So
einiges hat Augen. Bette Davies hatte welche, Kartoffeln haben viele,
und wenn man den Zeugnissen der Kunstgeschichte glauben darf, dann
hatte Gott zumindest eins. Die unglaublichsten Augen aber hat sicher
das englische Waisenkind Molly Moon, die Heldin der Londoner
Erfolgsautorin Georgia Byng: In deren Debüt Molly Moon hatte die
sympathische Heldin gelernt, dass sie hypnotisieren kann, zum
Beispiel ein Publikum. Fortan wurde Molly auf der Suche nach ihrem
Freund Rocky in New York zum steinreichen Musicalstar, musste einen
Bankraub begehen und stolperte von einem skurrilen Abenteuer ins
nächste.
Im
zweiten Band mit Molly Moon hat noch etwas Augen bekommen, und zwar
die Zeit. Aber eigentlich ist es wieder Mollys Blick, der die
Hauptrolle spielt. Denn Mollys neueste Eigenschaft ist es, die Zeit
zum Stillstand bringen zu können. Das kommt Molly im Kampf gegen den
Hypnotiseur und Medienzar Primo Cell sehr gelegen: Denn Cell ist ein
filmreifer Gegner, dem selbst die Kleine besser nicht tief in die
Augen schaut. Eigentlich hatte sich Molly ja schon mit Rocky wieder
ins Waisenhaus zurückgezogen und die Musical-Bühne ihrer arroganten
Konkurrentin Davina Nuttell überlassen. Als die aber entführt wird,
sind auch Molly und ihre Freunde wieder mitten drin im hypnotischen
Strudel einer ebenso spannenden wie witzigen Story rund um die
finsteren Machenschaften der blendenden Hollywood-Industrie, die ja
bekanntlich aus Stars und Sternchen willenlose Marionetten
macht.
Wenn
es einen Oscar gäbe für das beste Kinderbuch des Jahres, würde
Byng sicher jetzt schon nominiert. Also: Unbedingt von der
hypnotischen Geschichte über Molly Moon und das Auge der Zeit
fesseln lassen! Wozu hat man denn zwei Augen.
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