Artist : Blumentopf
Song Titel : Die Jungs aus dem Reihenaus
Album : Unbekannt
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Chorus:
Die Jungs aus dem Reihenhaus lassen die Reime raus, und gibt's mal keinen Applaus, dann sind wir scheiße drauf. Leg nur diese Scheibe auf, und dreh die Scheisse laut und du begreifst es auch.

Ich bin nur ein Rapper aus der Reisingerstraße, und ich war auch mal auf einer Schule, wo ich leider versagte. Alle hatten den Finger in der Luft, ich meinen in der Nase, und wenn ich mich doch einmal gemeldet hab' war es nur eine peinliche Frage. Jeden Tag habe ich gedacht: "Wo bin ich eigentlich gerade, und wie übersteh' ich nur die kommenden langweiligen Jahre?" Ich besetzte stets die aller hintersten Plätze, hatte nur schlechte Noten und nie das geringste Interesse. Die Brüste meiner Lehrerin waren groß wie Honigmelonen, doch nicht mal das genügte mir damals als Motivation; mal nach vorne zu schauen hätte sich sowieso nicht gelohnt, denn auf den Dingern stand nicht drauf wie man eine Strophe betont. Meine Mutter war besorgt um ihren komischen Sohn: "Flo, wie willst Du später Miete zahlen ohne Diplom?" Da bin ich los zu meiner Bank, um meine Kohle zu holen und mir Baggypants zu kaufen, um in meinen Hosen zu wohnen. Hey, ich scheiß' auf schlechte Jobs mit popligem Lohn, und wenn ich es mit Rap nicht schaffe, mache ich mit Drogen Millionen. Jeder der uns zuhört wird jetzt mit dem Chorus belohnt, es wäre cool, wenn Ihr dazu auch bouncen würdet so wie gewohnt.

Chorus

Hey ich bin aus der Stadionstraße, und ich komm vom Spatzenweg, und wenn sich unsere Platte dreht ist jedem klar, dass was geht. Heut' bringen wir Liptricks live on stage, früher mit Skateboard, doch seit ich Raps auf Takte legen ist flowen mein Extremsport. Früher war ich am Airport, hab Eure Koffer verladen, heut' ist mein Job all denen zu helfen, die einen Stock im Arsch haben. Damals bin ich Postauto gefahren und hab' Euch Päckchen geliefert, heut' roll ich über Beats und pack' meine Message in Lieder. Um ein bisschen Geld zu verdienen haben wir Autos gewaschen, heut' kriegen wir Geld und Respekt nur für den Sound, den wir machen. Genau, und ich hab mir paar Mark verdient mit Heckenschneiden, doch das ist vorbei, denn heut' schneide ich gut ab beim Texte schreiben. Damals haben wir noch Unkraut vernichtet, heute schlechte MCs; wir lagen den Eltern auf der Tasche, heut' legen wir Texte auf Beats. Damals mit 6 in Chemie, heut' mit 'nem freshen Release, damals mit Löchern in den Socken, heute mit Päckchen voll Weed. Ich weiß, mein Gedächtnis ist mies, doch manches vergess ich echt nie, den ersten Rausch, den ersten Sex, den ersten Text, den ich schrieb. Heut' will uns jeder sehen, damals haben wir Verstecken gespielt, die Jungs aus dem Reihenhaus die rappenden Chiefs.

Chorus

Vielleicht hat ja die Straße, in der ich aufwuchs, mein' Charakter geprägt - doch wer hört das gern, wenn er als Kind in 'ner Sackgasse lebt? Trotzdem mach' ich mein' Weg, auch wenn ich manchmal nix red', und es schon vorkommt, dass man grübelt und 'ne Nacht lang nicht schläft. Wenn Ihr mich tagsüber seht bin ich meist völlig schlaftrunken und komm' schlechter in die Gänge als Anfänger in Fahrstunden. Ich halte mich wach dank massenhaft Koffein, nehm' das Mic und rock' zu Beats, ich will schließlich Props verdien'. 'N Topf-MC zu sein ist eigentlich meistens ganz nett; wenn ich Semesterferien hab', bleib' ich einfach im Bett und schreib Lieder und Tracks, bis auch der letzte Takt gefüllt ist - und schmeiß' sie wieder weg, bis auch das letzte Blatt zerknüllt ist. Zuviel' Labels spiel'n die Hausfrau und bring' regelmäßig Müll raus; ich grab' in Second-Hand-Läden wie 'ne Wühlmaus, bin immer auf der Suche nach dem groovigen Scheiß, und will für Raps keine Grammies sondern den Pulitzerpreis. Ich glaub' an das Gute und die Macht von Raptexten, auch wenn sich in der Schule manche von mir wegsetzten; für viele war ich 'n Streber weil ich nix als Einsen hatte, heute steck' ich meine Zeit und Begabung in meine Platten. Mein Vater denkt, dass ich mein Talent verschenk', weil ich am Abend MC bin und nur am Vormittag Student, doch wer mich kennt von Livekonzerten, mit dem brauch' ich nicht reden - was ich fühl', wenn ich rap, ist in meinen Augen zu lesen.

Chorus