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98 GRUPPE vir.

uns in dieser Beziehung mit den aus der typologischen Erklarung hervorgehenden Andeutungen begniigen.

Die ganze Gruppe VII konnen wir mit Montelius und Neergaahd dem frliheren Teil der jungeren romischen Periode zuzahlen, weleher nach der sehr gut begriindeten, oben S. 83 f. besprochenen Ansieht des erstgenannten Forschers etwa das dritte naehchristliche Jahrhundert um fas sen wiirde.

Hierbei sei noch darauf hingewiesen, dass einige dieser Gruppe angehorige Fibeln, wie friiher erwahnt, in den romischen Rheinlan-dern gefunden sind. und zwar besonders in den Limes-Castellen Saal-burg und Osterburken, dereń Zerstorung etwa im dritten Yiertel des dritten Jahrhunderts geschah (vgl. oben S. 89). VieIIeicht gehorten die genannten Fibelexemplare sogar einigen der angreifenden Germa-nen und wurden von ihnen bei der Erstiirmung der Gastelle verloren. Jedenfaiis beweist das genannte Vorkommen, dass solche Fibeln nieht erst in das vierte Jahrhundert, gesetzt werden konnen.

Scheibenfibeln.

Obgleich meme Studien iiber die Scheibenfibeln sebr mangelhaft sind, darf ich sie jedoch nicht ganz iibergehen.

Man kann innerhalb der hier behandelten Periode zwei Haupt-gruppen von Scheibenfibeln aufstellen, die sich in der Konstruktion unterscheiden. Die eine hal Charniereinrichtung, Fig. 222, 222 a, wobei die Nadel sehr oft gekrummt istl) um der GewandfaJtc mehr Rautn zu geben, und der Nadelhalter ein kleines Loch zeigt, also ganz wie bei der Bogenfibel Fig. 2-43. Die so konstruierten Fibeln sowoht von Bogen- ais yon Scheibenform, die ubrigens gewohnłieh emailliert sind, bilden eine provinzialromische Fibeigruppe2), welehe besonders am Rhein massenhaft vertreten ist, dagegen weniger in den Donau-IŚndern; in Nordeuropa sind solche Fibeln nur sporadisch gefunden, wie wir im nachsten Abschnitt sehen werden. fhr zahlreiches Vor-kommen in den oben S. 26 besprochenen belgisehen Graberfeldern TOn Flavion und Berzee zeigt, dass sie zeitlich hauptsachUch dem zweiten Jahrhundert angehoren; damit stimmt es gut iiberein, dass bei Darzau zwei Exemplare wie Fig. 222 ganz am Ende des Friedhofes aoftraten (s. Hostmann S. 59), und dass eine ahnliche im Vimose*Fund vorliegt (s. Beilage Iii); an beiden Orten diirften sie etwa um 200 n. Ghr. niedergelegt worden sein. Ein Exemplar von der Hauptform Fig. 243 fand sich bei Fohrde mit einer Fibel wie Fig. 29 (Beilage II, 4).

Die zwei te Hauptgruppe bat zweigliederige Armbrmtkomtruktion ganz wie die Gruppen VI und VII der Bogenfibeln. Die im Elbgebiete vorkommenden hierhergehorigen Scheibenfibeln (Fig. 223—227, 229— 230) haben auch durchgangig eincn sehr hohcn Nadelhalter gerade Wie bei der ebenda so stark yertretenen Gruppe VII. Diese Formen bestehen gewohnłieh ans einer dtinnen ganz sehlichten Bronzeplatte,

') Auch bei dem Original von Fig. 22? a, obwobl in der Zeichnung nicht |Wtz deutlich wiedergegeben.

' l) Vgl. hieriiber Hostmann S. 72 ff.; Tischlf.k, Gewandnadeln S. 75, bei Gurina S. 32 f., Abscbnitte 21, 22.


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