KULTUROZNAWSTWO wykład
I. Anfӓnge der dutschen Kultur
GERMANENTUM
Schriftliche Quellen
Gaius Julius Caesar: die Aufzeichnungen über den Gallischen Krieg, kurz Bellum Gallicium
Caesar (100- 44 v. Chr.) Spannende Tatsachenbereiche aus Caesars Perspektikve. Der erste Autor, der bewusst von den Germanen berichtet.
Publius Cornelius Tacitus: über den Ursprung, die Lage, die Sitten und die Vӧlker der Germanen, kurz Germania.
Enstanden 98 n. Chr.
Bestseller in Rom
Tacitus (55- 120 n. Chr.)
Tacitus benutzte historische Schriften (Caesar) und befragte Augenzeugen
Eine andere Quelle- allgemeine Klischees über die Germanen.
Mischung von Wahrheit
Die Germanen- eine Vielzahl von Stӓmmen und Vӧlkern
Wichtig für die deutsche Kultur- die Westgermanen: Sachsen, Franken, Thüringer, Alemannen und Bayern
Die Landschaft, die die Germanen umgab
Wӓlder ( Eichenwӓlder und Mischwӓlder)
Groβ
Speisekammer und Vorratskammer. Sie lieferten Baumaterial, Brennstoff, Nahrung, Heilkrӓuter, Futter
Schutz
Gefӓhrlich
Sümpfe
Gefӓhrlich
Moorbrücken (bis zu 25 Kilometer lang)
Von Ebenen, Lichtungen, Heidenflӓchen, Seen, Wiesen, Flusstӓlern unterbrochen
Mischung verschiedener Vegetationsformen- ideale Lebensbedingungen
Wie sahen die Germanen aus?
Kӧrpergrӧβe- ca. 1.72
Kӧrperkraft
Krankheiten
Gelenkrheumatismus
Wirbelentzündung
Gicht
Zӓhne
Ursachen: vitaminarme Ernӓhrung und ungesunde Lebensweise
Durchschnittliches Lebensalter- 35 Jahre
Haare
Blond
Blondhaar zum beliebten Exportartikel nach Rom
Haarpflege
Kӓmme
Das blonde Haar- das Bestandteil des germanischen Schӧnheitideals
Haarbleichmittel
Seife
Schwarze Haare- Hexe und Zauberinnen
Kleideung
Wertgegenstand
Feil gegerbte Felle
Wolle
Leinen
In den sog. Kleidertruhen aufbewahrt
DIE GERMANINNEN
Germanengesellschaft= Mӓnnergesellschaft- die Mӓnner bestimmten das politische Leben (patriarchalische Ordnung)
Brautkauf üblich, Brautraub nicht selten
Ausnahme- die Frauen der Oberschicht (persӧnliches Eigentum)
Weibliche Gottheiten- groβe Macht
Wahrsagerinnen- hochgeschӓtzt ( Valeda von der Lippe)
Zauberinnen- wiese Frauen, die sich in den Heilkrӓften der Natur auskannten und bei Krankheiten Rat wussten- verehrt
Pristerinnen
Kӓmpferinnen
Wie waren die Germanen organisiert?
Die natürliche Gemeinschaft der Germanen- die Sippe
Mehrere Sippen verbanden sich zu Stӓmmen, mehrere Stӓmme zu Stammesgruppen
Soziale Schichten: Freie, Halbfreie, Sklaven
Landgemeinde (Thing, Versammlung der freien Mӓnner) - die hӧchste Gewalt
Lӓndliche Siedlungen, Einzelhӧfe, kleine Dӧrfer
DӧRFER:
Einwohnerzahl der Dӧrfer- ca. 80- 100 Kӧpfe
3 Generationen unter einem Dach
Wirtschaftliche Grundlagen
Landwirtschaft
Getreidesorten
Flachs (ӧl und Material für die Leinenweberei)
Wein- und Obstabau (dank den Rӧmern)
Viehzucht
Die Hӓuser der Germanen
Baustoffe; Holz, Schilf (trzcina), Lehm (glina), Reisig (chrust), Rinde (kora), Steine
Prinzip der Zweckmӓβigkeit; das Haus als Refugium, das gegen Regen und Kӓłte acchützte
Das hӓufigste Bautypus- Rechteck con 8- 10 m lange und 4-6 m Breite
‚LANGHӓUSER`
‚WOHN- STALL- HӓUSER`
‚HALLENHӓUSER`
Vieh- unter einem Dachmit den Menschen
3- Lӓngsrӓume (Schiffe- nawa)
An den Wӓnden- ein Podest (Sitzbank, Schlafpritsche)
In der Mitte des Hauses- Feuerstelle
Im Dach eine ӧffnung
Fuβboden (im Wohnteil- aus Steinpflaster oder Bohlen, im Stallteil- aus Lehm)
Kühe- in einzelnen Boxen, mit dem Kopf zur Wand
2 Türen
Keine Fenster, eventuell Luken (Windaugen) im Dach
Keine luxuriӧse Unterkunf
Eine tiefe Geborgenheit
Eine Art animalischer Gemütlichkeit und Wӓrme
Was aβen und tranken die Germanen
Weizenbrei, Hafermus
Milch
Kӓse- urgermanischer Nahrungsmittel, eine weiche Quarkmasse
Butter- Luxusartikel, Heilmittel, Haarwuchsmittel, Pomade
Fleisch
Fische
Vorratshaltung- Rӓuchern, Einpӧkeln
Gemüse (Saubohnen, Erbsen, Linsen, Mӧhren, Rüben, Rettisch, Kürbis)
Obst- Apfel- urgermanische Obstsorte
Waldpflanzen
Met (miód pitny) Wasser+ Honig, kostspielig
Honig- das einzige Mittel zum Süβen der Speiesen, Exportschlager
Bier- sehr populӓr
Religion
Vielzahl von Gottheiten (Polytheismus)
Wodan, Donar, Ziu
Wodan (Wotan, Odin) der bekannteste Gott, der Wütende, Gott des Rausches, der Ekstaze, der Kӓmpfer
Gӧttinnen- Fruchtbarkeits- Schutzgӧttinen, Schicksalmӓchte
Natur
Keine Tempel im heutigen Sinne des Wortes
Heilige Orte: Berge, heilige Bӓume, Steine, Moore, Quellen, Wasserfӓlle
Meschenӓhnliche Holzpfӓhle, oft mit Geschletsmerkmalen
Magie
Ziele:
Fӧrderung der Fruchtbarkeits des Landes und der Lebewesen
Beeinflussung des Wetters
Heilung der Menschen und Tiere
Voraussagen der Zukunft
Amulette- Schutz von Krankheit und Tod, bӧsen Mӓchten, Kraftspender:
Tierklauen
Bernsteinperlen
Glasperlen
Brakteaten- Mettalscheiben mit Gӧtterbildern, Runenzeichen, Ornamenten, Szenen aus der germanischen Mythologie
Schwarze Magie
Kunst der Germanen
Fast keine Monumentalarchitektur
Hӓser
Keine an Religion gebundene Architektur
Hünengrüber aus Findlingen
Gebrauchsobjekte und Schmuckgegenstӓnde
Keramische Gefӓβe
Goldene Becher
Goldene Nadeln
Gürtelschlieβen
Halsringe, Anhӓnger
Die Fibel- Modelkonstruktion zum zusammenheften der Kleidung
DEKORATION
Geometrische Motive
Darstellungen von Tieren
Tierornamentik- Tiere werden nicht realistisch dargestellt, sie werden gestreckt, in ihre Bestandteile zergliedert, aufs Neue zusammengefügt
Filigran- Goldschmiedarbeiten aus Gold-, Silbe-, Kupfer-, Eisendraht
Granulation- Ziertechnik, bei der Goldkügelchen dicht auf einen Metallgrund aufgeschmolzen werden
Emalitechnik- Verzierungstechnik, bei der gefӓrbte oder fatblose Glasflüsse auf einen Metalgrund aufgeschmolzen werden
Einlage von bunten Steinen (z. B. Almandin)
Kerbschnitt- Verzierung durch Einschnitte (Kerben) in die Oberflӓche von Holz (u Górali)
Die Bedeutung der Rӧmer für die Entstehung der deutschen Kunst
Erste Begegnungen der Rӧmer mit der germanischen Stӓmmen- im 1 Jh. V. Chr. ( die nӧrdliche Expansion des rӧmischen Reisches)
Der gallische Krieg- Julius Cӓsar unterwirft das Gebiet westlich des Rheins und südlich der Donau
PROVINZEN
GERMANIA SUPERIOR - Hauptstadt; Mainz
GERMANIA INFERIOR- Kӧln. Bedeutende Teile des Rӧmisches Reisches
der Limes
fester Wall, Verbindung zwischen dem Rhein und der Donau
eine gigantische Befestigungsanlage; 548 Kilometer lang (100 Kastelle und über 1000 Wachtürme) Erbannung- über 70 Jahre
Verbesserung des Straβennetzes
Gründung des Stӓdte (Colonia Agrippinensis [Kӧln], Mogontiacum [Maiz], Augusta Trevetorum [Trier]
Bauwerke
PORTA NIGRA IN TRIER
Das grӧβte erhaltene rӧmische Bauwerk auf deutschem Boden
Solche Gebӓude wirkten als Vorblild- Einfluss auf die Entwicklung der sog. Deutschen Kultur
im 4. Und 5. Jh- Verfall des Imperiums
Vӧlkerwanderung- Wanderung des Germanen nach den Süden, Westen, Osten
Christentum- neue geistige Macht
CHRISTENTUM
Einführung
Die entscheidende Rolle bei der Gründung der neuen, d.h deutsche Kultur
Die Kirche- unter dem Einfluss der antiken Kultur
Der Papst- zum Erben der rӧmischen Kaiser
Rӧmisches Recht- Grundlage des Kirchenrechts
Latein- Kirchensprache
Kaiserliche Hallen (Basiliken)- für den Gottesdienst
Einfluss der antiken Bau- und Bildkunst
Taufkirche von Boppard
Unform einer Christlichen Kirche
Innenraum:
Das Taufbecken
Die Mauer vor der Apsis (über wӧlbter Abschluss auf halbkreisfӧrmigem Grundniss des Kirchenraums)
Der Ambo
Einschiffiger Saal
Organisation der Kirche
Gemӓβ den Vorhandenen staatlichen Strukturen
Kӧln, Mainz, Trier- Erzbischofssitze
Augsburg, Regensburg- Bischofssitze
Missionsmӧnchen aus Irland
Netz von Klӧstern ( Keimzellen [zalążek] des kirchlichen Lebens, erste christliche Glaubensinseln, zentren der Missionierung)
Die irische Mӧnchskultur- durch Bücher und deren Illustrationen gekennzeichnet
Sorgfӓltig gestaltet, kostbar
Das Irische Evangelior
Kaum monumentale Architektur
Kleinbauten: Oratorien, Einzelzellen
Gründung von bedeutenden Ansiedlungen auf deutschem Boden
FAZIT
Die Grundlage für die Entstehung der deutschen Kunstgeschichte bilden:
Die germanische Kunst
Die rӧmische Kunst
Die unter dem Einfluss der Antike stehende frühchristliche Kultur
II. KAROLIINGISCHE KUNST (750- 900)
Kunst des Frӓnkischen Reisches wӓhrend der Regierungszeit der Karolinger.
PIPPIN
714- 768
751- mit pӓpstlicher Zustimmung zum Kӧnig des Franken gewӓhlt
754- vom Papst zum frӓnkischen Kӧnig gesalbt
Erster Frankenkӧnig aus dem Geschlecht der Karolinger
Voraussetzungen für die Machtpolitik Karls des Groβen
KARL DER GROβE
Regierungszeit 768- 814
Sein Reich- ein disparates Gebilde
Kulturniveau auf diesen Gebieten- unterschiedlich
Ein Volk von Analphabeten (rückstӓndig gegenüber den Nachbarkulturen)
Die sog. KAROLINGISCHEN REFORMEN
- Verwaltung
- Gesetzgebung
- Bis zu Maβen und Gerichten
* Schriftreform- die sog. KAROLINGISCHE MAJUSKEL
- Schrift in klaren Groβbuchstaben mit stehenden Füβen
- Nach dem Vorbild der rӧmischen Antiqua
* Fӧrderung der Klӧster
* Karls Hauptparole: RENOVATIO ROMANORUM IMPERI (Erneuerung des rӧmischen Reisches) die sog. “Karolingische Renaissance” (der erste konsequente Versuch einer Wiederbelebung der Antike)
* Treue der frӓnkischen Herkunft (Dichtungen der Germanen, traditionelle Tracht)
* Karl als SCHUTZHERR DER RӧMISCHEN KIRCHE
* Groβ, breitschultrig, helle Stimme
* HOFAKADEMIE (bedeutende Gelehrte aus ganz Europa)
PFALZ
Germanisch geprӓgte Reiche- keine Hauptstadt
Reisekӧnige
System fester Stützpunkte- Pfalzen
PFALZ (palatynat)- lat. ‚palatinum` (Palast), das Wort ‚palatinum` geht auf das Wort ‚Palatin` zurück (Hügel in Rom, Sitz der rӧmischen Kaiser)
Gebӓudekomplex auf Kӧnigsgut
Grundelemente: Palas, Pfalzkapelle, Wirtschaftshof, Ansiedlungen
Funktionen:
Aufenhaltsort des Herrschers
Grenzbefestigung (Schutzfunktion)
Verwaltungsmittelpunkt (administrative F.)
Beispiele: Aachen (Akwizgran), Ingelheim, Worm (Wormacja)
AACHEN
Bedürfnis nach einem dauerhaften Regierungssitz
Vorbilder: Rom, Byzanz, Ravenna
Aachen- ‚neues Rom`
Bevorzugte Pfalz Karls
Strategisch günstige Lage
Heilquellen
Errichtung der Pfalzanlage- ab etwa 790
Hauptelemente der Aachener Pfalzanlage:
Thronsaal (Aula palatina)
Zweistӧckiger Gang
Pfalzkapelle
DIE PFALZKAPELLE
Begrӓbnisstӓtte Krӧnungsort
Kanzlei, Ausbildungsstӓtte
Der künstlerisch bedeutendste Bau der karolingischen Zeit!!!!!!!!
Aussehen, Ausstattung
Achteckiger ZENTRALBAU
STEINBAU von 23m inneren Hӧhe mit Kuppel
Belichtet von 8 Rundbogenfenstern
Obergeschossarkaden mit antiken Sӓulen geschmückt
im Obergeschoss- MARMORTHRON des Kaisers (sechsstufig)
RADLEUCHTER: 1165, Barbarossas Stiftung
KOSTBARE ELEMENTE AUS BROZNE: Gitter, Türen
Kuppel: mit MOSAIKEN verziert
Errichtung dieses Steinbaus - EINE AUβERGEWӧHNLICHE LEISTUNG
Aachen- politisches und geistiges Zentrum des Reiches, des Kaiserreiches
*800- Karl zum rӧmischen Kaiser gekrӧnt (Rom)
*Pfalzkapelle geweiht (Papst Leo III)
MISSIONIERUNG UND BENEDIKTINER
Christianisierung
Iroschottische Mӧnsche
Benediktiner
BONIFATIUS (um 675- 754)
Angelsӓchsischer Benediktinermӧnch
Der wichtigste Missionar Deutschlands
Entstehung von Bischofssitzen und Klӧstern
Mӓrtyrertod in Friesland
BENEDIKTINERREGEL: ‚ora et labora`(bete und arbeite), Benedikt von Nursia (um 480- 543)
KULTURELLE BEDEUTUNG DER BENEDIKTINER
Urbarmachung (karczowanie), Bewirtschaftung des Landes
Errichtung von Gebӓuden
Anlage einer Bibliothek
Entwicklung des Handwerks
Pflege von Literatur, Wissenschaft, Kirchengesang, Liturgie
Benediktiner- anerkannte Experten (Landwirtschaft, Viehzucht, Bakunst und andere Künste, Handwerk) und Wissenschaftler
Benediktinerklӧster- UNENTBEHRLICH BEIM AUFBAU DES STAATS- UND GESELLSCHAFTSSYSTEMS
Bedeutende Klӧster: Fulda, St. Gallen, Reichenau, Benediktbeuern
DAS KLOSTER FULDA
744 von Bonifatius gegründet
Zentrale der Missionisierung
Blütezeit im 9. Jh
A
DAS KLOSTER ST. GALLEN
Pergamentplan des Klosters- die erste erhaltene Architekturzeichnung Europas, um 820
Quasi autonome Gesellschaft, Staat im Staate
ARCHITEKTUR
REPRÄSENTATIONSBAUTEN
Bedeutende Leistungen: das Kloster Fulda, St. Gallen, die Aachener Pfalz mit der Pfalzkapelle, das Kloster Lorsch
Merkmale: Monumentalitӓt, Ornamentik, Stein als Baumaterial
DIE TORHALLE DES KLOSTER LORSCH
767- 774
Hӧchstwahrscheinlich Bibliothek des Klosters, über 10 m lang, wie ein Triumphbogen, an antiken Vorbildern stark orientiert, von Karl dem Großen unterstützt
Antike Schmuckformen:
*korinthische Halbsӓulen
*ionische Pilaster (filar przyścienny)
*rӧtlich- weiβe Ornamentik
EINFACHE, EINSCHIFFIGE SAALKIRCHEN
Holz
Rechteckige Choranlage
ARCHITEKTUR DES ALLTAGS
(schmucklose Funktionsbauten)
Einfache Hӓuser
Befestigungsanlagen
MALEREI
Buchmalerei
Evangeliare (im Mittelpunkt des Kultes: hatten Rang von Reliquiaren; Texte der Evangelisten Matthӓus, Markus, Lukas, Johannes; schӧn verziert)
Beispiel- Evangeliar der Ada b=
Vorbild der Antike
ein antiker Akanthusrahmen
klassiche Gewandfiguren (lebensnah, belebt)
alle Heilligen, wie ein antiker Rhetor oder Schreiber dargestellt c=
der Evangelist Johannes im Krӧnungsevangeliar der deutschen Kaiser
dieses Buch gehӧrt zu den Reichskleinodien (=Reichsinsignien)
vor 800 entstanden
das Buch- ein seltenes, ӓuβerest, kostbares Werk
Mehreren Fertigkeiten:
*Schreibkunst
*Malerei als Illustration
*Elfenbeinschnitzerei oder Goldschmiedekunst bei der Anfertigung des Einbandes
WEITERE FORMEN DER KAROLINGISCHEN MALEREI
Wandmalerei ZB die johanneskirche im schweizerischen munster, mehrere gestalten, christus grosser als die begleiter)
Mosaikkunst (z.B. in der Aachener Pfalzkapelle)
Keine Tafelmalerei (malarstwo tablicowe)
PLASTIK
10.1 elfenbeinschitzerei und goldschmiedekunst
Buchdeckel
Liturgische Goldgerӓte
Luxuskünste, bestimmt für die Aristokratie der Hӧfe und Abteien
Buchdeckel des Lorscher Evangeliars
Um 810 entstanden
Thronende Muttergottes mit Heiligen, Johannes dem Tӓufer und Zacharias
Die grӧβten bekannten karolingischen Elfenbeintafeln
Buchdeckel des Codex Aureus
Um 870
Christus, gerahmt von den Evangelisten und Bildern mit Wundertaten Christi
Mit Edelsteinen (Saphire, Smaragde) und Perlen verziert
Arnulfziborium
Tragaltar
Um 890
In der Bodenplatte - eine Reliquie
Auf dem Dach - u.a. Szenen aus dem Leben Christi
Bronzestatuette Karls
9 Jh.
die einzige erhalten gebliebene Vollplastik der Karolingerzeit
24 cm hoch
Ein karolingischer Idealherrscher
LUDWIG DER FROMME
Regierungszeit 814- 840
Sohn und Nachfolger Karls
Fromm
Die unter Karl aufgezeichneten und gesammelten germanischen Heldenlieder- vernichtet
Die gelehrten Hofleute Karls- abgesetzt
Hauptparolen- Demut und Bescheidenheit
Keine Monumentalitӓt
Kleine, bescheidene Kirchen d)
III. ROMANIK (1000- 1250; 900- 1230)
Epoche der sakralen Architektur
EINFüHRUNG
Periodisierung
DREI PHASEN
Frühromanik 1000- 1080
Hochromanik 1080- 1150
Spӓtromanik 1150- 1250
DYNASTISCHE STILPERIODISIERUNG
Ottonische Epoche- bis 1024
Salische Epoche- bis 1138
Staufische Epoche- bis 1250
NAME
1818 in Frankreich eingeführt
„Romanisch“- nach der Art der Rӧmer ( Úbernahme der rӧmischen Formelemente: Rundbogen łuk półkolisty, Pfeiler filar, Sӓule, Pilaster, Arkaden, Gewӧlbe sklepienie)
ALLGEMEINE CHARAKTERISTIK
Politische, kirchliche, kulturelle Umbrüche
Bevӧlkerung wӓchst an
Einführung der Dreifelderwirtschaft (trójpolówka), des Pfluges, der Egge (brona), der Sense (kosa)
Stӓdte, Straβen, Hӓfen
Adel und Burgen
RELIGIӧSE AKTIVITӓTEN
Kampf der Pӓpste mit dem Kaiser
Kreuzzüge
Verfall der Klosterzucht, allgemeiner Sittenverfall und Ruf nach Erneuerung:
*Pilgerbewegung
*neue Kirchen, Klӧster und Ordensgemeinschaften
Benediktinerkloster Cluny, Kamaldulenserorden, Karthäuserorden, Zisterzienser
Klosterbauten auf deutschsprachigem Boden; Benediktinerinnenabtei Maria Laach, Zisterzienserabtei Maulbronn
ARCHITEKTUR
EINFüHRUNG
Sakral
Auf den Gebieten des heutigen Deutschlands, Frankreichs, Englands, Italiens und Spaniens herausgebildet
Vorbilder spӓtantike und frühmittelalterliche Bautypen und Architekturformen
IDEALPLAN EINER EOMANISCHEN KIRCHE
Mittelschiff und Seiteschiffe
Pfeiler
Querschiff (nawa poprzeczna, transept)
Vierung (Ort, wo sich Querhaus und Mittelschiff überschneiden)
Chor, Chorkapellen
Obergarden/ Lichtgarden- der mit Fenstern durchbrochene, erhӧhte obere Teil des Mittelschiffs
Nartex/ Vorhalle
WICHTIGE ROMANISCHE SAKRALBAUTEN IN DEUTSCHLAND
Klosterkirche Maria Laach
Dom in Worms (Beginn des Baus)
Abteilkirche St. Michael in Hildesheim
Dreischiffige Basilika
eine mӓchtige Kirchenburg
charakteristische Elemente: krӓftige Mauern, kleine Fenster, 6 Türme, kurzes Langhaus
BEISPIEL DER DOPPELCHORANLAGE
2 Querhӓuser mit Treppentürmen
Das Mittelschiff sowohl im Westen als auch im Osten von einem Chor abgeschlossen
Die westliche Baugruppe- Westabu- Symbol der weltlichen Macht
Die ӧstliche Baugruppe mit dem Altar, Symbol der geistlichen Macht
INNENRAUM
Verwendung von dem abwechselnd eingesetzten zweifarbigen Werkstein- typisch für die ottonisch- salische Architektur
Der sog. Doppelte (sӓchsische) Stützenwechsel. [Wechsel von Pfeiler und zwei Sӓulen, die Rundbӧgen tragen
Deckengestaltung
Flachdeckenbasilika
GRUNDRISS (basiert auf dem sog. Gebundenen System)
Das Vierungsquadrat ist für die Proportionierung des gesamten Baus verantwortlich: das Vierungsquadrat wird fünfmal auf das Mittelschiff und dreimal auf das Querschiff übertragen
DOM ZU SPEYER (pol. Spira)
Basilika mit dreischiffigem Langhaus
Das gebundene System
Neuerung: ZWERGGALERIE (Laufgang, der unter dem Dachansatz verlӓuft und sich in Sӓulenarkaden ӧffnet
Zuerst Flachdeckenbasilika dann überwӧlbt
ST. MARIA IM KAPITOL IN KӧLN
Dreikonchenanlage- Kirche mit drei halbrunden Chornischen
Baumaterial: Stein
2.2.2. PROFANBAUTEN
2.2.2.1. BURGANLAGEN
Haupttypen:
Hӧchenburg und Tieflandburg (oft Wasserburg)
Beispiel: Büdingen
Befestigte Wohnstӓtte (Sicherheit des Besitzers und Sicherung der Grenzen seiner Lӓndereien)
Zeichen der Selbstdarstellung der adligen Familien
Turm an der hӧchsten Stelle der Burg- ein sichtbares Herrschaftszeichen, letzte Rückzugsmӧglicht bei einem drohenden Angriff
2.2.2.2. PFALZEN (z.B. die Kaiserpfalz in Goslar)
Funktionen (Ort für Reichsversammlungen, Hoftage, hier wurden: Recht gespochen, weltliche und kirchliche Feste begangen)
Kaiserhaus mit dem zweilӓufigen Treppenhaus
Kapellen und Stiftskirchen
2.2.2.3. BȔRGERBAUTEN
Haupttypen
Rathaus
Kaufhaus
Hospital
Privathaus
RATHAUS- die ersten Rathӓuser in Europa- Italien, Deutschland (12 Jh)
Versammlungsorte des Stadtadels
DAS RATHAUS IN GELNHAUSEN
Das sog. Alte Rathaus
SӓULENFENSTER
FREITREPPE- von dieser Freitreppe wurden die ӧffentlichen Anzeigen bekannt gegeben. Element, das ein Rathaus kenntlich macht
DAS RATHAUS VON SOEST
Groβer Torm
Drei Biforienfenster über der Eingangshalle
Laube (offene Halle)- hier wurde das Recht gesprochen, Hӓndler und Handwerker konnten ihre Verkaufsstӓnde aufschlagen- Element, das eine Rathaus kenntlich macht.
PRIVATHAUS
Fachwerkhӓuser, Holzbauten
Ziegelhӓuser
Steinbauten- selten
Strohdach
Hauptformen von Privathӓuser:
Wohnturm (Turmhaus) in Regensburg
Giebelhӓuser (der Giebel- dreieckiger Wandteil eines Gebӓudes)
SKULPTUR
EINFȔHRUNG
Wiedergeburt der Bildhauerkunst
Zuerst: RELIEF
Dann: auch vollplastiche Figuren
In erster Linie: Architekturplastik
RELIEF
Lat. Relevare- erheben
BEISPIEL: Kreuzigung Christi
Elfenbeinrelief
Anonymer Meister
Ein Stück Wirklichkeit- die Figuren sehen wie Zeitgenossen des Meisters aus
Christus und der unglӓubige Thomas:
Elfenbeinrelief
Kostbare Gewӓnder
Betonung des Kӧrperlichen (schwere Füβe, Hӓnde)
GROβFORMATIGE SKULPTUREN
HOLZKRUZIFIXE
Beispiel: das Gero- Kreuz
Das beeindruckendste Werk der Epoche
Die Figuren Christi- fast 2 m groβ
Christus als Leidender und sterbender Mensch
Realitӓt kӧrperlicher Entstellung
MARIENFIGUREN
Beispiel: Die Essener Madonna
Starrheit
Der gelӓufigste Madonnentyp der Romanik- die streng frontal ausgerichtete Gottesmutter mit dem Jesuskind auf dem Schoβ
ANDERE ELEMENTE DER KIRCHENAUSSTATTUNG
TȔREN AUS BRONZE
Prestigeobjekte, Sinnbilder der wirtschaftlichen Macht der Kirche
Herstellung und Bearbeitung- kostpielig
Hildesheim- Zentrum der Bronzegieβerei
Beispiel: die Bronzentüren von St. Michael in Hildesheim
Fast 5 m hoch
Oberflӓche in Türfelder mit Reliefs gegliedert
Szenen aus den Alten und Neuen Testament
3.4.2. CHORSCHRANKEN- LETTNER
Der Lettner- Schranke zwischen Chor und Langhaus der Laien im Kirchenbau, die vor Trennung zwischen Klerus und Volk dient
Beispiel: Hildesheim und Halberstӓdter Chorschranken
Fast lebendige Menschengestalten
Die Halberstӓdter Maria- als Mӓdchen mit langen Zӧpfen prӓsentiert
GRABPLATTEN MIT DER LEBENSGROβEN DARSTELLUNG DES VERSTORBENEN
Neuer Typus der Skulptur
Der Verstorbene als lebender mit offenen Augen dargestellt
DER ERSTE GRABSTEIN EINES EHEPAARES IN DER DEUTSCHEN KUNST- DAS GRABMAL HEINRICHS DES LӧWEN UND SEINER GEMAHLIN MATHILDE
LEUCHTER
Beispiel: der Erfurter Wolfram- Leuchter (aus Bronze)
LESEPULTE
BEISPIEL: das Freudenstӓdter Lesepult (aus Bronze)
FREISTEHENDE DENKMӓLER- SELTEN
Der Braunschweiger Lӧwe
Der bronzene, ehemals vergoldete Lӧwe auf einem Sockel
das erste seit der Antike erhaltene Beispiel des freistehenden Denkmals
MATERIAL
Stein
Holz
Bronze
MALEREI HAUPTFORMEN
BUCHMALEREI
Für einen kleinen, elitӓren Kreis
In erster Linie in Klӧstern betrieben
Schreibstuben= Skriptorien
Hauptaufgabe- Illustration von liturgischen Handschriften wie Messbüchern und Evangelientexten
Darstellungen von Figuren, Ornamenten (z. B. die Fuβwaschung Christi)
Initialen
Weltliche Inhalte- untergeordnete Rolle
Symmetrische Kompositionen
Umgebung der Figuren- unbedeutend
Goldgrund- markierte überirdichen Raum
Farben- symbolhaft eingesetzt
Dastellung der Figuren- Betonung des Typischen
Ausdrucksstarke Hӓnde
Attribute- an ihnen konnte man den Heiligen identifizieren
Z.B die Vision des Ezechiel
Darstellungen der Stifter und der adressaten der Bücher
Die Provinzen des Reiches
Der thronende Kaiser, Evangeliar Ottos III
WANDMALEREI
Schmuck der Innenwӓnde des Sakralrӓume
Stumme Predigt für die Glӓubigen, die nicht lessen konnten
THEMA: das Neue und das Alte Testament, Heiligenlegenden
Die Wandmalereien von St. Gregor in Oberzell auf Reichenau: einziger nahezu vollstӓndiger Freskozyklus
GRUNDTHEMA: Wundertaten Christi
GLASMALEREI
Hochromanik
Aus Augsburger Dom stamen, entstanden in 12 Jh
Die ӓltesten erhaltenen Fenster mit Glasmalereien
Propheten: lebensgroβ, steif
Fenster über 2 m hoch
Die Figuren- bewegter
ANGEWANDTE KUNST
EINFȔHRUNG
Funktionen:
Ausstattung der Innenrӓume der Sakralbauten
Betonung des festlichen Gesamteindrucks
FORMEN
Wandteppiche
Goldschmiedearbeiten (Reliquiensschreine- Reliquiare- Mittelpunkt des Kirchenkultes)
FORMEN Wandteppiche
Zur Zeit der Romanik- zahlreich Vorhanden
der ӓlteste erhaltene Wandteppich: der Teppich von Bayeux
um 1080
historische Ereignise
Figuren- flach, schematisch
GOLDSCHMIEDEARBEITEN (RELIQUIENSSCHREINE)
Mittelpunkt des Kirchenkultes
Die Portrӓtbüste Kaiser Friedrich Barbarossas: Reliquiar des Evangelisten Johannes
Das Kuppelreliquiar aus dem Welfenschatz
Eines der schӧnsten romanischen Reliquiare
Das Haupt des heiligen Gregor von Nazianz
In Miniatur dargestellte Architekturform
DAS KӧLNER RELIQUIENBEHӓLTNIS- DER SOG. DREIKӧNIGENSCHREIN
Das bedeutendste Goldschmiedewerk des Mittelalters
Für die Gebeine der Heiligen Drei Kӧnige
Monumentale Form einer dreischiffigen Basilika
BEDEUTUNG DER RELIQUIAREN
Kostbare Vorzeigestücke
Durch die Pracht der Schreine- die Anziehungskraft der Reliquien gesteigert
In Prozessionen durch sie Stadt getragen
Reliquien als Ziel der Pilgerfahrt (praktischer Nutzen- Stiftungen und Spenden der Pilger)
IV GOTIK 1250-1500
EINFüHRENDE BEMERKUNGEN
PERIODISIERUNG
Wiege der Gotik- Paris und Umgebung
Zeit der Entstehung- Mitte des 12.Jhs; Deutschland- Mitte des 13.Jhs, ausgehend von Kӧln
Hauptepochen im Rahmen der Gotik:
Frühgotik
Hochgotik
Spӓtgotik
NAME
Italienische Renaissancetheoretiker
Zunӓchst- Schimpfname: die ‚barbarischen` Goten, der nordische, ‚barbarische` Baustil
Giorgio Vasari- ‚maniera tedesca` = ‚deutscher Stil`
Abwendung vom Vorbild der Antike
19 Jh.- eine neue Aufwertung
ALLGEMEINE CHARAKTERISTIK
Staatsform- Feudalismus, Feudalsystem
Abb. Eine satirische Darstellung mittelalterlicher Gesellschaftsordnung in Form eines Stӓndebaums
Entwicklung der Stӓdte und des Stӓdtebürgertums
Stadtbild und Leben der Stadtbürger von der kathedrale beherrscht- ‚Gesamtkunstwerk`
ARCHITEKTUR
EINFüHRUNG
Im Gegensatz zur romanischen Architektur
Leicht und in die Hӧhe strebend
Architektonische Elemente:
Spitzbogen (ostrołuk, łuk gotycki)
Bündelpfeiler (filar wiązkowy)
Groβe, Fensterӧffnungen
Gewӧlberippen
Ursprüngliche Wirkung der Kathedralen- überwӓltigend:
Von schmutzigen, stinkenden Gassen umgeben
Hӓuser- schmal, selten hӧher als 2 Stockwerke
Das menschliche Kӧrpermaβ- durchschnittlich 150cm
Kathedralen- groβ und fast leer(keine Stühle)
Spiel von Licht, Schatten und Farbe (überirdisch)
Kathedralen- Symbol der Hoffnung auf Erlӧsung von aller irdischen Beschwernis:
*erbӓrmlichen Lebensbedingungen
*Krankheit
*Todesangst
*Krieg
*Hunger
*Seuchen
ELEMENTE DER GOTISCHEN BAUKUNST
CHARAKTERISTISCH:
Hӧhenstreben
Schwerelosigkeit
Lichtsymbolik
Bevorzugte Baumaterialien:
Werksteine
Backsteine
Mauern- hӧher und schmaler
Der Druck- nach auβen abgeleitet; deswegen- neuartiges Stützensystem aus Pfeilern und Diensten
Der Druck wird aufgenommen und über Strebebӧgen (18) und Strebepfeiler (13) abgeleitet
Andere Elemente des Stützensystems:
Kreuzrippengewӧlbe
Spitzbogen
Beispiel: Kreuzrippengewӧlbe des Kӧlner Doms
Folgen des Stützensystems:
Kirchenwӓnde- kaum noch tragende Funktion
Gefahrlos durchbrochen und mit groβen bunten Glasfenstern versehen
Wandmalerei- fast keine Bedeutung mehr
Glasmalerei- Blütezeit
2.3. GRUNDRISS UND AUFBAU DER GOTISCHEN KATHEDRALE
Im Westen- Eingangsbereich (Hauptfassade mit drei Portalen; Portal- Haupteingang)
Langhaus= Mittelschiff (Hochschiff) + Seitenschiffe (niedriger als Mittelschiff)
Vierung
Im Süden und Norden- dreiteilige Portalfassaden des Querhauses
Im Osten- Chor mit Apsis
Westseite der Kathedrale
Hauptportal mit zwei Seitenportalen
Rundfenster (Fensterrose, Rosefenster)- symbolisiert die Sonne, d.h. das gӧtliche Licht, d.h. Unendlichkeit, Ewigkeit Gottes
über den Portalen- Maβwerkfenster (Maβwerk- rein geometrisches Ornament aus Zirkelkonstruktionen)
Maβwerkfenster und Portale- durch ausgeschmückte Giebelfelder (Wimperge) bekrӧnt
Der grӧβte gotische Kirchenbau innerhalb des deutschen Sprachgebietes- der Kӧlner Dom
DER KӧLNER DOM
Langhaus- fünfschiffig
Querhaus- dreischiffig
Westseite- zwei 157m hohe Türme
Der Bau- im 13 Jh geplant
1842- der Grundstein zum Weiterbau gelegt
1880- der Dom vollendet
KIRCHENINNENRAUM
Wӓnde des Kirchenraums- farbig, bunt, bemalt
Farben der Gotik- helle, lichte Tӧne in Rot, Blau, Gelb, Gold
SCHMUCKELEMENTE DER GOTISCHEN BAUKUNST
Kreuzblumen (Giebelblumen) (die Kreuzblume- kwiaton)- aus Blattwerk gebildete Spitzen gotischen Türme, Giebel, Wimperge, Fialen
Krabben (Kriechblumen) (die Krabbe- żabka)- Blattornament auf den Kanten z. B. der Turmhelme, Giebel
Schlanke, spitze Türmchen der Fialen (fiala, pinakiel)
Wimperge- Ziergiebel, über den Portalen, Fenstern
Maβwerk
Das wichtigste gotische Bauornament
Eine vollkommen geometrische Schmuckform- streng geometrisch aus kreisbӧgen konstruiert
KӧNIGSGALERIE, PORTALE UND TURMFASSADE
Die Hauptansichtseite der Kathedrale mit dem Hauptportal- im Westen
Die klassischen Westfassaden- dreiteilig
Die Fassade- durch einen oder zwei Türme betont
Über dem Portal- eine Art Skulpturengalerie- Kӧnigsgalerie (Darstellungen von Kӧnigen des Alten Testaments und Heiligen)
Über dem Portal- das Giebelfeld, Tympanon genannt
Seitlich des Portals- die schrӓg geführte Mauerflӓche, das sog. Gewӓnde- oft durch Sӓulen und Skulpturen geschmückt
Die schrӓg geführte Mauerflӓche im oberen Bogenfeld- Archivolte
Bekrӧnt werden die Portale giebelartig durch Wimperge
BAUPLASTIK UND PORTALSCHMUCK
Enge Verbindung zur Architektur
Skulpturen- oft Portalschmuck
Zentrale Themen des Portalschmucks:
Das Weltgericht
Die Menschenwerdung und Wiederkunft Christi
Das Leben Mariӓ
Die Portalfiguren der Frühgotik:
Sӓulenhaft
Frontal
Schlank
Die Arme der Figuren
Eng am Kӧrper
Der streng lineare Faltenverlauf der Gewӓnder
Im Laufe der Zeit gewinnen die Figuren an individueller Ausdruckskraft- werden zu Individuen
Beispiel: Stifterfiguren Hermann und Reglindis der Naumburger Dom um 1250
Beispiel: Striftenfiguren, Markgraf Ekkehard und Uta der Naumburger Dom um 1250
Wasserspeier: (żygacze)
Mit dӓmonischen Tier-, Teufels- oder Phantasiegestalten geschmückt
Am Ende der Wasserrinnen
Zur Ableitung des Regenwassers am Dachgesims gotischer Kirchen
Eine symbolisierte Schutzfunktion vor Naturgewalten und Dӓmonen
2.6 DIE SOG. DEUTSCHE SONDERGOTIK
Merkmale und Erscheinungsformen
Netzgewӧlbe
STADTKIRCHE ST. ANNEN UND ANNABERG
Backsteingotik
ZISTERZIENSERKIRCHE IN CHORIN (cysterski)
Das bedeutendste Bauwerk der frühen Backsteingotik in Deutschland
Die Westfassade- fast schmucklos, hohe, schmale, spitzbogige Maβwerkfenster; schmucklose Rosettenform
Kirchenbauten der Bettelorden und der Zisterzienser
Architektur im Geiste der Askese, Armut und Einfachheit- askelisches Bauideal
Die prunkvollen Kirchenbauten der Gotik abgelehnt
MERKMALE:
Schmucklosigkeit
Verzicht auf Bauornamente, Glasmalerei, Bauskulpturen
Flachdecke oder Rippengewӧlbe
Rechteckiger Chorabschluss
Turmlosigkeit (mit Ausnahme eines Dachreiters [sygnaturka] über der Vierung
Form einer kreuzfӧrmigen Basilika
Beispiel: deie Gesamtanlage des Klosters Maulbronn
BAUHüTTEN UND BAUMEISTER
Das Zusammenwirken vieler Spezialisten erforderlich
Bauhütte- eine selbstӓndige Korporation von Handwerkern, eine Art Werkstattverband, der an einem Kirchenbau arbeitenden Bauleute
Feste Regeln- Hüttenordnung
Leiter- Bauhüttenmeister
DIE GOTISCHE STADT UND DIE PROFANE BAUKUNST
Das Zentrum der Stadt: Kirche, Marktplatz (Ort des Handels)
Das wichtigste Organ der stӓdtischen Selbstverwaltung: der Rat
Mitglieder des Patriziats
Zusammenkünfte im Gebӓude des Rathauses
DAS RATHAUS
Spiegel des neuen bürgerlichen Machtanspruchs- eine besonders reiche Architektur
DAS RATHAUS IN MȔNSTER
Eines der glanzvollsten Beispiele der gotischen Profanbauten in Europa
Im Erdgeschoss mit Arkaden- Verkaufsstӓnde und Stadtwaage
Eindrucksvoll- der Treppengiebel: in 7 Felder geteilt, geschmückt mit Fialen, Maβwerk, Fensterrosen, Wimpergen, Krabben, Kreuzblumen
ANDERE PROFANBAUTEN
Zunfthallen
Münzen (mennice)
Zeughӓuser (zbrojownia)
Gewandhӓuser (sukiennice)
Kornhӓuser
Spitӓler (Beispiel: Heilig- Geist- Hospital, Lübeck)
Befestigungsanlagen
Brücken
Stadtmauern
Stadttor (Beispiel: das Holstentor der Stadt Lübeck)
Stadtpalӓste
Wohnhӓuser
Holzbauten
Schmal, spitzgiebelig, mit einem oder zwei Stockwerken
Aus Lehm oder Fachwerk
Kleine Fenster, hӓufig ohne Glas
Burgen- Beispiel: die Marienburg
Seit 1309 Residenz des Hochmeisters des Deutschen Ritterordens
Die grӧβte und schӧnste aller Ordensburgen
Eine der wichtigsten mittelalterlichen Wehranlagen Europas
SKUPLPTUR
EINFȔHRUNG
Zentrale Aufgabe: Gestaltung und Ausschmückung der Kirchen (Stein- und Holzplastiken)
Deswegen: die Skluptur war zuerst stark mit der Architektur verbunden
Dann: die Skulptur lӧst sich von der engen Bindung an Architektur los
Ab Mitte des 14. Jhs- eine zunehmende Individualisierung:
Bewegter, geschwungener, eleganter
Portrӓthaftigkeit nimmt zu
Wirklichheitsgetreue kӧrpergestalt, Grӧβenverhӓltnisse (Proportionen)
Beispiele0 Werke von Peter Parler in Prag:
Die Büste des Maumeisters Peter Parler
Der heilige Wenzel
Die Entwicklung der gotischen Skulptur- wesentlich von einem neuen Ideal der Frӧmmigkeit beeinflusst
Um 1300
Das persӧnliche, starke Erleben des Religiӧsen, bis hin zu Visionen und Ekstase
Neue Formen der Skulptur- Andachtsbilder
ANDACHTSBILDER
Holz
Zweck: gesammelte Andacht, zugleich: Mittel religiӧser Propaganda
Ausdruck eines gewandelten Christus- und Marienbildes (leidend, den Menschen nahe stehend)
Hauptarten der Andachtsbilder
Versperbild (Pieta)
Beispiel- Maria mit dem toten Christus auf dem Schoβ
Leidenausdruck
Wundmale und Marterspuren
Pieta, Marburg
Schmerzensmann
Beispiel: Gabelkruzifix, Kӧln
Christus mit allen Leidensmerkmalen
Christus- Johannes- Gruppe
Beispiel: Christus- Johannes- Gruppe aus dem Kloster Adelshausen in Freiburg
Solche Skulpturen zeigen Christus und den an seiner Brust ruhenden Jünger Johannes
Charakteristisch: Innigkeit, zӓrtliche Wӓrme
Madonnenstatuen- die sog. Schӧnen Madonnen
Beispiel: die Schӧne Madonna aus Krumau
Einer der typischen Werke des sog. Weichen Stils
Der weiche Stil= der schӧne Stil
Um 1400
Merkmale:
*Biegsamkeit
*S-fӧrmiger Schwung= der sog. Gotische S- Schwung
*der weiche, schmiegsame Faltenwurf
*Zӓrtlichkeit
*Expressivitӓt
*Empfindsamkeit
*die Figuren erscheinen schwebend, dem Irdischen enthoben
GESCHNITZTE FLȔGELALTӓRE AUS HOLZ UND ANDERE OBJEKTE DER HOLZSCHNITZKUNST
Abb.: der Spӓtgotische Marienaltar in der Creglinger Herrgottskapelle- der schӧnste Flügelaltar von TILMAN RIEMENSCHNEIDER
Hauptdarstellung: die Himmelfahrt Mariens
Hauptelemente des Flügelaltars
Altarschrein- ein fest stehender Mittelteil (Holz, Stein)
Flügel aus Holz (Flügelpaare ermӧglichten einen Wandel der Ansichten- Wandelaltar)
Geschnitzte Darstellungen
In der Spӓtgotik: das Gesprenge- holzgeschnitzter Aufbau über dem Schrein
Unter dem Schrein: die Pradella: sockelartiger Unterbau mit gemalten oder geschnitzten Szenen oder (Halb-) Figuren
Andere Werke Holzschnitzkunst
Kanzeln
Chorgestühle (stalle), Beispiel: Chorgestühl, 1469- 1474, Ulm
Die Hauptvertreter der Holzschnitzkunst der deutschen Spӓtgotik
TIMAN RIEMENSCHNEIDER
Heilig- Blut- Altar, 1499- 1505, Rothenburg a.d Tauber
Abendmahldarstellung
MICHAEL PACHER
VEIT STOβ, Verkündigung im Rosenkranz, St. Lorenz in Nürnberg
der Erzengel Gabriel
Maria beim Psalergebet
Die Gruppe wird von einem Kranz von Rosenblüten eingerahmt
MARIENALTAR
Geӧffneter Marienschrein, Marientod
Hochaltar
14 m Hӧhe- 10,60 m Breite- einer der grӧβten Altӓre eines deutschen Künstlers
Charakteristisch: ein chaotisches Faltenwerk
MALEREI
GLASMALEREI
Glas- ein ӓuβerst kostbares Material
Symbolische Bedeutung der Farben:
Blau- Himmel, Sitz der gӧttlichen Weisheiten
Gold- das himmlische Licht, Christus
Rot- Opfertod von Christus
Zuerst Rot und Blau; dann Aufhellung der Farbwerte, starke Bedeutung der Zeichnung
Blütezeit der Glasmalerei- das 13. Und frühe 14. Jh
Im 14. Jh- grӧβere, Glasplatten, Entwicklung transparenter Farben, Fenster werden lichter
Glasmalerei- Bildtrӓger; sie ergӓnzte das ikonographische Programm der Kirche
Was wurde dargestellt?
Ornamente
Figuren
Architekturkulisse
Die Figuren- typische Attribute, leicht zu erkennen
Profane Themen: Tierkreiszeichen , Monatsbilder, handwerkliche Tӓtigkeiten, Stifter, Zunftzeichen, Wappen, die Sieben Freien Künste
BUCHMALEREI
Motive:
Figürliche und szenische Miniaturen
Initialen
Ranken (elementy roślinne)
Zierornamente
Zentrum der Buchmalerei- Paris
Der sog. Pariser Stil (mit dem Schӧnheitsideal des Kӧnigshofs verbunden)
Abb.: Psalter des heiligen Ludwig- Zeitdokument (altetestamentarische Szenen in das Mittelalter, gotische Architekturelemente)
Weltliche Stoffe:
Romane
Chroniken
Rechtsbücher
Naturkundliche Schriften
Leiderhandschriften, Abb.: die Manesse- Handschrift (der Minnesӓnger Werner von Teufel und seine Damme)
Der Minnesӓnger- Konrad von Altstetten
Stundenbücher
Gebetbücher für Laien mit Gebeten für einzelne Tageszeiten
Merkmale:
*Folge von Monatsdarstellungen
*Naturwiedergabe
*rӧmmliche Darstellung
*die hӧfische Gesellschaft
*die Bauern bei der Arbeit
*Abb.: Monat Juni
Das Ende der Buchmalerei- die Erfindung des Buchdrucks- 1455, die Gutenberg- Bibel, das erste groβe Buchdruckwerk der Welt
ANDERE FORMEN DER MALEREI
4.3.1. WANDMALEREI UND DECKENMALEREI
Bildzyklen
In Kirchen (religiӧse Themen)
In Schlӧssern, Burgen, Rathӓusern, Stadtpalӓsten (auch profane Thematik, mittelalterliche Lebensgewohnheiten, Mode; bis zu 50 um lande Schnabelschuhe, Tütenӓrmel)
4.3.2. TAFELMALEREI
die II. Hӓlfte des 14. Jhs.- eine rasche Ausbreitung der Tafelmalerei
Einfluss der Italiener (Giotto, Ambrogio und Pietro Lorenzetti)
Neue Formen: das zwei-, drei- oder mehrteilige Tafel- bzw. Altarbild (Diptychon, Triptychon, Polyptychon)
Ende des 14. Jhs.- Portrӓtmalerei
Nach 1400- Goldgrund durch landschaftliche Elemente ergӓnzt, dann ersetzt
Hauptformen: italienische Stӓdte, Paris, Avignon, Kӧln, Nürnberg, Hamburg, die Niederlande
Berühmte Maler auf deutschen Boden
Meister Theoderisch
Meister Bertram: Petri- Altar
Meister von Wittingau: Christus am ӧlberg, Aufstehung Christi
Konrad von Soest: Kreuzigung
Meister Francke: Kreuztragung
Der Hӧhepunkt und Ausklarung Malerei- die altniederlӓndische Malerei- 15. Jh.:
Hans Memling
Hubert und Jan van Eyck (Anwendung der ӧlmalerei)
Die sog. Altdeutsche Malerei
Die Malerei der Spӓtgotik- Kunst des 15. Und frühen 16. Jhs.
Lukas Moser: Magdalenaltar
Erstmals in der deutschen Malerei eine weitrӓumige Landschaft
Hans Multscher: der Wurzacher Altar (neue Farbigkeit)
Konrad Witz: Heilsspiegelaltar
Der wunderbare Fischung: erstmals eine biblische Szene vor eine identifizierte Landschaft (der Genfer See) gesetzt- die erste Portrӓtlandschaft der nordeuropӓischen Malerei
Stephan Lochner: Darbringung im Tempel, Jüngstes Gericht- Sąd Ostateczny
Martin Schongauer: Pfingstrose (piwonia), Anbetung des Jesuskindes
Michael Pacher: Beschneidung Christi und Das Wunder in Kana
FAZIT
ӧl- und Tafelmalerei- neue Kunstgattung
neben sakralen auch weltliche Themen (Portrӓtkunst, Landschafts-, Stadtdarstellungen)
Perspektive, Raum, Natur, menschlicher Kӧrper
4.3.3 HOLZSCHNITT
Im 14. Jh erfunden
Eine weit grӧβeres Publikum als bisher
Zuerst erbauliche Themen
Bereicherung der Bildinhalte, z.B. Sensationen
Populӓr
Neues Medium einer stӓdtischen Gesellschaft
ANGEWANDTE KUNST
EINFȔHRUNG
Sakral und profan
Zierelemente aus der Architektur
HAUPTARTEN DER KUNSTWERKE
DER SAKRALE BEREICH
5.2.1. RELIQUIARE (Hauptform- Schrein)
5.2.2. UNTERSCHIEDLICHE KIRCHENGERӓTE
- Monstranzen
- Kelche
- Kreuze
- Leuchter
- Messkӓnnchen
- Hostiendosen
DER PROFANE BEREICH
5.2.3. GEBRAUCHSGEGENSTӓNDE
- Trinkgefӓsse
- Gewandschlieβen
- Minnekӓstchen (Verpackung kostbarer Gegenstӓnde für die verehrte Dame)
5.2.4. MӧBELKUNST
- Truhen, Schrӓnke, Schreibtische, Betten
- Steif, unbequem
5.3. WANDTEPPICHE UND TEXTILE KUNST
Wandteppiche
Wandbekleitung
Religiӧse und weltliche Motive: Rittersszenen, Sagendarstellungen, hӧfische Liebesszenen auf den sog. Minneteppichen
Material: Wolle, Seide, Metallfӓden, Silber, Gold
Hauptzentren: Paris und Arras
MUSIK DES MITTELALTERS
KIRCHLICHE MUSIK
Gregorianischer Choral
Einstimmiger religiӧser Gesang in lateinischen Sprache
Gegor I (Papst: 590- 604- Vereinheitlichung der Liturgie, Gesӓnge werden gesammelt
Neumen- Notationszeichen für den einstimmigen Choralgesang seit dem 9. Jh.
Verschiedene Schreibschulen und -weisen
Sӓnger lernten die Melodie aus der mündlichen Tradition
Neumen- Gedӓchtnisstütze, Erinnerungszeichen
Mӧnche waren Sӓnger
WELTLICHE MUSIK
Gesangsorientiert
Das 11. Jh:
Traubadours (Südfrankreich) und Trouveres (Nordfrankreich)- Dichtermusiker (Erfinder von Text und Melodie), Gesangstars des Adels und Rittertums
Deutsche Minnesӓnger
um die Mitte des 12. Jhs.
Minnesang- mittelhochdeutsche Lyrik mit ihrer vorherrschenden Liebesthematik
Melodien: von den kirchlichen Liedern übernommen (Kontrafaktur) oder erfunden
Aufführungspraxis: Dichtermusiker sangen meist selbst, manchmal von Instrumentalisten begleitet (auf Fiedel, Laute- lutnia, Harfe usw.)
Hӧrerkreis: Adel, Ritter, Damen (Bekanntenkreis)
5 Generationen
Berühmte Minnesӓnger
*der Kürenberger
*Heinrich von Veldeke
*Hartmann von Aue
*Neidhart von Reuenthal
*Walther von der Vogelweide- ‚ der bedeutendste Minnesӓnger`
*Oswald von Wolkenstein- ‚der letzte Minnesӓnger`
Trink- und Tanzlieder der Vaganten (entlaufene Kleriker und Studenten)
Meistersinger
Bürger (Handwerker), die sich zu zunftmӓβigen Singschulen schlossen
Blütezeit; das 15./16. Jh.
Zentren: Mainz, Würzburg, Nürnberg
Bis zum 17.Jh
Texte: bibelbezogen, politisch, satirisch
3 Gruppen:
*Schüler (Fehler)
*Dichter (neue Texte auf alte Melodien)
*Meister (Text und Melodie neu)
Hans Sachs- Schuster in Nürnberg, der bekannteste Vertreter
MEHRSTIMMIGKEIT
Eine der wichtigsten musikalischer Innovationen
Die Sӓnger singen verschiedene Melodien
Gattungen: Motette, Madrigal
Deutschland: das 14. Jh.- Oswald von Wolkenstein und Mӧnch von Salzburg
MUSIKINSTRUMENTE
Instrumentarium des Altertums
Im 15./16. Jh. - Aufkommen einer eigenen Instrumentalmusik; Beginn der Familienbildung der Instrumente
Der Instrumentalklang- hoch, hell, durchdringend, die tiefen Bӓsse fehlten
Kein Orchester, nur kleine Gruppierungen von Solisten
Typisch- Mischklang aus Saiten-, Blas- und Schlaginstrumenten
Leidbegleitung, Tӓnze, Umzüge
Reine Instrumentalmusik- selten
Arten
Seiteninstrumente (Harfe, Leier, Psalterium, Laute, Fiedel, Monochoral)
Blasinstrumente (Horn, Trompete, Flӧte, Dudelsack-kobza) und Orgel (tragbares Portativ)
Schlaginstrumente (Trommel, Pauke, Becken-talerze, Triangel- trójkąt, Glocken, Klappergerӓte- kołatki, Rasseln- grzechotki)
V RENAISSANCE
EINFȔHRENDE BEMERKUNGEN
PERIODISIERUNG
Frührenaissance, ca. 1400- 1490 (Zentrum: Florenz)
Hochrenaissance, ca. 1490- 1520 (Zentrum: Rom)
Spӓtrenaissance (Manierismus), ca. 1520- 1600 (Zentrum: Florenz)
Italien- Geburtsort der Renaissance
Deutschland- ca. 1500- 1620 (Renaissance+ Manierismus)
NAME
Die franzӧsische Bezeichnung
‚Renaissance`- direkte Ȕbersetzung des italienischen Wortes ‚rinascita` (Wiedergeburt)
Im 19. Jh. Eingeführt
Populӓr- mit dem Buch des deutschen Kunst Historikers Jakob Burkhardt (die Kultur der Renaissance in Italien 1860)
CHARAKTERISTIK DER EPOCHE
Groβe Entdeckungen
Interesse an der sichtbaren Welt, in deren Zentrum der Mensch steht
Humanismus (Epoche der Wiederentdeckung des Menschen)
Reformation und religiӧse Spaltung
Soziale und politische Konflikte (Zerfall der Einheit des Reiches)
Landesfürsten, groβe Reichsstӓdte, Patrizierfamilienmӓchtig (z. B die Familie Fugger) Nürnberg, Augsburg als Zentren
ALLGEMEINE MERKMALE DER RENAISSANCEKUNST
Vereinzelung der Künste (die Künste sind nicht mehr in das System der Kathedrale eingebunden)
Wiederentdeckung der antiken Kunst:
Die antiken Gottheiten und die vorchristliche Mythologie zum Thema
Die antiken Sӓulenordnungen
Das Traktat De architectura des rӧm. Baumeisters Vitruv- die wichtigste Grundlage aller Bautheorien der Renaissance
Die Naturbeobachtung und das mathematische in der Kunst:
Auf Grund der Naturbeobachtung- Erkenntnisse über Proportionen, Perspektive, menschlichen Kӧrperbau auf mathematische Formeln gebracht
Die so gewonnenen Regeln= die Grundlage für einen Kanon der Schӧnheit
Der Künstler- der sog. Geniekult und ein neues Selbstbewusstsein
Kein Handwerker mehr, sondern ein ‚gӧttlicher Mensch` gesellschaftlich auβerordentlich angesehen
Aufstieg der Künstler in Deutschland (Bürgermeister: Riemenschneider, Cranach, Altdorfer)
Kunsthandel, Kennerschaft und Mӓzenatentum fӧrdern das Entstehen privater Kunstsammlungen
Farbe, Licht, plastische Darstellung
Die dargestellten Personen wirken kӧrperlich- plastisch
Die Nackheit= Schӧnheit
Licht und Schatten
Farben in Schattierungen
Das Darstellungswürdige des weltlichen
Die sakrale Kunst tritt gegenüber der weltlichen zurück statt Kirchen- Schlӧsser
Das Literarische als Vorbild für Malerei und Skulptur
Im Mittelalter- die Bildthemen aus der Bibel und den Heiligenlegenden geschӧpft
In der Renaissance- die klassich- antike Literatur zum Vorbild
Entfaltung von Grafik und Zeichnung
MALEREI
ALBRECHT DȔRER (1471- 1528)
Der berühmteste Meister dieser Zeit ‚Kunst der Dürerzeit` statt ‚deutsche Renaissance`
Zeichner, Grafiker, Maler, Kunst- und Architekturtheoretiker
Entwürfe für Glasfenster, Skulpturen, Werke der Goldschmiedekunst
Am 21.05.1471 in Nürnberg geboren
Der Vater- Goldschmied (Albrechts Lehrer)
Die Malwerkstatt von Michael Wolgemut- Holzschnitt
1490- Wanderschaft (die Niederlande, der Oberrhein)- das Kupferstechen
Italien- Reisen (Venedig)
1496- eigene Werkstatt
Kontakt mit dem kaiserlichen Hof in Wien, Abb. Kaiser Maximilian
Buchprojekte über Malerei, Proportionen Befestigungswesen
Vier Bücher von der menschlichen Proportion (1523)- das erste theoretische Kunsttraktat in deutscher Sprache
6.04.1528 Todestag (Milzkrankheit) [śledziona]
Einer der ersten Künstler aus dem Norden, der nach Italien gereist ist
Der 1.Künstler im Norden, der über Theorie und Praxis der Künste, über sich selbst schrieb
Der 1. Maler, der eine Serie von Selbstbildnissen hinterlassen hat
BEISPIELE DER WERKE:
Selbstbildnisse
Portrӓts (Abb. Elsbeth Tucher)
Bilder mit religiӧsen Motiven (Abb. Rosenkranzfest)
Natur und ihre Objekte (Abb. Rasenstück, Hase)
Landschaften (Abb. Weiher im Walde)
Holzschnitte und Kupferstiche (Abb. Hieronymus im Gehӓuse, Ritter, Tod und Teufel, Melencolia I)
BRAK WYKŁADU Z 8.04!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
2.ARCHITEKTUR
2.1 EINFüHRUNG
typische Bautypen und wichtige Bauaufgaben:
Kirchen
Schlӧsser
Stadtanlagen
Machtdemonstration der Auftraggeber
Mermale:
Reiches plstisches Dekor
Malerisch ausgestaltete Innenrӓume
KIRCHEN
Tonnengewӧlbe
Aufwӓndig gestaltete Kuppel (Ellipse)
Querhaus und Seitenschiffe verlieren an Bedeutung
Idealform- der ovale Zentralbau
Voluten- schneckenfӧrmige Elemente, beliebt wegen der Fӓhigkeit, Baukӧrper optisch zu verschmelzen
SCHLӧSSER
Dreiflügelanlagen
Hauptelemente:
Hauptbau
2 Seitenflügen
Ehrenhof- der nach vorne hin offene Hof, der vom Hauptgebӓude und den Seitenflügeln umschlossen wird
Garten- der sog. Franzӧsische Garten:
*breite, gerade Hauptachsen gliedern den Park in einzelne Segmente
*Hecken und Laubbӓüme- gleichmӓβig beschnitten
*Waldstücke, Wege, Kanalle, Rasen- und Kiesflӓchen
*Skulpturengruppen
*Park= theaterhafte Kulisse (Erholung, Feiern)
Treppenhӓuser- ‚Visitenkarte` des Hausherrn
BAROCKE STADTPLANUNG
Ausdruck des absolutistischen Willens des Fürsten
Streng geometrischer Aufbau: rechtwinklig oder strahlenfӧrmig
Erlangen, Karlsruhe, Mannheim
BEISPIELE
PROFANE ARCHITEKTUR
Johann Bernhard Fischer von Erlach: das Schloss Schӧnnbrunn
SAKRALE ARCHITEKTUR
Johann Bernhard Fischer von Erlach: die Karlskirche in Wien
MALEREI
HAUPTTYPEN
Tafelmalerei
Deckenmalerei
3.2. GRUNDMERKMALE
Licht und Schatten
Pathos- Herrscherportrӓts
Starke Gefühle
SAKRALE MALEREI
Einfluss der Gegenreformation Verӓnderungen der Bildthemen (Bilder sollten emotional auf den Betrachter wirken und zu Buβe und Reue bewegen!)
Mӓrtyrerszenen (Abb.Caravaggio)
Wundertaten
Ekstatische Heilige (Abb. Caravaggio: die Bekehrung des hl. Paulus)
PROFANE MALEREI
Genreszenen- Darstellungen von Szenen des alltӓglichen Lebens (Abb. Jan Vermeer van Delft: Das Glas Wein)
Landschaftsvorstellungen (Meindert Hobbema: Allee von Middelharnis)
Symbole der Vergӓnglichkeit (z.B. der abgestorbene Baum, die verfallene Kirchenarchitektur, die Grabmale)
Stillleben- Darstellung liebloser bzw. unbewegter Bildgegenstӓnde in einer vom Künstler gewӓhlten Anordnung (Blumen-, Früchte-, Jagd-, Küchen-, Markt-, Waffenstillleben)
Mythologische Darstellungen (Peter Paul Rubens)
Portrӓts und hӧfische Portrӓts (Mitglieder der Hofgesellschaft)
Abb. Velazquez: Las Meninas
MALEREI IN DEUTSCHLAND
17. Jh.- unbedeutend (Ursache: der Dreiβigjӓhrige Krieg)
Adam Elsheimer (Abb. Flucht nach ӓgypten)
Joachim von Sandrart
18. Jh. - die deutsche Malerei erreicht mit den süddeutschen Deckengemӓlden einen hohen Standard
SKULPTUR
FUNKTIONEN
Dekorationselement der Architektur
Bekrӧnung von Bauwerten
Form von Kirchenausstattung
Teil von Brunnenanlagen
Ausschmückung von Gӓrten
TYPISCHE MERKMALE
Starke Gefühle (Pathos, Verzückerung, Erregung)
Mejestӓtische Ausstrahlung- Portrӓtbüsten, Reiterdenkmӓler
Die Skulptur des Barock scheint nach Allansichtigkeit zu streben Figura serpentinata (lat. Geschlӓngelte Figur)- nach oben geschraubte Ansichtsseite hat, sondern……)
BEDEUTENDE DEUTSCHE BILDHAUER
Balthasar Permoser- Portrӓtbüste
Andreas Schlüter: Reiterdenkmal des Groβen Fürsten Friedrich Wilhelm I in Berlin
DIE BEDEUTENDSTE SPӓTBAROCKE GROβPLASTIK NӧRDLICH DER ALPEN
MUSIK
CHARAKTERISTICHE MERKMALE
Entwicklung der selbststӓndigen Instrumentalmusik
Die hӧfische Kultur des Absolutismus Musiker zu Hofkünstlern, die die Musik für gigantische Spektakel liefern
Affektenlehre
Musik kann Affekte (Gemütsbewegungen, Leidenschaften) darstellen, hervorrufen
Korrespondenzen zwischen menschlichen Leidenschaften und bestimmten Klӓngen
Formen:
Opere- die reprӓsentative Gattung des Barock
Oratorium
Kantate
Passion
Rezitativ
Arie
Sonate
Fuge
Toccate
Symphonie
Konzert
DER DEUTSCHE SPRACHRAUM
Pflege der italienischen Oper
Zentren:
Wien
München
Dresden
ANFӓNGE DER DEUTSCHEN OPER
HEINRICH SCHȔTZ: die verschollene Musik auf das Libretto zu Dafne von Martin Opitz- DIE ERSTE DEUTSCHSPRACHIGE OPER (Vater der ersten deutschen Oper)
Die ӓlteste erhaltene deutsche Oper- SEELEWIG von SIGMUND THEOPHIL STADEN
MUSIKER
Hans Leo Hassler- der erste groβe deutsche Musiker, der nach Italien fuhr, um die italienische Musik zu studieren
‚DIE DREI GROβE S`
J.H. SCHEIN
S. SCHNEIDT
H. SCHȔTZ
Georg Friedrich Hӓndel
England
Die letzten 5 Jahre- blind
Die Gesamtausgabe seiner Werke- 105 Bӓnde (Kantaten, Psalmen, Oratorien, Opern, Passionen)
Beispiel: Johannespassion, Messias, Wassermusik, Feuerwerkmusik
Georg Philipp Telemann
Interesse für polnische Volksmusik und Nationaltӓnze
Schaffen- vielseitig, umfangreich, u.a 40 Opern
Johann Sebastian Bach
1685- 1750
Geboren in Eisenach
Musikerfamilie (9 Generation und 50 Mitglieder in der Musikgeschichte bekannt)
Zuerst als Organist bekannt
27 Jahre lang Thomaskantor in Leipzig
Er starb vӧllig erblindet
Vergessen, erst im 19 Jh. Entdeckt
Berühmte Werke:
* Bauernkantate, Kaffeekantate
* Goldberg- Variationen
* Johannespassion, Matthӓuspassion
* Weichnacht-, Oster-, Himmelfahrtsoratorium
* Messe in h- Moll
* die Brandenburgischen Konzerte
* das wohltemperierte Klavier
* Kunst der Fuge
VII ROKOKO
EINFȔHRENDE BEMERKUNGEN
ZEITRAUM
1715/20- 1770/80
Deutschland: 1750- 1770
Brennpunkt: Paris
NAME
Ursprünglich ein Spottname, Kennzeichen eines schlechten überladenen Geschmacks
Die Ornamentform ‚ROCAILLE` (franz.) das Vorherrschen der dekorativen Künste der Innenarchitektur
DIE ROCAILLE
Eine kleine, beinahe unscheinbare Muschelform
Das asymmetrische, muschelӓhnliche Ornament
Das architektonische Hauptornament des Rokoko
CHARAKTERISTIK DER EPOCHE
Eine nordalpine Kunstrichtung
Ost- und Süddeutschland
Hof Kӧnig Friedrichs II von Preuβen
Sachsen
Franken
Bayern
Auftraggeber: Klӧster und Landesfürsten
BAROCK VERSUS ROKOKO
Nicht immer scharf voneinander unterschieden
Rokoko- manchmal als Ausklang bzw. Spӓtphase des Barock bezeichnet
Der stilistische Unterschied
Barock: das Groβe , monumentale Formen, Sӓulenformationen
Rokoko: das Kleine, intimeres Format, flache Pilaster
Formelemente des Barock im Rokoko (ver variiert und weiterentwickelt):
Der elliptische Raum
Die Verwendung von Kurvenlinien
Der Einsatz von Lichteffekten
ARCHITEKTUR
EINFȔHRUNG
Typische Bauten:
Stadtpalais
Sommerliche Lusthӓuser/ Lustschlӧsser- Garten-, Sommerschlӧsser, die dem vorübergehenden Aufenthalt dienten
Typische Architekturelemente: Halbsӓulen und Pilaster (Schloos Saussouci), Potsdam
Helligkeit
Leichtigkeit
Primat der Ornamentik, der Dekoration
Zierformen: Rocaille, Blumengirlanden, Schnӧrkel, Arabesken, in sich verschlungene Bӓnder
Der Spiegel-…..?
Das Spiegelkabinett- beliebter Raumtyp
BEISPIELE
PROFAN
Die Amalienburg- Kleintod des Bayerischen Rokoko
*Naturornament- Ziel: Verwischung der Grenzen zwischen Wand und Decke, Natur und Architektur
SCHLOSS SAUSSOUCI
Eine Sommerresidenz im Stil des Friederizionischen Rokoko
Für Friedrich II erbaut, Lieblingssitz in den Sommermonaten
Ziel: Pflege der Künste und Treffen mit Freunden- private Angelegenheiten Trennung zwischen privatem und ӧffentlichen Bereich in der Epoche des Rokoko
Name: ‚saus souci`= ‚ohne Sorgen`
Von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff entworfen
Grundlage: eine Ideenskizze des Kӧnigs
Das Ensemble Saussouci:
Schloss
Gartenparterre
Weinberg
Ideal der Durchdringung von Kunst und Natur
Zentrum des Bauwerks- der ovale Marmorsaal
Kuppel
Gold und Weiβ
Konzertzimmer
Spiegel- optische Tӓuschungen
Gemӓlde mit mythologischen Themen
DIE FȔRSTBISCHOFLICHE RESIDENZ IN WȔRZBURG
Das Hauptwerk des Würzburger Rokoko
Johann Balthasar Neumann
„Schloss aller Schlӧsser“
Mehr als 20 Jahre gebaut
5 Sӓle, über 300 Zimmer
Charakteristischer Bestandteil des Rokokoschlosses- das Treppenhaus
Empfangsraum
Rituale des Hofzeremonialls
Raum der Begegnung Reprӓsentation, Zwinger in Dresden
Architekt: Matthӓus Daniel Pӓppelmann
Bildhauer: Balthasar Permoser
SAKRAL
Die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen in Oberfranken, Bad Staffelstein
Johann Balthasar Neumann
Das Ȁuβere- ein barocker Bau, Gegensatz zum Innenraum
Das Innere:
Ornamentik
Farbigkeit
Lichtfülle
Das Herzstück des Raumes- der Gnadenaltar
Das Langhaus- 3 Ellipsen (Ellipse- beliebste Grundform des Rokoko!!)
Keine Vierung
Seitenschiffe zu Restrӓumen
Gnadenaltar (Nothelferaltar)
Im Zentrum der Kirche im mittleren Oval (nicht im Chor! Folge: Entwertung des Chores)
Die Wieskirche bei Kloster Steingaden
Die berühmste Rokoko- Kirche Süddeutschlands und die schӧnste Rokoko- Kirche Europas
Dominikus Zimmermann
In der ӓuβeren Erscheinung- schlicht, unauffӓllig
Das Innere- ganz anders als das Ȁuβere- ein typischer Zug der Rokoko- Kirchen
Die Grundrissform- das Oval
Eine reich ausgestattete Kanzel- ein besonders wichtiges Element der Rokoko- Kirche
Das illusionistiche Fresko, an der Gewӧlbedecke- ‚himmlische Hӧhen`- ein immer wieder in Rokoko- Kirchen anzutreffendes Element
Farben: leuchtend hell
Dominierende Farben: Rosarot, Blau, Weiβ, Gold
SKULPTUR UND PORZELLAN
EINFȔHRUNG
Typische Formen der Rokoko- Skulptur:
Statuen und Figurengruppen in Gӓrten und Parks
Reiterstandbild
Büste
Grabmal
In Süddeutschland: Elemente der Kirchenausstattung
Typische Motive:
Mythologie
Allegorien
Die Figuren scheinen auf den Betrachter zu reagieren bzw. auf ihn zuzugehen
Abb. Ignaz Günther: Tobias und der Engel (Schutzengelgruppe)
BEISPIELE DER SKULPTUR
HOCHALTȀRE
Das Altarbild- im Zeichen der Szenografie: der Glaube theatralisch inszeniert die Kirche zum sakralen Theaterraum
Der Stukkateur und Bildhauer- die Brüder ASAM
Verherrlichung der Gottesmutter Maria- ein charakteristischer Zug des Rokoko
ANDACHTSBILD
Ignaz Günther: Nenninger Pieta
Porzellan- ‚das weiβe Gold`
Ein begehrtes Sammelobjekt der Mӓchtigen und Reichen
August der Starke- der Leidenschaftlichste Porzellansammler des Rokoko
Johann Friedrich Bӧttger- Erfinder der Porzellans in Europa
1707- das rote Porzellan, Dresden
1708- das weiβe Porzellan
1710- August der Starke, Dresden, die erste Porzellanmanufaktur Europas
Die Albrechtsburg bei Meiβen
DIE MEIβENER PORZELLANMANUFAKTUR
Zuerst Kopien der kostspieligen Porzellane aus Japan und China- perfekte Nachahmungen
Bӧttger- Gegner des exakten Kopierens, eigenstӓndige Dekore und Formen
Die Blütezeit des bemalten Porzellans- Johann Gregorius Hӧroldt
Schmelzfarben für die Porzellanbemalung
Themen:
*Ideallandschaften
*hӧfische Gesellschaftsszenen
*Jagddarstellungen
*italienische Komӧdie
*chinesische Szenen
Ausdruck der für das Rokoko typischen Chinamode Chinaserie
Johann Joachim Kӓndler- der eigentliche Schӧpfer des figürlichen Porzellanstils
Elefantenleuchter
Sofagruppe
NYMPHENBURG UND FRANZ ANTON BUSTELLI
Mitte des 18. Jhs.- Herstellung von Putten
Abb. Putto als Fortuna
Abb. Der gestӧrte Schlӓfer
Sehnsucht nach Idylle in der Liebe Darstellung gefühlsbetonter Zweisamkeit- typisches Motiv der Rokoko- Kunst
16 Figuren aus der Italienischen Komӧdie- Bustellis Hauptwerk
MALEREI
EINFȔHRUNG
Frankreich
Schlӓferspiele
Hirtenszenen
Feste am Hof
Festliche Gesellschaften in arkadisch anmutenden Landschaften
Antoine Watteau
Venedig
Ideale Stadtansicht- Vedute und Capriccio
*Vedute- authentische Wiedergabe einer Stadt
*Capriccio- Sonderform der Vedute, bedeutendste Architekturmonumente willkürlich zusammenkomponiert, die in der Realitӓt rӓumlich getrennt waren
- Canaletto (Giovanni Antonio Caval)
RAUMGEMȀLDE
Giovanni Battista Tiepolo- Europas berühmtester Freskenmaler
Hauptwerk- Ausmalung der Residenz des Würzburger Bischofs
Abb. Deckenfresko des Treppenhauses; Apoll und die Kontinente
Einheimische Künstler- heute nicht bekannt
Paul Troger
Franz Anton Maulbertsch
VEDUTE
Bernardo Bellotto (Canaletto)
Der meistgereiste venezianische Vedutenmaler
Dresden (abb. Die Elbe bei Dresden), München, Wien, Warschau
VIII KUNST DES 19. HAHRHUNDERTS
EINE GROβE ZAHL VON STILLRICHTUNGEN IM 19. JHS.
Der Klassizismus
Die Romantik
Das Biedermeier
Der Realismus
Der Historismus
Der Impressionismus
Der Symbolismus
VIII. 1. KLASSIZISMUS
EINFȔHRENDE BEMERKUNGEN
Deutschland: ca. 1770- 1830
Antike Vorbild- die antike, v.a. griechische Kunst, die wissenschaftlich erforscht wird
Archӓologische Ausgrabungen (Pompeji)
Johann Joachim Winckelmann- Begründer der klassischen Archӓologie und Kunstgeschichte
Klassizismus- bewusster Gegensatz zum Rokoko und zum Barock
Die geschwungenen Linie verschwinden- von der Geraden ersetzt
Führende philosophische Richtung- die Aufklӓrung
Hauptzentren in Deutschland: Berlin und München
ARCHITEKTUR
EINFȔHRUNG
Neue Bauaufgaben
Parlamentsgebӓude
Museen
Banken
Fabriken
Bahnhӧfe
Hotels
Charakteristische Merkmale:
Ruhe und Klarheit
Klassischer Sӓulenpartikus mit Dreiecksgiebel (griechische Tempelfassade)
Streng geometrischer Grundriss
Kuppeln oder Flachdecken
Klare Trennung der Geschosse
Wenige Bauornamente: Gesimse, Pilaster
Nischen mit Statuen
Einfache Fensterӧffnungen- ohne Brüstung (bez parapetu) und Bekrӧnung
BESPIELE
FRIEDRICH WEINBRENNER: DER NEUE MARKTPLATZ
Von Karlsruhe- die bedeutendste Klassizistische Platzanlage Deutschlands
KARL FRIEDRICH SCHINKEL und seine wichtigsten Bauten
Die neue Wache in Berlin
Das Schauspielhaus in Berlin
Das Alte Museum in Berlin
LEO VON KLENZE
Die Glyptothek in München
Die Propylӓen in München
Wahlhalle bei Regensburg (ein Ruhmestempel für die groβen Mӓnner der Vergangenheit
CARL GOTTHARD LANGHANS
Das Brandenburger Tor in Berlin mit Quadrige mit der Siegesgoetting von Johann Gottfried Schadow
MALEREI
EINFȔHRUNG
Typische Merkmale:
Konturbestimmte Zeichnung
Weitgehender Verzicht auf Lichteffekte
Pathos der Gebӓrden (gestykulacja)
Illusionismus vermeiden
Ȕberschaubarkeit
Klarheit
Themen:
Griechische und rӧmische Geschichte
Mythologie
Religiӧse
Architekturelemente: Bogen, Sӓulen, antike Ruinen
Portrӓts
Landschaften
Jacquez- Luiz David:
Abb. Der Schwur der Horatier
Der Tod des Marat
BEISPIELE
ANTON RAPHAEL MENGS
Abb. Der Parnass
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein
Abb. Johann Wolfgang Goethe in der rӧmischen Campagna
Christian Gottlieb Schick
Schüler Davids
Abb. Wilhelmine von Cotta
Joseph Anton Koch
Abb. Heroische Landschaft mit Regenbogen
SKULPTUR
EINFȔHRUNG
Antike Vorbilder
Bevorzugtes Material: der weiβe Merkmal mit makellos polierter Oberflӓche
Hauptvertreter: der Italiener Antonio Canova, der Dӓne Bertel Thorvaldsen
Beispiele
Johann Heinrich Dannecker
Abb. Bildnisbüste Friedrich Schillers
Johann Gottfried Schadow
Quadriga des Brandenburger Tors
Die Prinzessinnen Luise und Friederike von Preuβen
Christian Daniel Rauch
Abb. Denkmal Friedrichs des Groβen, Berlin, Unter den Linden
KLASSISCHE PERIODE IN DER MUSIK- DIE SOG. WIENER KLASSIK
CHARAKTERISTISCHE MERKMALE
Ergebnis des Geschmackwandels am Ende des Barock
Sehnsucht nach etwas Lebendigem, Heiterem und Natürlichem
Von der II. Hӓlfte des 18. Jhs. bis etwa zum I. Viertel des 19. Jhs.
Eine der wichtigsten Perioden der Musikgeschichte
Gesellschaftliche Stellung des Komponisten ӓndert sich (autonomer Künstler!)
MUSIKER
JOSEPH HAYDN (1732- 1809)
London, groβe Erfolge in England
Mit Mozart befreundet, Lehrer des jungen Beethoven
WERKE:
Streichquartette
Sonaten
Sinfonien
Konzerte
Lieder
Chorwerke: Messen (z.B. die Missa Solemnis), Oratorien (die Schӧpfung, die Jahreszeiten)
1797- die ӧsterreichische Kaiserhymne Gott erhalte Franz den Kaiser, seit 1922- die Melodie der deutschen Nationalhymne
Wolfgang Amadeus Mozart (1756- 1791)
Wunderkind
Mit 3 J. spielt er auswendig Manuette auf dem Klavier
Mit 5 J. komponiert er
Mit 9 J.- seine erste Sinfonie
Mit 13 J.- Konzertmeister beim Erzbischof von Salzburg
Wien- der freischaffende Künstler
5.12.1791- Tod in Wien
BEISPIELE DER WERKE
Opern- Meister der italienischen opera buffa (heitere Oper und des deutschen Singspiels- die Hochzeit des Figaro, Cosi fan tutte (So machen's alle Weiber), Don Giovanni, die Entführung aus dem Serail, die Zauberflӧte
Sinfonie
Streichquartette
Sonaten
Konzerte
Kirchenwerke, z.B. Messen
Lieder
Divertimenti
LUDWIG VAN BEERHOVEN (1770- 16. MȀRZ 1827 Bonn)
Zuerst Pianist,- dann freischaffender Komponist
Schwerhӧrig, dann vӧllig taub
Musik mit humanistischer Botschaft
Skizzenbücher mit Entwürfen (jahrelange Arbeit an einzelnen Stücken, Musik genauer notiert, kein Raum für Improvisationen- im Gegensatz zu Mozart)
BEISPIELE DER WERKE:
Sinfonien: 9 Sinfonien (die III.- Eroica, die VI.- Pastorale, die IX.- mit dem Schlusschor über Schillers Ode an die Freude)
Instrumentalkonzerte
Sonaten (Mondscheinsonate, Pastoralsonate, Appassionate)
Lieder
Ein Oratorium (Christus am ӧlberg)
Ouvertüren
eine Oper (Fidelio)
VIII. 2. ROMANTIK
Einführende Bemerkungen
Bewusster Gegensatz zum Klassizismus
Merkmale:
Natur
Mittelalter
Nicht rational
Individualisierung
Innerlichkeit, Gefühl
Das Unsichtbare
Das Exotische, Irrationale, Phantastische, Visionӓre, Mӓrchenhafte
Die deutsche Romantik- die Malerei
Die romantische Architektur- die Neugotik
MALEREI
PHILIPP OTTO RUNGE
Meisterwerke: Portrӓts und Tageszeitenbilder
PORTRȀTS
Die Eltern des Künstlers
Die Hülsenbeckschen Kinder
TAGESZEITENBILDER: Bilder, die Tageszeiten darstellen
Der Morgen
Die Nacht
CASPAR DAVID FRIEDRICH
Kaum Portrӓts (Ausnahme- Selbstbildnisse)
der Wanderer über dem Nebelmeer
Menschen, die das Geschehen ebenso wie der Bildbetrachter beobachten und in dieselbe Richtung wie er, mit dem Rücken zu ihm, ins Bild blicken
Verhӓltnis des (einsamen) Menschen zur (gӧttlichen) Natur
Der Mӧnch am Meer
Das Kreuz im Gebirge
Das Eismeer (Die gescheiterte Hoffnung)
Kreidefelsen auf Rügen
CARL BLECHEM
Blick auf Dӓcher und Gӓrten
Hinterhӧfe der Berliner Stadtlandschaft, zufӓllige Gegebenheiten
DIE NAZARENER
Lukasbund- 1809, Wien, unter Führung von Johann Friedrich Overbeck und Franz Pforr
Rom- ein Künstlerleben vom Katholizismus bestimmt
Als ‚Nazarener` zuerst spӧttisch von Italienern bezeichnet
Merkmale:
Klassizistische Klarheit
Romantische Züge (religiӧse Innerlichkeit, Vorbild- das christliche Mittelalter)
Vorbild: Raffael, Dürer
Franz Pforr: Der Einzug Kӧnig Rudolfs von Habsburg in Basel im Jahre 1273
Johann Friedrich Overbeck: Italia und Germania
MUSIK
ZEITRAUM
1815-1914- im weiteren Sinne
1815- 1848- im engeren Sinne
Vier Stilphasen:
Frühromantik- F.Schubert, C.M. von Weber, E.T.A. Hoffmann
Hochromantik- R. Schumann, F. Mendelsohn Bartholdy
Spӓtromantik- F. Liszt, R. Wagner, J. Brahms, A. Bruckner
Nachromantik (Jahrhundertwende)- R. Straus, H. Pfitzner
MUSIK- (die ‚romantischste aller Künste` E.T.A. Hoffmann)
Universale Kunst
Geheimnisvolle Botschaft einer hӧheren Geisteswelt
Direktes Medium des menschlichen Innern
FRANZ SCHUBERT UND HAUSMUSIK/ SALONMUSIK
Die Musik in die gute Stube der Bürger, in den Salon, in das Haus gebracht (Kammermusik)
BESPIELE DER WERKE:
Lieder (z.B. Liederzyklen: die schӧne Müllerin, Winterreise)
Klaviermusik
Streichquartette
ROMANTISCHE MUSIKPFLEGE
Entdeckung der Musik der Vergangenheit
Felix Mendelsohn Bartholdy
*Aufführung der umgearbeiteten Matthӓuspassion von Bach (1829)
Volkslieder
Erfindung des bürgerlichen Musikbetriebs
Verleger
Musikkritiker
Virtuose (z.B. Paganini, Abb. Liszt)
Trennung zwischen der hohen (ernsten) und der trivialen (Unterhaltungs-) Musik
ERNEUERER UND BEWAHRER
Kampf zwischen sog. Erneuerern und Bewahrern der alten Tradition
Bewahrer- Johannes Brahms
Von Erneuerern- verschiedene Lӧsungen angeboten:
Die Programm- Musik
Instrumentalmusik, die Geschichten erzӓhlen, auβermusikalische Inhalte vermitteln sollte:
* Franz Liszt (Faust- Sinfonie)
* Richard Strauss (Abb.)
* Robert Schumann (Clara Wieck): Lieder, Sonaten, Konzerte und Sinfonien (z.B. Rheinische)
* Felix Mendelsohn Bartholdy: Hochzeitsmarsch- Teil seiner Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum
2. Entwicklung nationaler Musiken (mit den nationalen Mythen und der Folklore verbunden)
Brahms` Deutsches Requiem
3. Die Oper
Romantische Stoffe (Wald- und Wiesengeschichten Wundersonne Wesen)
Der Freischütz (1820) van Carl Maria von Weber, DIE ERSTE ROMANTISCHE OPER!!
deutsche romantische Nationaloper
typische Elemente der romantischen Oper:
>> Volkstümliche Lieder
>> Tӓnze
>> unheimliche Naturbilder
>> überirdische Mӓchte
Richard Wagner (1813- 1883)
Reformator der Oper
Der Zyklus Der Ring des Nibelungen (Tetralogie: das Rheingold, Die Walküre, Sigfried, Die Gӧtterdӓmmerung)
Andere Werke: Tristan und Isolde, Die Meistersinger von Nürnberg, Parsifal
Wagners Mӓzen- Der verrückte Bayernkӧnig Ludwig II (Abb.)
Abb. Festspielhaus in Bayreuth
Abb. Cosima
Neuerungen
>> das Gesamtkunstwerk- ein Werk, in dem unterschiedliche Künste versammelt werden (Musik, Text, Bühnenbild, Choreographie)
>> Musikdrama- ein musikalisches Bühnenwerk, bei dem sich die Musik den Anforderungen des Dramas fügt
>> Leitmotiv- ein charakteristisches Tongebilde, das wiederkehrt und einem bestimmten poetischen Sinngehalt symbolisiert
Neue Musikinstrumente- die Wagner- Tuben
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