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für T1/T2 wird M1 (Multimeter im
kleinsten DC-Bereich oder 100 µA-
Drehspulinstrument) nahezu 0 V
anzeigen. Theoretisch kann das auch
der Fall sein, wenn eine ungleiche U
BE
durch eine entgegengesetzt ungleiche
Stromverstärkung kompensiert wird.
Um dies auszuschließen, wird die
Basisspannung an T1/T2 über IC2
hochohmig ausgekoppelt und nach
Umschalten von S1 überprüft (Anzeige
ebenfalls fast 0 V). Eine eventuell
störende Opamp-Offsetspannung
kann durch einen Offsetabgleich beho-
ben werden: Trimmpoti an Pin 1 und
Pin 8 von IC1 anschließen (Schleifer an
+ 9 V), Jumper JP1 setzen und Trimm-
poti auf 0 V am Opamp-Ausgang
abgleichen. JP1 dann wieder entfer-
nen. Bei IC2 genauso vorgehen, an die
Stelle des Jumpers tritt hier für den
Abgleich ein (vorübergehender) Kurz-
schluß des Widerstands R1.
Die erwähnte thermische Kopplung
gelingt am besten mit flachen (recht-
eckigen) LEDs und Kabelbinder für die
mechanische Fixierung. Für T1 und T2
sind Testfassungen vorzusehen (even-
tuell IC-Fassung umfunktionieren oder
gedrehte Einzelpins verwenden). Für
den Test sind T1 und T2 ebenfalls ther-
misch zu koppeln (z.B. mit einer Klam-
mer aneinanderdrücken). Vor dem
Messen Temperaturausgleich abwar-
ten, da Temperaturunterschiede das
Meßergebnis erheblich beeinflussen.
Die Stromaufnahme der Schaltung
beträgt etwa 7 mA, zwei 9-V-Batterien
sind daher ausreichend .
974031e
Für symmetrisch aufgebaute Stufen in
hochwertigen Audio-Verstärkern
benötigt man “echt komplementäre”
gepaarte Transistoren, bei denen nicht
nur die Stromverstärkung, sondern
auch die Basis-Emitterspannung mög-
lichst gut übereinstimmt. Um derartige
Transistoren optimal selektieren zu
können, wurde die hier vorgestellte
Testschaltung entwickelt.
Mit der angesprochenen Transistor-
Auswahl hat man es nicht nur bei
anspruchsvollen Vorverstärkern wie
etwa dem Akku-Preamp aus Elektor
1/1997 zu tun, sondern auch regelmäßig
bei den Eingangsstufen von Leistungs-
verstärkern wie etwa Ultiamp oder
zuletzt Gigant 2000 aus Elektor 2/1999.
Wenn neben der Stromverstärkung
auch die Basis-Emitterspannung
geprüft werden soll, ist eine Selektion
mit üblichen (einfachen) Transistorte-
stern nicht möglich. Aus dieser Proble-
matik heraus ist die hier vorgestellte
Testschaltung entstanden, die zwar
etwas aufwendiger, dafür aber auch
speziell für diese Anwendung ausge-
legt ist. Wenn man eine größere Anzahl
von Transistoren aussuchen muß, ren-
tiert sich der Bau sehr schnell, allein
schon aufgrund der Zeitersparnis beim
Testen im Vergleich zur individuellen
Ausmessung von h
fe
und U
BE
.
Mit der Schaltung können die Parame-
ter eines Transistorpaars (T1, T2) in
einem einzigen Test bei einem Kollek-
torstrom von 1 mA (eingestellt mit den
Stromquellen T3 und T4) verglichen
werden. Für die gebotene Genauigkeit
müssen T3 und T4 mit den zugehöri-
gen LEDs (siehe gestrichelte Linie) ther-
misch gekoppelt werden. Die Strom-
quelle mit T5 stabilisiert den Strom
durch die LEDs. Damit die Ströme
durch T3 und T4 genau übereinstim-
men, erfolgt mit P1 ein Abgleich derart,
daß die Spannung an R7 genauso groß
ist wie die an R8. Die Auswertung
erfolgt durch den als Addierer geschal-
teten Opamp IC1. Stimmen die
Basis/Emitterspannungen von T1 und
T2 überein, ist die Ausgangsspannung
von IC1 gleich groß wie die Basisspan-
nung von T1 und T2 (aber invertiert) -
vorausgesetzt, auch die Stromverstär-
kungen stimmen überein. Bei einem
“echt komplementären” Transistorpaar
Praxistip
Transistor-Paarung
für symmetrische Verstärkerstufen
IC1
OP77
2
3
6
7
4
1
8
R9
1k
R7
100
Ω
R8
100
Ω
R10
820
Ω
R11
680
Ω
R2
100k
R1
100k
R6
330k
500
Ω
P1
R5
1M00
R4
1M00
R3
1M00
C1
220n
C2
100n
C3
100n
C4
100n
C5
100n
IC2
OP77
2
3
6
7
4
1
8
T4
BC547B
T2
NPN
T3
BC557B
T1
PNP
JP1
D1
D2
T5
BF245A
S1
M 1
BT1
9V
BT2
9V
S2a
S2b
C6
22
µ
40V
C7
22
µ
40V
1V6
1V
0V1
+0V6
–0V6
0V1
1V6
1V
0V
0V
0V
974031 - 11
U
BE
I
B
D4
1N4148
D3
2x
I
B
/
MESSEN & TESTEN