JUNGES DEUTSCHLAND UND DIE POLITISCHE DICHTUNG DES VORMÄRZ (1830-1850)
1.Begriff
Junges Deutschland: Der Schriftsteller Ludolf Wienbarg schrieb 1834 in seinen "Ästhetischen Feldzügen": "Dem jungen Deutschland, nicht dem alten widme ich diese Reden."
Vormärz: Revolutionäre, politisch engagierte Literatur, gegen den Absolutismus gerichtet, bis zum März 1848 (Märzrevolution) zunehmende Radikalität
2 . Historischer Hintergrund
1817 Wartburgfest
1830 Julirevolution in Frankreich
1835 Verbot der jungdeutschen Schriften
März 1848 Revolution
3. Philosophischer Hintergrund
Philosophie Friedrich Hegels (1770-1831) und seinen Schriften
Phänomenologie des Geistes (1806),
Wissenschaft der Logik (1812/16),
Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (1817)
Grundlinien der Philosophie des Rechts (1831)
4. Literarisches Programm der Jungdeutschen
Die SchriftstellerInnen des Jungen Deutschland/Vormärz waren gegen:
den Absolutismus,
die orthodoxe Kirche,
die Philister
Sie waren für:
Presse- und Meinungsfreiheit,
Sozialismus,
Frauenemanzipation,
freie Liebe.
5. Einige Charakteristiken der Literatur:
Sie schreiben meistens erzählende Literatur, d.h. Geschichten, Romane, usw., obwohl Büchner (unten) auch Dramen schrieb.
Sie waren gegen die traditionellen Formen der Literatur, besonders gegen die Erlebnislyrik.
Ihre Sprache ist salopp, provozierend, satirisch.
Geschichtsphilosophische Werke
Journalistische Prosa
Politische Lyrik
Roman des »Nebeneinanders« - viele Nebeneinander verlaufende Handlungen
Beginn- kritische Abhandlungen Ludwig Börnes (u.a Briefe aus Paris)
Theorie- Ludolf Wienbarg: politische Freiheit als Voraussetzung für eine deutsche Nationalliteratur
Die Dichter im Dienst des Vaterlandes
Aufgabe der Dichtung- Dastellung des Schönen im wirklichen Leben am besonderen Einzelfall
PAROLE Das Leben ist des Lebens höchster Zweck!
Ablehnung der deutschen Klassik und Romantik
Betonung der Gegenwart und Modernität
Behandlung revolutionärer Taten und Gedanken
LYRIK
Heinrich Heine (1797- 1856)
Heine stand am Ende der Romantik und nannte sich den letzten Dichter der Romantik, also zählt man ihn auch oft zu den Spätromantikern
in Düssendorf geboren
Studium 1819-23 (v.a. Rechte und Philosophie)
1835 Verbot seiner Schriften; ab 1838 zunehmendes Augenleiden
im 20. Jht. wurden seine Werke von den Nazis verbrannt
Vermittler zwischen Deutschland und Frankreich
Reisebilder
Buch der Leider (1827), neue Gedichte (1844), Romanzero (1851)
politische Schriften
seit 1831 Journalist im Paris (u.a Die romantische Schule)
Balladen, soziale Lyrik : Die schlesischen Weber
Versdichtung: Deutschland. Ein Wintermärchen; Atta Troll. Ein Sommernachtstraum (1847)
Heinrich Heine
‚Loreleylied“
-sehr melodisch
-man kann dieses gedicht mit einem Volkslied verbinden
-Kreuzreime
-schöne Jungfrau- Elemente der schönen Welt
-zuerst wunderbar, dann gewältig
„Die schlesischen Weber“
-Ein Rahmengedicht
-veraltet
-Kirche verspricht : „Wenn sie jetzt leiden, sie kommen in besseren Welt“
Junges Deutschland - politische Dichtung
1.Ludwig Börne Pariser Briefe; Romane
Politische Dichtung des Vormärz
Ferdinand Freiligrath (1810-1876)
Polenlieder Chamisso, Heine, Droste- Hülshoff, herwegh, Platen u.a
DRAMA
WERKE:
Dantons Tod (1835) Beschäftigung mit französische Revolution
Zeitsatirisches Lustspiel Leonce und Lena
Novelle Lenz
„Woyzeck“
Der historische Woyzeck als Vorlage für Büchner
Woyzeck- ein Fragment
-Lieder, Bibelzitate, Märchen, Bildhaftigkeit
-Umgangssprache, verschiedene Sprachebenen je nach Stand, Einsatz von Körpersprache
-Wortfetzten, "wie gesprochen"
-einzelne Szenen als ausschnitt des Gesamtwerkes
Der Doktor im WyozeckBüchners realer Vater