelmäßige Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen nach Geschlecht, Altersgruppen und Sozialstatus (Anteile in
Prozent mit 95%-Konfidenzintervallen)
Ge- Sozial- Altersgruppen
schlecht status
20 bis 30 bis 35 bis 40 bis 50 bis 60 bis 70 bis Gesamt
29 Jahre 34 Jahre 39 Jahre 49 Jahre 59 Jahre 69 Jahre 79 Jahre
Frauen Gesamt 50,0 65,8 71,8 73,5 76,3 76,0 53,2 67,2
(44,5 55,6) (57,4 73,3) (64,4 78,0) (69,4 77,1) (72,8 79,5) (72,2 79,5) (48,1 58,2) (65,3 69,0)
Niedrig 37,8 38,2 44,6 52,1 68,4 66,2 41,9 51,0
(26,2 51,0) (17,0 65,0) (23,6 67,7) (39,8 64,1) (56,1 78,6) (55,2 75,7) (32,6 51,8) (46,4 55,6)
Mittel 49,5 66,0 73,2 75,6 77,7 80,5 58,5 69,9
(42,7 56,3) (54,8 75,7) (65,1 79,9) (70,7 79,9) (73,1 81,6) (76,5 83,9) (52,6 64,2) (67,4 71,6)
Hoch 67,7 85,2 85,5 86,5 79,9 73,4 67,3 79,4
(54,5 78,6) (74,4 91,9) (75,7 92,2) (79,9 91,1) (72,0 86,0) (63,7 81,3) (53,4 78,6) (76,0 82,4)
Männer Gesamt / / 10,1 24,0 46,9 58,5 57,2 40,0
(6,2 16,0) (20,3 28,1) (42,4 51,4) (54,0 62,9) (52,1 62,2) (37,5 42,5)
Niedrig 5,3 14,9 37,7 49,6 50,0 33,3
(0,7 29,9) (9,0 23,7) (27,5 49,2) (37,9 61,3) (38,0 61,9) (27,8 39,4)
Mittel 9,4 25,6 48,4 59,7 58,5 41,6
(5,0 16,8) (20,4 31,5) (42,5 54,4) (53,1 66,0) (51,5 65,1) (38,5 44,8)
Hoch 14,2 25,8 51,8 63,1 67,2 42,3
(7,7 24,7) (20,0 32,6) (43,2 60,4) (55,2 70,4) (57,5 75,6) (38,3 46,4)
Gesamt 50,0 65,8 40,4 48,3 61,6 67,4 55,0 55,5
(44,5 55,6) (57,4 73,3) (35,3 45,8) (45,2 51,4) (58,6 64,5) (64,4 70,4) (51,2 58,7) (53,8 57,2)
nungewichtet=4137.
nerhalb der letzten 12 Monate vor Befra- ben zu haben (84,8%). Ein signifikanter nungskoloskopie nicht gewünscht wird.
gung einen Teststreifen für die Feststel- Einfluss des SES auf die Testdurchfüh- 54,2% der Frauen und 51,6% der Män-
lung von Blut im Stuhl (Hämoccult-Test) rung ist für diese Altersgruppe bei Frau- ner ab diesem Alter geben an, den Test
zur Darmkrebsfrüherkennung erhal- en und Männern nicht festzustellen. innerhalb der letzten 2 Jahre vor Befra-
ten (. Tab. 4). Die Mehrheit der befrag- Ab einem Alter von 55 Jahren ist für gung bekommen zu haben (. Tab. 4).
ten Frauen und Männer geben an, diesen den Hämoccult-Test ein Untersuchungs- Fast alle haben den Teststreifen auch zur
Teststreifen mit den erforderlichen Stuhl- intervall von 2 Jahren vorgesehen, wenn Untersuchung abgegeben (96,0%). Ein
proben auch zur Untersuchung abgege- die ab dann angebotene Früherken- Einfluss des Alters auf die Häufigkeit der
|
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013 861
Leitthema
Inanspruchnahme zeigt sich nur bei den 12 Monate vor Befragung eine Tastunter- Früherkennung von Prostatakrebs
Frauen: Mit zunehmendem Alter sinkt suchung der Brust durchgeführt. Die Lediglich 38,9% der anspruchsberechtig-
die Teilnahme. Nach Altersgruppen stra- höchsten Inanspruchnahmeraten wur- ten Männer ab 45 Jahren haben innerhalb
tifiziert ist bei beiden Geschlechtern kein de bei Frauen in den Altersgruppen 40 der letzten 12 Monate vor Befragung eine
sozialer Gradient bei der Inanspruchnah- bis 49 Jahre und 50 bis 59 Jahre beobach- Tastuntersuchung der Prostata vorneh-
me erkennbar. tet (69,9% bzw. 69,1%), die geringste bei men lassen. Nach Altersgruppen betrach-
Ab einem Alter von 55 Jahren ha- Frauen ab 70 Jahren (44,9%) (. Tab. 5). tet ist eine Zunahme mit dem Alter sicht-
ben Versicherte Anspruch auf präventi- Es zeigt sich ein deutlicher Einfluss des bar. Bei den 70- bis 79-Jährigen wird eine
ve Darmspiegelungen (Koloskopien). Bei SES: Frauen mit niedrigem SES haben Teilnahmerate von 55,5% erreicht. Aller-
unauffälligem Befund besteht Anspruch mit Ausnahme der 60- bis 69-Jährigen dings war der Anteil derjenigen, die diese
auf eine Wiederholungskoloskopie nach innerhalb der letzten 12 Monate vor Be- Untersuchung in den letzten 12 Monaten
10 Jahren. Koloskopien werden allerdings fragung signifikant geringere Teilnahme- vor der Befragung durchführen ließen,
sowohl im Rahmen der KFU durchge- raten an dieser KFU als Frauen mit ho- besonders bei den jüngeren Männern
führt (Früherkennungskoloskopie) als hem SES. sehr niedrig (20,2%) (. Tab. 6). Ein Gra-
auch zur Abklärung eines konkreten Im Alter von 50 bis 69 Jahren haben dient hinsichtlich SES besteht nicht.
Krankheitsverdachts oder im Rahmen Frauen Anspruch auf die zweijährlich an- Die Bestimmung des prostataspe-
der Nachsorge. In DEGS1 wurde jedoch gebotene radiologische Untersuchung der zifischen Antigens (PSA) im Blut wird
nicht nach dem Grund der letzten Ko- Brust im Rahmen des nationalen Mam- ebenfalls zur Diagnostik des Prostata-
loskopie gefragt, sodass die Inanspruch- mographie-Screening-Programms. Mam- karzinoms eingesetzt. Ein erhöhter PSA-
nahme von Koloskopien in der Zielgrup- mographien können sowohl im Rahmen Wert ist jedoch nicht eindeutig auf Pros-
pe ab 55 Jahren insgesamt mit DEGS1- der KFU durchgeführt werden als auch tatakrebs zurückzuführen, sondern kann
Daten beschrieben werden kann, nicht zur Abklärung eines konkreten Krank- auch andere Ursachen haben, wie z. B.
aber die Teilmenge der Früherkennungs- heitsverdachts oder im Rahmen der Entzündungen. Der PSA-Test wird da-
koloskopien. Bei mehr als der Hälfte aller Nachsorge. In DEGS1 wurde nach dem her von der GKV nicht als Untersuchung
anspruchsberechtigten Frauen (55,4%) Grund für die letzte Mammographie ge- zur Früherkennung von Prostatakrebs
und Männer (54,1%) wurde innerhalb fragt, sodass mit den vorhandenen Daten im Rahmen des Krebsfrüherkennungs-
der letzten 10 Jahre eine Darmspiegelung ein Überblick über die Inanspruchnah- programms angeboten. Der Test muss in
durchgeführt (s. . Tab. 4). Am seltensten me von Mammographien insgesamt, wie diesem Fall als individuelle Gesundheits-
wurden Frauen und Männer zwischen auch über die Teilnahme am nationalen leitung (IGeL) von den Männern selbst
55 und 59 Jahren koloskopiert (Frauen: Mammographie-Screening-Programm bezahlt werden [20]. Bei einem positi-
47,2%, Männer: 44,9%), was auch damit gegeben werden kann. Insgesamt berich- ven Tastbefund schließt sich allerdings
zusammenhängen kann, dass sie das An- teten 71,3% der Frauen in der Zielgrup- oftmals eine PSA-Bestimmung an. 30,6%
spruchsalter gerade erst erreicht haben. pe der 50- bis 69-Jährigen, innerhalb der der Männer ab 45 Jahren gaben an, dass
Ein deutlicher Gradient hinsichtlich SES letzten 24 Monate an einer Mammogra- bei ihnen innerhalb der letzten 12 Monate
besteht nicht. phie teilgenommen zu haben. Unter den ein PSA-Wert bestimmt wurde.
60- bis 69-Jährigen wurden etwas mehr Bei den Männern, die in den letz-
Früherkennung von Frauen untersucht als in der jüngeren Al- ten 12 Monaten eine Prostata-Tastunter-
Gebärmutterhalskrebs tersgruppe (74,9% vs. 68,5%) (. Tab. 5). suchung vornehmen ließen, gaben die
Jede zweite Frau ab 20 Jahren (52,8%) hat Ein Gradient hinsichtlich des SES zeigt meisten an, dass im gleichen Zeitraum
innerhalb der letzten 12 Monate vor Be- sich nicht. der PSA-Wert bestimmt wurde (89,5%).
fragung einen Abstrich zur Krebsfrüh- Als Gründe für die letzte Mammogra- Beide Untersuchungen können jedoch
erkennung am Gebärmutterhals vorneh- phie standen verschiedene Antwortkate- auch unabhängig voneinander erfolgt
men lassen. Die höchste Inanspruchnah- gorien zur Auswahl (Mehrfachantworten sein und in beliebiger Reihenfolge. Das
merate ist bei den 40- bis 49-jährigen möglich). Von den untersuchten Frauen wurde in DEGS1 nicht erhoben. Insge-
Frauen (60,7%) zu finden, die gerings- wurde als häufigster Grund für die letz- samt geben 10,1% der Männer ab 45 Jah-
te bei den Frauen ab 70 Jahren (35,5%) te Mammographie (innerhalb der letz- ren an, dass bei ihnen eine Bestimmung
(. Tab. 5). Es zeigt sich ein signifikan- ten 24 Monate) eine Einladung im Rah- des PSA-Wertes erfolgte, aber keine Tast-
ter Einfluss des SES: 30- bis 59-jährige men des nationalen Mammographie- untersuchung (Daten nicht gezeigt). Ein
Frauen mit niedrigem SES haben gerin- Screening-Programms genannt (65,4%). Einfluss des SES zeigt sich deutlich bei
gere Teilnahmeraten an dieser KFU (in- Bezogen auf alle anspruchsberechtig- der PSA-Bestimmung: Männer mit nied-
nerhalb der letzten 12 Monate vor Befra- ten Frauen zwischen 50 und 69 Jahre be- rigem SES haben diese Untersuchung sig-
gung) als Frauen mit hohem SES. deutet das, dass etwa die Hälfte von ih- nifikant seltener in Anspruch genommen
nen durch das nationale Mammographie- als Männer mit mittlerem oder hohem
Früherkennung von Brustkrebs Screening-Programm erreicht wurde und SES. Nach Alter stratifiziert zeigt sich die-
Bei fast zwei Drittel der Frauen ab 30 Jah- an der Untersuchung teilgenommen hat ser Effekt nur bei den 60- bis 79-Jährigen
ren (62,1%) wurde innerhalb der letzten (49,2%). und nur bei der niedrigen gegenüber der
|
862 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
Tab. 4 Turnusgemäße Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, die für Frauen und Männer vorgesehen sind, nach Geschlecht, Altersgruppen und Sozialstatus (Anteile in
Prozent mit 95%-Konfidenzintervallen)
Ge- Sozial- Altersgruppe Gesamt
schlecht status
35 bis 39 Jahre 40 bis 49 Jahre 50 bis 54 Jahre 55 bis 59 Jahre 60 bis 69 Jahre 70 bis 79 Jahre
Ganzkörperuntersuchung der Haut Frauen Gesamt 23,3 27,8 26,4 26,5 22,5 25,8
Ab 35 Jahren: (17,8 29,9) (24,2 31,7) (22,9 30,2) (22,6 30,8) (18,6 26,9) (23,8 27,8)
Innerhalb der letzten 2 Jahre
Niedrig 6,4 18,6 21,9 21,9 18,9 19,7
nungewichtet=1667
(2,0 19,2) (10,4 31,0) (14,5 31,7) (13,8 33,1) (12,4 27,8) (15,5 24,7)
Mittel 11,7 25,8 25,6 28,1 22,7 25,2
(7,9 16,9) (21,6 30,6) (21,8 29,8) (23,4 33,4) (18,2 27,9) (23,0 27,6)
Hoch 16,8 42,9 33,6 27,6 40,8 36,7
(11,1 24,8) (35,0 51,2) (26,7 41,2) (19,6 37,4) (27,6 55,5) (32,2 41,4)
Männer Gesamt 12,6 19,6 23,0 29,0 28,8 22,9
(8,9 17,6) (16,1 23,6) (19,7 26,6) (25,0 33,4) (24,1 34,0) (20,9 25,1)
Niedrig 2,5 12,4 17,9 23,4 19,4 16,4
(0,3 16,4) (6,6 22,0) (11,0 27,8) (14,3 35,8) (11,8 30,8) (12,6 21,1)
Mittel 14,1 22,3 22,8 26,4 28,8 23,4
(9,0 21,6) (16,9 28,8) (18,5 27,8) (21,7 31,7) (23,0 35,3) (20,7 26,4)
Hoch 13,9 19,1 28,4 38,8 43,7 27,2
(7,9 23,2) (14,2 25,2) (21,7 36,2) (31,3 (46,9) (33,5 54,4) (23,6 31,1)
Gesamt 17,9 23,6 24,7 27,7 25,3 24,4
(14,3 22,1) (21,0 26,5) (22,1 27,4) (24,8 30,8 (22,0 28,9) (22,8 26,0)
Hämoccult-Test Frauen Gesamt 45,4 62,5 54,8 48,6 54,2
Von 50 bis 54 Jahren: (40,3 50,7) (56,5 68,3) (50,2 59,3) (43,0 54,2) (50,7 57,7)a
Innerhalb der letzten 12 Monate
Niedrig 44,0 55,8 40,5 43,5 44,3
nungewichtet=307
(29,9 59,1) (39,4 71,1) (30,7 51,1) (33,9 53,7) (37,5 51,4)
Mittel 43,5 61,4 59,3 53,3 57,7
Ab 55 Jahren:
(36,9 50,3) (53,5 68,8) (53,5 64,9) (46,6 59,9) (53,7 61,6)
Innerhalb der letzten 2 Jahre
Hoch 53,7 69,3 60,0 41,5 59,2
nungewichtet=1843
(43,0 64,0) (56,6 79,6) (50,0 69,3) (29,9 54,2) (52,4 65,7)
Männer Gesamt 24,8 50,3 48,3 56,6 51,6
(20,2 30,1) (44,4 56,3) (43,6 53,1) (50,8 62,0) (48,4 54,9)a
Niedrig 17,8 44,1 43,4 48,6 45,6
(9,6 30,6) (29,8 59,5) (31,5 56,1) (37,0 60,5) (37,7 53,7)
Mittel 25,4 52,5 48,8 58,2 53,1
(19,2 32,7) (43,2 61,7) (42,2 55,5) (51,2 65,0) (48,6 57,5)
Hoch 30,5 51,6 50,3 64,6 54,3
(19,9 43,6) (39,4 63,7) (42,5 58,1) (55,0 73,1) (48,8 59,7)
Gesamt 35,0 56,5 51,7 52,2 53,0
(31,3 38,8) (52,0 61,0) (48,4 54,9) (47,8 56,5) (50,5 55,5)a
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
863
|
Leitthema
höchsten sozialen Statusgruppe. Bei der
Inanspruchnahme der Tastuntersuchung
zeigte sich kein Einfluss des Status.
Diskussion
Die Analysen der vorliegenden Daten zei-
gen, dass die große Mehrheit der Erwach-
senen in Deutschland, die Zielgruppe
der Krebsfrüherkennungsuntersuchun-
gen der GKV ist, die Empfehlungen zur
Teilnahme kennt. Regelmäßig gehen etwa
zwei Drittel der Frauen und weniger als
die Hälfte der Männer zur KFU. Bei den
einzelnen angebotenen Untersuchungen
schwanken die Teilnahmeraten stark. Die
Gründe hierfür sind vielfältig und betref-
fen z. B. die Organisation (Einladungs-
schreiben zum Mammographie-Scree-
ning vs. Selbstorganisation eines Unter-
suchungstermins bei anderen KFU, z. B.
Prostata-KFU) oder den Bekanntheits-
grad (Hautkrebs-Screening ist erst seit
2008 im Angebot der GKV). Insgesamt
nehmen mehr Frauen als Männer KFU
in Anspruch. Mit dem Alter steigen die
Teilnahmeraten, vor allem bei den Män-
nern, und der Unterschied zwischen den
Geschlechtern wird geringer. Dies hängt
vermutlich mit den im Alter steigenden
Arztkontakten zusammen und der damit
steigenden Wahrscheinlichkeit der Teil-
nahme an KFU [7, 8]. Der sozioökono-
mische Status hat einen Einfluss auf die
Bekanntheit und Teilnahme an Maßnah-
men der Krebsfrüherkennung, insbeson-
dere bei den Frauen. Altersstratifiziert
bleibt bei ihnen der Statuseffekt oftmals
bestehen: Besser gebildete Frauen mit hö-
herem Einkommen gehen vermehrt zur
KFU. Bei den Männern werden seltener
und weniger ausgeprägte Statuseffekte
beobachtet.
Informationen zur Beteiligung der Er-
wachsenen an den angebotenen Maßnah-
men der Krebsfrüherkennung lassen sich
aus bevölkerungsbezogenen Befragun-
gen und auch aus Abrechnungsdaten der
Krankenkassen gewinnen. Befragungen
haben den Vorteil, dass die Informatio-
nen über die Teilnahme personenbezogen
ausgewertet werden können. Befragun-
gen ermöglichen außerdem, ergänzende
Fragen und Themen aufzunehmen, die
im Zusammenhang mit der Inanspruch-
nahme von KFU stehen, z. B. Gründe für
|
864 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
55,4
46,6
59,0
56,6
51,6
53,1
58,8
54,8
Gesamt
57,5
45,6
63,5
70,8
55,4
52,2
68,7
56,6
58,3
51,7
60,2
61,4
55,5
58,1
61,0
58,4
47,2
(41,3 53,1)
(53,8 62,6)
(52,7 62,2)
(52,6 58,2)
38,2
(24,1 54,6)
(40,9 62,4)
(36,2 55,3)
(39,9 53,5)
50,1
(42,7 57,5)
(54,9 65,3)
(57,5 69,2)
(55,7 62,3)
42,4
(31,2 54,4)
(51,8 70,2)
(58,7 80,5)
(50,3 62,8)
44,9 (38,7 51,3)
58,5 (53,4 63,5)
55,4 (49,7 60,9)
54,1 (50,8 57,3)
39,1
(26,3 53,6)
(42,2 68,1)
(42,8 67,2)
(43,9 59,2)
45,7
(36,4 55,2)
(51,6 64,4)
(44,6 59,6)
(48,7 57,4)
47,4
(36,4 58,7)
(52,4 69,0)
(58,7 77,2)
(52,9 64,5)
46,1
(41,4 50,8)
(55,0 61,7)
(52,9 60,2)
(52,5 57,0)
35 bis 39 Jahre
40 bis 49 Jahre
50 bis 54 Jahre
55 bis 59 Jahre
60 bis 69 Jahre
70 bis 79 Jahre
Mittel
Hoch
Niedrig
Mittel
Hoch
Frauen
Gesamt
Männer
Gesamt
Gesamt
Ge-
Sozial-
Altersgruppe
schlecht
status
ungewichtet
Die Angaben der Spalte  Gesamt beziehen sich für den Hämoccult-Test auf die 55- bis 79-Jährigen.
Tab. 4
Turnusgemäße Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, die für Frauen und Männer vorgesehen sind, nach Geschlecht, Altersgruppen und Sozialstatus (Anteile in
Prozent mit 95%-Konfidenzintervallen) (Fortsetzung)
Darmspiegelung
Ab 55 Jahren:
Innerhalb der letzten 10 Jahre
n
=1889
a
Tab. 5 Turnusgemäße Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, die für Frauen vorgesehen sind, nach Altersgruppen und
Sozialstatus (Anteile in Prozent mit 95%-Konfidenzintervallen)
Sozial- Altersgruppe Gesamt
status
20 bis 30 bis 40 bis 50 bis 60 bis 70 bis
29 Jahre 39 Jahre 49 Jahre 59 Jahre 69 Jahre 79 Jahre
Abstrich am Gebärmutterhals Gesamt 52,3 59,3 60,7 54,8 49,6 35,5 52,8
Ab 20 Jahren: (46,9 57,6) (54,4 64,1) (56,3 64,9) (50,9 58,6) (44,9 54,4) (30,8 40,4) (51,0 54,6)
Innerhalb der letzten
Niedrig 43,5 35,9 40,2 35,2 38,8 29,4 36,6
12 Monate
(31,2 56,7) (20,8 54,5) (28,9 52,6) (25,7 46,0) (29,9 49,4) (21,2 39,1 (32,4 41,1)
nungewichtet=2242
Mittel 50,7 60,3 62,0 55,5 52,1 37,4 53,9
(43,7 57,6) (53,6 66,6) (56,7 66,9) (50,6 60,3) (46,6 57,5) (31,6 43,6) (51,8 56,1)
Hoch 67,9 73,6 73,7 67,7 57,9 50,7 68,3
(54,4 79,0) (65,0 80,8) (65,9 80,3) (60,3 74,3) (48,3 66,9) (37,5 63,9) (64,3 72,0)
Tastuntersuchung der Brust Gesamt / 58,9 69,9 69,1 62,2 44,9 62,1
Ab 30 Jahren: (54,0 63,6) (65,7 73,8) (65,3 72,6) (57,6 66,5) (40,0 49,9) (60,2 64,1)
Innerhalb der letzten
Niedrig 32,1 49,9 55,0 49,8 32,9 43,7
12 Monate
(18,2 50,0) (37,8 62,1) (44,4 65,1) (38,9 60,7) (24,4 42,7) (39,2 48,4)
nungewichtet=2340
Mittel 60,8 72,1 70,9 66,0 50,7 65,3 (62,8
(54,1 67,1) (66,8 76,8) (66,2 75,2) (60,6 71,0) (44,3 57,1) 67,8)
Hoch 72,3 79,2 75,2 67,5 59,0 73,4
(63,1 79,9) (72,0 84,9) (68,3 81,1) (57,9 75,8) (44,9 71,7) (69,5 77,0)
Mammographie Gesamt / / / 68,5 74,9 / 71,3
Von 50 bis 69 Jahren: (64,1 72,6) (70,1 79,1) (68,0 74,4)
Innerhalb der letzten 2 Jahre
Niedrig 61,1 64,7 63,0
nungewichtet=1174
(49,5 71,1) (53,0 74,8) (55,2 70,3)
Mittel 71,6 80,1 75,4
(66,4 76,3) (74,7 84,5) (71,6 78,8)
Hoch 65,9 70,3 67,4
(57,1 73,8) (60,7 78,4) (60,8 73,4)
Tab. 6 Turnusgemäße Inanspruchnahme von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, die für Männer vorgesehen sind, nach Altersgruppen und
Sozialstatus (Anteile in Prozent mit 95%-Konfidenzintervallen)
Sozial- Altersgruppe Gesamt
status
45 bis 49 Jahre 50 bis 59 Jahre 60 bis 69 Jahre 70 bis 79 Jahre
Tastuntersuchung Prostata Gesamt 20,2 32,5 48,8 55,5 38,9
Ab 45 Jahren: (15,9 25,4) (28,7 36,6) (44,4 53,2) (49,9 60,9) (36,5 41,4)
Innerhalb der letzten 12 Monate
Niedrig 12,8 23,8 44,6 46,2 32,1
nungewichtet=973
(6,1 25,1) (16,3 33,4) (31,9 58,1) (33,9 59,0) (26,4 38,4)
Mittel 24,1 33,5 48,9 57,2 40,3
(17,8 31,9) (28,3 39,0) (43,1 54,7) (50,7 63,4) (37,1 43,7)
Hoch 16,8 38,4 51,8 65,5 42,3
(10,5 25,9) (30,2 47,3) (43,5 60,0) (55,0 74,7) (37,5 47,2)
PSA-Bestimmunga Gesamt 12,0 25,0 40,4 45,7 30,6
Ab 45 Jahren: (8,4 16,9) (290,9 29,6) (35,9 45,0) (40,3 51,3) (28,2 33,1)
Innerhalb der letzten 12 Monate
Niedrig 7,4 16,5 28,6 31,2 21,3
nungewichtet=785
(1,5 29,1) (9,6 27,1) (18,6 41,4) (21,4 43,1) (16,9 26,4)
Mittel 14,5 25,0 38,1 45,9 30,4
(9,4 21,7) (19,2 31,9) (32,5 43,9) (39,1 52,9) (27,1 34,0)
Hoch 9,9 32,9 53,8 68,0 40,0
(5,5 17,2) (25,3 41,6) (45,8 61,6) (58,3 76,4) (35,1 45,1)
a
Keine Untersuchung im Rahmen der KFU der Gesetzlichen Krankenversicherung.
eine Nichtteilnahme. Andererseits sind und diskutiert [21, 22]. Ein Vergleich der abweichende Prävalenzen beim Vergleich
die Selbstangaben zu KFU mit gewissen Ergebnisse zur Inanspruchnahme von mit Abrechnungsdaten. In DEGS1 wurde
Unsicherheiten behaftet. Auch in ande- KFU aus DEGS1 mit anderen Datenquel-  außer bei der Mammographie  nicht
ren Erhebungen zur Teilnahme an KFU len zeigt eine gute Übereinstimmung mit nach dem Grund für die Teilnahme an
werden solche Unterschiede beobachtet anderen Befragungsdaten und zum Teil einer einzelnen KFU gefragt. Die auf-
|
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013 865
Leitthema
geführten Untersuchungen werden für für den Zeitraum 2008 2009 eine Teil- nung sowie regelmäßige Einladungs-
GKV-Versicherte aber ebenfalls kosten- nahmerate von 53,7% [28]. Gut ein Drit- schreiben zur Verbesserung der Teilnah-
los angeboten, wenn eine entsprechende tel der Männer gab in DEGS1 an, turnus- meraten sind vorgesehen. Diese Maß-
Indikation vorliegt, z. B. zur Abklärung mäßig an einer Prostatakrebs-Früherken- nahmen sollen die Früherkennung stär-
eines Krankheitsverdachtes. In diesem nungsuntersuchung (Tastuntersuchung) ken und dazu beitragen, durch frühzeiti-
Fall werden sie durch die behandelnde teilgenommen zu haben. Auch hier zei- ges Erkennen einer Krebserkrankung die
Ärztin/den Arzt anders abgerechnet. Da- gen sich relativ gute Übereinstimmungen Überlebensaussichten der Betroffenen zu
raus können sich Unterschiede im Ver- zu anderen Befragungen: Etwas mehr als verbessern und die Sterblichkeit an Krebs
gleich der DEGS1-Daten mit den Abrech- ein Drittel der Männer berichten im Ber- in der Bevölkerung zu senken [18].
nungsdaten ergeben. Beispielweise liegt telsmann Gesundheitsmonitor über eine
die turnusgemäße Inanspruchnahmera- Prostatakrebs-Früherkennungsuntersu-
Korrespondenzadresse
te beim zweijährlich angebotenen Haut- chung (innerhalb von 2 Jahren) [26]. Eine
krebsscreening in DEGS1 bei etwa einem Erhebung aus dem Jahr 2004 zur Inan-
A. Starker
Viertel, laut Abrechnungsdaten des Zen- spruchnahme dieser von der GKV ange- Abteilung für Epidemiologie und
Gesundheitsmonitoring, Robert Koch-Institut
tralinstituts für die Kassenärztliche Ver- botenen KFU ermittelte eine regelmäßige
General-Pape-Str. 62 66, 12101 Berlin
sorgung bei 33,3% für Frauen und 31,9% jährlich Teilnahme von 25% [29].
a.starker@rki.de
für Männer [23]. In der telefonischen Be- Die Analysen zur Inanspruchnah-
fragung  Gesundheit in Deutschland ak- me von KFU ermöglichen eine Einschät-
Finanzierung. Die Studie wurde finanziert mit Mit-
tuell 2010 des RKI (GEDA 2010) gab je- zung der Akzeptanz dieser präventiven
teln des Robert Koch-Instituts und des Bundesminis-
de/r dritte Befragte an, schon einmal am Leistungen. Mithilfe der in DEGS1 erho-
teriums für Gesundheit.
Hautkrebsscreening teilgenommen zu benen Daten können die Bevölkerungs-
Interessenkonflikt. Die korrespondierende Autorin
haben [21]. Eine Koloskopie gehabt zu ha- gruppen näher beschrieben werden,
gibt für sich und ihren Koautor an, dass kein Interes-
ben, berichtet in DEGS1 etwa die Hälfte denen das Angebot der KFU bekannt ist
senkonflikt besteht.
der anspruchsberechtigten Frauen und und die es regelmäßig nutzen. Es lassen
Männer. In einer Befragung der Stiftung sich aber auch Gruppen identifizieren,
Literatur
Lebensblicke von 2010 wurden ähnliche die über KFU noch nicht ausreichend in-
Koloskopieraten ermittelt [24], wie auch formiert sind und diese Untersuchungen
1. Statistisches Bundesamt (2011) Todesursachen-
statistik 2010. http://www.gbe-bund.de (Zuge-
in DEGS1 erfolgte jedoch keine Unter- nicht oder bisher wenig in Anspruch neh-
griffen: 30.10.2012)
scheidung nach dem Grund der Kolos- men. Mit regelmäßigen Gesundheitsbe-
2. Robert Koch-Institut, Gesellschaft der epidemio-
kopie. Die Abrechnungsdaten weisen fragungen im Rahmen des Gesundheits- logischen Krebsregister (2012) Krebs in Deutsch-
land 2007/2008, 8. Ausgabe. RKI, Berlin
hingegen für den Zeitraum 2003 bis 2011 monitorings können zukünftig, auch mit
3. Robert Koch-Institut (2010) Verbreitung von
insgesamt einen Anteil von lediglich 20% Blick auf neu eingeführte oder aktuell er-
Krebserkrankungen in Deutschland. Entwicklung
bei Personen im Alter von 55 bis 74 Jah- weiterte Untersuchungen, Teilnahmera- der Prävalenzen zwischen 1990 und 2010. Beiträ-
ge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes.
ren aus, die im Rahmen der Krebsfrüh- ten und Trendaussagen zur Entwicklung
RKI, Berlin
erkennung koloskopiert wurden [25]. ermittelt werden. Für die Umsetzung der
4. Gemeinsamer Bundesausschuss (2011) Richtli-
Einen Abstrich zur Früherkennung von Forschungsergebnisse in die Praxis sind
nie über die Früherkennung von Krebserkrankun-
gen in der Fassung vom 18. Juni 2009, zuletzt ge-
Gebärmutterhalskrebs hat laut DEGS1 et- neben der Frage, wer nicht teilnimmt,
ändert am 16. Dezember 2010, veröffentlicht im
wa jede zweite Frau ab 20 Jahren im letz- auch die Gründe dafür von Bedeutung.
Bundesanzeiger Nr. 34: S 86, in Kraft getreten am
ten Jahr durchführen lassen. Im Bertels- Diese wurden für Haut- und Darmkrebs- 3. März 2011
5. Wilson JM, Jungner YG (1968) Principles and prac-
mann Gesundheitsmonitor waren es im früherkennung im telefonischen Gesund-
tices of screening for disease. World Health Orga-
Jahr 2007 etwas mehr als die Hälfte der heitssurvey GEDA 2010 des RKI erfragt
nization, Geneva
Frauen, die innerhalb von 2 Jahren an [21]. Hinweise darauf, welche Unterstüt- 6. Sozialgesetzbuch Fünftes Buch (2012) Vierter
Abschnitt Leistungen zur Früherkennung von
dieser Untersuchung teilgenommen hat- zung bestimmte Zielgruppen von Krebs-
Krankheiten, ż 25 Gesundheitsuntersuchungen.
ten [26]. Etwa 70% der anspruchsberech- früherkennungsuntersuchungen für ihre
http://www.gesetze-im-internet.de (Zugegriffen:
tigten Frauen berichteten in DEGS1, dass informierte Entscheidung benötigen,
30.10.2012)
7. Scheffer S, Dauven S, Sieverding M (2006) Sozio-
innerhalb von 2 Jahren eine Mammo- sind wichtige Quellen für die gesund-
demografische Unterschiede in der Teilnahme an
graphie durchgeführt wurde. Eine Um- heitspolitische Planung und können die
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen (KFU) in
frage unter AOK-Versicherten ergab im Teilnahme an diesen Untersuchungen
Deutschland  Eine Übersicht. Gesundheitswesen
68(3):139 146
Jahr 2007 eine ebenso hohe Teilnahme- weiter verbessern.
8. Bergmann E, Kalcklösch M, Tiemann F (2005) In-
rate (jemals teilgenommen) [27]. Bei- Im Rahmen des Nationalen Krebs-
anspruchnahme des Gesundheitswesens. Erste Er-
de Angaben beziehen sich allerdings auf plans wird derzeit unter anderem, orien- gebnisse des telefonischen Gesundheitssurveys
2003. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch
Mammographien allgemein, unabhän- tiert an den europäischen Leitlinien, eine
Gesundheitsschutz 48:1365 1373
gig vom nationalen Mammographie- Weiterentwicklung der Krebsfrüherken-
9. Starker A, Saß AC, Ziese T (2006) Inanspruchnah-
Screening-Programm, das seit 2005 auf- nung angestrebt [30]. Eine bessere In- me von Gesundheits- und Krebsfrüherkennungs-
untersuchungen. Wer nutzt sie (nicht) und war-
gebaut wurde. Die Evaluation des Mam- formation der Versicherten hinsichtlich
um? Gesundheitswesen 68(7):A125
mographie-Screening-Programms ergab Nutzen und Risiken der Krebsfrüherken-
|
866 Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013
10. Starker A, Saß AC (2007) Eigenverantwortung + 24. Stiftung Lebensblicke, Wuppermann D (2011) Ak-
Hausarzt = gut versorgt? Ergebnisse des Telefoni- tueller Wissensstand der Bevölkerung zur Darm-
schen Gesundheitssurveys 2004 zum Präventions- krebsvorsorge. Persönliche Mitteilung über un-
verhalten in Deutschland. Prävention Gesund- veröffentlichte Auswertungen (Zugegriffen:
heitsförderung 2(Suppl 1):P124 09.07.2011)
11. Kurth BM, Lange C, Kamtsiuris P et al (2009) Ge- 25. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
sundheitsmonitoring am Robert Koch-Institut. in der Bundesrepublik (2012) Teilnahme an ge-
Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesund- setzlichen Früherkennungsuntersuchungen und
heitsschutz 52(5):557 570 an Beratungen zur Prävention des Darmkrebs im
12. Kurth BM (2012) Das RKI-Gesundheitsmonitoring Jahr 2011. http://www.zi.de/cms/fileadmin/ima-
 was es enthält und wie es genutzt werden kann. ges/content/PDFs_alle/Beteiligungsraten_2011_
Public Health Forum 20(76):4.e1 4.e3 Deutschland_erw.pdf (Zugegriffen: 30.10.2012)
13. Gößwald A, Lange M, Kamtsiuris P, Kurth BM 26. Koch K, Scheibler F (2007) Einstellungen und In-
(2012) DEGS: Studie zur Gesundheit Erwachsener formationsstand zur Früherkennung: Informiert
in Deutschland. Bundesweite Quer- und Längs- und doch getäuscht. In: Böcken J, Braun B, Amhof
schnittstudie im Rahmen des Gesundheitsmoni- R (Hrsg) Gesundheitsmonitor 2007 Gesundheits-
torings des Robert Koch-Instituts. Bundesgesund- versorgung und Gestaltungsoptionen aus der Per-
heitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz spektive von Bevölkerung und Ärzten. Bertels-
55:775 780 mann Stiftung, Gütersloh, S 178 200
14. Scheidt-Nave C, Kamtsiuris P, Gößwald A et al 27. Zok K (2007) Wahrnehmung und Akzeptanz von
(2012) German health interview and examination Früherkennungsuntersuchungen. Ergebnisse
survey for adults (DEGS)  design, objectives and einer Repräsentativ-Umfrage unter GKV-Versi-
implementation of the first data collection wave. cherten. WIdO Monitor 03/2007. http://www.wi-
BMC Public Health 12:730 do.de/fileadmin/wido/downloads/pdf_wido_mo-
15. Kamtsiuris P, Lange M, Hoffmann R et al (2013) nitor/wido_mon_3-07_0108.pdf (Zugegriffen:
Die erste Welle der Studie zur Gesundheit Erwach- 30.10.2012)
sener in Deutschland (DEGS1). Stichprobende- 28. Kooperationsgemeinschaft Mammographie
sign, Response, Gewichtung und Repräsentativi- (2012) Evaluationsbericht 2008 2009. Ergebnis-
tät. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Ge- se des Mammographie-Screening-Programms in
sundheitsschutz 56:620 630 Deutschland. Kooperationsgemeinschaft Mam-
16. Robert Koch-Institut (2009) DEGS  Studie zur Ge- mographie, Berlin
sundheit Erwachsener in Deutschland. Projekt- 29. Sieverding M, Matterne U, Ciccarello L et al (2008)
beschreibung. Beiträge zur Gesundheitsbericht- Prostatakarzinomfrüherkennung in Deutschland.
erstattung des Bundes. RKI, Berlin Untersuchung einer repräsentativen Stichprobe.
17. Gößwald A, Lange M, Dölle R, Hölling H (2013) Die Urologe 47(9):1233 1238
erste Welle der Studie zur Gesundheit Erwachse- 30. Bundesministerium für Gesundheit (2012) Fort-
ner in Deutschland (DEGS1). Gewinnung von Stu- schritte für die Krebsbekämpfung  Kabinett be-
dienteilnehmenden, Durchführung der Feldarbeit schließt das Gesetz zur Weiterentwicklung der
und Qualitätsmanagement. Bundesgesundheitsbl Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung
Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 56:611 durch klinische Krebsregister. Pressemittelung
619 vom 22. August 2012. http://www.bundesge-
18. Kraywinkel K, Bertz J, Laudi A et al (2012) Epide- sundheitsministerium.de/fileadmin/dateien/Pres-
miologie und Früherkennung häufiger Krebs- semitteilungen/2012/2012_03/120822_PM_61_
erkrankungen in Deutschland. GBE kompakt. 3(4). Kabinett_beschliesst_das_Gesetz_zur_Weiter-
RKI (Hrsg), Berlin. http://www.rki.de/gbe-kom- entwicklung_der_Krebsfrueherkennung.pdf (Zu-
pakt (Zugegriffen: 06.08.2012) gegriffen: 10.09.2012)
19. Lampert T, Kroll L, Müters S, Stolzenberg H (2013)
Messung des sozioökonomischen Status in der
Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutsch-
land (DEGS1). Bundesgesundheitsbl Gesundheits-
forsch Gesundheitsschutz 56:631 636
20. Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund
der Krankenkassen e.V. (2012) PSA-Test zur Früh-
erkennung von Prostatakrebs. http://www.igel-
monitor.de (Zugegriffen: 04.12.2012)
21. Starker A, Bertz J, Saß AC (2012) Inanspruchnah-
me von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen. In:
Robert Koch-Institut (Hrsg) Daten und Fakten: Er-
gebnisse der Studie  Gesundheit in Deutschland
aktuell 2010 . Beiträge zur Gesundheitsbericht-
erstattung des Bundes. RKI, Berlin
22. Streich W, Hellmeier W (2009) Teilnahme an Vor-
sorge- und Früherkennungsuntersuchungen.
NRW Kurz und informativ, April 2009. http://www.
lzg.gc.nrw.de/_media/pdf/gesundheitbericht-
edaten/nrw-kurz-und-informativ/teilnahme-vor-
sorge-frueherkennung_0905.pdf (Zugegriffen:
30.10.2012)
23. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung
in der Bundesrepublik, Altenhofen L (2012) Teil-
nahme an gesetzlichen Früherkennungsuntersu-
chungen im Jahr 2011. Unveröffentlichte Sonder-
auswertung für das Robert Koch-Institut (Zuge-
griffen: 15.10.2012)
|
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/6 · 2013 867


Wyszukiwarka

Podobne podstrony:
Ziegesar Cecily von Plotkara 01 Plotkara
Ziegesar Cecily von Dziewczyna Super 05 Szczęściara
NF 2005 06 wielki powrót von keisera
Daniken Erich Von Szok po przybyciu bogow
Im Wald von Katyn Dokumentarische Bildstreifen 1943
Schießl K Präsentation Entfernung von Schwefelwasserstoff zur Gasaufbereitung
Ekon Mat von Neum Wyk14b 2015
Struktura komputera wg John von Neumana
Ziegesar Cecily von Plotkara 12 Zawsze będę cię kochać
Effektives und emissionsfreies Anfahren von Biogasanlagen
OiM Johann von Sporck
Architektura von Neumanna, przykładowe procesory[3]

więcej podobnych podstron