Schreiben

E-Mails, kurze schriftliche Mitteilungen auf dem Mobiltelefon (SMS) und Chat im Internet - wer angesichts des elektronischen Schriftwechsels noch zum Kugelschreiber greift, gilt fast schon als altmodisch. Nicht nur der Pro­zess des Schreibens, sondern auch die Sprache hat sich durch die neuen Medien in den vergangenen Jahren grundlegend verändert.

Doch wo manche die Gefahr eines Kul­turverlustes befürchten, sehen Sprachforscher auch positive Aspekte und sogar ein wieder erwachtes Interesse am Schrei­ben bei Jugendlichen.

Inge Blatt von der Ar­beitsstelle „Schriftkultur und ihre Medien“ an der Universität Hamburg zieht ein optimistisches Resü­mee: „So viel geschrieben hat die junge Generation schon lan­ge nicht mehr.“

Die Erziehungswissenschaftle­rin erforscht den Umgang von Schülern mit den neuen Medien. Danach ist das Erstellen von Tex­ten am Computer, das Verschi­cken von SMS per Handy oder auch das Chatten im Internet für die meisten völlig normal.

Allerdings bereiten die neuen Möglichkeiten des schnellen Schreibens auch Probleme - so häufen sich Fehler in der Recht­schreibung, weil der Schreiber dem Rechtschreibprogramm sei­nes Computers allzu sehr ver­traut. Und auch der Diebstahl fremden geistigen Eigentums, der darin besteht, dass man sich aus dem Internet Texte besorgt und dann als eigene Arbeit ausgibt, ist kaum zu verhindern.

Wilfried Schütte vom Institut für Deutsche Sprache in Mann­heim hat bei seinen Forschungen im Inter­net vor allem eines festgestellt: „Hier wird mündliche Unterhaltung simuliert.“

Einen Verlust für die bisherige Schriftlichkeit kann aber auch Sprachforscher Weingarten in den Neuerungen nicht finden: „Mit der Handschrift werden vie­le romantische Gefühle verbun­den.“ Aber der „Schreiballtag“ der meisten sei nicht mehr so. „Eine E-Mail ist sprach­lich natürlich anders als ein Brief. Aber jeder kann ja auswäh­len. Wer gern mit der Hand schreibt, kann das schließlich auch weiterhin tun.“

(Quelle: Neue Deister-Zeitung, 20.03.2004 - für Prüfungszwecke bearbeitet)

2. Zusammenhängende mündliche Äußerung

Geben Sie den Inhalt des Textes - möglichst mit eigenen Worten - wieder.

VORBEREITUNGSZEIT: 20 Minuten Lesetext Nr. 2

  1. Vorlesen eines Textes

Deutsches Sprachdiplom der KMK, Stufe II, Mündliche Prüfung, Frühjahr 2005