137
i
Seen ungemein gross, da bei den Kleingewassern die ganze kalte Jahreszeit wegfallt, wiihrend welcher die periodischen Kleingewasser gewohnlich zu existieren aufhóren, da sic entweder austrocknen oder bis zum Grunde ausfrieren.
Ein weiteres, fur die Kleingewasser charakteristisches und im Vergleiche zu den Seen ins Auge springendes Merkmal ist die starkę Schwankung der Temperatur im Laufe des Tages; dieses Merkmal wurde schon, wenn auch etwas iibertrieben, in der limnologischen Literatur beriihrt. Ein griindlicherer Vergleich der betreffenden Verhaltnisse in Kleingewassern und in Seen fand derzeit noch eine zu schwache Stiitze in dem zur Verfii-gung stehenden Tatsachenmaterial.
Nach LITYŃSKI ubertrifft die Schwankungsamplitude der Oberflachetemperatur im Wigrysee im Laufe von 24 Stunden kaum 21 2). Bekanntlich betragt sie im Lynceusbecken an der Oberflache durchschnittlich 4.3°, in der Bodenzone 3,3°. Wie oben nachgewiesen, andert die Beschattung der Kleingewasser ihre thermischen Verhaltnisse grundlich; der Einfluss dieses Faktors, wenigstens auf grossere Seen, bleibt aus und kann hochstens nur in einem gewissen Masse sich auf die Litoralzone beschranken.
Die oben dargestellten Eigenschaften der Thermik der Kleingewasser, durch welche sie sich von den Seen unterschei-den, sowie die abweichenden Temperaturverhaltnisse in der Vertikalrichtung kónnen nicht ohne Einfluss auf die Zusammen-setzung ihrer Fauna (und Flora) bleiben. Was z. B. die weite geographische Verbreitung zahlreicher Kleingewassertiere an-belangt, so kann man sie u. a. mit ihrer geringen Empfindlich-keit gegeniiber verschiedenartigen Temperaturen in Verbindung bringen, was mit der Tatsache ubereinstimmt, dass sie sich in einer Umwelt von ziemlich grosser Schwankungsamplitude des Tagestemperatur aufhalten. Zu erwahnen ware noch der Um-stand, dass die in den Kleingewassern der gemassigten Zonę herrschenden immer ziemlich hohen Temperaturen zur Folgę haben, dass ihre thermischen Yerhaltnisse in verschiedenen
*) L i t y ń s k i A. Limnological studies of lakę Wigry, Arch. Hydr,
Ryb, T, 1., Suwałki 1926, Das Tatsachenmaterial zur Begriindung dieser Be-hauptung wird von dem Yerfasser in seiner Arbeit nicht angefiihrt,