Barock (1600 - 1720)
a) Allgemeines
portugiesisch; pérola barroca = unregelmäßige Perle (Übertreibung, Prunk)
Ende 18. Jh. Verwendung als Epochenbegriff, 20. Jh. Verwendung in der Literatur
b) das Weltbild des Barocks
Schmuck, Üppigkeit, Bewegtheit der Formen
Wiederaufklingen des mittelalterlichen Dualismus zwischen Gott und Welt
zerrissenes Lebensgefühl, Widerstreit zwischen Ewigkeit und Vergänglichkeit, Todesangst (z.T. religiös bedingt, z.T. durch den Dreißigjährigen Krieg) und Lebenshunger
selbige Antithetik Grundprinzip in der Dichtung, demnach pessimistisch-hoffend
Höfe der absolutistischen Fürsten als kulturelle Mittelpunkte, Bildung von Sprachgesellschaften, in denen sich gebildete Adlige und bürgerliche Gelehrte zusammenschlossen
c) historischer Hintergrund
Reformation, Gegenreformation, Absolutismus
Dreißigjähriger Krieg (1618 - 48), den nur ein Drittel der deutschen Bevölkerung überlebte, moralischer und kultureller Verfall
d) literarische Formen
Jesuitendrama (Dramendichtung von Angehörigen des Jesuitenordens)
Tragödie, Komödie, Roman, erzählende Dichtung
Schäferdichtung (Schaffung einer paradiesischen Hirtenwelt)
e) Vertreter
Jakob Bidermann |
Sigmund von Birken |
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen |
Andreas Gryphius |
Georg Philipp Harsdörfer |
Christian Hofmann von Hofmannswaldau |
Friedrich von Logau |
Daniel Casper von Lohenstein |
Martin Opitz |
Johann Rist |
Georg Rudolf Weckherlin |
Phillip von Zesen |
Heinrich Anselm von Zigler und Kliphausen |