Das Schwert im Stein


Das Schwert im Stein (Eine Artus-Sage)

 

So verbrachte Uther in der Gestalt des Herzogs die Nacht bei Ygraine und zeugte seinen Sohn Artus.

 

Nach dem Tode des Aurelius Ambrosius, des Hohen Königs von Britannien, übernahm dessen Bruder Uther Pendragon die Macht, wie es ihm von Merlin verheissen worden war. Bei seiner Krönung verliebte sich Uther in Ygraine, Gemahlin des Herzog Gorlois von Cornwall. Zwischen den beiden Rivalen entstand Streit und Uther zog mit seinem Heer gegen Cornwall. Doch Ygraine war in Sicherheit auf der Burg Tintagel, die uneinnehmbar war. So fragte Uther den weisen Magier Merlin um Rat. Durch Zauberkraft verwandelte dieser Uther in Gorlois und sich selbst und einen Diener in Gorlois' Hauptleute. So ritten sie nach Tintagel und wurden dort eingelassen. So verbrachte Uther in der Gestalt des Herzogs die Nacht bei Ygraine und zeugte seinen Sohn Artus.

Unterdessen kam es zwischen den Heeren jedoch zum Kampf, und Herzog Gorlois verlor das Leben. Als die Boten mit dieser Nachricht Tintagel erreichten, blieb König Uther nichts anderes übrig, als seine Tat zu gestehen. Nur wenige Tage später nahm er Ygraine zur Frau. Nach der Geburt seines Sohnes übergab Uther diesen an Merlin, daß er ihn an einen sicheren und verschwiegenen Ort bringe. Merlin brachte den Knaben zu Ector von Galaba und überwachte dort selbst dessen Erziehung. Uther Pendragon regierte noch 15 Jahre.

Während dieser Zeit wurde das Land immer wieder von den Sachsen angegriffen und überfallen. Zuletzt sammelte Uther sämtliche Streitkräfte Britanniens und führte sie selbst, obwohl bereits schwer krank, in die Schlacht und besiegte die Sachsen. Zu dieser Schlacht erschienen auch Merlin und Graf Ector mit seinem Sohn Cei sowie seinem Plegesohn Artus. Merlin forderte den König auf, Artus vor allen Edlen als seinen Nachfolger anzuerkennen; Uther ensprach dieser Bitte und verstarb noch am gleichen Tag.

Doch die Edlen von Britannien waren sich uneinig und verlangten ein Zeichen für Artus' Königswürde. Da ließ Merlin das Schwert Caliburn (Excalibur) schmieden, versenkte es durch Zauberkraft in einen Steinblock und verkündete, daß nur der rechtmäßige Herrscher Britanniens es würde ziehen können. Darum wurde ein großes Fest veranstaltet, zu dem auch Sir Ector mit seinem Sohn und Artus kam. Da Cei sein Schwert in der Herberge vergessen hatte, schickte er Artus zurück, es zu holen. Doch die Herberge war verschlossen und das einzige Schwert war das Schwert im Stein. Artus zog es heraus und brachte es Sir Cei. Natürlich wurde das Schwert erkannt, aber selbst als sich herausstellte, daß niemand außer Artus in der Lage war, das Schwert aus dem Stein zu ziehen, sträubten sich die Edlen so lange, bis das Volk aufbegehrte. Da entdeckte Merlin den Adligen, daß Artus der Sohn des Uther war und der rechtmäßige Thronerbe.

Und so erhoben sie Artus zum Hohen König und Merlin ward sein Ratgeber.

Nach Artus' Thronbesteigung kamen viele Jahre, in denen die Sachsen immer wieder in England einfielen doch schließlich traten wieder Jahre des Friedens ein. Die Edlen des Landes verlangten, daß der König eine Frau nehmen solle, um die Erbfolge der Pendragons zu sichern. Artus erklärte sich einverstanden, denn er hatte sich in Guinevere verliebt, die Tochter Königs Leodegrance von Cameliard. Als Artus jedoch den Magier Merlin um Rat fragte, riet ihm dieser von der Hochzeit ab, denn Artus' Vertrauter, Sir Lancelot, und das Mädchen würden einander lieben. Doch Artus war von seinem Vorhaben nicht abzubringen und entsandte Lancelot, um Guinevere als Braut zu ihm zu führen.

Bei dieser Reise erfüllte sich Merlins Prophezeiung und Lancelot und Guinevere verliebten sich ineinander. Dennoch wurde Guinevere mit dem König vermählt und ihr Vater sandte eine große runde Tafel als Brautgeschenk.

Zuvor hatte Artus, verwirrt durch Intrigen, mit seiner Halbschwester Morgause einen Sohn gezeugt, den sie Mordred nannte. Merlin hatte vorhergesagt, daß Mordred für den König eine große Gefahr wäre und so ließ Artus, als er von der Geburt des Kindes hörte, alle neugeborenen Kinder auf ein Schiff bringen und dieses ins Meer treiben. Das Schiff sank, doch eines der Kinder wurde gerettet und von Fischern großgezogen. Dieses Kind war Mordred.

Morgause heiratete den König von Lothian und gebar ihm vier Söhne: Agravaine, Gawain, Geheris und Gareth, die alle treue Gefolgsleute von Artus wurden. Auch Mordred kam mit vierzehn Jahren an den Hof und wurde unter den Gefolgsleuten des Königs aufgenommen.

König Artus suchte einen neuen Weg, gegen Angreifer zu kämpfen und ließ Pferde aus Iberien nach Britannien holen. So gründete er die 'Ritterschaft' und da er seine Edelsten gerne um sich versammelte, ließ er den runden Tisch in die Halle von Camelot stellen. Dort trafen sich der König und seine Gefolgsleute. Dieser Rat wurde 'die Tafelrunde' genannt.

Dann geschah es, daß sich Merlin in eine Frau verliebte, deren Name Nimue war, und er warnte Artus, daß er Britannien und dem König nicht mehr lange dienen könnte. Er reiste mit Nimue durch die Länder und schließlich nach Cornwall. Dort zeigte ihr Merlin eine Felsenhöhle, die mit einem magischen Stein versiegelt werden konnte. Nimue veranlaßte Merlin, die Höhle zu betreten und verschloß diese dann mit dem magischen Stein. So erfüllte sich Merlins Prophezeiung und der Zauberer wurde lebendig begraben.

Agravaine und Mordred haßten Königin Guinevere und Lancelot und verleumdeten sie beim König. Artus versuchte, die Anschuldigungen zu ignorieren, doch die beiden lockten Lancelot in eine Falle und zwangen den König so, gegen den offensichtlichen Ehebruch vorzugehen. Beiden gelang die Flucht, doch Artus besiegte Lancelot in der darauffolgenden Schlacht und führte seine Königin wieder nach Camelot. Lancelot flüchtete nach Burgund und Artus setzte ihm mit einer Streitmacht nach.

Diese Möglichkeit nutzte Mordred und er verbreitete die Kunde, der König sei in der Schlacht auf dem Kontinent ums Leben gekommen. Er erhob sich zum Hohen König von Britannien, sammelte ein Heer um sich und verhieß den Menschen Frieden und Wohlstand. So waren viele bereit, gegen den heimkommenden Artus zu kämpfen. Ein Bürgerkrieg brach aus.

Schließlich wollten beide Gegner verhandeln. Artus und Mordred einigten sich, doch ein diesem Moment wurde ein Ritter von einer Natter gebissen und zog sein Schwert. Dies war jedoch das Zeichen zum Angriff und die Heere schlugen wieder aufeinander ein. Im Zweikampf tötete Artus seinen Sohn Mordred und erhielt gleichzeitig eine tötliche Wunde. Drei Königinnen nahmen den sterbenden König in ihr Boot und nahmen ihn mit nach Avalon, der verzauberten Insel.




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