Anmerkungen zu den Geheimgesellschaften

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Anmerkungen zu den "Geheimgesellschaften"

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Inhaltsverzeichnis

Tachyonenkonverter, Ufos und Raum-Zeit-Module

Mehrkabah und Avatare

Wo fliegen sie denn?

Materialisation und Levitation

Zeitlose Fortbewegung und spontane Heilungen

Ist die Menschheit wirklich so blutrünstig?

Verschwörung, wo man auch hinschaut

Der Illuminatenorden

Die Freimaurer

Über das Buch "Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert" von Jan van Helsing

Tachyonenkonverter, Ufos und Raum-Zeit-Module

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In einem Brief, den Jan van Helsing an seinen Verleger schrieb, sagte er, wenn man die elektromagnetischen Kräfte des
Mikro- und Makrokosmos gezielt verändert, so könne man einerseits die Materie und andererseits die Zeit beeinflussen. Es
gäbe zwei Wege dieses zu bewerkstelligen. Mit Maschinen und ohne. Solche Maschinen kennt man als
Antigravitationsscheiben, den uns bekannten Ufos, und als Raum-Zeit-Module. Dabei bleibt allerdings offen, was
eigentlich Raum-Zeit-Module sind, und nach welcher Technik sie funktionieren sollen. Auch stelle ich mir die Frage, wie
die sogenannten Antigravitationsscheiben, also die Ufos, eigentlich funktionieren sollen. Zu guter letzt spricht er von
Maschinen, die elektromagnetische Felder anzapfen und in nutzbare Energie umwandeln. Gemeint sind damit
Tachyonenkonverter und Raum-Quanten-Motoren.

Das eigenartige ist nur, dass man Tachyonenkonverter nur auf zwielichtigen Esoterikseiten findet, die damit
"Wunderheilungen" versprechen. Sucht man ein klein wenig im Internet, so trifft man auf Seiten, auf denen einem
mitgeteilt wird, daß man einen Tachyonenkonverter in jedem Esoterikladen um die Ecke oder im Internet kaufen kann.
Und zwar ganz erstklassige mit Bergkristallkonverter, mit einer Spule aus reinem Kupfer und Orgon-Komprimierer. Da hat
wohl jemand Wilhelm Reich, der von der Lebensenergie Orgon spricht, ein wenig über die Schulter geschaut. Auf jeden
Fall, so wird versprochen, ermöglicht der Tachyonenkonverter mentale Zeitreisen in jedes Jahrhundert deiner Wahl. Also,
wenn das nichts ist. Ich glaube, ich sollte mich auch einmal nach einem Tachyonenkonverter umsehen. Vielleicht
ermöglicht der sogar Reisen in die Zukunft. Tachyonen (von griechisch tachýs- »schnell-«) sind übrigens hypothetische
Elementarteilchen, die schneller als die Lichtgeschwindigkeit sind.

Nun ein kurzer Abstecher in die Physik. Bilaniuk, Deshpande und Sudarshan wiesen 1962 darauf hin, dass es für die
Gleichungen der speziellen Relativitätstheorie mehrere Lösungsmöglichkeiten gibt. Eine davon entspricht der ganz
normalen Materie, die sich mit Unterlichtgeschwindigkeit bewegt. Eine andere würde Teilchen erlauben, die sich ständig

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mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen und niemals bis auf Lichtgeschwindigkeit abgebremst werden können. Die
Tatsache allein, dass es diese mathematische Lösungsmöglichkeit für die Gleichungen gibt, bedeutet jedoch nicht, dass
Tachyonen auch real existieren müssen. Neutrinos sind die einzigen bekannten Elementarteilchen, bei denen man noch
nicht sicher ausschließen kann, dass es Tachyonen sind. Seit den 1980ern befassen sich einige Physiker mit dieser These.
Eine Möglichkeit diese These zu belegen oder zu widerlegen liegt in der direkten Massenbestimmung, z.B. durch
Ausmessung der Endpunktsenergie beim Tritiumzerfall. (

1

)

Es ist also überhaupt noch nicht bekannt, ob es Tachyonen überhaupt gibt. Aber van Helsing weiß von
Tachyonenkonvertern zu berichten und die Esoteriker versprechen wieder einmal, wie so oft, das blaue vom Himmel. Seit
ca. 1990 werden übrigens von einigen Herstellern in den USA und der Schweiz Geräte, Kosmetika und andere Produkte für
den Heilbereich "tachyonisiert". Eine messbare oder offensichtlich erkennbare Veränderung ist mit der Prozedur nicht
verbunden. Die Anwendung der Tachyon-Produkte soll Selbstheilungskräfte stimulieren. Neben Missempfindungen wie
Stress, Erschöpfung und Entschlackung wird von den Anbietern auch bei chronischen Erkrankungen eine
Tachyonentherapie empfohlen. Diese soll sich ordnend auf den Organismus auswirken. (

2

)

Tachyonen werden übrigens in großen Anlagen der Hochenergiephysik untersucht, den sogenannten
Teilchenbeschleunigern. Sie kosten nicht nur sehr viel (etwa vier Milliarden Euro), sondern verbrauchen riesige
Energiemengen für die Forschung (500 Gigaelektronenvolt und mehr). Solche Anlagen lassen sich überhaupt nicht geheim
halten. Sie werden international sehr sorgfältig überwacht, weil sie auch zur Anreicherung von Uran benutzt werden
können und somit auch kernwaffenfähiges Plutonium erzeugen können. Soviel zu Jan van Helsing's Vorstellungen von den
geheimen Forschungen. Wenn also jemand Kenntnisse über Tachyonen besitzen sollte, so kann dieses Wissen nur durch
die Hochenergiephysik erforscht sein. Warum aber sollte jemand dieses Wissen geheim halten? Er würde sich selber um
den Nobelpreis bringen.

Soviel sei noch verraten, auch in der Entwicklung von Raum-Quanten-Motoren scheint JvH uns mit seinem Wissen um
einiges voraus zu sein. Allgemein ist in der Physik bekannt, dass die Natur vier Grundkräfte kennt. 1. die starke
Wechselwirkung, die verantwortlich für den Zusammenhalt der Atomkerne (Protonen und Neutronen) ist. Sie ist die
stärkste aller bekannten Wechselwirkungen und wirkt ausschließlich anziehend. Allerdings hat sie nur eine sehr geringe
Reichweite (2,5·10

-15

m). 2. die schwache Wechselwirkung, die verantwortlich für bestimmte radioaktive Zerfallsprozesse

ist. Sie hat ebenfalls eine sehr geringe Reichweite (10

-17

m) und wirkt u.a. auf Elektronen ein. 3. die elektromagnetische

Wechselwirkung, die verantwortlich für die meisten alltäglichen elektrischen Phänomene ist (Licht, Elektrizität und
Magnetismus, Chemie, Festkörpereigenschaften, u.a.) 4. die Gravitation. Sie dominiert die großräumigen Strukturen des
Universums. Sie wirkt ausschließlich anziehend, hat eine unendliche Reichweite und wirkt auf alle Planeten. Sie ist die
schwächste aller 4 Wechselwirkungen. (

3

)

Es wurde bereits von Einstein und später von anderen Forschern vermutet, dass es eine fünfte Kraft gibt, welche das Rätsel
der Gravitation lösen könnte, und als Urkraft sämtliche anderen Kräfte in der Natur hervorbringen würde. Sie wurde durch
hochpräzise Wägungen, als geringfügige Abweichungen von der Gravitation, oder als hochenergetisches Feld (Higgs-

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Feld), welches für die Trägheit der Materie maßgebend ist, gesucht.

1992 veröffentlichte der Schweizer Physiker Oliver Crane ein Buch mit dem Titel "Zentraler Oszillator und Raumquanten-
Medium", welches davon ausgeht, dass im ganzen Universum stehende Wellen verteilt sind und die Elementarteilchen
lediglich Verdünnungen oder Verdickungen in einem Medium sind, welches er Raumquantenmedium nennt. Er konnte
zeigen, dass diese Wellen durch ihre Wechselwirkungen mit den Teilchen, sowohl die elektrischen und magnetischen, als
auch die starken und schwachen Wechselwirkungen hervorbringen. Sogar die rätselhafte Gravitation kann mit diesem
Model erklärt werden. Somit ist die fünfte Kraft eine Urkraft, welche ganz neue Energielösungen und materielle
Umwandlungsprozesse hervorbringt. Die fünfte Kraft ist schliesslich die Ursache für alle Bewegungen im Universum (

4

).

Mit anderen Worten, die Äthertheorie, die von Einstein wohl etwas zu lässig beiseite geschoben wurde, lebt wieder auf.
Allerdings steckt die Quantengravitation noch in den Kinderschuhen und momentan läßt sich nicht absehen, ob die
wissenschaftlichen Arbeiten erfolgversprechend sind, oder ob sie sich als Irrweg entlarven. Warum allerdings JvH so tut,
als könne man bereits Raum-Quanten-Motoren bauen, das ist mir ein Rätsel. Ich vermute, er möchte darauf hinweisen, das
dies bereits in irgendwelchen geheimen Labors geschieht. Dies erscheint mir allerdings sehr unglaubwürdig.

Noch eine kleine Anmerkung. Was meint ihr wohl, wie die Aussagen Jan van Helsings auf naturwissenschaftlich
ungebildete Leser wirken? Könnte es sein, dass sie das, was sie dort lesen, als die reine Wahrheit betrachten? Ich glaube
jedenfalls nicht, dass sich sehr viele seiner Leser einmal die Mühe machen, seine Aussagen zu überprüfen. Wenn man das
aber einmal macht, dann zerplatzen viele seiner Aussagen wie eine Seifenblase.

Mehrkabah und Avatare

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Weiter schreibt Jan van Helsing, Menschen, die durch bewusste Rotation ihrer Merkabah, ihres eigenen Magnetfeldes,
Materie verändern können, sind unter der Bezeichnung Avatare bekannt. Jesus sei ein solcher Meister gewesen.

Wie ist diese Aussage zu verstehen? Zunächst soll erst einmal der Begriff Merkabah erklärt werden. Die Merkabah ist ein
Wort, das eigentlich aus drei Wörtern besteht: Mer-Ka- Bah. Mer bedeutet laut Drunvalo

1

gegenläufig rotierendes Lichtfeld

und war in Ägypten das Wort für Pyramide. Ka steht für den feinstofflichen physischen Körper. Und Bah bedeutet Seele.
Das heißt, bei der Merkabah handelt es sich um ein gegeneinander drehendes Lichtfeld basierend auf pyramidalen Formen,
das mit dem feinstofflichen physischen Körper und der Seele verbunden ist. Es ist das Vimana aus den Veden, das
Diamantenfahrzeug, und der Götterwagen der Hebräer, das Aufstiegsgefährt. (

5

)

1

Drunvalo, der sich offensichtlich eingehend mit rotierenden Lichtfeldern beschäftigt hat, und der mit bürgerlichem

Namen Drunvalo Melchizedek heißt, heute mehrfacher Buchautor, Persönlichkeitstrainer und Herausgeber der Zeitschrift
Spirit of Maat (

6

) ist, studierte in Berkeley, Kalifornien, Physik im Hauptfach und Mathematik im Nebenfach. Kurz vor

seinem Diplom hatte sich allerdings bei ihm das Gefühl durchgesetzt, dass die Naturwissenschaft vor allem vor der
spirituellen Wirklichkeit die Augen verschließt. Daraufhin wechselte er ins Studienfach Kunstgeschichte.

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Nebenbei gesagt, habe ich nicht das Gefühl, dass die Wissenschaft vor der Wirklichkeit die Augen verschließt, egal, wie
diese auch aussehen mag. Es ist die Pflicht und die Aufgabe der Naturwissenschaft, Aussagen über Phänomene zu machen,
die wissenschaftlich überprüfbar sind. Dabei ist es vollkommen gleichgültig, ob es sich um physikalische oder spirituelle
Phänomene handelt. Kein ernst zu nehmender Wissenschaftler, wird vor spirituellen Phänomenen die Augen verschließen,
wenn sie eindeutig belegbar sind. Es kann aber nicht die Aufgabe der Wissenschaft sein, Phänomene, die nicht beweisbar
sind, als Tatsachen anzusehen.

Nun aber zurück zu den auf pyramidalen Formen basierenden rotierenden Lichtfeldern. Das
gegenläufig rotierende Lichtfeld besteht aus zwei aus Licht bestehenden Tetraedern, die auch
Sterntetraeder genannt werden. Diese Tetraeder sind pyramidenförmige Körper, so wie sie auf dem Bild
links dargestellt sind. Dabei zeigt der eine Tetraeder, mit der Spitze nach oben, der andere, mit der
Spitze nach unten. Diese beiden Tetraeder rotieren beide in eine unterschiedliche Richtung. Die
Anhänger der Merkhaba-Meditation gehen davon aus, dass wir diese beiden Sterntetraeder um unseren
Körper haben. Der dritte Sterntetraeder dagegen entspricht dem physischen Körper und bleibt stehen.
Bei der Merkaba-Meditation, bei der auch mit Atemtechniken gearbeitet wird, sollen diese
Sterntetraeder durch die Meditation in Rotation versetzt werden. Auf diese Weise soll Liebe und ein

Christusbewusstsein erzeugt werden. So kann man dem Rad des Schicksals entrinnen, mit dem höheren Selbst in Kontakt
treten und letztendlich zum höheren Selbst werden.

Kurz und gut, es handelt sich um meditative Methoden, die zu einem höheren spirituellen Bewusstsein und am Ende zur
Erleuchtung führen sollen. Wenn man allerdings die Sache einmal ganz nüchtern betrachtet, so gibt es nur ganz wenige
Menschen, die diesen Weg mit der Konsequenz beschreiten, die notwendig ist, um diese angestrebte Erleuchtung zu
erlangen. Es sind Menschen wie Jesus, Buddha und Mohammed, also Menschen, die in der Geschichte äußerst selten
auftraten.

Es ist natürlich leicht dahergesagt, wenn Jan van Helsing meint, dass Menschen, die durch bewusste Rotation ihrer
Merkabah, in der Lage sind, Materie zu verändern. Soll er uns doch einmal einen Menschen zeigen, der diese Technik
beherrscht. Selbst die meisten "Wunder" von denen in der Bibel berichtet wird, wie z.B., wenn Jesus Wasser in Wein
verwandelt, wenn er Leute heilt, ohne sie zu berühren, wenn er Tode zum Leben erweckt, wenn er Blinde und Stumme
heilt, wenn er mit fünf Laib Brot und zwei Fischen, 5000 Menschen sättigt, wenn er auf der Oberfläche des Meeres von
Galiläa geht und wenn er am Ende sogar selber vom Tode aufersteht, so entpuppen sich selbst nach Meinung vieler
Religionswissenschaftler diese vermeintlichen Wunder als Lügen (

7

).

Und ich muß ehrlich sagen, ich persönlich glaube an keines dieser Wunder. Weder von Jesus noch von anderen
sogenannten Heiligen. Diese angeblichen Wunder sind meiner Meinung nach Erfindungen, um den Gläubigen Asche in die
Augen zu streuen. Sie sind schlicht und einfach Opium für's Volk. Und auf der gleichen Ebene sind Jan van Helsing's
Äußerungen angesiedelt.

Noch kurz ein Wort zu dem Begriff Avatar. Der Begriff Avatar kommt aus dem Sanskrit und bedeutet "Herabkunft“. Unter

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einem Avatar versteht man die körperliche Manifestation eines unsterblichen göttlichen Wesens, einen gottgleichen
Messias, Heiligen oder Propheten, der sich auf der Erde verwirklicht hat, dann in die Kausalwelt, eine Art Himmel,
aufgestiegen ist, in der alle erleuchten menschlichen Wesen in paradiesischer Seligkeit zusammenleben, der dann aber
wieder aus Liebe und Mitgefühl eine menschliche Gestalt angenommen hat und zur Erde zurückgekehrt ist, um den
Menschen, bei ihrem spirituellem Aufstieg zu helfen. Als Avatare aus der hinduistischen Religion sind Rama, der eine
Reinkarnation, also eine Wiedergeburt, des Hindugottes Vishnu ist, und Krishna, der als die achte Inkarnation Vishnu's
gilt, bekannt. Im Buddhismus erfüllen Boddhisattvas die gleiche Rolle wie Avatare im Hinduismus.

In diesem Zusammenhang, stellt Jan van Helsing sich die Frage, warum die Kirchen das Wirken der Avatare als Wunder
darstellt, wenn deren Wirken einer klaren Gesetzmäßigkeit zugrunde liegt, weshalb diese Fähigkeiten von jedermann auf
diesem Planeten zu erlangen sind, und warum Jesus und Buddha zu Gottessöhnen emporgehoben werden? Ich bin zwar
seiner Meinung, dass solche Menschen, wie Jesus und Buddha, die das Ziel ihrer spirituellen Entwicklung erreicht haben,
sehr außergewöhnliche und faszinierende Menschen sind. Dass diese Menschen allerdings über übersinnliche Fähigkeiten
verfügen und Wunder vollbringen können, möchte ich ganz energisch bestreiten, solange dieser Nachweis nicht erbracht
ist.

Mir ist außerdem nicht bekannt, dass die christliche Kirche, Jesus als einen Avatar betrachtet, denn in der christlichen
Kirche wird die Vorstellung der Wiedergeburt abgelehnt. Jan van Helsing stellt sich weiter die Frage, warum in den
Medien nichts von den Technologien der kostenlosen Energieerzeugung oder von Antigravitationsflugscheiben zu lesen
ist. Was von diesen Technologien zu halten sind, habe ich bereits oben erörtert. Ich stelle mir allerdings die Frage, warum
von den Avataren, die Jan van Helsing angeblich in fast allen Ländern auf fünf Kontinenten vorgefunden hat, nichts in der
Presse zu lesen ist. Hier hätte er sich wirklich große Verdienste erwerben können. Aber ich glaube, wir wissen alle, was
dabei herausgekommen wäre, hätte Jan van Helsing uns diese Avatare präsentiert. Ich bin mir sicher, das ganze hätte sich
als großer Schwindel heraus gestellt.

Wo fliegen sie denn?

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Jan van Helsing behauptet übrigens, er sei auf allen fünf Kontinenten gewesen und hätte in fast jedem Land sowohl
Avatare, als auch die oben beschriebenen Antigravitationsscheiben, Tachyonenkonverter und Raum-Quanten-Motoren
vorgefunden.

Die erste untertassenförmige Antigravitationsscheibe, dessen Antrieb auf der Implosionstechnik beruhte, soll laut Jan van
Helsing übrigens bereits 1922 von dem Wissenschaftler Viktor Schauberger gebaut worden sein. Dieses Ufo soll aus drei
übereinander angeordneten Scheiben bestanden haben, deren mittlere einen Durchmesser von 8 m, die obere einen
Durchmesser von 6,5 m und die untere einen von 7 m gehabt haben. Im aktivierten Zustand rotierten die obere und untere
Scheibe in gegenläufige Richtungen und erzeugten auf diese Weise ein elektromagnetisches Rotationsfeld. Die Baupläne
für dieses Flugobjekt sollen übrigens auf die Geheimlehre der Pythagoräer zurückgehen.

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Hier hatte wohl der griechische Mathematiker und Philosoph Pythagoras, der im 6. Jahrhundert vor Christus auf der
griechischen Insel Samos lebte, seine Finger im Spiel. (

8

) weiß allerdings zu berichten, dass direkt von Pythagoras

verfasste Werke nicht überliefert wurden, da die Schule der Pythagoräer sich zur Geheimhaltung verpflichtet hatte. So
wurde auch Pythagoras' Lebenslauf nur mündlich weiter gegeben und erst 900 Jahre später niedergeschrieben, so dass sich
sämtliche heute geläufigen, fast ausnahmslos nachplatonischen Beschreibungen seines Lebens und Wirkens auf wenige
authentische Quellen stützen können.

Jan van Helsing weiß über das Ufo erstaunliche Dinge zu berichten. Es soll nicht nur ein extrem starkes
Antigravitationsfeld erzeugt haben, welches das Ufo selbst, und alle darin befindlichen Personen, zu einem von der Erde
völlig unabhängigen Mikrokosmos minimiert haben, sonders es soll weiterhin über weitere erstaunliche Eigenschaften
verfügt haben. So soll z.B. dieses Antigravitationsfeld bei maximaler Feldstärke vollkommen unabhängig von allen
irdischen Kräften gewesen sein. Somit unterlag das Ufo nicht mehr der Gravitation, also der Schwerkraft der Erde, war
unabhängig von elektromagnetischen Feldern, von Strahlungen und konnte sich vollkommen frei von allen hindernden
Einflüssen durchs All bewegen.

Dabei erläutert Jan van Helsing allerdings nicht näher, von welcher Strahlung hier die Rede ist. Meint er
elektromagnetische Strahlung, wie Wärme, Radiowellen, Infrarot, Licht, ultraviolette Strahlung, Röntgen- oder
Gammastrahlung, oder meint er Teilchenstrahlung, wie Elektronenstrahlung, Protonenstrahlung, Neutronenstrahlung oder
kosmische Strahlung? Oder war dieses Ufo gar gegen jegliche Strahlung immun? Dann muss dieses Ufo wirklich ein
kleiner Tausendsassa gewesen sein.

Mit dieser Flugscheibe soll zwei Jahre lang experimentiert worden sein, bevor sie demontiert und eingelagert wurde. Man
erfährt allerdings nicht, warum dieses Projekt wieder eingestellt wurde. Die wirkliche Geburtsstunde des ersten deutschen
Ufos soll dann aber 1934 geschlagen haben, als Schauberger, der bereits für den Bau der ersten Flugscheibe verantwortlich
war, sich mit Hitler und Vertretern rechter Geheimlogen (Thule- und Vril-Gesellschaft) getroffen haben soll. Fortan
entwickelte man unter der Leitung von dem an der Technischen Hochschule München tätigen Prof. Dr. Ing. W. 0.
Schumann wahre Wunder-Ufos mit Vril-Antrieb und einer Magnet-Impulssteuerung, die für das optische Verschwimmen
bei großer Geschwindigkeit und für das für Ufos so typische farbige Leuten in allen möglichen Schattierungen, je nach
Antriebsstufe, sorgten. Offenbar hatte man mittlerweile den Gedanken an die Minituiarisierung, und damit quasi die
Unsichtbarkeit, verworfen.

Nach einem Fehlversuch, dem RFZ 1 (Rundflugzeug) hatte man offenbar ein brauchbares Ufo, das RFZ 2, entwickelt,
welches sich erstmals 1941 in der Luftschlacht um England als Fernaufklärer hervorgetan haben soll. Ebenfalls 1941 soll
es dann über dem Südatlantik gesichtet worden sein, als es sich auf dem Flug zum Hilfskreuzer "Atlantis" in antarktischen
Gewässern befand. Soll man daraus schließen, dass die Nazis bereits 1941 nicht mehr an den Endsieg glaubten, und die
Flucht der führenden Nationalsozialisten in unterirdische Gefilde des Südpols vorbereiteten? (

9

)

Hier hat Jan van Helsing offensichtlich den Ufo-Kult des Deutsch-Kanadiers Ernst Zündel übernommen, der für seine
Leugnung des Holocaust's bekannt ist, und sich selbst als Guru der neuen Rechten sieht. Er war 1975 mit seinem Buch

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"UFO`s: Nazi Secret Weapon?", der Ideengeber für die reichsdeutschen Flugscheiben, wonach Hitler nichts weniger als
fliegende Untertassen baute und damit heimlich zusammen mit dem Nazi-Goldschatz in die Antarktis, zum sogenannten
"Neuschwabenland" entschwand, um von dort aus ein neues Reich aufzubauen. Zündel war auch ein cleverer
Geschäftsmann und soll über seinen Samisdat-Verlag Reisen für $ 10.000 zu "Hitlers antarktischen UFO-Basen" angeboten
haben. Er veröffentlichte auch unter dem Pseudonym Christof Friedrich die beiden Bücher "Ufos: Nazi-Geheimwaffen?“
und „Hitler am Südpol“. (

10

)

Das RFZ 2 soll übrigens nicht in Kriegshandlungen eingegriffen haben, da die Richtungsänderungen durch die
Impulssteuerung nicht flexibel genug war. Es konnten nämlich nur Richtungsänderungen von 22,5 Grad, 45 Grad und 90
Grad durchgeführt werden.

Und so geht es munter weiter mit dem Bau von sagenhaften Ufos im dritten Reich. Die Erzählungen Jan van Helsing's sind
einerseits so phantasievoll, dass sie jedem Science-Fiction-Roman gerecht werden, andererseits aber auch so lächerlich
unglaubwürdig, dass man nur ungläubig den Kopf darüber schütteln kann, dass so viele Menschen diese
zusammenphantasierten Geschichten, für die Wahrheit halten. Der Vollständigkeit halber soll aber in einem
Schnelldurchlauf noch kurz auf die weitere Entwicklung der Ufo-Forschung im "tausendjährigen Reich", welches
allerdings bereits nach 12 Jahren mit der Zerstörung halb Europas, mit über 50 Millionen Toten und mit dem Selbstmord
Hitlers endete, eingegangen werden.

Besonders in der technischen Beschreibung zeigt sich Jan van Helsing äußerst kreativ. So weiß er von weltallfähigen
Flugscheiben mit Schumann-Levitator-Antrieb und Magnetfeld-Impulsor Steuerung zu berichten oder von einem Projekt
mit levitierenden Flugscheiben, mit Düsenantrieb und atomaren Sprengköpfen. Dummerweise waren es allerdings die
Amerikaner, die unter der Leitung des Physikers Dr. J. Robert Oppenheim in der Wüste New Mexikos bei Los Alamos, in
einem geheimen Projekt, unter größter Kraftanstrengung und einem enormen personellen, wissenschaftlichem und
finanziellen Aufwand, die ersten Nuklearwaffen entwickelten.

Zeitweise waren bis zu 100.000 Menschen, darunter sehr viele Wissenschaftler, an dem Projekt beteiligt. Ganz in der Nähe
von Los Alamos, in Alamogordo fand am 16. Juli 1945 die erste erfolgreiche Zündung einer Atombombe statt. Am 6.
August 1945 wurde die erste Atombombe (Little Boy), die hauptsächlich aus Uran 235 bestand, über der japanischen Stadt
Hiroshima abgeworfen. Drei Tage später, am 9. August wurde eine zweite Bombe (Fat Man), die größtenteils aus
Plutonium 239 bestand über der ebenfalls japanischen Stadt Nagasaki abgeworfen. Durch die beiden Kernwaffen starben
insgesamt etwa 350.000 Menschen, größtenteils japanische Zivilisten (

11

).

Im nationalsozialistischen Deutschland dagegen arbeiteten Wissenschaftler, wie Werner Heisenberg, Carl Friedrich von
Weizsäcker und Otto Hahn, der 1938 die Kernspaltung entdeckt hatte, und 1944 dafür den Nobelpreis für Chemie erhielt,
im Rahmen des Uranprojektes (

12

) an der Entwicklung eines Kernreaktors. Viele, über das Gebiet des Deutschen Reiches

verteilte, z.T. unabhängig voneinander arbeitende Forschergruppen, arbeiteten bis zum Kriegsende an dem Projekt.
Konkretes Ziel des Projektes war es, einen Kernreaktor zu bauen, der einen kritischen Zustand erreicht, in dem also eine
selbsterhaltende Kernreaktion wie in einem heutigen Kernkraftwerk abläuft. Es gab allerdings, soweit bekannt ist, nie

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konkrete Aktivitäten, eine Atombombe, die bei den deutschen Wissenschaftlern Uranbombe genannt wurde, zu bauen.
Albert Einstein und einige andere Wissenschaftler befürchteten dieses jedoch. Und so kam es dazu, dass einige dem
Nationalsozialismus kritisch eingestellte Wissenschaftler, etwas gegen die deutsche Uranbombe unternehmen wollten.

So waren die aus Deutschland geflüchteten Wissenschaftler Leo Szilard, der gebürtige ungarische Physiker Edward Teller,
der viele Jahre lang in Deutschland gelehrt und geforscht hatte und später maßgeblich an der Entwicklung der
Wasserstoffbombe beteiligt war, und Eugene Wigner zu der Ansicht gekommen, dass die Kernspaltung von den Deutschen
zum Bau von Kernwaffen genutzt werden könnte. Sie überzeugten deshalb Amerikas bekanntesten Physiker und späteren
Nobelpreisträger Albert Einstein, der bereits in seiner Jugend Deutschland mit 17 1/2 Jahren aus politischen Gründen den
Rücken gekehrt hatte, US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt in einem Brief zu warnen. Angesichts der
Geheimdienstberichte um die deutschen Anstrengungen und Einsteins warnenden Schreibens wurde von den USA
beschlossen, die Entwicklung einer Atombombe zu forcieren.

Aber weiter zu Jan van Helsing's märchenhaften Ausführungen über die deutschen Wunder-Ufos. Dabei hebt er immer
wieder gerne die Leistungen der SS hervor, der nationalsozialistischen Schutzstaffel, einer eigenständigen
paramilitärischen Organisation innerhalb der NSDAP, der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei, die maßgeblich
am Holocaust beteiligt war. So weiß er von der SS-Entwicklungsstelle zu berichten, die sich, um von ausländischen
Rohölimporten unabhängig zu sein, um alternative Energieversorgung bemühte. So entwickelten sie Vril-Triebwerke,
Tachyonenkonverter, Thule-Triebwerke und später später Thule-Tachyonatoren.

Das soll erst einmal genügen, um aufzuzeigen, mit welcher Sympathie, Phantasie und Technikbegeisterung Jan van
Helsing, die angeblichen Versuche der deutschen Ufo-Wissenschaftler aufzählt. Am Ende dieses Kapitels weist er darauf
hin, dass man in dritten Reich sogar Überlegungen angestellte, mittels eines lichtgeschwindigkeits-unabhängigen
Dimensionskanals nach Aldebaran, einem 68 Lichtjahre von der Erde entfernten Sonnensystem, welches sich im
Sternenbild Stier befindet, zu fliegen. Auf zwei Planeten dieses Sonnensystems, soll es nämlich menschliches Leben
geben, wie Jan van Helsing zu berichten weiß.

Und zwar sind diese Außerirdischen nicht irgendwelche Menschen, sondern es handelt sich die arische Herrenrasse, die
über außergewöhnliche Intelligenz verfügt. Von diesen lichten Gottmenschen, die ebenfalls eine germanische Sprache zu
sprechen scheinen, hat man nämlich mittels Telepathie, ebenfalls die Baupläne für den Bau der Ufos übermittelt
bekommen. Aber auf den Planeten des Sonnensystems Aldebaran gibt es leider nicht nur die arische Herrenrassen, sondern
ebenfalls die durch klimatische Veränderungen sogenannten farbigen Mutantenrassen, die leider nur über eine geringere
geistige Entwicklung verfügen, als die arischen Gottmenschen.

Aber trotz dieser Rassenunterschiede und strikter Rassentrennung, lebt man auf den Planeten des Sonnensystems
Aldebaran, ganz im Gegensatz zur Erde, wo man diese Rassentrennung als Apartheit bezeichnen würde, in friedlicher
Eintracht nebeneinander und akzeptiert gegenseitig die unterschiedliche Entwicklung der getrennten Rassen. Wollte Jan
van Helsing mit dem Vergleich der edlen arischen Herrenrasse und den geistig geringer entwickelten farbigen Mutanten
und mit der Betonung der Rassentrennung, etwa unterschwellig beim Leser vorhandene rassischen Ressentiments

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ansprechen? Fast scheint es mir so.

Außerdem scheint Jan van Helsing da etwas durcheinander gebracht zu haben. Denn einerseits erzählt er, dass die
Menschen aus dem Sonnensystem Aldebaran, ihre Planeten wegen der Expansion der Muttersonne Aldebaran, bereits vor
etwa 500 Millionen Jahren verlassen haben, um sich auf anderen Planeten anzusiedeln. So haben sie unter anderem auch
dem Mars besiedelt, und vor etwa 400 Millionen Jahren sollen sie ebenfalls auf der Erde auf Mesopotamien, das ist das
biblische Land zwischen Euphrat und Tigris, also auf dem Gebiet des heutigen Irak, gelandet sein, und die Herrscherkaste
der Sumerer, die als helle, weiße Gottmenschen bezeichnet wurden, gebildet haben. Sie sind gewissermaßen die Vorfahren
der arischen Herrenrasse und leben mitten unter uns.

Darum stelle ich mir die Frage, was die Ufo-Wissenschaftler eigentlich auf den Planeten des Aldebaran wollten, wo dort
offensichtlich überhaupt kein menschliches Leben mehr existiert. Und erst jetzt fällt mir auf, dass Jan van Helsing, die
ganze Zeit darüber berichtet, dass die beiden weiblichen Medien, ihre telepathischen Botschaften direkt von den Planeten
des Aldebaran empfingen, obwohl dort gar keine Menschen mehr lebten. Aber da muss es wohl noch eine spezielle
Technik oder Fähigkeit der Gedankenübertragung geben, die so geheim ist, dass Jan van Helsing es vorzieht, lieber darüber
zu schweigen. Die Umsetzung des Planes den Aldebaran zu besuchen, scheiterte allerdings am Einmarsch der Alliierten,
die 1945 Deutschland besetzten. So kann man dieses Kapitel also getrost zu den Akten legen.

Weiter wollen die nationalsozialistischen Wissenschaftler die Kenntnisse über den Bau von Ufos von einem im Jahre 1936
im Schwarzwald abgestürzten außerirdischen Raumschiff gehabt haben. Aber auch hier sei wieder die Frage erlaubt,
warum man sich nicht direkt an die Aldebaraner wandte, die ja offensichtlich bereits seit vielen Millionen Jahren unter uns
leben?

Die Ufos und die Baupläne dafür, sollen nach 1945 übrigens teilweise im oberösterreichischen Mondsee versenkt worden
sein, teilweise zum sagenumwobenen unterirdischen Reich Neuschwabenland am Südpol gebracht worden sein, wo sich
bis heute die führenden geflohenen Nationalsozialisten aufhalten sollen, es müsste ja mittlerweile eher einem Altersheim
gleichen, und sie sollen nach Südamerika gebracht worden sein, wo viele Spitzenleute der Nazis, die sich an
Kriegsverbrechen und am Holocaust beteiligt hatten, nach dem 2. Weltkrieg in einigen faschistisch gesinnten Staaten
Südamerikas, darunter vor allem Argentinien und Chile, Unterschlupf fanden.

Aber schon 1983 soll es die ersten von der US-Navy in Angriff genommenen Folgeprojekte gegeben haben, die
erfolgreicher waren, als es sich selbst die Nazis jemals vorgestellt hatten. Man spricht von Teleportations-,
Materialisations- und Zeitreisen-Experimenten. Wenn man also bereits Zeitreisen unternommen hat, so bleibt die Frage,
warum es noch immer so viele ungeklärte Fragen in der Geschichte gibt und warum man uns offensichtlich das Wissen um
unsere Zukunft vorenthält?

Ganz am Ende des Kapitels 29 gibt es von Jan van Helsing noch eine Rechtfertigung für die angeblich von den Deutschen
durchgeführten Ufo-Experimente und gleichzeitig eine Schuldzuweisung gegenüber der Illuminati und der zionischtisch-
anglo-amerikanischen Lobby, die die Medien kontrolliert und weder Mühen noch Kosten scheut, die Öffentlichkeit über

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das wahre Geschehen im dritten Reich zu belügen, und alle Ufo-Entwicklungen im Nationalsozialismus als Unsinn abtut
und ins lächerliche zieht. Aber zum Glück haben wir ja so überzeugende, seriöse und ernst zu nehmende Aufklärer, wie Jan
van Helsing.

Quelle: (

11.1

)

Materialisation und Levitation

Top

Jan van Helsing möchte also durch gegenläufig rotierende Lichtfelder, die aus zwei aus Licht bestehenden Tetraedern
bestehen, eine Materialisation bewirken. Dadurch soll also gewissermaßen Materie aus dem Nichts bzw. aus dem Äther
erschaffen werden. Mit der Äthertheorie haben wir uns ja soeben im Kapitel Raum-Zeit-Module beschäftigt, und
festgestellt, dass die Quantengravitation, die die zwei großen physikalischen Themen des 20. Jahrhunderts, die
Quantentheorie und die allgemeine Relativitätstheorie vereinen soll, eben noch in den Kinderschuhen steckt, und somit
über das Raumquantenmedium, also die Äthertheorie, noch keine Aussagen gemacht werden können. Und somit entbehrt
die Aussage Jan van Helsing's, durch rotierende Lichtfelder Materialisation zu bewirken, jeder theoretischen Grundlage.

Um das physikalische Bild noch ein wenig abzurunden, sei darauf hingewiesen, dass die Relativitätstheorie eine der vier
Elementarkräfte der Natur beschreibt, nämlich die Gravitation. Während die Quantentheorie die drei übrigen
Elementarkräfte beschreibt, nämlich die starke Wechselwirkung, die schwache Wechselwirkung und die
elektromagnetische Wechselwirkung.

Ich möchte aber gerne noch einmal auf die Materialisation zu sprechen kommen. Es gibt einen indischen Guru namens
Sathya Sai Baba, der seine Anhänger viele Jahre lang glauben machen wollte, dass er die Materialisation beherrscht.
Obwohl es Videos im Internet von seiner angeblichen Materialisation gibt, die seine Manipulation eindeutig beweisen, sind
seine Anhänger nicht davon abzubringen, ihn für einen Avatar zu halten. Wenn ihr euch das Video (

13

) einmal anschaut,

so könnt ihr erkennen, wie er die "Heilige Asche", auch Vibhuti genannt, beim Einsammeln der Briefe mit der rechten
Hand aus der linken Hand entnimmt und sie später einem seiner Anhänger feierlich in die geöffneten Hände streut.

Eigentlich ist solch ein Schwindel leicht zu durchschauen, aber trotzdem warten jeden Morgen etwa 20.000 Menschen
andächtig auf das Erscheinen ihres Meisters. Was hat er, was ich nicht habe? Vielleicht sollte ich mir auch einmal einen
Zauberkasten zulegen. In seinem Zauberprogramm hat er nicht nur heilige Asche im Angebot, sondern er "materialisiert"
auch Ringe, Uhren und andere Schmuckstücke, die er sich vorher preiswert erworben haben soll, munkelt man zumindest
in Exbaba-Kreisen. Und auch ansonsten ist der Sai Baba nicht unumstritten. Aber ich verschone auch lieber mit Details,
denn es gibt sehr heftige Vorwürfe gegen ihn. Wer sich darüber näher informieren will, sei auf die Seite Sai Baba (

14

)

verwiesen.

Aber es gibt ja nicht nur Sai Baba, der für seine "Materialisation" bekannt ist, sondern auch Jesus soll Wasser zu Wein und

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er soll mit 5 Laib Brot und zwei Fischen 5.000 Menschen gesättigt haben. Man lerne daraus, beherrsche die
Materialisation, und der Kühlschrank ist immer voll. Die Materialisation umfasst aber nicht nur das Erzeugen von
Gegenständen aus dem Nichts, sondern beschreibt genau so gut, dass Verschwinden bzw. Unsichtbarwerden von
Gegenständen und Personen. So sagt Patanjali, der Begründer des Yoga in seinen Raja-Yoga-Sutras, also in seinen
Leitfäden, in denen mit knapp formulierten Worten, die wichtigsten Lehrsätze beschrieben werden: "Wer Samyama auf
den eigenen physischen Körper ausführt, hebt die Fähigkeit eines anderen, ihn zu sehen, auf; das reflektierte Licht des
Körpers kommt mit den Augen des anderen nicht in Kontakt, wovon die Kraft der Unsichtbarkeit herrührt."

Was will der Autor uns damit sagen? Unter Samyana versteht Patanjali hierbei die drei Begriffe Konzentration, Meditation
und Erleuchtung. Wenn also ein Yogi in der Lage ist, sich so stark auf seinen Körper zu konzentrieren, dass die
Konzentration in Meditation übergeht, wenn also der Yogi, seine Sinne so vollkommen von der Außenwelt abzieht und
sich auf sein inneres Sein, auf sein Drittes Auge oder auf Gott konzentriert, und die Gedanken so weit zum Schweigen
bringt, dass er allmählich den Zustand der Erleuchtung erlangt, dann sei der Yogi in der Lage, sich für andere unsichtbar zu
machen, so jedenfalls die Behauptung Patanjali's. Ich habe große Hochachtung vor Patanjali's Raja-Yoga Sutras, aber seine
Meinung über die übersinnlichen Kräfte kann ich nicht teilen. Viele Yogis haben mit diesen übersinnlichen Kräften
kokketiert und waren zu allerlei faulen Tricks bereit, um Yogaschülern zu imponieren und an sich zu binden. In der Regel
war der Wunsch der Vater des Gedankens bzw. der leere Magen, der gefüllt werden wollte.

Aber Jan van Helsing möchte durch die bewusste Rotation der Merkabah nicht nur die Materialisation bewirken, also
Materie verändern wie Wein zu Wasser verwandeln oder Eisen zu Gold, sondern er möchte gleichzeitig die Schwerkraft
aufheben. Vielleicht gelingt das ja auch bei den Antigravitationsscheiben, also bei den Ufos, wenn das selbsterzeugte
Magnetfeld einmal ausfällt. Dann könnte der Pilot doch durch bewusste Rotation der gegenläufigen pyramidenförmigen
Lichtfelder, gleich die Schwerkraft des Ufos mit aufheben und es wieder zum Schweben bringen.

Ausserdem ist mir gerade aufgefallen, dass Jan van Helsing hier wohl offensichtlich ein Fehler unterlaufen ist. Er spricht
nämlich davon, dass seine Antigravitationsflugscheiben, die sogenannten Ufo's, durch ihr selbsterzeugtes Magnetfeld
unabhängig von unserem Erdmagnetfeld manövrieren können. Nur sind die Gravitation und das Erdmagnetfeld zwei
vollkommen verschiede Dinge. Die Antigravitation beruht auf der Erdanziehung, also der Gravitationskraft und sie ist
keine elektromagnetische Kraft, wie sie von einem Magnetfeld erzeugt wird.

Die letzten, von denen ich übrigens gehört habe, dass sie das Schweben, man spricht auch von der Levitation, lernen
wollten, waren die Anhänger des indischen Guru Mahesh Maharishi Yogi von der Transzendentalen Meditation. Ich finde,
der Name Mahesh Maharishi Yogi hat doch was. Warum haben meine Eltern mir eigentlich nicht so einen schönen Namen
geben? Dann wäre ich vielleicht auch ein großer Guru geworden. Ich sollte wirklich einmal über eine Namensänderung
nachdenken. Aber kommen wir zurück zu Maharishi, wie er unter Freunden genannt wird.

Offensichtlich scheint Maharishi da etwas mit der Levitation missverstanden zu haben. Denn wie man auf der Seite von
agpf.de (

15

) sehen kann, scheinen seine Jünger, die soweit mit bekannt ist, die Levitation mittels eines Mantras

bewerkstelligen wollten, über ein plumpes Hüpfen nicht hinaus gekommen zu sein. Vielleicht hätten sie es einmal mit der

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von Jan van Helsing beschriebenen Methode der rotierenden Mehrkabah versuchen sollen.

Jedenfalls kamen die yogischen Flieger Maharishi's nicht über ein kurzes Hüpfen hinaus, was jeder bessere Sportstudent
ebenso beherrscht, um dann sofort wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt zu werden. Die Dauer des Fliegens
betrug übrigens im Durchschnitt nur ein bis zwei Sekunden. Ausserdem scheint mir das yogische Fliegen doch recht
anstrengend zu sein, wenn man mal eben von Bremen nach Berlin fliegen möchte. Mir ist da ein Flugticket doch
wesentlich angenehmer. Die Flugfertigkeiten der yogischen Flieger Maharishis, könnt ihr übrigens auch auf einem Video
(

16

) bestaunen.

Zeitlose Fortbewegung und spontane Heilungen

Top

Jan van Helsing glaubt also offensichtlich nicht nur an die Levitation, also an das Schweben, sondern auch daran, dass
Menschen in der Lage sind, über Wasser zu gehen. Soweit ich informiert bin, scheint es nach Jesus keinem mehr gelungen
zu sein, über Wasser zu wandeln. Derjenige, der diese Technik aber beherrscht, hätte übrigens einen Traumjob bei den
Rettungsschwimmern in Aussicht. Also ruhig einmal bei Baywatch anfragen. Vielleicht schaut Pamela Anderson auch
einmal vorbei. Woher Jan van Helsing aber die Hoffnung nimmt, so etwas könnte sich zur Normalität entwickeln, ist mir
schleierhaft. Aber es würde mich wiederum auch nicht wundern, wenn er Leute kennt, die diese Technik angeblich
beherrschen oder wenn er es bereits selber einmal ausprobiert hat. Ich finde es nur schade, dass er uns dann nicht daran
teilhaben ließ. Ein kleines Filmchen hätte ja erst einmal für's erste genügt. Dann hätte man sich allerdings wohl etwas
ausführlicher über die Echtheit des Filmdokumentes unterhalten müssen.

Auch die Teleportation darf bei Jan van Helsing natürlich im Programm nicht fehlen. Man will ja vielseitig sein. Unter der
Teleportation versteht man gewissermaßen eine zeitlose Reise von einem Ort, zu irgendeinem anderen Ort auf der Welt.
Meinetwegen mal eben von hier schnell nach Las Vegas und im Casino ein Spielchen am Roulettisch, beim Black Jack (17
+ 4) oder an den einarmigen Banditen zu machen. Ebenso könnte man natürlich einen kurzen Wochenendtrip nach
Mallorca unternehmen, einen Abend am Ballermann verbringen und die Puppen tanzen lassen, oder am Strand von Rio
prominieren. Den Reisezielen steht dabei eigentlich nichts im Wege, da die Reise kostenlos und zeitlos ist.

Bereits Mister Spock und seine Kollegen vom Raumschiff Enterprise, erkannten den Vorteil dieser kostengünstigen,
schnellen und sicheren Fortbewegungsmöglichkeit. Bei allen möglichen Gelegenheiten, ließen sie sich dorthin beamen, wo
sie gerade gebraucht wurden. Es ist schon eigenartig, wie sehr mich die Star-Trek-Serie, übrigens an die technischen und
außergewöhnlichen Details erinnert, die so oft bei Jan van Helsing vorzufinden sind. Dort sind Warp-Generatoren,
Klingonen und Tribbles anzutreffen. Der Phantasie der Drehbuchautoren sind eben keine Grenzen gesetzt. Vielleicht
wollte Jan van Helsing gar kein Sachbuch schreiben, sondern einen Science-Fiction Roman?

Der Spruch "Beam me up, Scotty" aus Star Trek ging in die Popkultur ein. In der Star-Trek-Serie ist die Mondlandung
allerdings Realität. Jan van Helsing dagegen vermutet, dass die Amerikaner nie auf dem Mond gewesen sind, sondern, dass

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die Mondlandung in einem Hollywoodstudio nachgespielt wurde (siehe: Hände weg von diesem Buch). Der Beweis dafür,
soll eine amerikanische Flagge sein, die auf dem Mond, auf dem es angeblich keine Atmosphäre geben soll, eigentlich gar
nicht wehen kann. Da hat Jan van Helsing wohl im Naturkundeunterricht nicht richtig aufgepasst. Der Mond hat sehr wohl
eine Atmosphäre, die ist jedoch nicht vergleichbar mit der unseres Planeten. Sie setzt sich in etwa wie folgt zusammen:

Geschätzte Zusammensetzung (Partikel pro cm3):

Helium 4: 40.000,
Neon 20: 40.000,
Wasserstoff: 35.000,
Argon 40: 30.000,
Neon 22: 5.000,
Argon 36: 2.000,
Methan: 1.000,
Ammoniak: 1.000,
Kohlendioxid: 1.000,
Sauerstoff: Spuren,
Aluminum,
Silizium,
Phosphor,
Natrium,
Magnesium

Quelle: Planetenkunde (

17

)

Und dann noch zur Behauptung, dass es auf dem Mond keinen Wind gibt. Zur allgemeinen Beruhigung sei gesagt, die
Flagge hat tatsächlich nicht durch den Wind geweht, der war dazu auch gar nicht erforderlich. Vielleicht schaut ihr einmal
das Video von spiegel.de (

18

) an. Dort wird nämlich gezeigt, dass zum "wehen" der amerikanischen Flagge gar kein Wind

erforderlich war, da die Flagge oben an einer Querstange befestigt war. Und wenn man den Flaggenstock, der im
Mondboden steckte, drehte, so wie der Astronaut das machte, dann sah das so aus, als ob die Flagge wehte. Soweit unser
kleiner Abstecher auf den Mond. Und nun zurück zur Erde.

Übrigens beherrschte nicht nur die Mannschaft der Enterprise das Beamen perfekt, sondern auch in der Yogamythologie
wird sie immer wieder gerne zitiert. So unter anderem in der Autobiographie von Paramahansa Yogananda, dem wohl
bekanntesten Yogabuch weltweit. Dort pflegt Swami Pranabananda nicht nur die Gewohnheit an zwei Orten gleichzeitig zu
sein, sondern auch noch zeitlos zu reisen. Und ich möchte nicht wissen, wie viele Yogainteressierte diese Aussage als
Wahrheit akzeptiert haben. Zuletzt fällt mir noch "Emil" aus dem Buch Leben und Lehren der Meister im fernen Osten
(

19

) von Baird Spalting ein, der sich die beschwerlichen Mühen ersparte, mit der Expedition durch die Gebirgslandschaft

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des Himalaya zu wandern, und statt dessen die zeitlose Reisemethode bevorzugte.

Als nächstes soll über spontane Heilungen durch Veränderungen der Zellstruktur gesprochen werden, für die Jan van
Helsing ebenfalls ein Faible zu haben scheint. Wenn man all diese Fähigkeiten einmal zusammenfasst, die Jan van Helsing
dem Menschen andichtet, so könnte man den Verdacht haben, hier sind lauter verhinderte Götter mit supramentalen
Fähigkeiten anzutreffen. Warum er dann aber überall Verschwörungen wittert, ist mir etwas rätselhaft.

Allerdings muss ich sagen, dass ich dem Gedanken Jan van Helsing's durchaus etwas positives abgewinnen kann, dass man
durch regelmäßige Meditation, es muss ja nicht unbedingt die Merkhabah-Meditation sein, seiner Gesundheit wirklich
etwas Gutes tut. Nicht umsonst gehören in der Statistik der Krankenkassen, die Menschen, die meditieren, zu den
gesündesten. Dabei ist auch davon auszugehen, dass die Meditation sich positiv auf die Zellstruktur, dem ursprünglichsten
Baustein des menschlichen Lebens, auswirkt. Volle Punktzahl Herr van Helsing.

Jan van Helsing spricht davon, dass viele angebliche CIA, Naval-Intelligence- (Marine-Nachrichtendienst) und BND-
Angehörige (Bundesnachrichtendienst), die in geheime Projekte verwickelt sind, gedacht ist dabei wohl an Projekte mit
Antigravitationsscheiben, Tachyonenkonverter, Raum-Quanten-Motoren und Projekte, die sich mit der kostenlosen
Energieerzeugung! beschäftigen, keine Lust mehr haben, bei diesem mörderischen Spiel, bei dem keine Rücksicht auf
Menschenleben genommen wird, weiter mitzumachen. Sie würden am liebsten aus diesen Projekten aussteigen. Das ginge
aber nicht, weil sie um ihr Leben fürchten müssten, wenn sie die Informationen preisgeben würden, die sie besitzen.
Dasselbe müsste wohl ebenfalls für die Wissenschaftler gelten.

Merkt ihr nicht, dass das Unsinn ist? Diese Nachrichtendienstmitarbeiter oder Wissenschaftler könnten diese Information
genau so gut weitergeben, wenn sie ihren Job ganz brav weitermachen. Was passiert denn, wenn Mitarbeiter unzufrieden
sind? Sie betreiben Sabotage und neigen mitunter zu Spionagediensten. Es ist heutzutage doch wohl nichts einfacher, als
Informationen völlig anonym über's Internet an die betreffenden nachrichtendienstlichen Stellen weiter zu leiten. Ein
Besuch im Internetkaffee, eine anonyme IP (Internetprotokoll-Adresse) und eine anoyme Email und schon gibt es keine
Spuren mehr, die man zurückverfolgen könnte. Es hat also gar keinen Sinn, Leute mit aller Gewalt irgendwo festhalten zu
wollen. Dadurch würde man höchstens das Gegenteil erreichen. Das Betriebsklima würde vergiftet werden und
unzufriedene Mitarbeiter erzeugen, die ohnehin niemand völlig überwachen kann.

Wenn ich das, was Jan van Helsing in seinem Brief an seinen Verleger schrieb, zusammenfasse, so komme ich zu
folgendem Resultat:

1. Es wäre natürlich schön, wenn es kostenlose Energieerzeugung geben würde. Dann hätten wir unsere Energieprobleme
für alle Zukunft gelöst. Doch wer glaubt schon wirklich daran? Leider muß man davon ausgehen, das es nur Phantastereien
von Leuten, wie Jan van Helsing sind.

2. Und wenn es so einfach wäre, durch bewusste Rotation der Merkabah, also durch das Erzeugen eines gegenläufig

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rotierenden pyramidenförmigen Lichtfeldes, unseren feinstofflichen Körpers in ein höheres spirituelles Bewusstsein zu
versetzen, dann wären wir bereits alle Avatara. Dann könnten wir, wie Jesus Materie verändern und Wasser zu Wein oder
Eisen zu Gold umwandeln. Und schon wäre die Armut für alle Zeit besiegt. Ja, wenn es nicht alles unrealistische
Träumereien wären.

Oder wir könnten uns das, was wir bräuchten, einfach aus dem Nichts bzw. aus dem Äther oder der Astralebene erschaffen.
Das ganze nennt sich dann Materialisation. Ihr brauch ja nur einmal bei Sai Baba (

20

) anzufragen. Der beherrscht das aus

dem Eff-Eff.

3. Und wenn's uns hier nicht mehr gefällt, dass verdünnisieren wir uns einfach. Nichts leichter als das. Wir heben einfach
die Schwerkraft auf. Was den Ufos mit ihrer Antigravitationskraft gelingt, müsste für uns doch ein Kinderspiel sein. Also
schweben wir ganz lässig davon in Richtung Mallorca, und wenn's Probleme mit dem Wasser gibt, dann levitieren wir
einfach. Mit anderen Worten, wir wandeln auf dem Wasser. Was Jesus kann, dass können wir auch.

4. Wem Mallorca nicht passt, der lässt sich einfach mittels Teleportation ans gewünschte Ziele seiner Träume bringen.
Keine Angst, dabei brauchen wir weder Zeit noch Geld zu verplempern, denn die Reise ist zeitlos und kostenlos. Und
darum darf das Ziel auch ruhig einmal Asien, Afrika oder Amerika sein. Aber bitte nichts den Reiseunternehmen, der
Lufthansa, dem Automobilclub und der Bundesbahn erzählen. Die könnten sonst nämlich sauer sein. Will Jan van Helsing
diese Unternehmen etwa alle arbeitslos machen?

5. Sollte jemand einmal krank werden, dann ist das auch kein Problem. Mittels spontaner Heilung durch Veränderung der
Zellstruktur wird man schnell wieder gesund. So können wir bald alle Arztpraxen und Krankenhäuser schließen und sehr
viel Geld einsparen. Wohin dann allerdings mit den vielen arbeitslosen Medizinern, Arzthelferinnen und
Krankenschwestern? Aber da fällt uns bestimmt auch noch etwas ein. Was mich nur stutzig macht, ist die Tatsache, dass
immer wieder vom ewigen Leben die Rede ist. Nur scheint noch niemand diese Menschen je zu Gesicht bekommen zu
haben, die ewig leben. Oder sollten die letzten Endes doch alle unter der Erde liegen?

Quelle: (

21

)

Ist die Menschheit wirklich so blutrünstig?

Top

In seinem Vorwort stellt Jan van Helsing die Frage, was Ausserirdische für einen Eindruck haben würden, wenn sie sich
mit einem Raumschiff der Erde nähern und zufällig irgendeinen Radiosender empfangen würden. Er meinte, mit größter
Wahrscheinlichkeit würden die Ausserirdischen den Eindruck gewinnen, es mit einem kriegerischen Planeten zu tun zu
haben, mit Menschen, die sich über die Jahrtausende lieber selber umgebracht hätten, anstatt gegen feindliche
ausserirdische Eindringlinge vorzugehen. Diesen Eindruck mag man vielleicht wirklich auf den ersten Blick gewinnen. Er

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hängt allerdings auch mit einer wohl sehr pessimistischen Lebenseinstellung zusammen. Wenn man sich nur auf die
negativen Ereignisse in der menschlichen Geschichte konzentriert, ja, dann sieht die Menschheitsgeschichte fatal und
beängstigend aus.

Betrachtet man allerdings nicht nur die negativen Aspekte in der Entwicklung des Menschen, dann gewinnt man ein völlig
anderes Bild. Am Anfang seines Buches hat Jan van Helsing ja auch die wunderbaren Möglichkeiten aufgezeigt, die in
jedem Menschen angelegt sind, wenn er dabei mitunter auch etwas zu unrealistischen Übertreibungen neigt. Wenn man
sich die Entwicklung des Menschen über die Jahrhunderte betrachtet, so erkenne zumindest ich einen Fortschritt in der
menschlichen Zivilisation, der bemerkenswert ist. Und es wird wohl heute kaum jemand den Wunsch haben, in einem
früheren Leben gelebt zu haben. Wer diesen Wunsch allerdings wirklich hegt, ist wohl sehr schnell kuriert, sollte dieser
Wunsch tatsächlich einmal in Erfüllung gehen.

Die Entwicklung des menschlichen Fortschritts hängt wohl im wesentlichen von kulturellen, religiösen, technischen und
sozialen Veränderungen innerhalb der jeweiligen Gesellschaft ab. Dabei sehe ich durchaus auch Fehlentwicklungen, die
gerade in der jüngsten Zeit, im Rahmen der Globalisierung, zuerst in den westlichen Industrieländern, nun aber auch in
den aufstrebenden Entwicklungsländern zu beobachten sind. Damit meine ich die rücksichtslose Durchsetzung
wirtschaftlicher Ziele, ohne sich oftmals dabei Gedanken über die Folgen für das soziale Zusammenleben zu machen.
Dabei steht vielfach egoistisches Profitstreben über dem Allgemeinwohl. Aber ich vermute, solche Entwicklungen lassen
sich nur solange auf die Spitze treiben, bis die Geduld der Bevölkerung ein Ende hat, und dann in Demonstrationen, Streiks
und politischen Radikalisierungen zum Ausdruck kommen.

Weil ich außerdem den Besuch von Ausserirdischen hier auf der Erde für vollkommen ausgeschlossen halte, möchte ich
einmal ein paar Denkanstöße geben. Wenn sich ein Raumschiff mit etwa 40.000 km/h im Weltall bewegt, so wie
Raumschiffe das normalerweise machen, so dauert der Besuch eines Lebewesens, von dem unserem Sonnensystem am
nächsten gelegenen Stern, etwa 62.500 Jahre. Der unserem Sonnensystem am nächsten gelegene Stern ist Proxima
Centauri. Er ist ein Teil des Dreifachsternes Alpha Centauri, der ungefähr 25 Trillionen Kilometer von der Erde entfern ist.
Abstände zwischen den Sternen werden in der Astronomie üblicherweise in Lichtjahren angegeben. Demzufolge wäre das
Dreifachsternensystem ungefähr 4,29 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt (

22

). Ein Besuch eines

Ausserirdischen von einer anderen Galaxis dagegen, würde etwa 1,6 Millionen Jahre dauern.

Und dann gibt es natürlich noch die Experten, die meinen, Raumschiffe könnten sich durch Teleportation zeitlos
fortbewegen, oder ein Raumschiff könnte durch die Raumkrümmungen des elektromagnetischen Feldes im Weltraum die
Geschwindigkeit fast bis zur Lichtgeschwindigkeit steigern. Aber lassen wir das. Bis jetzt bestehen solche Vorstellungen
nur in der Phantasie und das wird vermutlich auch in Zukunft so bleiben.

Aber ich finde es schon interessant, wenn Jan van Helsing meint, die Ausserirdischen würden, wenn sie einen Radiosender
empfangen, den Eindruck bekommen, es mit einem kriegerischen Planeten zu tun zu haben. Wenn ich mein Radio
einschalte, dann habe ich ein ganz anderes Gefühl. Es hört sich in der Regel ziemlich friedlich und harmonisch an.
Sicherlich wird ab und zu auch von kriegerischen Auseinandersetzungen berichtet. Aber das, was Jan van Helsing macht,

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scheint mir sehr typisch in seinen Büchern zu sein. Er zeichnet ein ziemlich finsteres Bild von der Welt. Eine Welt, in der
Kriege, Geheimniskrämerei und Verschwörungen an der Tagesordnung sind. Ich will alle diese Dinge nicht bestreiten.
Aber im großen und ganzen sieht unsere Welt doch recht friedlich aus.

Dann meint Jan van Helsing weiter, dass die Astronauten auch bei näherer Betrachtung kein Konzept hinter den vielen
Kriegen erkennen könnten, die einerseits wegen des Glaubens, andererseits wegen der Hautfarbe, der Größe des Landes,
wegen der Armut, aus kapitalistischen oder anderen persönlichen Gründen geführt werden würden.

Würden die Astronauten einmal etwas näher hinschauen, dann würden sie die Ursache für viele dieser Kriege feststellen.
Sie würden nämlich feststellen, dass soziale Ungerechtigkeiten die Ursachen für viele dieser Kriege sind. Selbst bei den
Kriegen, bei denen es um Religions- oder Rassenfragen geht, sind die Wurzeln meistens in sozialen Ungerechtigkeiten zu
finden. Selbst Unwissenheit und emotionale Unzufriedenheit, die bei vielen sozialen, politischen oder kriegerischen
Auseinandersetzungen eine große Rolle spielen, sind letzten Endes ein Produkt sozialer Ungerechtigkeit. Und mit welcher
Begründung nimmt Jan van Helsing eigentlich an, dass Ausserirdische nicht genau dieselben Probleme wie wir Menschen
haben und nur in friedlicher Absicht kommen?

Quelle: (

23

)

Verschwörung, wo man auch hinschaut

Top

In der Einleitung seines Buches "Geheimgesellschaften 1" entwirft Jan van Helsing zwei geschichtliche Realitäten. Die
eine Realität ist die, die dem Bürger über die öffentlichen Medien dargeboten wird, und die andere Realität ist die, die dem
Bürger vorenthalten wird, von der er im allgemeinen keine Kenntnis hat. Unter der Realität, die dem Bürger vorenthalten
wird, versteht Jan van Helsing das unsichtbare Wirken der Geheimlogen und Geheimgesellschaften, die still und leise die
Fäden in der Politik, der Wirtschaft und in der Religion ziehen und dabei über das Schicksal von Präsidenten, die sie nach
belieben einsetzen oder elimenieren, von ganzen Nationen, ja, selbst darüber, ob Kriege geführt werden oder nicht,
bestimmen. Dabei unterscheidet er offensichtlich zwischen dem Durchschnittsbürger, der sein Wissen aus den öffentlichen
Medien bezieht, und den besser informierten, die Kenntnisse von den Aktivitäten der Geheimlogen besitzen.

Hiermit deutet Jan van Helsing an, dass die eigentliche Politik nicht in den Parlamenten gemacht wird, sondern dass sie
letzten Endes durch die Geheimlogen bestimmt wird, die die Politiker nur als Strohmänner benutzen, um ihre Interessen
durchzusetzen. Und selbstverständlich stehen hinter diesen Geheimgesellschaften jüdische Interessengruppen. Es ist
sicherlich nicht zu bestreiten, dass viele Lobbyisten und Verbände aus Wirtschaft, Militär, Kultur, Sport, aus den sozialen
und anderen Bereichen, massiv versuchen, ihre Interessen in die Politik einzubringen. Dabei wird selbst vor Bestechung,
Manipulation und anderen Machenschaften nicht zurückgeschreckt. Aber zu behaupten, diese Versuche, wären einseitig
jüdischen Geheimlogen anzulasten, würde ich als eine bewusste Verdrehung der Wahrheit betrachten, denn die jeweiligen
Lobbyisten, sind genau so unterschiedlich, wie die Interessen, die sie vertreten.

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Vielmehr Sorgen mache ich mir dagegen durch die direkte Verflechtung und Beeinflussung vieler Landtags- und
Bundestagsabgeordneter, sowie den Mitgliedern des Europaparlaments, durch die Industrie, in der sie nicht selten gut
bezahlte Vorstands- und Aufsichtsratposten besetzen. Dadurch ist die Neutralität nicht mehr gewährleistet, da dieselben
Abgeordneten nicht selten in diversen Ausschüssen sitzen, in denen über wichtige wirtschaftliche und politische Belange
entschieden wird. Es sollte wirklich einmal darüber nachgedacht werden, wie weit man diese Verflechtung von Wirtschaft
und Politik tolleriert.

Wo man auch hinschaut, überall vermutet Jan van Helsing Geheimgesellschaften, die im Verborgenen wirken und
irgendwelche Verschwörungen aushecken. Selbst im letzten Hinterzimmer des Bundestages, im State Department, dem
amerikanischen Außenministerium, und selbst im Kreml wittert Jan van Helsing Umtriebe von semitischen
Geheimbünden. Und die mischen nicht nur in der Politik mit, sondern haben ihre Netze in alle gesellschaftlichen Bereiche
ausgelegt. Mit anderen Worten, sie müssten eigentlich über eine riesige logistische Schaltzentrale verfügen, in der sie alle
ihre konspirativen Tätigkeiten überwachen und koordinieren. Wo mag die nur sein?

Ich stimme mit Jan van Helsing überein, dass nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung, die ihre Meinung aus den
Massenmedien beziehen, etwas vom Wirken der Geheimlogen wissen. Ich würde sogar noch weiter gehen und behaupten,
dass ein Großteil der Bevölkerung nicht an politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen interessiert ist. Dies ist
auch sehr verständlich, da die Menschen einerseits so sehr in Beruf und Familie eingespannt sind, dass kaum Zeit für
solche Interessen bleibt. Vielen Menschen hat man diese Interessen auch nicht schmackhaft gemacht. Hinzu kommt ein
Gefühl der Ohmacht, die sich in der Vorstellung ausdrückt, dass die da oben sowieso machen was sie wollen. Viele
Menschen haben also das Gefühl, dass ihre Interessen in der Politik ohnehin nicht wahrgenommen werden. Hinzu kommt,
dass die Welt sich in den letzten Jahrzehnten auf Grund der technischen Entwicklung, so rasant verändert hat, dass es
vielen Menschen schwer fällt, damit Schritt zu halten.

Diese rasanten technischen Veränderungen wirken sich auf vielen Gebieten aus. Die Fabriken werden immer
menschenleerer, weil die menschliche Arbeitskraft durch Roboter ersetzt wird, die die Arbeit billiger und rund um die Uhr
ausüben können. Roboter streiken nicht und verlangen weder eine Nachtzulage, noch Erschwernis- oder Gefahrenzulagen,
Weihnachts- oder Urlaubsgeld. Sie verzichten auf Überstundenentgelte und Zuschläge für Arbeiten an Ruhetagen oder
gesetzlichen Feiertagen. Natürlich brauchen Roboter auch keinen Urlaub. In den letzten Jahrzehnten, hat sich ein
gesellschaftlicher Wandel vollzogen, der vergleichbar ist, mit den Umwälzungen beim Übergang ins Industriezeitalter.
Diesmal kommt allerdings hinzu, dass die technischen Veränderungen sich nicht nur auf nationaler Ebene auswirken,
sondern international.

Aber noch einmal zurück, zu der Feststellung Jan van Hellsings, dass vielen Staatsbürgern, das geheime Treiben der
Geheimlogen verborgen bleibt. Es mag schon sein, dass ein Großteil der Bevölkerung sich nur sehr oberflächlich
informiert. Aber es gibt genügend Menschen, die haben es gelernt, selber zu denken. Die hinterfragen das, was ihnen von
den öffentlichen Medien angeboten wird. Und ehrlich gesagt, so schlecht sind die öffentlichen Medien auch nicht. Sie
bieten schon eine breite Vielfalt an Informationen. Man muss sie nur nutzen. Aber das wird leider von vielen nicht

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gemacht. Es sind z.B. etwa nur 15 % der Bevölkerung, die sich gezielt politische Sendungen anschauen. Ich würde fast
vermuten, dass sich allgemein leider nur ein relativ kleiner Prozentsatz anspruchsvollere Fernsehsendungen anschaut. Und
ich befürchte, der Großteil der Fernsehzuschauer läßt sich mehr oder weniger berieseln. Gleiches gilt entsprechend für
andere Medien.

In diesem Zusammenhang möchte ich einmal an den amerikanischen Schriftsteller und Bestsellerautor Robert A. Wilson
erinnern. Seit den 1960er Jahren beschäftigt er sich mit politischen Verschwörungen und Verschwörungstheorien. Wilson
erfand selbst einige - satirische - Verschwörungen. Zu seinem großen Vergnügen haben diese Dinge mittlerweile ein
starkes, besonders in der Internetkultur verbreitetes Eigenleben entfaltet. Ja, so einfach ist das also. Jemand erfindet
Verschwörungstheorien und es gibt immer genügend Leute, die daran glauben und sie sogar noch weiter verbreiten. So
entfalten Verschwörungstheorien ein Eigenleben. Bei Jan van Helsing ist das auch nicht viel anders. Und meist sind dann
Drogen, Illuminati, Logen und Geheimgesellschaften, Aleister Crowley, Helena Blavatsky, und alle philosophischen
Schattierungen von der Theosophie über die Anthroposophie bis zur Anthropologie (Ariosophie), sowie satanische,
magisch-okkulte und antisemitische Ideologien, nicht mehr fern.

In einem Interview sagte Robert Wilson einmal: Das ist ja überhaupt einer der Grundzüge des Verschwörungsdenkens: daß
die Leute nach Erklärungen für Dinge suchen, die sie nicht verstehen. "John hat mich geschlagen", "Hans war auf dem
Schulhof böse zu mir" .. das ist die Art von eindeutigen Erklärungen, die Kinder verstehen. Und viele Erwachsene
behalten diesen kindischen Geist, und damit auch den Hang, immer nach möglichst simplen Erklärungen zu suchen,
jemandem, den sie für irgendein Übel verantwortlich machen können. Und das macht Verschwörungstheorien für diese
Geister so attraktiv. Um eine etwas objektivere Erklärung dafür zu finden, warum die Dinge nicht so richtig laufen, braucht
man vielleicht ein gewisses technisches, politisches, sozialwissenschaftliches Verständnis, aber über das verfügen die
Leute normalerweise nicht, sie suchen lieber nach einem Schuldigen" (

24

).

Schaut man sich heute zum Beispiel einmal die Rundfunklandschaft an, so gleicht ein Sender dem anderen und das
Programm besteht größtenteils aus der Top 20. Die wird den ganzen Tag rauf und runter gespielt. Zwischendurch wird man
mit Werbung berieselt. Anspruchsvolle Sendungen werden erst am Abend gespielt, wenn die meisten Menschen vor der
Glotze sitzen und sich dort berieseln lassen. Und wie sieht die Zeitungslandschaft aus? Sie wird beherrscht von
Revolverblättern wie Bild-Zeitung und von der Yellowpress, die oft an Oberflächlichkeit nicht zu überbieten ist. Täglich
lesen allein etwa 12 bis 15 Millionen Menschen die Bildzeitung. Was für ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

Der Illuminatenorden

Top

Jan van Helsing meint, dass viele Menschen, die sich über die normal zugänglichen Medien, wie Radio, Zeitungen,
Literatur und Fernsehen informieren, oft genug sagen "Davon habe ich noch nie etwas gehört", wenn die Rede auf
Geheimlogen und deren Aktivitäten zu sprechen kommt. Schließlich seien solche Logen ja geheim, denn sonst würden sie
ihren Zweck nicht erfüllen. Also müsse es da etwas Verborgenes geben, dass den Logenbrüdern wichtig genug erscheint,

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um vor den anderen Menschen geheim gehalten zu werden.

Weiter stellt er die Frage, was das wohl sein mag, was da geheimgehalten werden muss? Und dann taucht bei ihm natürlich
ganz schnell die Vermutung auf, dass die Mitglieder der Geheimgesellschaften, sich überwiegend aus Menschen
zusammensetzen, die zu den Führungspersönlichkeiten aus Staat, Wirtschaft, Finanzen, Kultur, Sport usw. gehören.
Verrate mir mal einer, wie die wenigen Juden es immer wieder schaffen, überall die Spitzenpositionen zu besetzen? Das
müssen ja wirklich ganz patente Kerlchen sein.

Zunächst stelle ich mir die Frage, wen Jan van Helsing eigentlich im Auge hat, wenn er von Geheimlogen redet. Könnte er
etwa den Illuminatenorden gemeint haben? Der Illuminatenorden wurde am 1. Mai 1776 vom Philosophen und Theologen
Adam Weishaupt in Ingolstadt gegründet. Die rund 1.500 Mitglieder des Illuminatenordens, welche zu rund einem Drittel
zugleich Freimaurer waren, galten als Förderer der Aufklärung. Sie hatten sich die Tugenden der Sittlichkeit und die
aufklärerischen Ideale von Freiheit und Gleichheit auf die Fahnen geschrieben und standen damit im krassen Widerspruch
zu den herrschenden Vorstellungen der römisch-katholischen Kirche und des Adels. Es herrschte strikte Gehorsamspflicht
unter den Mitgliedern. Ziel des Ordens war die Verwirklichung einer "Vollkommenen Gesellschaft" durch den "Marsch
durch die Institutionen". Man wollte die Gesellschaft also nicht durch eine Revolution verändern, sondern durch das
Heranbilden ethisch und moralisch gefestigter Persönlichkeiten, die gemeinsam an einer demokratischen und gerechten
Gesellschaft mitwirkten.

Der Orden der Illuminaten wurde am 1. Mai 1776 von Adam Weishaupt, Professor für Kirchenrecht und praktische
Philosophie in Ingolstadt, von insgesamt drei Mitgliedern zur Durchsetzung des "Lichts der wahren Vernunft" gegründet.
Nur die Studenten Massenhausen und Merz nahmen noch an der Gründung teil. Zu den späteren Mitgliedern des
Illuminatenordens gehörten unter anderem Freiherr von Dahlberg, Herzog Karl August von Weimar, Johann Wolfgang von
Goethe, Herzog Ferdinand von Braunschweig, Generalpostmeister von Thurn und Taxis, Freiherr von Knigge, Herder und
viele andere, meist Beamte, Literaten und Adlige. Es war der größte und einflußreichste Geheimbund Europas. In
Deutschland, vor allem in Süddeutschland hatte der Orden die meisten Mitglieder. In München etwa 200.

Weishaupt, der als Professor einigen Studenten Kost und Logis in seinem Haus bot, hatte natürlich eine gute Verbindung
zu diesen und es fiel ihm leicht, aus ihnen die ersten Mitglieder zu werben. Weishaupts Motiv für die Gründung war
wahrscheinlich einerseits das im hohen Maße jesuitische Umfeld, welches Weishaupt schon seit seiner Kindheit am
jesuitischen Gymnasium missfiel, andererseits die Besorgnis, ein Werber der Gold- und Rosenkreuzer könnte ihm die
brauchbarsten Kandidaten vor der Nase wegschnappen. (

25

)

Zunächst hieß der Orden "Bund der Perfekibilisten", später "Bienenorden" und zuletzt: Illuminatenorden (von illuminati
(lat.) = die Erleuchteten). Ziel war es, den Staat, die Religion und vor allem die Lehre zu reformieren. Selbst sahen sie sich
als "eine Verbindung, die durch die feinsten und sichersten Mittel den Zweck erlangt, der Tugend und Weisheit in der Welt
über Dummheit und Bosheit den Sieg zu verschaffen, die Wissenschaften zu fördern; ihre Mitglieder zu edlen, großen
Menschen zu bilden, und diesen dann den Preis ihrer Vervollkommnung auch in dieser Welt zuzusichern; sie gegen
Verfolgung, Schicksale und Unterdrückung zu schützen, und dem Despotismus aller Art die Hände zu binden". Von einer

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antijesuitischen Kampfbewegung wandelten sie sich zu einer aufklärerischen Bewegung mit sozialen, wissenschaftlichen
und politischen Zielen.

Der Illuminatenorden dümpelte in den ersten 4 Jahren ohne größere Bedeutung vor sich hin und hatte sogar Probleme,
Mitglieder zu finden. Weishaupt, der Gründer des Illuminatenordens, wollte die Qualität durch Ausschluß der Quantität
bewahren, so daß der Orden im Februar 1778 erst neun und im Dezember 40 Mitglieder zählte. Dieses änderte sich erst als
der hochverschuldete Kleinadlige Adolf Freiherr von Knigge, der auch den "Knigge", ein Buch über gutes Benehmen
herausbrachte, dem Geheimbund beitrat.

Durch Adolph Freiherr von Knigges Beitritt am 01.07.1780 erfuhr der Illuminatenorden bald reichsweite Verbreitung,
wobei Knigge (Deckname: "Philo") neue Mitglieder besonders in den Reihen der Freimaurer anwarb, denen er selbst
angehörte. Die Mitgliederzahl stieg um ca. 500 Mann, welche aus den Kreisen von meist adligen Freimaurern und zumeist
auf protestantischem Gebiet rekrutiert wurden. Gleichzeitig erhielt der expandierende Orden eine straffere Organisation,
Ränge und Rituale. Auch half Knigge Streitigkeiten zu glätten, die zwischen Weishaupt und seinem Areopag
(höchsteingeweihte Mitglieder) entstanden. (

26

)

Doch die Stabilität des Ordens wurde durch das Wachstum stark geschwächt. Knigges Annäherung an die Freimaurer und
der damit verbundene Mitgliederzustrom hatten nicht Weishaupts Qualitätsanspruch berücksichtigt. Neben den internen
Streitereien von Weishaupt mit seiner Münchener Zentrale gab es schnell Probleme zwischen ihm und Knigge, welcher zu
einen der wichtigsten Männer des Ordens geworden war. Am 1.07.1784 wurde Knigge infolge des Streites aus dem Orden
entlassen. (

27

)

Die Mitglieder, die sich vom Novizen zum Minerval und schließlich zum Erleuchteten Minerval (Kleiner Illuminat)
hocharbeiten konnten, erhielten bei ihrer Aufnahme in den Orden neue Namen. Pseudonyme zeigten deutlich die
Wichtigkeit der Geheimhaltung: Weishaupt war Spartacus, Freiherr von Knigge Philo, Johann Wolfgang von Goethe
Socrates, Ingolstadt Eleusis und Österreich Ägypten. Adolf von Knigge unterschied in drei Ordensklassen und innerhalb
dieser Klassen wiederum zwischen Ordensgraden (z. B. in Anlehnung an die Freimaurerei in der zweiten Klasse zwischen
Lehrling, Geselle und Meister). Knigge hatte auch erfolgreich unter Intellektuellen für den Orden geworben.

Gradsystem nach Freiherr Knigges Reform:

1.

Pflanzsschule oder
Vorbereitungsklasse

2. Novize
3. Minerval
4. Kleiner Illuminat
5. Maurerklasse

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1. Lehrling - Geselle - Meister

2.

Illuminatus maior (Schottischer
Novize)

3.

Illuminatus dirigens
(Schottischer Ritter)

6. Mysterienklasse

1.

Kleine Mysterien: a) Priester, b)
Regent

2

Große Mysterien: a) Magus, b)
Rex

Staatsrat Clemens von Neumayr, seit 1783 Illuminat, beschreibt in seiner Autobiographie die Strukturelemente, die

Weishaupt von den Jesuiten übernahm, wie folgt: "Der Illuminaten-Orden verlangte blinden Gehorsam der Untergebenen

gegen ihre Obern. Jedes Mitglied mußte bei seiner Aufnahme alle seine persönlichen, familiären, ökonomischen und

politischen Verhältnisse in besonders vorgeschriebenen Tabellen zur Anzeige bringen, und sogar eine ausführliche

Geschichte seines bisherigen Lebens übergeben: eine Art fortgesetzter Beichte war in den monatlichen Quibus Licet

verordnet."

Wichtig war die Ablieferung versiegelter Briefe, sogenannter Quibus licet, in denen über die Lektüre eines vielfältigen

vom Orden ausgewählten Schrifttums berichtet werden musste. Die Lektüre reichte von antiken Autoren bis zur neuesten

Literatur, durchdrang verschiedene Wissenschaften und berücksichtigte sogar die Allchemie. (

28

)

Jedes Mitglied war zur Beobachtung der übrigen Mitglieder, selbst zu Denunziationen ihrer nächsten Obern aufgefordert;

jedem Mitgliede ward es zur Pflicht gemacht, Männer von Einfluß für den Orden zu gewinnen, und seinen eigenen Einfluß

überall zum Besten des Ordens zu verwenden. Dem Dienst- und Demutsystem der Jesuiten, dem Weishaupt so gerne zu

widersprechen suchte, das er in seinem Ordenssystem aber nachahmte, wandelte sich so zu einer Bespitzelung. (

29

)

Zunächst war der Illuminatiorden ein reiner Studentenorden. Später bemühte man sich mehr und mehr auch um die

Aufnahme älterer und einflußreicher Personen. Die Organisationsstruktur des Ordens stieß dabei jedoch auch häufig auf

Skepsis wie etwa bei dem Schriftsteller, Verleger und Aufklärer Friedrich Nicolai, der sich das "Parfum des Papismus

(Papsttums)" entgegenwehen fühlte. Auch Friedrich Schiller und der Theologe und Schriftsteller Johann Caspar Lavater

reagierten mit Ablehnung auf die Anwerbungsversuche der Illuminaten. Das sich im Geheimbund der Illuminaten

manifestierende Geselligkeitsbedürfnis der Bildungselite ist Ausdruck sozialer Distinktion (Unterscheidung vom

Bürgertum), die sich der Geheimhaltung als Verstärkung symbolischer Macht bedient. Der Illuminatenorden hat seinen

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Platz daher weit mehr in der Kommunikations- und Bildungsgeschichte als in einer Geschichte staatsgefährdender

Umtriebe.

Die Illuminaten stellen sich ihrer sozialen Zusammensetzung nach tatsächlich als eine Versammlung der Verwaltungs- und
Bildungselite des absolutistischen Staates dar. Die Anzahl der Gelehrten im Illuminatenorden betrug 45%, die Kapital- und

Grundbesitzer machen nur 8% aus. Die soziale Basis der Illuminaten rekrutierte sich vor allem aus den über geringes

ökonomisches Kapital verfügenden bürgerlichen und adligen Schichten. Die Aufklärungsgesellschaften dienten der

Anreicherung sozialen und kulturellen (nicht ökonomischen) Kapitals. Die notwendigen Kontakte, um gesellschaftlich

Erfolg haben zu können, erwarb man in den Gesellschaften und Salons. Eine Mitgliederzahl von etwa 1.400 gilt für die

Illuminaten mittlerweile als gesichert. Zum Vergleich: die Rosenkreuzer hatten (1656/57-1787) etwa 5.856 Mitglieder, die

433 deutschen Lesegesellschaften (1750-1800) 12.600 Mitglieder, die deutschen Freimaurer (1737-1789) 27.000

Mitglieder.

Noch 1975 beklagte sich Professor Richard van Dülmen, Professor für Kultur- und Sozialgeschichte an der Universität des

Saarlandes in Saarbrücken, zu Recht darüber, dass der Geheimbund der Illuminaten nie die ihm gebührende Beachtung in

der deutschen Geschichtswissenschaft gefunden habe. Dies hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten erheblich

geändert und so gehört der Illuminatenorden unter den aufklärerischen Geheimbünden wohl mittlerweile zu denen, die am

besten erforscht sind. Grund dafür dürfte vor allem die vergleichsweise günstige Quellenlage sein. So gelang es der Polizei

des Kurfürsten Karl Theodor von Bayern 1786, umfangreiche Teile der Ordenskorrespondenz zu beschlagnahmen, die

bereits 1787 auf Geheiß der bayerischen Regierung gedruckt wurden. (

30

)

Man stelle sich nur einmal die damalige Situation vor. Die Kirche und der Adel teilten die Macht untereinander auf. Was

die selbsternannten Illuminaten anstrebten, war in den Augen der Obrigkeit Ketzerei und Hochverrat: Freiheit, Gleichheit

und ein Ende der geistigen Bevormundung von oben. Schon der Besitz verräterischer Dokumente hätte nervösen

Kirchenoberen, Amtmännern oder Fürsten Grund zum Einschreiten geliefert. Das führte dazu, dass die Mitglieder des

Illuminatenordens unter einem geheimen Namen auftraten, ihre Wohnorte tarnten, ihre Namen mit antik klingenden

Namen wie Eleusis oder Numantia tarnten, und Briefe gar nach altpersischem Vorbild, etwa auf den 30. Chardad 1148,

datierten (

31

).

Es sind keine Einflüsse der Illuminaten auf die Politik der Fürsten belegbar. Der einzige nennenswerte und beabsichtigte

Einfluss lag bei einer gegenseitigen Unterstützung der Mitglieder in hohe Ämter zu kommen, was allerdings für damalige

Verhältnisse wohl eher als normal betrachtet werden kann, auch wenn das Interesse der Illuminaten letztendlich einen

anderen Zweck als nur der Wohlfahrt ihrer Mitglieder diente.

Zu den grimmigsten Feinden der Illuminaten gehörte die Gesellschaft der Gold- und Rosenkreuzer, welche in der Zeit von

1750-1790 in Deutschland arbeitete. Mit den Rosenkreuzern des 16. Jahrhunderts hatten diese Namensvettern aber nichts

gemein. Unter der Führung von Staatsminister Woellner arbeiteten sie mit allen Mitteln gegen die Erleuchteten.

Verdächtigungen und Verleumdungen wurden ausgestreut und verbreitet. Ein führender Rosenkreuzer, Pater Frank,

bearbeitete den Kurfürsten von Bayern Karl Theodor so lange, his dieser am 22. Juni 1784 die gesamte Freimaurerei mit

background image

Einschluss des Illuminatenordens in seinen Ländern auflöste. Die Mitglieder dieser Gesellschaften verloren ihre

Staatsstellen. (

32

)

Die Mitglieder des Illuminatenordens wurden polizeilich gejagt und als Anarchisten, Gottesleugner und Giftmischer

verteufelt. Der Gründer des Illuminatenordens Weishaupt verlor seine Anstellung an der Universität von Ingolstadt und

entzog sich im Jahre 1785 der weiteren Verfolgung, nach erhalt einer gekürzten Pension, vor den Ermittlungen nach

Regensburg, wo er Hilfe von Herzog Ernst II. (Sachsen-Gotha-Altenburg) erhielt. Dort schrieb er eine Serie von

rechtfertigenden Arbeiten über den Orden, darunter "Vollständige Geschichte der Verfolgung der Illuminaten in Bayern".

Ab 1787 zog er nach Gotha, wo man ihm Schutz gewährte. In Gotha starb er 1880. Weishaupt hatte die Leitung des Ordens

bereits im Frühjahr 1784 an den Grafen Martin zu Stolberg-Rossla abgegeben und hat keine Versuche einer Reorganisation

gemacht. Ein Zweig des Ordens unter J. Christoph Bode versuchte es noch sich kurz zu reorganisieren, doch scheiterte er

Ende 1790.

Nun begann die Verfolgung des Ordens, der bis zu diesem Zeitpunkt den meisten noch vollkommen unbekannt war. Am

21. Juni.1784 wurde der Orden so wie die Freimaurer und zahlreiche andere geheime Gesellschaften verboten. Man

unterstellte dem Orden sich in politische Angelegenheiten eingemischt zu haben, wie etwa einem Territorialen

Tauschhandel zwischen Belgien und Bayern. Der Hinweis auf solche Aktivitäten stammte auch aus den Reihen der

Illuminaten selbst, vom Zirkel der Marianischen Landesakademie. Das Motiv war womöglich persönliche Rache an

Weishaupt. Infolgedessen wurden weitere Anschuldigungen an die Illuminaten laut. Eine regelrechte Illuminatenhysterie

entwickelte sich, obwohl viele Mitglieder des Ordens fügsam sogar Ordenspapiere rausgeben wollten um ihre Unschuld zu

beweisen.

Die eingesetzte Untersuchungskommission ging aber im wesentlichen nur gegen einige hohe Illuminaten vor. Gegen die

unter grober Missachtung des Rechtsweges Strafen verhängt worden sind, die von Landesverweisung, Amtenthebung und

geringen Haftstrafen reichten. Ermittlungen gegen Staatsbeamte oder hohe Adlige wurden tunlichst vermieden. Nachdem

der Illuminatenorden verboten war, wurden alle Papiere des Ordens, derer man habhaft werden konnte, veröffentlicht. 1785

erklärte Papst Pius VI. in zwei Briefen an den Bischof von Freising die Mitgliedschaft im Orden als unvereinbar mit dem

katholischen Glauben. Weitere Verbote durch Kurfürst Karl Theodor folgten, und am 16. August 1787 stellte man die

Rekrutierung von Mitgliedern für Freimaurer und Illuminaten unter die Todesstrafe.

Viele Mitglieder wurden verhaftet, alle mit der Begründung, sie seien „notorische Freidenker“. Unter Johann Joachim

Christoph Bode fand 1785 die Ordenstätigkeit in der Weimarer Minervalkirche ihr Ende. Der Illuminatenorden bestand

also nicht einmal 10 Jahre. Unter dem Druck der Amtsgewalten zerstob der Geheimbund wie ein Spuk. Nur noch dunkle

Sagen lebten fort - bis heute: Erst vor fünf Jahren hat Bestseller-Autor Dan Brown in seinem Thriller "Illuminati" die

Schauermär vom "mächtigsten satanischen Kult auf Erden" wieder aufgewärmt. (

33

) Derweilen brodelten immer mehr

Gerüchte gegen den Orden und angeheizt durch die Französische Revolution verbreitete sich die Furcht vor dem Orden,

dessen Einflussmöglichkeiten in der Realität eher gering waren. Bis heute besteht der Mythos der Illuminaten fort.

Somit kann es also nicht der Illuminatenorden sein, dem Jan van Helsing immer wieder als Drahtzieher seiner

background image

Verschwörungstheorien heranzieht, denn der Illuminatenorden hat bereits vor über 200 Jahren sein Leben ausgehaucht. Bis

in das 19. Jahrhundert war es bei Todesstrafe verboten, den Orden wieder zu gründen. Seit Ende des 18. Jahrhunderts

wurden dann die Juden in die Verschwörungstheorien mit einbezogen, obwohl sie in die meisten Logen gar nicht

aufgenommen wurden. (

34

)

Erst 95 Jahre nach dem Verbot des Illuminatenordens durch Kurfürst Karl Theodor, wurde der Orden 1880 durch Theodor

Reuss neu gegründet, wobei hier eher der Mythos als wirkliche Inhalte im Mittelpunkt standen. Der Sitz dieses Ordens saß

zunächst in Berlin, wechselte später aber nach Dresden. Mitglied konnte jeder werden außer Frauen, Juden, Heiden,

Mönche und Mitglieder anderer Geheimbünde. In sehr guten Zeiten soll es ~ 3200 Illuminaten gegeben haben. Aber schon

bald wurde ihnen staatsfeindliche Tendenzen und die Bildung einer Verschwörung vorgeworfen. (

35

) Leopold Engel trat

1896 in diesen Orden ein, gründete aber bald darauf seinen eigenen Illuminatenorden, vereinigte sich aber später wieder

mit Reuss. 1902 kam es durch einen Streit zwischen Leopold Engel und Theodor Reuss wieder zu einer Spaltung des

Ordens.

1912 wurde Aleister Crowley Mitglied des Ordens von Reuss, indem man ihm sogar einen eigens für ihn geschaffenen

Grad gab. Wahrscheinlich wurde dieser Orden mit dem Ordo Templi Orientis vereinigt. Der Ordo Templi Orientis, oder

kurz O.T.O. (Orden des östlichen Tempels, von Anhängern auch als Orientalischer Templerorden übersetzt), bei dem

später auch Ron Hubbard, der später die Scientology gründete, Mitglied wurde, ist ein okkultistischer Geheimbund. Er

wurde wahrscheinlich 1904 gegründet und 1912 mit dem Astrum Argentum-Orden von Aleister Crowley vereinigt. Der

O.T.O. besteht jedoch bis heute fort. Weltweit hat er etwa 3.000 Mitglieder.

Leopold Engels setzte auf die Unabhängigkeit seiner Illuminatenlogen. Der Orden wurde 1925 neu organisiert und zum

Weltbund mit Sitz in Berlin erweitert. Nach Engels Tod (8.11.1931) hatte der Orden allerding keine lange Lebensdauer

mehr. Er wurde 1933 aufgelöst. Während der Hauptsitz des Ordens in Deutschland zerfiel, reorganisierte er sich in

Österreich und der Schweiz. Doch auch diese Bündnisse hielten nicht lange, nachdem Österreich es untersagte, dass Juden

Mitglieder des Ordens werden konnten. Nach dem Anschluss von Österreich an Deutschland endete dort die Geschichte

des Ordens. Nur noch in der Schweiz besteht ein kleiner Teil von Engels Illuminaten bis heute weiter.

Zusammenfassung: Es geht um Veränderung und Veränderungen sind der natürliche Feind der konservativen

Verschwörungstheoretiker.

Die Freimaurer

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Die nächste Überlegung wäre also, sich die Frage zu stellen, ob er die Freimaurer gemeint haben könnte, die da hinter

verschlossenen Türen die große Weltverschwörung plant? Also schauen wir uns die Freimaurer einmal etwas näher an. Im

Gegensatz zum Illuminatenorden, verfolgten die Freimaurer von Anfang an, keine politischen Ziele. Vielmehr ging es den

Freimaurern darum, sich durch das Vermitteln von geistigen, ethischen und moralischen Werten zu humanitär tätigen

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Menschen zu entwickeln. Auch wenn sich Freimaurer als Logen von Parteipolitik fern halten, so schließt dies nicht aus,

dass politische Veränderungen von individuellen Freimaurern begrüßt werden. Es sind dies vor allem: die Trennung von

Staat und Kirche, die Einrichtung säkularer (nicht-kirchlicher), öffentlicher Schulen, die Durchsetzung der Prinzipien der

modernen Demokratie und die Internationalisierung der Politik im Sinne eines allgemeinen Weltbürgertums. In allen

Lehrarten sind Streitgespräche über Parteipolitik oder Religion (besonders konfessionelle) bei den Freimauren verboten

(

36

).

Die Freimaurerei besteht in der heutigen Zeit aus eingetragenen Vereinen, hält ihre Organisationsstrukturen keineswegs

geheim, macht Öffentlichkeitsarbeit; sie ist aber anders, als wie von Jan van Helsing offenbar den Anschein erwecken

möchte, nicht als Geheimbund anzusehen. Die Freimaurerei wurde zu einer wichtigen Stütze der Aufklärung in Europa. So

waren viele Aufklärer Mitglieder von Freimaurerlogen. Freimaurer treten bis heute für aufklärerische Werte wie Toleranz,

Brüderlichkeit und Gleichheit ein. Dies hängt auch damit zusammen, dass innerhalb der Logen ständische oder soziale

Unterschiede und religiöse Herkunft oder Bekenntnis keine Rolle spielen. Die Mitglieder werden dazu angehalten, in der

Gesellschaft humanitäre Werte zu fördern.

Die Geschichte der Freimaurer ist erst seit etwa 300 Jahren, seit der Gründung der ersten englischen Großloge am 24.

Juli1717 recht gut dokumentiert. Durch die früheren Jahrhunderte ist sie nur äußerst lückenhaft zu verfolgen. Darum

bestehen für die Vorzeit verschiede Theorien über die Wurzeln der Freimaurerei. Die Geschichte der Freimaurerei gleicht

einem Baum. Der verborgene Wurzelboden entspricht der kaum dokumentierten Vergangenheit. Erst 1717 mit der

Gründung der "Großloge von London und Westminster" besteht eine Geschichtsschreibung. Das Astwerk entspricht den

vielen späteren Verzweigungen in verschiedene Lehrrichtungen und Großlogen.

Es wäre zu lang, wollte ich hier den Versuch unternehmen, die Geschichte der Freimaurerei zu rekonstruieren. Es scheint

allerdings so zu sein, dass die Freimaurer aus den früheren mittelalterlichen Gilden und Zünften hervorging, in der sich die

Angehörigen des gleichen Berufs, wie Bäcker, Metzger, Schneider und Weber in eigenen Gilden trafen, um sich in ihrem

Fach zu vervollkommnen und ihr Fachwissen gegen Eindringlinge zu schützen. Die Mitglieder kannten sich persönlich;

besondere Erkennungsrituale waren üblich, aber nicht notwendig. Zum Schutz vor Eindringlingen wurden den einzelnen

Mitgliedern bei der Weihe besondere Erkennungszeichen gegeben. Sie gliederten sich in Zeichen, Worte, Griffe und

andere Handlungen. (

37

)

Die Kirchenbaumeister beherrschten vor vielen Jahrhunderten bereits die hohe Baukunst riesiger Kirchenbauwerke.

Verständlich, dass sie ihre Baumeister-Geheimnisse vor Fremden geheim halten wollten, und verständlich auch, dass sich

in jenen Bauhütten (Logen) über die Jahrhunderte hinweg Gebräuche und Rituale entwickelten, ebenso wie geheime

Erkennungszeichen, die verhinderten, daß Fremde als angeblich in ihre Geheimnisse Eingeweihte in die Bauhütte

eindrangen und somit diese Geheimnisse ihres Baumeisters, zum Beispiel in Geometrie oder Statik, erfuhren.

Untereinander tauschten sich die Bauhütten allerdings auch vielfach aus, und hier standen die deutschen Bauhütten in

enger Verbindung mit denen in England. Schriftlich festgehalten wurden damals solche Geheimnisse nicht, sondern nur

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innerhalb der Bauhütten von Mund zu Mund überliefert. Diese Bauhüttentradition geht also direkt auf die Steinmetzen-

und Kirchenbauhütten und ihre Gebräuche zurück. Von dort stammen die symbolischen Ausdrücke, die freimaurerische

Terminologie.

Als die Kirchenbauten, die Errichtung großer Dome und Kathdralen weniger wurden und dann so gut wie ganz aufhörten,

setzte sich die Tradition der „Werkmaurer", jener Steinmetzen und Kirchenbauer der Bauhütten, auf besondere Weise fort:

Diese Bauhütten hatten zuvor schon Männer, die nicht Bauberufen angehörten, meist Mäzene, Adelige oder in anderer

Weise herausragende Männer, in ihren Bauhütten als Mitglieder angenommen, als Ehrenmitglieder, würden wir heute

vielleicht sagen. Es waren Männer, die den geistigen Gehalt jener Symbolik, und Rituale der Bauhütten, wie er sich im

Verlaufe von Jahrhunderten aus den eigentlichen Bausymbolen entwickelt hatte, erkannten und würdigten. Ich nenne hier

einmal den rechten Winkel als Symbol für stets rechtes Handeln oder die Wasserwaage als Symbol dafür, dass alle

Menschen grundsätzlich gleich sind, sich auf gleicher Ebene begegnen sollen.

Je mehr die Bautätigkeit abnahm, um so mehr nahm auch die Zahl der Werkmaurer ab, und die Zahl der "angenommenen"

Maurer, der ",spekulativen'' Maurer, zu. Schließlich gab es in den Bauhütten gar keine Werkmaurer mehr, und sie nannten

sich Logen, englisch "lodges", ein Wort, das vom lateinischen "logia" oder "logium" für "Wohnhaus" stammt. Sitten und

Gebräuche, Symbolik und Rituale und deren aus der Steinmetz- und Kichenbaukunst stammenden Sprache und Ausdrücke

blieben jedoch erhalten, ebenso die Erkennungszeichen und -worte aus jenen Zeiten. Desgleichen das, was man als

Außenstehender als ",Rangstufen'' in der Freimaurerei bezeichnen würde. (

38

)

Freimaurerei

http://lexikon.freenet.de/Freimaurerei

Freimaurer wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Freimaurerei

Entstehung der Fraumaurerrei (Schüttler)

http://www.curezone.com/forums/m.asp?f=139&i=2

Die Organisation in der heutigen Form reicht bis in die Zeit Anfang des 18. Jahrhunderts zurück. Entwickelt haben sich die

Freimaurerlogen aus den Steinmetzbruderschaften. Diese Handwerker nahmen zunehmend Bürger, Adelige,

Wissenschaftler, Künstler und Philosophen bei sich auf. So fanden die Gedanken der Toleranz und der Humanität,

formuliert von englischen Philosophen wie John Locke und David Hume, Eingang in die traditionsreichen englischen

Bauhütten (engl.: lodges = Logen) der Steinmetze. Die Vertreter des neuen Zeitgeistes trafen damit auf Handwerker mit

dem Wissen um die jahrhundertealte Tradition der Kirchenbauten. Voraussetzung für die Errichtung der Kathedralen war

die Geometrie gewesen, die bis dahin in den Bauhütten nicht nur gelehrt und bei der Bauplanung praktiziert wurde,

sondern gleichzeitig dort eine theologische und philosophische Auslegung erfuhr.

In den Logen verbanden sich erstmals entgegen dem strengen Zunftwesen des Mittelalters Menschen über religiöse,

politische und soziale Grenzen hinweg zu einer Bruderschaft. Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Wolfgang von Goethe,

George Washington, Gustav Stresemann, Itzhak Rabin - sie alle gehörten dem Freimaurerbund an.

background image

1717 wird in London die erste Großloge gegründet, in den Jahrzehnten darauf finden sich Logen beispielsweise in Rom,

Hamburg, Stockholm, St. Petersburg, Warschau, Kalkutta, Paris, Boston, auf Kuba, den Bermudas - und in Pappenheim.

Die Wurzeln der Ingolstädter Freimaurer liegen in eben diesem Städtchen. Hier war es Graf Carl Theodor zu Pappenheim,

der 1804 erstmals Freimaurer um sich versammelte. Vor zwei Jahren dann der Umzug nach Ingolstadt.

Mittlerweile zählen die Freimaurer weltweit sechs Millionen Mitglieder.

In der Bundesrepublik gehören 13 000 Männer zu der Gemeinschaft, 2000 Brüder davon leben in Bayern. Allein in

München gibt es elf Logen, in Nürnberg sind sieben zu finden. Auch in Erlangen, Fürth, Regensburg und Augsburg

befindet sich jeweils eine Freimaurergesellschaft.

Untereinander sprechen sie sich mit Bruder an. Ihre Ehefrauen sind die Schwestern im Bunde.

http://www.freimaurer.org/loge.ingolstadt/presse.htm

Die Freimaurerei in der auf uns überkommenen Form entstand durch den Zusammenschluß von vier älteren englischen

Logen in London im Jahre 1717. Diese Logen leiteten ihre Tradition aus den einstigen, aus dem Mittelalter stammenden

Steinmetz- und Dombauhütten her. Hier war es, wie in den meisten Handwerken, üblich, sich durch geheime

Erkennungszeichen ('Zeichen, Wort und Griff') gegenseitig die Zugehörigkeit zur selben Zunft zu beweisen

http://www.curezone.com/forums/m.asp?f=139&i=2

Zu den wichtigsten Geheimgesellschaften innerhalb des Illuminati-Netzwerks gehören die höheren Grade der Freimaurerei,

die Tempelritter, die Ritter von Malta, der Johanniterorden und die Jesuiten.

http://www.mosquito-verlag.de/Buecher/Alice_im_Wunderland/

leseprobe_2.php?sid=5113a164c7c768de6138c287e9e634c7

Quelle:

Geheimgesellschaften 1 - Einleitung

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