Ärzte-Betrug beim Roten Kreuz
DRK-Geschäftsführer und Mediziner in Berlin verhaftet
Die Polizei hat in Berlin zwei Geschäftsführer von Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie den Chefarzt der Radiologie des Klinikums im Berliner Bezirk Mitte verhaftet.
Es bestehe der dringende Verdacht des ärztlichen Abrechnungsbetrugs, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Das Landeskriminalamt durchsuchte demnach seit den Morgenstunden mit rund 150 Beamten medizinische Versorgungszentren im Bereich der DRK-Kliniken.
Laut Staatsanwaltschaft besteht gegen die beiden Geschäftsführer der DRK-Gesellschaft sowie den Chefarzt der Radiologie der dringende Tatverdacht, dass "seit 2005 von dafür nicht qualifizierten und nicht zugelassenen Assistenzärzten ärztliche Spezialleistungen erbracht und dann auf Weisung der Geschäftsführung über Fachärzte abgerechnet worden sein sollen".
Zudem bestehe der Verdacht einer Vielzahl von Körperverletzungsdelikten, da teilweise Behandlungen mit körperlichen Eingriffen aus dem Bereich der Radiologie durch dafür nicht ausgebildete Ärzte ohne fachliche Aufsicht vorgenommen worden sein sollen. Außerdem sollen aus rein wirtschaftlichen Erwägungen medizinisch nicht erforderliche Doppeluntersuchungen vorgenommen worden sein.
Der durch den Betrug entstandene Schaden belaufe sich schätzungsweise auf einen siebenstelligen Betrag, erklärte die Staatsanwaltschaft.
© AFP