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54 ADOLF AKMBRUSTTER s

Darauf lebt er im Elternhaus ohne Anstellung. Im Januar 1714 heiratet er Anna Katharina Abraham, die aber bereits ein Jahr spater bei der Geburt des ersten Kindes stirbt. Johann Filstich selbst erkrankt des óftern, heiratet aber trotzdem schon 1717 Agnetha Fronius, die ihm 1718 eine Tochter schenkt. Er fluchtet im selben Jahr mit seiner Familie nach Feldioara (Marienburg) wegen der in Kronstadt ausgebrochenen Pest. Seine zweite Frau fallt dieser verheerenden Seuche zum Opfer -er selbst bleibt mit seinen zwei Tóchterchen aus den beiden Ehen von der Pest versehont. Im Januar wurde die iiber Kronstadt verhangte Pest-sperre aufgehoben und so konnte Johann Filstich in seine Vaterstadt zuriick kehren, wo ihm sofort die leere Rektorstelle des Kronstadter Gymnasiums angeboten wurde. Koch im selben Jahr heiratete er zum drittenmal und zwar Susanna Fleischer. Aus dieser Ehe iiberlebten ihn auBer drei Tochtern noch zwei Sóhne: Samuel Filstich (1793 gestor-ben) und Johann Filstich (1808 gestorben), mit denen der Kamę Filstich ausstirbt.

Obwohl Johann Filstich im Hinblick auf seine theologische Ausbil-dung und auf seinen Gesundheitszustand sich eine Pfarre wunschte, nahm er das Stellenangebot doch an, wobei es ihm nur zu gut bewuBt war, daB er dadurch ein verantwortungsvolles und schwieriges Amt uber-nahm. Bereits im Februar hielt er seine Antrittsrede ais Rektor uber De fatis rei litterariae in Transilnania; am 26. Februar hielt er zwei óf-fentliche Lektionen, dereń Gegenstande ihm von PaulKeidel (1674—1735), dem damaligen Stadtpfarrer und Schulinspektor gegeben wurden.

Kachdem Johann Filstich diese Priifungen seiner beruflichen Leh-rerfahigkeiten und seiner umfassenden Gelehrsamkeit abgelegt hatte, trat er sein Amt an, indem er in erster Linie bemiiht war, die Gymna-siumstatigkeit wieder in einen normalen Gang zu bringen, weil sie wegen der Pestepidemie Yóllig durcheinander geraten war.

Wie kein anderer Yorsteher dieser beriihmten Kultur- und Lehrstelle, die das Kronstadter Honterusgymnasium war, yerwaltete Johann Filstich das Rektorenamt 24 Jahre hindurch. Wie kein anderer siebenburgisch-sachsischer Chronist hat Johann Filstich dadurch nur eine einzige Stelle bekleidet und war nicht genótigt, wie die meisten seiner geschichtsschrei-benden Genossen, aus einer Pfarre in die andere, aus einem Amt in das andere, aus einem Ort in den anderen zu wechseln. Trotz seines fast Dauer-krankheitszustandes, der ihn oft zwang, seine Lektionen im Bett zu halten, hat er sich yoller Yerantwortung und mit einem, auch fur siebenbiirgisch-sachsische Begriffe ungeAvóhnlichen PflichtbewuBtsein seinem schwieri-gen Amt geradezu yerschrieben. Wahrend seiner Rektorsyerwaltung studierten am Kronstadter Gymnasium alle heryorragenden Persón-lichkeiten der Kultur und des óffentlichen Lebens seiner Vaterstadt um die Mitte und aus der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts. Yiele seiner Schiller erwerben sich Ruhm und Ehren auch auBerhalb Kronstadts, auch auBerhalb Siebenbiirgens ! Die beyorzugten Gegenstande, die Johann Filstich selbst lehrte waren Geschichte, Theologie und Philosophie, Gebiete auf denen er unstreitbar die gnindlichsten Kenntnisse besaB und in denen er eine Yorziigliche Ausbildung genossen hatte. Es ist selbstyerstandlich, daB er dafiir auch die nótigen Sprachkenntnisse mitbrachte.



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