Dreyer (136)

774 §55 Der Konjunktiy I

Ili Bildung der Vergangenheitsformen

Die Vergangenheitsform wird mit den obigen Formen von hoben bzw. sein und dem Partizip Perfekt gebildet:

ich sei gekommen    ich hatte geplant

du sei(e)st gekommen    du habest geplant

IV Das Passiv im Konjunktiv I

Zur Bildung des Passivs werden die obigen Formen von werden verwendet:

Gegenwart ich wurde informiert, du werdest informiert ...

Zukunft    ich wiirde informiert werden, du werdest informiert werden ...

Yergangenheit ich sei informiert worden, du sei(e)st informiert worden ...

1 Konjugieren Sie in der Gegenwarts- und Yergangenheitsform des Konjunktivs I.

1.	reisen	4.	fliegen	7.	abschneiden	10. fahren
2.	ordnen	5.	fallen	8.	sich Srgern	11. frieren
3.	schicken	6.	geben	9.	beabsichtigen	12. benachrichtigt werden

2 Setzen Sie die Yerben in die entsprechenden Formen des Konjunktivs I.

1. ich Stelle	7.	ich gehe	13.	du fahrst
er stellt		du gehst		ihr fahrt
er stellte		er ist gegangen		sie fuhren
2. du bittest	8.	sie betet	14.	ich rufę an
er bittet		sie beten		du rufst an
wir baten		er betete		sie riefen an
3. wir telefonieren	9.	sie schneidet	15.	du streitest
ihr telefoniert		wir schneiden		sie streitet
sie telefonierten		wir haben geschnitten		ihr habt gestritten
4. sie griifit	10.	ich antworte	16.	er stirbt
sie griifien		er antwortet		sie sterben
sie griiSten		ihr antwortet		sie starben
5. ich werde eingeladen	11.	er wird gewogen	17.	du wirst bestrafl
du wirst eingeladen		wir werden gewogen		er wird bestrafl
du wurdest eingeladen		ihr wart gewogen worden		sie wurde bestraft
6. du wirst dich erkSlten	12.	sie wird sich erholt haben
sie wird sich erkaiten		ihr werdet euch erholt haben
sie werden sich erkaiten		sie werden sich erholt haben

§ 56 Gebrauch des Konjunktivs I

I Die indirekte Rede

Direkte Rede

Indirekte Rede

In der Wahlnacht spricht der Partei-

vorsitzende. Er sagt unter anderem:

a)    „Wir kónnen stolz sein auf unseren Erfolg."

b)    „Ihnen, liebe Parteifreunde, danke ich herzlich."

„Jetzt heiftt es fur uns alle: Vorwarts, an die Arbeit!"

c)    „Fur morgen ist ein Gesprach mit dem Bundesprasidenten geplant." „Hier wird es einige Verande-rungen geben."

d)    „Ich, ais Demokrat, akzeptiere das Wahlergebnis, auch wenn es anders ausgefallen ware."

Ein )ournalist berichtet.

Der Parteivorsitzende sagte, dass sie stolz auf ihren Erfolg sein konnten sie konnten stolz sein auf ihren Erfolg. er danke seinen Parteifreunden herzlich.

jetzt heifle es fur sie, sofort mit der Arbeit zu beginnen.

fiirheute, Montag, sei ein Gesprach mit dem Bundesprasidenten geplant. dort, im Bundestag, werde es einige Ver-anderungen geben.

er, ais Demokrat, akzeptiere das Wahlergebnis, auch wenn es anders ausgefallen

In der indirekten Rede werden die Aussagen einer anderen Person objektiviert und oft verkiirzt wiedergegeben. Von Reden, Schriften, offentlichen Bekanntmachungen usw. wird meist nur das sachlich Wichtige berichtet. Durch den Gebrauch des Konjunktivs I wird der Abstand zur wórtlichen Rede kenntlich gemacht.

zu a) 1. Die indirekte Rede kann mit einem doss-Satz eingeleitet werden. Bei einer lun geren Mitteilung steht der doss-Satz in der Regel nur am Anfang.

2. In der indirekten Rede andern sich die Pronomen sinngemaft. Dabei ist beson-ders zu beachten: a) wer spricht, b) zu wem oder von wem gesprochen wird, c) cje gebenenfalls wer die Rede wiedergibt.

zu b) 1. Anreden, Ausrufe, spontane Redewendungen usw. fallen in der indirekten l<« d« meistens weg.

2. Man kann - damit der Zusammenhang besser verstandlich wird - Namen wie derholen, Adverbien einfiigen oder sinngemafte Satze oder Verben verwenden wir* bejahen, verneinen, ablehnen.

/u c) Adverbiale Angaben des Ortes oder der Zeit miissen sinngemiift geandert werden /u d) Der Konjunktiv II blcibt in der indirekten Rede erhalten.