KLEINES DEUTSCHES SPRACHDIPLOM
Juli 1995
Diktat
Fremdsprachen sind uns fremd. / Nur jeder dritte Deutsche /
beherrscht Englisch oder Französisch. / Das grenzenlose Europa rückt näher /
und wird den Bundesbürgern / wohl immer häufiger zeigen, /
wo ihre Grenzen liegen: / Fremdsprachenkenntnisse, /
vor allem im beruflichen Alltag / zunehmend wichtig, /
sind im Westen der Republik / überraschend rar. /
Ein schlechtes Zeugnis stellte jetzt /
eine Arbeitsgruppe für Empirische Bildungsforschung /
in Heidelberg den Bundesbürgern aus. / Denn nur jeder Dritte /
spricht wenigstens noch ansatzweise / das einst in der Schule gepaukte Englisch. /
Im Auftrag des Bundesbildungsministeriums / erstellte die Gruppe eine Studie /
zur Fremdsprachenkompetenz der Westdeutschen. / Das Ergebnis: /
Knapp zwei Drittel aller Bürger / im Westteil der Republik /
beherrschte so gut wie kein / fremdländisches Vokabular mehr. /
Mangelndes Interesse, / das einst mehr oder weniger mühsam Erlernte /
durch den Konsum der vermehrt angebotenen /
fremdsprachigen Medien wachzuhalten, / oder durch Sprachkurse aufzufrischen, /
dürfte hierbei die größte Rolle spielen.
Wolfgang Veit, in: Süddeutsche Zeitung, 23.9.1991
Anmerkungen:
Das Diktat wird insgesamt viermal vorgelesen: zuerst wird der ganze Text in normalem Sprechtempo vorgelesen; anschließend wird jeder Satz in den vorgegebenen Sinneinheiten diktiert, jede Einheit zweimal (das Satzende wird durch das Diktieren des Satzzeichens markiert). Zum Schluß wird der ganze Text noch einmal in normalem Sprechtempo vorgelesen. Danach haben die Prüfungsteilnehmer noch fünf Minuten Zeit, um das Geschriebene zu kontrollieren.
Quellenangaben werden nicht mitdiktiert.
Satzzeichen (außer am Satzende) werden nicht mitdiktiert.
Ausnahme: Doppelpunkte in den Zeilen 4 und 12
Erklärungen und Wiederholungen sind nicht gestattet.
134 Wörter, 903 Zeichen