76_§15 Verben mit prapostionalem Obiekt
Die Verben sein und werden, auch bleiben, heilien, scheinen kónnen mit einem zweiten Nominativ, dem Pradikat$nominativ, gebraucht werden:
Die Biene ist ein Insekt.
Mein Sohn wird spater Arzt.
Er blieb zeit seines Lebens ein armer Schlucker.
Der Handler scheint ein Betriiger zu sein.
Anmerkung
Die Verben sein und werden kónnen nicht allein stehen. Sie brauchen immer eine Erganzung. Beispiele (auGer mit Pradikatsnominativ):
Bienen sind fleifiig. Du bist tapfer. Der Musiker wurde beriihmt. Er blieb immer freutullici Er scheint geizig zu sein. (= Adverb, siehe § 42)
Sein Geburtstag ist am 29. Februar. Wir bleiben in der Stadt. Er scheint zu Hause zu sein. (= Orts- und Zeitangabe)
Das sind meine Haustiere. Das wird eine schóne Party. Das blcibt Wicse, das wird kein Bauland. (Siehe § 36, III, 4 b)
Diese festen Verbindungen werden im Deutschen sehr haufig gebraucht.
Die jeweiligen Verben haben kaum noch eine eigene Bedeutung: Sie erganzen
das Akkusativobjekt und bilden mit ihm zusammen eine Einheit.
die Flucht ergreifen
eine Erklarung abgebcn
eine Entscheidung treffen
Listen mit Beispielen und Ubungen finden Sie in § 62.
Vorbemerkungen
1. Viele Verben werden mit einer festen Praposition gebraucht, der ein Objekt in einem bestimmten Kasus (Dativ oder Akkusativ) folgt. Die Praposition und das Objekt bilden zusammen das Prapositionalobjekt.
2. Es gibt keine Regel dafur, welches Verb mit welcher Praposition gebraucht wird und in welchem Kasus das Objekt steht. Verb, Praposition und Kasus sollten dcshalb zusammen geiibt werden (siehe Tabelle unter III).
Die Nachtschwester sorgt fur den Schwerkranken.
Wir haben an dem Ausflug nicht teilgenommen.
I Das Verb ist mit einem Prapositionalobjekt verbunden.
Sie erinnert sich gern an die Schulzeit.
Wir beschaftigen uns schon lange mit der Grammatik.
I Viele reflexiv gebrauchte Verben haben ein prapositionales Objekt (siehe § 10).
Der Reisende dankt dem Schaffner fiir seine Hilfe.
Der Einheimische warnt den Bergsteiger vor dem Unwettcr.
1 Einige Verben mit einem Prapositionalobjekt brauchen noch ein weiteres Objekt I (Dativ oder Akkusativ), das nicht fehlen darf. Es steht vor dem Prapositionalobjekt.
li beschwert sich bei den Nachbarn ii ber den Larm.
Wir haben uns bei dem Bcamten nach der Ankunft des Zuges erkundigt.
■ Einige Verben brauchen sogar zwei Prapositionalobjekte. Im Aligemeinen steht R das Prapositionalobjekt im Dativ vor dem im Akku$ativ.
Ii Die Praposition steht fest mit dem Verb und dem Objekt zusammen; sie wird ; deshalb auch bei Fragen nach einem prapositionalen Objekt (Beispiele a + b), bei R Pronomen anstelle eines prapositionalen Objekts (Beispiele c + d) und meist beim |: Gebrauch von doss-Satzen und lnfinitivkonstruktionen (Beispiele e + f) miterwShnt.
o) l i denkt an seine Freundin. Fragc: An wen denkt er? (= Person)
l»> l i denkt an seine Arbeit. Frage: Woran denkt er? (= Sache)
M Fragen nach einem Prapositionalobjekt muss man zwischen Personen mld Sachen unterscheiden.
Hel Personen steht die Praposition vor dem personlichen Fragewort,
I i B. bei wem?, an wen? usw.
Hol Sachen wird die Praposition mit wo verbunden, z.B. wofiir?, wonach?
| Wpnn die Praposition mit einem Vokal anfangt, wird ein r eingeschoben,
I! t B. woran?
• i I >enkst du an deine Freundin? Antwort: Ich dcnkc immer an sie.
■ lii >enkst du an deine Arbeit? Antwort: Ich denke immer da ran.
Ilol der Bildiing von Pronomen anstelle eines Prapositionalobjekts muss man | out li zwischen Personen und Sachen unterscheiden:
Hol Personen steht die Praposition vor dem Personalpronomen, z.B. vor ihm,
| an Ihn usw.
Hol s,k hen wird die Praposition mit da verbunden, /.B. damit, davon usw.
Weno die Praposition mit einem Vokal pnl.łnyt, wini ein r eingesc hoben, /
/ H danin, da rani usw. (\