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Elektor
bruch gedacht. Die Befestigungslöcher der Platine haben den
gleichen Abstand wie ein SUB-D-Verbinder, so dass die Pla-
tine mit Hilfe von zwei Winkeln leicht in der richtigen Position
montiert werden kann.
Da die Wärmeentwicklung des MOSFET beträchtliche Aus-
maße annehmen kann (ca. 30 W bei Kurzschluss !), ist eine
Kühlung unbedingt notwendig. Theoretisch muss der Wär-
mewiderstand des Kühlkörpers in der Größenordnung von
2 K/W liegen. In der Praxis genügt aber auch ein Stück Win-
kelprofil (3...4 mm dick), das mit dem PC-Gehäuse verschraubt
wird. Dabei ist zu beachten, dass der Drain-Anschluss
(+12 V !) am MOSFET-Gehäuse liegt; die gleichzeitige elek-
trische Isolierung zum PC-Gehäuse ist deshalb unverzichtbar.
(004017)gd
Von Gregor Kleine
Möchte man Frequenzen zwischen 850 MHz und 4 GHz ver-
vielfachen, so gibt es dafür kleine Frequenzverdoppler-Bau-
steine mit der Typenbezeichnung HMC 187, HMC 188 und
HMC 189 (s.Tabelle), die am Ausgang eine Unterdrückung der
Grundfrequenz und der drei- und vierfachen Grundfrequenz
von über 35 dB gegenüber der gewünschten doppelten Ein-
gangsfrequenz bieten. Diese Eigenschaft vereinfacht die Wei-
terverarbeitung und das Design eventuell nachfolgender Aus-
gangsfilter. Auch in Vervielfacherketten mit mehrstufiger Fre-
quenzverdopplung (x4, x8, ...) ist die Unterdrückung
unerwünschter Frequenzen von Vorteil.
Die winzigen Bausteine der HMC18x-Reihe werden im preis-
werten MSOP8-Kunststoffgehäuse angeboten, das nur eine
Platinenfläche von 3 mm auf
4,8 mm belegt. Das Gehäuse
ist nur gut einen Millimeter
hoch.
Im Inneren des Bausteins
befindet sich ein passiver Fre-
quenzverdoppler mit einem
Schottky-Diodenring und zwei
integrierten Trafos, sog.
Baluns (von balanced : unba-
lanced). Der Diodenring entspricht einem Graetz-Gleichrich-
ter. Die monolithisch auf dem Chip integrierten Baluns sind
der Grund dafür, dass die untere Eckfrequenz mit 850 MHz
relativ hoch liegt. Tiefere Frequenzen werden zwar auch ver-
doppelt, die Durchgangsdämpfung (Conversion Loss) von
typisch 15 dB steigt dann aber stark an. Ein- und Ausgänge
sind auf das übliche 50-Ohm-System angepasst und müssen
mit einer Eingangsleistung von typisch +15 dBm angesteuert
werden. Die Ausgangsleistung beträgt demnach also rund 0
dBm.
Ein Überblick über die drei zur Verfügung stehenden Modelle
ist in der Tabelle zu finden.
(004113e)
Internet-Referenz:
www.hittite.com
HMC18x
7
1
2
3
4
5
6
8
50Ω
f
in
f
out
50Ω
004113 - 11
Frequenzverdoppler
081
Modell
f
in
f
out
Conversion Loss
Isolation am Ausgang
f
in
3 f
in
4 f
in
HMC 187
0,85 - 2 GHz
1,7 - 4 GHz
15 dB
45 dB
52 dB
40 dB
HMC 188
1,5 - 2,5 GHz
3 - 5 GHz
15 dB
45 dB
50 dB
45 dB
HMC 189
2 - 4 GHz
4 - 8 GHz
13 dB
34 dB
40 dB
40 dB
Von Wilfried Foede
Diese trickreiche kleine Schaltung ermöglicht bei einem VGA-
Synchronisationssignal nur durch Einstellen des Triggerpegels
des Oszilloskops folgende Triggeroptionen (in der Reihenfolge
von hohem zu niedrigem Triggerpegel:
- Triggerung auf Rückflanke des Vertikal-Synchronsignals
- Triggerung auf Rückflanke des Horizontal-Synchronsignals
- Triggerung auf Vorderflanke des Horizontal-Synchronsignals
- Triggerung auf Vorderflanke des Vertikal-Synchronsignals
Die Schaltung selbst besteht nur aus zwei Kondensatoren und
einem Widerstand. Die beiden Kondensatoren bilden zusam-
men mit dem Widerstand zwei Differenzierglieder, deren Zeit-
konstanten an das Timing des Vertikalsynchronimpulses
(C1/R1) bzw. des Horizontalsynchronimpulses (C2/R1) ange-
passt sind. In dem neben der Schaltung stehenden Diagramm
Videosignal-Triggerhilfe für Oszilloskope
082
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Elektor
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ist leicht nachzuvollziehen, wie sich bei dem am Ausgang ent-
stehenden differenzierten Kombinationssignal die Trigger-
schwellen auf die Flanken der einzelnen Signalkomponenten
einstellen lassen.
Die im Schaltbild angegebene Pin-Nummerierung bezieht sich
auf die 15-polige PC-Videobuchse (DC15HD). Wenn man die
drei Bauteile dieser Schaltung an der Buchse auf der Grafik-
karte montiert, kann man den (freien) Pin 15 für das Trigger-
signal verwenden.
004051e
C1
Pin 14
- SV
- SH
Pin13
Pin 15
V Rückflanke
H Rückflanke
H Vorderflanke
V Vorderflanke
004051 - 11
DC15HD
H / V Trigger-Signal
47p
C2
R1
10p
2k2
Text: Hans Steeman
Plattenspieler für die schwarzen Vinylscheiben aus dem vori-
gen Jahrhundert sind mittlerweile so selten geworden, dass
viele Audioanlagen heutzutage keinen Eingang für magneto-
dynamische Tonabnehmer (MD) aufweisen. Wer nun einen sol-
chen Plattenspieler am neuen Verstärker verwenden möchte
– oder auch nur Schallplatten auf MiniDisc- oder CD-R über-
spielen – der benötigt einen MD-Vorverstärker, der es ermög-
licht, den Plattenspieler an übliche Line-Eingänge anzu-
schliessen.
Das Problem lässt sich mit einem einzigen, rauscharmen Ope-
rationsverstärker auf ebenso einfache wie elegante Weise
lösen. Mit nur wenigen zusätzlichen Bauteilen rund um den
Opamp erledigt die Schaltung die Impedanzanpassung für den
Tonabnehmer, die Pegelanhebung von einigen Millivolt auf
einige hundert Millivolt Linepegel und die Entzerrung des auf
der Schallplatte nach der RIAA-Kennlinie ”verbogenen” Fre-
quenzgangs. Den ersten Punkt übernimmt das RC-Netzwerk
R2/C3 am Eingang des Opamps, für die anderen beiden ist das
RC-Netzwerk in der Gegenkopplung zuständig. Die Schaltung
ist für Stereo natürlich zweimal aufzubauen. Zur Stromversor-
gung genügt ein Kleinnetzteil mit Spannungsreglern für
±15
V bei einem Strom von maximal 100 mA.
(004060e)
IC1
2
3
6
7
4
LT1037
R1
100
Ω
R2
47k
C3
100p
R4
100k
R3
7k87
C1
100n
C2
33n
15V
15V
004060 - 11
PHONO
Einfacher MD-Vorverstärker
083
Viele Schaltungen werden direkt aus dem 230-V-Netz über
einen Vorschaltkondensator (C1) versorgt. Der Nachteil: Nur
eine Periodenhälfte der Netzspannung wird benötigt, um dar-
aus eine Gleichspannung zu erzeugen. Es liegt also nahe, mit
einer Gleichrichterbrücke die Netzspannung doppelphasig
gleichzurichten, so dass der Schaltung ein höherer Strom ent-
nommen oder der Pufferelko kleiner gehalten werden kann.
Die hier gezeigte Schaltung hat den gleichen Effekt, benötigt
aber weniger Bauteile. Dies ist durch den ungewöhnlichen
Einsatz zweier Z-Dioden möglich, die nicht nur in ihrer “nor-
malen” Funktion verwendet werden, sondern auch wie
gewöhnliche Dioden in Durchlassrichtung. Der Strom fließt so
Direkte Netzversorgung
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Elektor
während einer Phase durch D1, während der anderen Phase
durch D3 und D2 zur Last.
Bedenken Sie beim Einsatz dieser Schaltung (wie auch bei
der Variante mit der Gleichrichterbrücke), dass der Minuspol
der Gleichspannung nicht mehr direkt mit dem 230-V-
Anschluss verbunden ist, die Versorgung eines Triacs mit die-
ser Schaltung also in der Regel nicht möglich ist. Für Schal-
tungen mit Relais bedeutet die doppelphasige Gleichrichtung
einen Vorteil.
Die Höhe der Gleichspannung hängt vom Wert der beiden Z-
Dioden ab und ist relativ frei wählbar. C2 muss für die Gleich-
spannung ausreichend spannungsfest sein. Die Höhe des ent-
nehmbaren Gleichstroms ist von der Kapazität von C1 abhän-
gig (hier 220 nF) und lag bei der vorliegenden Schaltung bei
ungefähr 15 V.
Achten Sie beim Betrieb der Schaltung darauf, dass keine
galvanische Trennung vom Netz gewährleistet ist und
lebensgefährliche Spannungen gegenüber Erde auch in der
angeschlossenen Schaltung vorhanden sein können! Ein den
Vorschriften entsprechender Berührschutz ist unabdingbar.
(004097rg
R1
100Ω
C1
220n
250V
D1
1N4004
D3
1N4004
D2
12V
1W
D4
12V
1W
C2
470µ
16V
12V
15mA
X2
004097 - 11
1W
Von Dr.-Ing. Ulrich Pilz
Nicht nur aus ökologischen
Gründen, auch aus Kosten-
gründen werden Regen-
wassersammelanlagen immer
beliebter. Im Falle von größe-
ren Erdtanks stellt sich aber
oft das Problem der Füll-
standsanzeige, schließlich
möchte man nicht jedes mal
die Tankluke öffnen, um nach-
zusehen. Mit Schwimmer-
schaltern, die an einer Sonde
im Tank in unterschiedlichen
Höhen montiert sind, lässt sich
der Füllstand gut überwachen
und über eine LED-Kette
anzeigen. Hierbei stört jedoch
- gerade wenn eine fein auflö-
sende Anzeige gewünscht
wird, der Kabelbaum zu den
Schaltern im Tank.
Eine einfache Möglichkeit, den
Füllstand über eine Zwei-
drahtleitung zu übertragen,
zeigt die vorliegende Schal-
tung. R1 bietet mit der Wider-
standskette aus R2 bis R6
einen Spannungsteiler, dessen
Teilerverhältnis davon
abhängt, welcher Schwim-
merschalter geschlossen ist.
Dabei schließt der steigende
Wasserspiegel zunächst S5,
dann S5 und S4, bis schließlich
bei vollständiger Füllung des
Tanks alle 5 Schalter geschlos-
sen sind.
Die durch das Spannungsteilerverhältnis aus der Betriebs-
spannung gewonnene Spannung wird von fünf mit Opamps
gebildeten Komparatoren ausgewertet. Dafür liegt jeweils an
2
3
1
IC1a
R13
2k2
D1
6
5
7
IC1b
R14
2k2
D2
9
10
8
IC1c
R15
2k2
D3
13
12
14
IC1d
R16
2k2
D4
2
3
1
IC2a
R17
2k2
D5
R8
100k
R9
100k
R10
100k
R11
100k
R12
100k
R7
200k
R2
20k
R3
30k
R4
50k
R5
100k
R6
300k
R1
100k
S1
S2
S3
S4
S5
R18
1k
SSR 1
IC1
11
4
IC2
11
4
IC1, IC2 = LM324
7V9
8V4
6V7
5V0
3V4
1V7
0V
3V9
5V9
7V1
004012 - 11
I = 1mA75 (LEDs off)
I = 22mA8 (LEDs on)
12V
S202 S01
S202 S02
Füllstandsanzeige für Regenwassertank
085