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"Harald Saller"
Der Antisemitismus
Der Antisemitismus wurde von den Nationalsozialisten zur offiziellen "Bewegung gegen die
Beherrschung des geistigen und wirtschaftlichen Lebens durch das Judentum" erklärt. Sie war
zentrales Anliegen der NS-Ideologie und unterschied sich von faschistischen Bewegungen
anderer Länder.
Die Judenfeindschaft geht aus von dem starken Zusammengehörigkeitsgefühl einer
Minderheit, die gegenüber der Mehrheit der Gesellschaft ein sich unterscheidendes religiöses,
kulturelles sowie wirtschaftliches Leben führt.
Wirtschaftlich gesehen: Juden durften beim Geldverleih Zinsen nehmen
Religiös gesehen: Verfolger Christi
Zu Anfang wurden getaufte und in die Gesellschaft integrierte Juden nicht verfolgt.
Durch ihre Intelligenz hatten viele Juden Positionen als Wirtschaftsführer übernommen. Ihnen
wurde deshalb nachgesagt, dass sie für Veränderungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
verantwortlich waren. Dies führte in der Gesellschaft zu sozialem und intellektuellem Neid.
Man machte sie verantwortlich für die Weltwirtschaftskrise.
Zitat "Hitlers Tischgespräche"(Picker): "Der Jude, der sich als "Schmarotzer" bei fremden
Völkern einnistet und sie nach und nach zugrunde richtet, wird als minderwertiges Gegenbild
des Ariers hingestellt. Aus Gründen der "Rassenhygiene" müsse man deshalb Juden aus dem
Volksganzen eliminieren."
Maßnahmen zur Ausschaltung der Juden
1) Züchtung arischer Menschen
Um für eine "Rassenreinheit2 sorgen zu können, die nach Meinung der Nazis zum Aufstieg
zur Weltmacht führen würde, wurde die deutsche Familie durch Verleihungen von
"Mutterehrenkreuzen" ermutigt, für Nachkommen zu sorgen. Dies galt für Familien mit drei
oder mehr Kindern. Der von Himmler gegründete Verein "Lebensborn", der für
Kinderreichtum sorgen sollte, diente durch Einrichtung von Entbindungsheimen der Züchtung
arischer Menschen. Dort wurden circa 11000 (meist nichteheliche) Kinder geboren, die von
besonders "rassenreinen" Erzeugern stammten.
Familien, die kinderlos waren oder blieben, mussten ihren Vorgesetzten Rechenschaft
ablegen.
"Harald Saller"
2) Juden als Sündenbock
Durch die rassentheoretischen Thesen der NSDAP wurden Juden als "Sündenbock" für alle
Fehlentwicklungen hingestellt. Man verbreitete die Anschuldigungen, Juden würden eine
Weltherrschaft anstreben, die so zum Weltuntergang führen würde. Dem Arier der
Gesellschaft wurde also zur Funktion gegeben, dies zu verhindern, und somit als "Retter der
Weltkultur" zu gelten bzw. einen Dienst an der Menschheit zu vollbringen.
3) Ahnenpass
Der Ahnenpass, der vom Reichsbund der Standesbeamten Deutschlands erstellt wurde, gab
genau Auskunft über die Abstammung der Personen. Der Stammbaum wurde sogar bei
Bauern, deren Hof verkauft worden war, bis zum Jahre 1800 zurückverfolgt. Bei SS-
Angehörigen bis ins Jahr 1750. Um Juden als Juden deklarieren zu können, galt es meist nur
die Religionszugehörigkeit zu verfolgen, denn die NS-Ideologie hatte keinen exakten
Rassenbegriff ausgearbeitet.
Das NS-Regime grenzte Juden, Sinti und Roma, Asoziale, geistig und körperlich Behinderte
sowie Homosexuelle aus der Gesellschaft aus.
4) Einsatz von SA-Trupps
Am 10. Januar 1933 begannen erste Aktionen der SA (Sturmabteilung) gegen die jüdischen
Mitbürger und ihr Eigentum. Es begann mit dem Ausruf an die Gesellschaft, nicht mehr bei
Juden zu kaufen oder überhaupt mit ihnen in Kontakt zu treten.
Am 1. April befanden sich SA-Posten vor allen jüdischen Geschäften, die sie plünderten und
ihre Inhaber quälten.
Die NS-Propaganda fand in den  Nürnberger Gesetzen vorläufig ihren Höhepunkt. Diese
Gesetze dienten dem  Schutze des deutschen Blutes und der deutsche Ehre (15.09.1935).
Durch diese wurden allen Nicht-Ariern (Juden) das Bürgerrecht entzogen. Sie galten nun
nicht mehr als Reichsbürger, sondern lediglich als Staatsangehörige. Als äußerliches
Kennzeichen mussten sie von nun an den Judenstern auf ihrer Kleidung tragen. Außerdem
untersagte man es den Juden, Deutsche zu heiraten. Die Gesetze trennten die Menschen zu
Deutschblütigen, Juden und Mischlingen 1. Und 2. Grades. Ebenfalls diskriminiert wurden
Geisteskranke und Behinderte, denn sie wurden unter eine strenge Bewachung gestellt.
Unternehmern wurde untersagt, Juden unter 45 Jahren einzustellen. Einige der Juden wurden
1939 unter dem Vorwand rassenhygienischer Überlegung als Versuchsopfer für Gas als
Vernichtungsmittel benutzt.
In Europa fanden die meisten Juden in den Jahren 1933-38 in Großbritannien, Frankreich,
Holland und Polen Asyl.
Im Jahr 1935 kam es zur weiteren Eindämmung der Juden. Am 06. August wurden alle
jüdischen Kulturschaffenden im  Reichsverband jüdischer Kulturbünde unter Aufsicht des
Sonderbeauftragten Hans Hinkel zusammengefasst. In jenem Sommer kam es nun zu
verstärkten Aktionen, wie  Juden unerwünscht . Es wurden Schilder an Ortseingängen,
Badeanstalten, Cafés und Geschäften angebracht. Im Sommer 1936, in dem die olympischen
Spiele stattfanden, wurden aus Rücksicht auf ausländische Besucher die Schilder entfernt.
"Harald Saller"
5) Die Endlösung
In den Jahren 1941/42 begann man mit der Deportation der Juden in Konzentrationslager oder
Vernichtungslager, in Europa gab es davon insgesamt sechs. Dies wurde zunächst nur als
 Ersatzlösung bezeichnet.
Diese  Endlösung wurde in der  Wannseekonferenz von mehreren höchsten Dienststellen
des III. Reiches am 20.01.1942 beschlossen. Somit stand der Vernichtung des jüdischen
Volkes nichts mehr entgegen.
In den Konzentrationslagern angekommen, mussten die Insassen wie Tiere bei jeder Art von
Wetter arbeiten. Sie lebten unter grausamsten Bedingungen. 24h-langes Arbeiten ohne
jeglichen Lohn.
Wenn man sich widersetzte, wurde man gefoltert. Man erhielt pro Tag eine Scheibe Brot,
Wassersuppe und schwarzen  Kaffee . Allein diese Bedingungen ließen circa 1 500
männliche Personen täglich verhungern. Kranke wurden von Munitionswagen abgeholt und
im Wald erschossen.
Natürlich gab es auch Vorzeigelager, in denen Juden ihre eigenen Wohnungen hatten und ihre
Berufe ausüben durften. Diese wenigen Lager durften von dem Roten Kreuz und der
ausländischen Presse begutachtet werden.
Im Jahre 1941 wurden dann die ersten größeren Vergasungen durchgeführt. Diese galten
gegenüber den Erschießungen und den Verbrennungen als effektiver.
Wenn Juden nun in ein Lager kamen, wurden sie sofort ihrer Kleidung entledigt und in die
Duschen gebracht. Dieses grausame Sterben dauerte zwischen 3 und 15 Minuten.
Ab 20.1.1942 begann die Ausrottung der Juden in allen von Deutschland besetzten Gebieten.
Juden, die noch in Ghettos lebten wurden ebenfalls in KZs gebracht und vergast.
Dieses Verfahren wurde durch das Einsetzen von Blausäuregaszyklon B (aus dt. Erfindung
und Produktion) perfektioniert.
PIUS XII UND DIE AUSROTTUNG DER JUDEN
Papst Pius XII. Wurde der Vorwurf gemacht, er habe zur Ausrottung der Juden durch das NS
 Regime geschwiegen zu haben, und diese einfach geschehen haben lasse. Doch dies
entspricht nicht der Wahrheit. Nach der Ankunft der deutschen Soldaten in Rom im
September 1943 begannen die ersten Razzien. 1 000 Juden wurden festgenommen, damals
lebten 8 000 Juden in Rom. Papst Pius XII. protestierte daraufhin beim deutschen Botschafter.
Weiters sandte er am 16.10.1943 einen Appell an den Stadtkommandanten General Stahel, die
Razzein einzustellen. Am darauffolgenden Tag war Himmlers Befehl da, die Razzien
einzustellen, da man Angst hatte, dass sich der Papst an die Weltöffentlichkeit wenden würde.
Auf diese Weise konnten in der Stadt Rom 7 000 Juden gerettet werden. Hätte er sich an die
Weltöffentlichkeit gewandt, hätte das die 1 000 nicht gerettet, wohl aber die 7 000 der
Gestapo ausgeliefert.
Hilfe im Verborgenen
PIUS XII. hatte die Klöster ermächtigt, die Klausurbestimmungen zu lockern, damit
möglichst viele Juden versteckt werden konnten. Außerdem hat PIUS XII. alleine im
winzigen Kirchenstaat während des Zweiten Weltkrieges 7486  Nichtariern Zuflucht
gewährt und somit dem Zugriff der NS  Behörden entzogen, man musste jeden Moment
damit rechnen, dass die Besetzung des päpstlichen Territoriums durch deutsche Truppen
erfolgen könnte.
"Harald Saller"
PIUS XII. stellte auch tausende Dollars für die Ausreise ur Verfügung und ließ Pässe für die
Ausreise aus Rumänien, Ungarn oder Deutschland anfertigen.
Papst Pius XII. hat sich in seinen vielen Appellen eindeutig gegen das Nazitum und für
Gerechtigkeit ausgesprochen, weltweit haben über 2 Millionen Juden Hitlers Gemetzel
überlebt, und das dank der Hilfe der Kirche  Bischöfen, Priestern und Laien
Ein Protest der holländischen Bischöfe gegen die unmenschliche Verfolgung der Juden hatte
zur Folge, dass Hitler noch in derselben Nacht 40 000 Juden umbringen ließ, geschockt von
diesem Ereignis verbrannte Papst Pius XII. zwei Bogen am offenen Feuer und sagte:  Ich
möchte diese Bogen verbrennen, es ist ein Protest gegen die grauenhafte Judenverfolgung.
Aber wenn der Protest der holländischen Bischöfe 40 000 Menschen das Leben kostet, so
würde mein Protest vielleicht 200 000 kosten. Das darf und kann ich nicht verantworte. So ist
es besser, in der Öffentlichkeit zu schweigen und für diese armen Menschen wie bisher alles
in der Stille zu tun, was menschenmöglich ist.


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