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TIV
KURS
Techniken,
Tipps und Tricks
Gerstäcker Verlag
Wecostr. 4
53783 Eitorf/Sieg
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www.gerstaecker.com
Impasto
Das Arbeiten mit dem Spachtel
Acrylmalerei
Von Oliver Löhr, Kristina Schaper und Ute Zander
www.gerstaecker.de
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Abb. rechts: Oliver Löhr, „ohne Titel“,
Acryl auf Papier, 21 x 28 cm.
Bei diesem Bildbeispiel erfolgte der
Farbauftrag fast ausschließlich mit dem
Palettmesser. Die einzelnen Far-ben sind
mit Modelliermasse vermischt und in
mehreren Schichten aufgetragen.
Bei der Impasto-Technik werden dicke
Farbschichten auf den Malgrund aufgetra-
gen. Die Spuren der verwendeten Werk-
zeuge bleiben deutlich als Struktur sicht-
bar. Es ergeben sich unregelmäßig textu-
rierte Oberflächen mit erhabenen Stellen
und Vertiefungen.
Acrylfarben sind ein wenig flüssiger als
Ölfarben und verlieren beim Trock-nungs-
prozess an Volumen, deshalb sollte man
den Farben ein konsistenzverstärkendes
Malmittel zugeben.
Bei der Impasto-Technik kann die Farbe
mit unterschiedlichen Werkzeugen auf
den Malgrund aufgebracht werden.
Palettmesser und schmale Holzstücke eig-
nen sich ebenso wie flache Borstenpinsel.
Eine andere Möglichkeit, ein Impasto zu
erzeugen, besteht darin, Acrylfarben
direkt aus der Tube auf den Malgrund auf-
zutragen. Die so entstehende pastose
Farbschicht kann dann weiter bearbeitet
werden.
Um die freie und intuitive Wirkung der
Impasto-Technik gezielt einsetzen zu kön-
nen, ist auch bei dieser Art zu malen - ähn-
lich wie bei der Alla-Prima-Malerei - ein
gewisses Maß an Vorplanung ange-
bracht.
Werden Malfarben zu gründlich ausge-
mischt, verlieren sie die Vitalität. Das gilt
auch für direkt aufgetragene Farbe, wenn
sie zu lange auf dem Malgrund bewegt
wird. Jeder neue Strich mit dem Pinsel
oder dem Spachtel vermischt die unter-
schiedlichen Farbtöne ein wenig. Um
einem schmutzigen Farbeindruck sowie
einer „totgemalten“ Bildoberfläche vorzu-
beugen, ist es ratsam, Acht zu geben,
wann der Punkt erreicht ist, an dem die
Arbeit beendet werden sollte.
Mit dem Spachtel kann
man die Farbe dick
(pastos) oder dünn auf-
tragen. Je nach Fertigkeit
des Malers gelingen feine
oder grobe Farbübergänge.
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Konsistenzverstärker für
Acrylfarben:
Es gibt eine ganze Reihe von konsi-
stenzverstärkenden Mitteln, die der
Acrylfarbe beigemischt werden kön-
nen. Diese Malgele sind nichts ande-
res als Acrylbinder, deren Konsistenz
zähflüssiger ist als herkömmliche
Acrylfarbe. Es gibt sie in verschiede-
nen Konsistenzen. Das Angebot
reicht von leicht flüssigen bis hin zu
extrem zähen Gelen. Je nach
Beschaffenheit der Gele wird auch
der spätere Effekt nach dem
Trocknen ausfallen. Das Liquitex
Heavy Gel Medium (Best.-Nr. 20641)
ermöglicht dicke Farbschichten, die
die Struktur der Farbe verstärken.
Noch stärker fallen die Strukturen
mit dem Liquitex Gelex Extender
Medium (Best.-Nr. 20695) von sehr
hoher Dichte aus, das das Volumen
der Farbe verdoppelt.
Gel Medien (GEL MEDIUM)
Glanz Gel Medium ist ein dickflüssiges, transparentes und glänzendes
Medium und eignet sich sehr gut für Texturen und Impastos (237 ml Best. Nr.
20649). Mattes Gel Medium weist die gleichen Eigenschaften wie das Glanz
Gel Medium auf, nur trocknet es matt auf (237 ml Best.-Nr. 20457). Opakes
volumenvergrößerndes Gel Medium ist ein klares und mattes, sehr dickflüssi-
ges Gel und verleiht der Farbe mehr Volumen (237 ml Best.-Nr. 20695).
Ausgezeichnet für Impastos. Glänzendes schweres Gel Medium erhöht das
Farbvolumen, die Farbvermischbarkeit und Transparenz; es verkürzt die
Trocknungszeit und gibt ein glänzendes und transparentes Finish (237 ml
Best.-Nr. 20641). Modelliermasse verwenden Sie zur Schaffung starker
Strukturen und 3-D Formen. Das matte, deckende Medium trocknet langsam
zu einer steinharten Oberfläche auf, die Sie dann modellieren oder schleifen
und anschließend mit Farbe bemalen können (237 ml Best.-Nr. 20701). Die
Modelliermassen vergilben nicht und sind nach dem Trocknen wasserfest.
Auf Wunsch erhalten Sie bei der Bestellung eine Farbkarte mit genauen
Beschreibungen der Gele und Malmittel kostenlos. Best.-Nr. 20360/999
©Gerstäcker-Verlag und Franz-Josef Bettag.
Nachdruck,auch auszugsweise,nur mit
schriftlicher Genehmigung des Gerstäcker-
Verlages und des Autoren.Sämtliche
Motive stehen unter Urheberschutz und
dürfen nicht gewerblich genutzt werden.
Johannes Gerstäcker Verlag GmbH
D-53783 Eitorf, Wecostr.4
Tel.:0 22 43/889-0
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Die Vorzeichnung
Die Vorzeichnung wurde mit brauner
Pastellkreide auf der Leinwand ange-
legt. Danach folgte ein erster, wäs-
sriger Farbauftrag. Dieser diente
zum einen zur Überprüfung der
Komposition, zum anderen wurde so
das Weiß der Leinwand reduziert.
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Die Fläche anlegen
Der Himmel wird mit einem breiten
Pinsel angelegt. Die Farbflächen der
Wiesen und Felder bearbeiten Sie
zügig mit dem Palettmesser. Wenn
Sie so arbeiten, achten Sie darauf,
die einzelnen Farben nicht zu lange
zu vermischen! Warten Sie lieber
etwas, bis die Farbe zu trocknen
beginnt, und arbeiten Sie dann wei-
ter.
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Weitere Farbe aufspachteln
Nachdem das ganze Bild einen Farb-
auftrag erhalten hat, wird die Farbe
des Himmels etwas aufgehellt, da
dieser zu dominant wirkt. Danach
folgen weitere gespachtelte Farb-
schichten und auch die Bäume und
das Haus werden weiter ausgearbei-
tet.
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Akzente setzen
Das Motiv ist nun fast fertig.
Palettmesser mit feinen Klingen
erlauben es Ihnen, gezielt einzelne
Farbak-zente zu setzen. Deutlich
wird dies am Haus mit der weißen
Wandfläche und dem Feld im
Vordergrund. Wie Sie sehen können,
kann man mit einem Spachtel die
Acrylfarbe zu eindrucksvollen
Impasto-Effekten im Bild herausar-
beiten.
Dieser Bericht wurde aus dem Buch
“Das Handbuch der Acrylmalerei“
von Oliver Löhr, Kristina Schaper
und Ute Zander aus dem Urania-
Ravensburger Verlag entnommen.
Best. Nr. 94862
19,90 e