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Barbara Czerska

Hyc. 17. Nowa Cerekwią, pow. Głubczyce. Fragment wylewu naczynia grafitowego

z rowu nr 7

Fot. R. Sierka

DIE KELTISCHE SIEDLUNG AUS DER NAHE DES DORFES NOWA CEREKWIĄ IM KREIS GŁUBCZYCE IM LICHT DES NEUESTEN FORSCHUNGSSTANDES

Zusammenfassung

Die spatlatenezeitliche keltische Siedlung, die auf Feldern unweit des Basalts-steinbruchs in Nowa Cerekwią, Kreis Głubczyce, entdeckt wurde, ist aus der Literatur bereits — seit der zweiten Halfte des 19Jh. - bekannt. Die ersten Ausgra-bungsforschungen wurden hier in den zwanziger Jahren durchgefiihrt und spater vielmals in der Zwiscbenkriegszeit wiederholt (Anmerkung im Text Nr.l). Syste-matische Ausgrabungsarbeiten wurden 1957 erneut aufgenommen.

Aus den Untersuchungen in der Zwiscbenkriegszeit — die Immobilien betref-fende — blieben Informationen erhalten iiber die Entdeckung eines Topferofens, 11 Hauser, 6 Gruben und einer FeuersteUe. Leider blieb der Plan der Verteilung dieser Objekte nicht erhalten. In den Jahren 1957 -1973 wurden 12 Hauser, 8 Gruben und eine FeuersteUe entdeckt

Die Siedlung in Nowa Cerekwią wird iibUch mit der keltischen Bevolkerung in Zusammenhang gebracht und auf die Spat-La-Tene-Zeit bestimmt; es w&re hier aber zu betonen, dafi die Autorin die Siedlungsgrtindung auf das letzte Viertel des 2.Jh. v.u.Z. und Z. Wożniak mehr auf dessen Mitte festlegt (Anmerkung im Text Nr. 4). Fast unwiderlegbar ist aber, dafi die grofite Bliitezeit der Siedlung am Ende des 2. und Anfang des lJh. v.u.Z. war.

Osada celtycka koło wsi Nowa Cerekwią...

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Die Siedlung in Nowa Cerekwią wird von polnischen Arch&ologen ais eine „offene” Siedlung deflniert (Anmerkung im Text Nr. 12 - 18). In bezug auf ihren Charakter sind aber auch andere Meinungen vorhanden (Anmerkung im Text Nr. 8, 9, 10). Neulich hat sich Ch. Pescheck zu diesem Thema geauBert (Anmerkung Nr. 5) und festgestellt, dafi in Nowa Cerekwią ein keltisches Oppidum existierte. Dieses Oppidum, das auf einem Basalthiigel lag (dieser Hiigel ist augenblicklicb vom Steinbruch ziemlich zerstdrt) sollte einen doppelten Wall- und Graben besitzt haben. Die Reste dieser Befestigungen sollten ostlich und siidlich vom untersuchten Tell der Siedlung erhalten geblieben sein. Diese Informationen veranlaBten den Lehrstuhl fiir Archaologie archaologische Forschungen in Nowa Cerekwią anzu-stellen.

In den Forschungen in Nowa Cerekwią beschrankte man sich keinesfalls nur auf das bebaute Siedlungsgebiet, sondern man umfaBte ein, uber 100 ha groJBes Feldstiick. Ein so groBes Gelande konnte man nicht vollig umgraben, deshalb hat man sich auf das Anlegen von Kontrollgraben (von 10 bis 200 m Lange und 50 bis 200 cm Breite).

Es wurden ebenfalls auf den frisch geackerten Feldern OberfLachenforschun-gen durchgeftihrt. Vollstandig wurde das bebaute Gelande und die direkte Sied-lungsumgebung untersucht (Abb. 1).

Auf Grund dieser Untersuchungen kann man feststellen, daB das bebaute Gelande ungefahr 1,2 ha umfaBte, zusatzliche 0,5 ha nahm das direkte Siedlungshin-terland ein, das der zeitweiligen Unterbringung der Haustiere diente, der Speiche-rung verschiedener Materialien und Rohstoffe oder es diente auch ais eine Abfall-stelle. Es ist anzunehmen, daB in direkter Nachbarschaft sicherlich Anbaufelder waren und im Tal des Flusses Troja-Weiden. Die Oberflachen- und die Kontrollgraben, die in der Umgebung von 500 bis 1000 m ums Siedlungszentrum angelegt waren, gaben keinen AnlaB, die Grenzen der Siedlung zu verschieben und demsel-ben — das Gelande der Siedlung zu vergroBern.

Es wurden ebenfalls Reste keiner Verteidigungswerk aufgefunden, obwohl ein paar Quadratkilometer sehr genau durchsucht wurden. Man kann nicht mit den Verteidigungswerk der Siedlung zwei ca. 1200 m in siidóstlicher Richtung liegenden Erdhligel verbinden, die verwaltungsgemaB auf den Feldern des Dorfes Lubotyń liegen. Den Untersuchungen von B. Gediga nach (Anmerkung im Text Nr. 23), wurden diese Hiigel wahrscheinlich im 12Jh. aufgeschiittet, an der Stelle, wo in der Zeit des spaten Neolithikums eine Siedlung der Schnurkeramikkultur existierte.

Der Mangel an Verteidigungswerk, die kleine Anzahl von Hausern in der Siedlung und eine relativ kleine Gewerbe- und Gutdifferenzierung, erlauben diese Siedlung ais eine typische „offene'’ Siedlung zu betrachten, dereń Bev51kerung hauptsachlich von Feld- und Zuchtwirtschaft lebte. Der Handel und das in der Siedlung sich jedoch entwickelnde Handwerk, waren Anzeichen neuer Elemente, die bereits fiir die Stadtsiedlungen charakteristisch sind. Es gibt aber keinen Grund zur Lokalisierung des typischen keltischen Oppidums in Nowa Cerekwią.


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