Wenn Jugendliche qualmen
Da steht man in der Disko, hat keine Lust auf Tanzen, das Cola-Glas gerade geleert - so, und was nun, wohin jetzt mit den Händen? Da hilft vielleicht eine Zigarette. Die kann man nämlich in die rechte Hand nehmen und in die linke dann die Schachtel. Und ein Gesprächsthema beim Ansprechen ergibt sich dadurch auch: „Hast du mal Feuer?“
Seit 1999 hat sich der Anteil der rauchenden Mädchen von 10 auf 21 Prozent mehr als verdoppelt und bei den Jungen von 10 auf 18 ebenfalls. Und das ist besonders alarmierend, weil es sich dabei um die 12- bis 15-Jährigen handelt, die laut Gesetz gar nicht in der Öffentlichkeit rauchen dürfen.
„Das durchschnittliche Einstiegsalter liegt bei 13,6 Jahren. Die Gründe liegen nach wie vor darin, dass sich die Kinder und Jugendlichen ein Vorbild an den rauchenden Erwachsenen nehmen“, weiß Diplompsychologin Ursula Kohlmann.
Die Warnhinweise wie „Rauchen kann zu einem langsamen und schmerzhaften Tod führen“, die seit September 2003 auf den Zigarettenschachteln zu lesen sind, seien wenig ab-schreckend. Ganz im Gegenteil, wer diese mit Sprüchen aus dem Internet wie „Rauchen kann fröhlich sein“ überklebe, gilt als besonders cool.
Dass die Jugendlichen sich in diesem Alter wenig mit Krankheiten befassen, sei ein Grund dafür, dass gesundheitliche Risiken wie Lungenkrebs, Hautalterung und Schlaganfall weniger ernst genommen würden.
Wer eingesehen hat, dass Rauchen ungesund ist, dass die Kleidung stinkt, dass das Ganze auch noch eine Menge Geld kostet, und deshalb mit dem Rauchen aufhören will, für den hat Ursula Kohlmann ein paar Tipps auf Lager:
Meide Orte, an denen geraucht wird.
Treibe Sport, denn das ist gut fürs Körpergefühl.
Schmeiß all deine Zigarettenschachteln weg.
Und rede, rede, rede über deine Probleme.
(Quelle: Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, 29.01.2004 - für Prüfungszwecke bearbeitet)
2. Zusammenhängende mündliche Äußerung
Geben Sie den Inhalt des Textes - möglichst mit eigenen Worten - wieder.
VORBEREITUNGSZEIT: 20 Minuten Lesetext Nr. 8
Vorlesen eines Textes
Deutsches Sprachdiplom der KMK, Stufe II, Mündliche Prüfung, Frühjahr 2005