Emilia Galotti ist ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing


Emilia Galotti ist ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing. Es wurde am 13. März 1772 im Herzoglichen Opernhaus in Braunschweig uraufgeführt. Lessing verarbeitete in diesem Drama den Stoff der Legende um die Römerin Verginia, den er an zentralen Stellen veränderte.

Emilia Galotti ist ein Drama der Aufklärung, das nicht dem damals vorherrschenden französischen Vorbild entspricht und sich darüber hinaus auch von Johann Christoph Gottscheds Regelpoetik absetzt. Obwohl die Liebe das Zentralthema der Tragödie ist, gilt Emilia Galotti als hochpolitisches Stück. Der willkürliche Herrschaftsstil des Adels steht der neuen aufgeklärten Moral des Bürgertums gegenüber. Alle feudalen Vorstellungen von Liebe und Ehe treffen somit auf den neuen empfindsamen Liebesdiskurs der Bürger. Diese Kombination macht das Stück so brisant.

Personen

Handlung

Der absolutistische Herrscher Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla, ist seit seiner ersten Begegnung mit dem bürgerlichen Mädchen Emilia Galotti davon besessen, sie zu seiner Geliebten zu machen. Deshalb gibt er seinem intriganten Kammerherrn, dem Marchese Marinelli, freie Hand, ihre bevorstehende Hochzeit mit dem Grafen Appiani zu verhindern. So wird Appiani auf dem Weg zu seiner Hochzeit bei einem Überfall auf Marinellis Geheiß von bezahlten Verbrechern ermordet.

Emilia wird auf das in der Nähe gelegene Lustschloss des Prinzen in scheinbare Sicherheit gebracht, erkennt jedoch im Gegensatz zu ihrer Mutter Claudia die wahren Zusammenhänge der Intrige nicht. Die Gräfin Orsina, die ehemalige Mätresse des Prinzen, kommt auf das Schloss. Aus Enttäuschung über die barsche Abfuhr durch Gonzaga möchte sie den ebenfalls anwesenden Odoardo, Emilias Vater, dazu lenken, Appiani zu rächen, indem er den Prinzen erdolcht. Doch Odoardo zögert, den Prinzen zu erstechen, und will zunächst Gott die Rache überlassen. Emilia, die infolge einer weiteren Intrige Marinellis in der Obhut des Prinzen bleiben soll - der Fall müsste erst noch gerichtlich untersucht werden -, provoziert ihren Vater, sie zu ermorden, weil sie fürchtet, den Verführungen des Prinzen nicht standhalten zu können. Der Vater erdolcht sie und ist erschüttert über seine Tat.

Am Ende stellt sich Odoardo der Gerichtsbarkeit des Prinzen, der Marinelli als den Schuldigen an der Katastrophe von seinem Hof verbannt. Der Tochtermörder sieht jedoch Gott als letzte Instanz an.

Themen

Lessing beschreibt den Konflikt zwischen Adel und Bürgertum. Er kritisiert die Käuflichkeit und Beherrschbarkeit durch Macht (am Beispiel des Prinzen) und die Einstellung der einfachen, mit bürgerlichen Moralvorstellungen ausgestatteten Familien (am Beispiel des Landadels): der Eigenwille des Kindes und sein Wunsch nach freier Entwicklung der eigenen Triebe und Fähigkeiten tritt hinter dem inneren Zwang zur unbedingten Pflichterfüllung zurück. Vor allem also kritisiert Lessing hier im Sinne Kants sapere aude die Unmündigkeit des Bürgertums. Emilia ist nicht in der Lage, eine eigenständige und möglicherweise lebensrettende Entscheidung zu treffen, da die Erziehung durch ihre Eltern sie nicht dazu in die Lage versetzt hat. Von jeher gewöhnt, behütet und umsorgt zu werden und keine einzige Entscheidung selbst treffen zu dürfen, kann Emilia gar nicht auf ihr eigenes Urteil oder auf ihren eigenen Willen vertrauen.

Lessing verdeutlicht an der Figur Odoardo, wie sehr sich das Bürgertum des 18. Jahrhunderts im Umbruch befand. Odoardo zeigt zwar schon Ansätze eines "neuen" rationalen Denkens. Entscheidet sich letztlich mit dem Mord an seiner Tochter allerdings für den Bestand seiner Familienehre und verfällt in "altes" irrationales Denken und Handeln zurück.

Kabale und Liebe ist ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten von Friedrich Schiller, das am 13. April 1784 in Frankfurt am Main uraufgeführt wurde. Das Drama, in dessen Mittelpunkt die tragische Liebe zwischen dem Adligen Ferdinand und der Musikertochter Luise steht, thematisiert den Ständekonflikt zwischen Adel und Bürgertum.

Der ursprüngliche Titel „Luise Millerin“ wurde nach dem Vorschlag des Schauspielers Iffland in „Kabale und Liebe“ umbenannt. Das Stück gilt als einer der großen Klassiker des deutschen Dramas und wird bevorzugt als schulische Lektüre genutzt. 1848 wurde es von Giuseppe Verdi unter dem Titel Luise Miller vertont; das Libretto zur Oper schuf der Neapolitaner Salvatore Cammarano.

Hintergrund [Bearbeiten]

1784 veröffentlichte Schiller sein theoretisches Werk „Die Schaubühne als moralische Anstalt“. Der Hauptgedanke dieses Werkes ist die Tragödie als Theodizee. Die Aufgabe des Theaters war somit nach Schiller, die Ordnung der Welt als einer von Gott geschaffenen Welt zu zeigen, indem die höhere Gerechtigkeit auf der Bühne wiederhergestellt wird. Einen weiteren Aufgabenbereich sah Schiller in dem Erziehungsauftrag des Theaters, den Menschen durch Bildung zur Veredelung zu bringen. Außerdem sollte das Theater die Funktion einer „moralischen Anstalt“ einnehmen und somit eine Katharsis bewirken. Die bedeutendste Funktion des Theaters sah Schiller jedoch in der Mittelrolle zwischen Freiheit und Notwendigkeit, die das Theater einnimmt. So wird der Kampf des Individuums mit den gesellschaftlichen, sittlichen und religiösen Zwängen auf der Bühne vom Menschen idealisiert gewonnen.

„Kabale und Liebe“ ist ein typisches Werk des bürgerlichen Trauerspiels, einer auf Gotthold Ephraim Lessing zurückgeführten Unterart der Tragödie, die sich nicht mehr ausschließlich in der Welt des Hochadels, sondern auch in der des Bürgertums abspielt. Lessings Einfluss lässt sich über „Emilia Galotti“ hin zu Schillers Stück verfolgen. Die Ständeklausel ist außer Kraft gesetzt, der Konflikt zwischen Bürgertum und Adel ist das beherrschende Motiv, politische Missstände werden offen angeklagt.

Darüber hinaus wurzelt das Stück im Sturm und Drang. Individuelle Interessen und subjektive Gefühle sowie die Forderung nach Freiheit gegenüber den Zwängen der Ständegesellschaft sind machtvolle Triebfedern für die Figuren, führen jedoch auch leicht in die Katastrophe.

Durch Schillers eigene Liebe zu Charlotte von Wolzogen (Schwester von Caroline von Wolzogen, Schwägerin Schillers) war er sich der Kluft zwischen Adel und Bürgertum schmerzlich bewusst geworden.

„Kabale und Liebe“ war das dritte Stück Schillers, der im September 1782 aus dem Machtbereich des württembergischen Herzogs Karl Eugen nach Mannheim geflohen war; der Herzog hatte Schiller wegen dessen unerlaubter Ausreise zur Uraufführung der „Die Räuber“ unter Arrest stellen lassen und ihm seine schriftstellerische Tätigkeit untersagt. Die Ungerechtigkeit und Fürstenwillkür, deren Zeuge und Opfer er wurde, hat sich in „Kabale und Liebe“ niedergeschlagen:

Die Verschwendungssucht am herzoglichen Hof: Obwohl zur Zeit Schillers Württemberg ein relativ armes Land war, führte Karl Eugen sein Hofleben nach dem Vorbild des Versailler Hofes. Dementsprechend aufwendig waren die häufigen Feste, Bälle und Jagden, die unter anderem durch Auspressung der Bevölkerung und durch "Soldatenverkauf" finanziert wurden.

Soldatenhandel: Der "Verkauf" von Landeskindern ins Ausland, zu Schillers Zeiten vor allem für den Kolonialkrieg in Amerika, fand auch in Württemberg statt und diente der Geldbeschaffung. Dieser Soldatenhandel beinhaltete die Verschleppung von Bauern-, Handwerker- und Tagelöhnersöhnen zu ausländischen Herrschern, mit Methoden, die vor Anwendung von Gewalt und Betäubungsmitteln nicht halt machten. Der „Landesvater“ erhielt dafür hohe Summen an Kopfgeldern.

Das Mätressenwesen: Karl Eugen führte ein für seine Zeit übliches, ausgeprägtes Mätressenwesen. Franziska von Leutrum war eine der vielen Mätressen von Karl Eugen, später die offizielle Gefährtin des Herzogs und 1780 dessen Ehefrau. Sie ist das zeitgenössische Vorbild der Lady Milford in Kabale und Liebe. Dies gilt insbesondere für den positiven Einfluss, den Franziska von Leutrum auf den Herzog hatte, und der sich in der Figur der Lady Milford wiederfinden lässt.

Intrigen: Der zur Zeit Schillers am württembergischen Hof amtierende Minister Graf Samuel Monmartin hatte mittels gefälschter Briefe seinen Rivalen zu Fall gebracht und sich das alleinige Vertrauen des Fürsten verschafft.

Willkürherrschaft: Bei seiner Kritik am willkürlichen Vorgehen der Herrschenden gegenüber den Untertanen, an Verhaftungen und Einkerkerungen ohne jedes gerichtliche Urteil kann man an die Verhaftung von Christian Friedrich Daniel Schubart denken, eines Journalisten und Dichters, der an den herrschenden Zuständen Kritik geübt hatte.

Inhalt [Bearbeiten]

Ferdinand, Major und Sohn des Präsidenten von Walter, eines hochangestellten Adligen am Hof eines deutschen Fürsten, stürzt mit seiner auf Gegenseitigkeit beruhenden Liebe Luise, die Tochter des Musikus Miller, in einen tödlich endenden Konflikt. Sowohl der Vater Ferdinands wie auch der alte Miller lehnen eine Verbindung ihrer Kinder ab.

Der Präsident von Walter verfolgt stattdessen das Ziel, Ferdinand mit der Mätresse des Herzogs, Lady Milford, zu verheiraten, um so seinen Einfluss bei Hofe zu vergrößern. Ferdinand rebelliert jedoch gegen den Plan seines Vaters, kündigt ihm seinen Gehorsam auf und versucht Luise zur Flucht zu überreden. Um ihr Ziel zu erreichen, initiieren der Präsident und sein Sekretär Wurm (zugleich Ferdinands Nebenbuhler) eine heimtückische Intrige: Luises Eltern werden grundlos verhaftet. Vom Tod, so erklärt man Luise, könne sie ihre Eltern nur durch einen an den Hofmarschall von Kalb gerichteten Liebesbrief retten. Zudem muss Luise einen Eid auf Gott schwören, den erzwungenen Brief als ein von ihr aus freiem Entschluss verfasstes Schriftstück auszugeben. Dieser Brief wird Ferdinand zugespielt und weckt gezielt dessen Eifersucht sowie rachsüchtige Verzweiflung. Luise will sich daraufhin durch Suizid vom Eid lösen, um vor Ferdinand sterbend die Unschuld ihrer Liebe wiederherzustellen. Dieses Vorhaben durchkreuzt ihr Vater, indem er massiven moralischen und religiösen Druck auf sie ausübt. Somit hat sie den Anklagen Ferdinands nur das Schweigen und die durch den Eid geforderte Lüge entgegenzusetzen. Blind vor Wut und Verzweiflung vergiftet Ferdinand sich und Luise. Sterbend ist Luise befreit von ihrer Schweigepflicht, offenbart Ferdinand die Intrige und vergibt ihm, der wiederum im Moment seines Todes seinem Vater die Hand reicht, was der Präsident als Vergebung seines Sohnes interpretiert.

In einer Nebenhandlung wird Lady Milford, die eine Mittelstellung zwischen Adel und Bürgertum innehat, mit der reinen und einfachen Liebe Luises zu Ferdinand konfrontiert. Trotz ihrer eigenen Liebe zu ihm gibt sie daraufhin ihre Heiratsabsichten auf und zieht sich von der höfischen Welt zurück.

Figurenkonstellation [Bearbeiten]

Linien ohne Pfeil: Familiäre oder private Verbindung
Schwarz-Gelb gestrichelte Linien mit Pfeilen: Kabale (Verschwörungen mit oder gegen)
Rote Pfeile mit Herzen: Romantische Gefühle, Richtung ist maßgebend
Schwarz-Rot gestrichelte Linien mit Pfeilen: Liebe, welche durch Kabale erreicht werden soll
Gelbe Kästen: Adelige von hohem Stand
Orange Kästen: Bürgerliche im Dienste der Adeligen
Braune Kästen: Bürgerliche
Gelbe Ringe: Eheringe, Miller und Millerin sind verheiratet

In dem Stück stehen sich zwei gesellschaftlich abgegrenzte Gruppen gegenüber.

Das Bürgertum [Bearbeiten]

Der Stadtmusikant Miller ist ein ehrbarer, aufrechter Musiker, tief religiös und mit einem festen Platz in der zunftischen Ordnung der Stadt, einerseits selbstbewusst, unerschrocken und aufrecht, andererseits engen Grenzen verhaftet und nicht frei von Herrschaftshaltung. Miller ist fest im ständischen Denken verankert, somit weist er eine Ehe seiner Tochter mit dem adligen Ferdinand zurück. Jedoch lässt er Luise bei der Gattenwahl innerhalb der ständischen Ordnung freie Wahl, denn er hält die Gepflogenheit, wonach der Vater den Ehemann auswählt, für überholt. Gegenüber seiner Frau verhält er sich als befehlender Patriarch, während ihn mit seiner Tochter eine zärtliche Liebe verbindet. Sein bürgerliches Selbstvertrauen kommt deutlich im Streitgespräch mit dem Präsidenten zum Vorschein; trotz Angst stellt er sich gegen den Präsidenten, beharrt mutig auf seiner Hausgewalt. Er gibt deutlich zu verstehen, dass die verdorbene Welt des Adels in seinen Augen moralisch unter der bürgerlichen Welt steht.

Frau Miller hegt in Bezug auf Luises Beziehung zu Ferdinand kleinbürgerliche Aufstiegshoffnungen und begünstigt heimlich diese Liebesbeziehung. Des Weiteren fühlt sie sich durch das Verkehren eines feinen Herrn in ihrem Hause geschmeichelt. Aus diesem Grund weist sie Wurm im Gespräch als Schwiegersohn zurück, spielt ihm jedoch durch ihre Schwatzhaftigkeit und Einfalt Informationen über die Beziehung von Ferdinand und Luise zu, die dieser für seine Intrige zu nutzen weiß. Gegenüber ihrem Mann kann sich Frau Miller nur schwer behaupten. Auch gegenüber dem Präsidenten nimmt sie eine ängstliche und unterwürfige Haltung ein und verkörpert in dieser Hinsicht den Untertanen als Knecht.

Millers sechzehnjährige Tochter Luise wird als das „schönste Exemplar einer Blondine“ vorgestellt, „die neben der ersten Schönheit des Hofes noch Figur machen würde“. Sie ist fest in ihrer Familie verankert, vor allem zu ihrem Vater hat sie eine sehr enge Beziehung. Diese enge Beziehung zwischen Vater und Tochter könnte dadurch bestärkt werden, dass Luise das einzige Kind der Millers ist. Luise wuchs behütet und zur Ehrbarkeit erzogen auf; ihr Denken ist vom christlichen Glauben geprägt, das unmoralische Leben am Hofe stößt sie ab. Die Begegnung mit Ferdinand stürzt ihr Leben um. In Luise spielt sich ein Konflikt ab zwischen ihrer Liebe zu Ferdinand, der Erwartungshaltung ihres Vaters, den für sie gottgewollten gesellschaftlichen Schranken und ihrer religiösen Überzeugung.

Wurm ist der Sekretär und Vertraute des Präsidenten, ein charakterloser Intrigant, der für Reichtum und Ansehen zu allem bereit ist. Er ist die Quelle der Kabale, von der er sich zu allem anderen die Hand der von ihm begehrten Luise verspricht. Durch Skrupellosigkeit die gesellschaftliche Leiter emporgeklommen, tritt er nach unten und katzbuckelt nach oben hin. Ein anderer Interpretationsansatz wäre allerdings, dass erst seine Liebe zu Luise und das Verlangen sie zur Frau haben zu wollen ihn zu dieser Intrige treibt.

Der Adel [Bearbeiten]

Unsichtbar und doch überragend im Hintergrund steht der Fürst als absolutistischer Herrscher, dem das Wohl seiner Untertanen belanglos ist. Er tritt nicht persönlich auf, doch seine Heiratspläne, sein Hofleben und sein Regierungshandeln haben Einfluss auf das Leben aller Dramenfiguren.

Präsident von Walter, Ferdinands Vater, verschaffte sich sein Amt durch den Mord an seinem Vorgänger. Sein ganzes Verhalten ist darauf ausgerichtet, seine Stellung bei Hofe zu festigen - womöglich sogar auszuweiten - und sich die Gunst des Herzogs zu sichern. Diesem Machtkalkül unterwirft er Menschen, Wertvorstellungen und Gefühle, Liebe betrachtet er als törichte Schwärmerei: eine Heirat soll allein dynastischen oder politischen Zielen dienen. Erst als Ferdinand ihm im Tode vergibt, wird er sich seiner Fehler bewusst. Er erkennt, dass Menschen sich nicht wie Schachfiguren bewegen lassen, sondern Empfindungen und Wertvorstellungen nachfolgen, die nicht alleine Nützlichkeitserwägungen oder Machtbestrebungen untergeordnet sind. In Reue stellt er sich der Justiz und beendet somit seine Karriere.

Ferdinand ist ein typischer Vertreter des Sturm und Drang, leidenschaftlich, aufbrausend, realitätsfern und egozentrisch. Als Sohn des Präsidenten ist die bürgerliche Luise als Braut eigentlich tabu. Für ihn sind jedoch nicht der Stand, sondern die persönlichen Qualitäten eines Menschen wichtig. In der Tradition der Aufklärung verachtet er die intriganten Praktiken der höfischen Welt. So klagt er die Ungerechtigkeiten, die Inhumanität sowie die Amoralität der absolutistischen Ordnung an. Er versucht diese Ordnung zu sprengen und beruft sich dabei auf „Natur“ und „Gott“. Sein Besitzdenken und seine absolute Liebe zu Luise (eher selbstbezogen), verbunden mit seinem emotionalen Handeln, führen schon früh im Stück zu seiner unbegründeten Eifersucht auf Luise. Von der Idee der absoluten Liebe besessen, maßt er sich die Rolle des Rächers an und tötet eine Unschuldige.

Lady Milford alias Johanna von Norfolk, die Mätresse des Fürsten, nimmt eine Mittelstellung ein zwischen der höfischen und bürgerlichen Werteordnung. Die aus England ins deutsche Exil geflohene Waise erwiderte aus Not die ihr entgegengebrachte Liebe des Fürsten und wurde seine Mätresse. Diese Stellung ermöglicht ihr ein standesgemäßes Leben und befriedigt ihren Ehrgeiz. Auch eröffnet ihr diese Position die Möglichkeit, die Missstände im Fürstentum zu mildern und Einfluss auf den Fürsten zu nehmen. So wurde auch der Heiratsplan mit Ferdinand nicht vom Präsidenten, sondern von ihr eingefädelt. Lady Milford trägt eine Sehnsucht nach echter Liebe in sich; mit Ferdinand will sie das Land verlassen und einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Als Ferdinand ihre Liebe zurückweist, versucht sie ihn mit allen Mitteln zur Ehe zu zwingen, wohl wissend, dass sie Ferdinands Herz nicht gewinnen kann. Lady Milford fürchtet eine mögliche Demütigung und ist so nicht bereit, die öffentlich bekannt gemachte Verbindung zu widerrufen. Sie versucht Luise durch Drohungen und Versprechen zum Verzicht auf Ferdinand zu bewegen, doch ihre überhebliche Maske zerbricht; zutiefst von der „höheren Tugend“ Luises getroffen, beendet sie das Verhältnis mit dem Herzog und geht außer Landes. Insgesamt entsteht das Bild einer Frau, die das Gute gewollt hat, aber in das verschwenderische und intrigante Treiben des Hofes eingebunden ist. Das Streben nach Ehre und Macht wirft einen Schatten auf ihre Menschlichkeit, die sich in ihrem Verhalten gegenüber dem Volk und ihren Dienern zeigt. Am Schluss trifft sie eine klare Entscheidung, geht außer Landes und löst sich so aus den Verstrickungen.

Zu diesen Akteuren kommt der feige und geschwätzige Hofmarschall von Kalb, eine von Präsident von Walter abhängige Hofschranze, der den auf äußeren Schein gerichteten Lebensstil des Hofes personifiziert. Ihm ist bewusst, dass er als Mensch ohne besondere Qualitäten keine Alternative dazu hat, sich zum bewussten oder unbewussten Werkzeug zu machen.

Sprachliche Darstellung [Bearbeiten]

Schiller verwendet einen hohen Stil, Pathos und Hyperbeln um die zynische, kalte Welt des Hofes zu beschreiben. Die eingearbeiteten französischen Passagen dienen Schiller dazu, die Hofwelt mit ihren leeren Konversationen und ihrem Hang zu glanzvollen Äußerlichkeiten zu entlarven. Die Sprache des Präsidenten ist geschliffen, berechnend und befehlend arrogant. „Ich halte dich an deiner eigenen Schurkerei, wie den Schröter am Faden.“ Der Sekretär Wurm lässt sich als ein kleineres Ebenbild des Präsidenten ausmachen. Die Ausdrucksweise des Hofmarschalls Kalb kann als Parallele zur Sprache der Frau Miller gesehen werden. Kalb spricht dümmlich, unnatürlich und geziert und vergreift sich bei manchen Wörtern. „Ich in voller Karriere nach Hause - wechsle die Kleider - fahre zurück - Was sagen Sie?“

Schiller stellt der unnatürlichen Sprache des Hofes die direkte, oft derbe Sprache des Ehepaares Miller gegenüber. Miller wird durch die Sprache des einfachen Mannes charakterisiert: „Ich hab mich satt gefressen [...]“, „Schier dich zum Satan.“ Seine Ansichten unterstreicht er mit allgemeinen Redewendungen wie: „Auf den Sack schlägt man; den Esel meint man.“ Auch Frau Miller ist durch ihre Sprache dem Bürgertum zuzuordnen. Durch den falschen Umgang mit Fremdwörtern, den Gebrauch verschiedener Wendungen und Dialektausdrücke wie „Bläsier“ statt Pläsier offenbart sie ihre bürgerliche Herkunft. Eine Sonderstellung nimmt die Sprache der Liebenden, Lady Milford, Luise und Ferdinand, ein. Deren Sprache weist in Bezug zur sozialen Ebene so gut wie keine ständischen Momente auf.

Aufbau des Dramas [Bearbeiten]

Der Aufbau des Stückes folgt einem strengen System, welches mit den Begriffen „Symmetrie“ und „dialektisches Prinzip“ bezeichnet werden kann. Entsprechung und Gegensatz kennzeichnen Inhalt wie auch Gestalt des Werkes. Dies wird in der Abfolge der Szenen deutlich, die einen regelmäßigen Rhythmus im Wechsel der Welt des Kleinbürgertums mit der Welt des absolutistischen Hofes beinhalten. Auf diese Weise wird die „kleine Welt“ (Zimmer der Miller) der „großen Welt“ (Saal des Präsidenten beziehungsweise Palais der Lady Millford) dialektisch gegenübergestellt und andererseits eine Symmetrie in der Abfolge der Szenen erzielt. Auch für den Handlungsaufbau des Werks gilt das Prinzip der Symmetrie. Als Beispiel lassen sich die drei Szenen zwischen Ferdinand und Luise am Anfang (1,4), in der Mitte (3,4) und am Ende (5,7) anführen; die erste hebt den geheimen Gegensatz der Liebenden hervor, die zweite lässt ihn in dem entscheidenden Wendepunkt akut werden, die dritte besiegelt ihn im Tod.

Nathan der Weise ist der Titel und die Hauptfigur eines fünfaktigen Ideendramas von Gotthold Ephraim Lessing, das 1779 veröffentlicht und am 14. April 1783 in Berlin uraufgeführt worden ist. Das Werk hat als Themenschwerpunkt Religionstoleranz. Besonders wichtig dabei ist die Ringparabel im dritten Aufzug des Dramas, die sich bereits bei Giovanni Boccaccio in dessen Geschichtensammlung „Decamerone“ findet.

Die Parabel reicht aber tatsächlich bis etwa um 1100 zur Iberischen Halbinsel zurück, wo sie von sephardischen Juden erfunden wurde.

„Nathan der Weise“ ist Lessings letztes Werk. Sein Hintergrund ist eine Auseinandersetzung mit dem Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze, die soweit reichte, dass ein Teilpublikationsverbot erhoben wurde. Infolgedessen implizierte Lessing seine Idee des Deismus in dieses Drama. Seine Beschäftigung mit dem Stoff reicht jedoch nachweislich bis ca. 1750 zurück.

In der Figur Nathans des Weisen setzte Lessing seinem Freund Moses Mendelssohn ein literarisches Denkmal.

Von historischem Interesse für die Entstehung des Stückes ist auch die Auseinandersetzung mit Hermann Samuel Reimarus im Fragmentenstreit.

Inhalt

Die Handlung spielt zur Zeit des Dritten Kreuzzugs während des Waffenstillstandes in Jerusalem. Als der Jude Nathan von einer Geschäftsreise zurückkommt, erfährt er, dass seine Pflegetochter Recha von einem christlichen Tempelherrn aus dem Feuer gerettet worden ist. Der Ordensritter verdankt sein Leben der Begnadigung durch den muslimischen Herrscher, Sultan Saladin. Dieser hat ihn als einzigen von zwanzig Gefangenen begnadigt, weil er Saladins verstorbenem Bruder Assad ähnlich sah. Durch geschickte Rede überzeugt Nathan den Tempelherrn zu einem Besuch, um den Dank seiner Tochter entgegenzunehmen. Derweilen hat Saladin Geldsorgen, weswegen er Nathan zu sich bringen lässt. Er gibt dazu vor, Nathans bekannte Weisheit zu testen und fragt nach der „wahren Religion“. Nathan antwortet mit der Ringparabel. Saladin erkennt schnell die Aussage der Gleichberechtigung unter den drei monotheistischen Religionen. Davon tief beeindruckt bittet er daraufhin, Nathans Freund sein zu dürfen. Noch erfreuter zeigt er sich, als er von Nathan ein Darlehensangebot erhält, ohne danach gefragt zu haben. Der Tempelherr hat sich unterdessen in Recha verliebt und möchte sie heiraten. Als er durch Information von Nathans Haushälterin Daja, einer Christin, herausfindet, dass Recha adoptiert ist und ihre leiblichen Eltern Christen waren, wendet er sich an den Patriarchen von Jerusalem, auch weil Nathan gegenüber der Idee einer Heirat eine sehr zurückhaltende Haltung zeigt. Der Templer erzählt den Vorfall hypothetisch, doch das Kirchenoberhaupt Jerusalems möchte sofort "diesen Juden" suchen lassen, um ihn auf den Scheiterhaufen zu bringen. Durch ein Verzeichnis eines Klosterbruders stellt sich schließlich heraus, dass die von einem Juden erzogene Recha und der christliche Tempelherr Geschwister und zugleich die Kinder von Assad sind, der wiederum Saladins Bruder und reformierter Christ war. Somit sind sie auch noch Nichte und Neffe des Muslims Saladin, womit die enge Verwandtschaft der Religionen nochmals verdeutlicht wird. Nathan wird als Vater im Sinne der Seelenverwandtschaft und Adoption anerkannt.

Ringparabel

In der Schlüsselszene lässt Saladin Nathan zu sich rufen und legt ihm die Frage vor, welche der drei monotheistischen Religionen er für die wahre halte. Nathan sieht sich vor dem Konflikt, weder seine Religion zu sehr zu betonen, noch die anderen beiden. Deshalb antwortet er mit einem Gleichnis. Darin besitzt ein Mann ein wertvolles Familienerbstück: einen Ring, der über die magische Eigenschaft verfügt, seinen Träger „vor Gott und den Menschen angenehm“ zu machen. Dieser Ring wurde über viele Generationen hinweg vom Vater an jenen Sohn vererbt, den der Vater am meisten liebte. Doch nun tritt der Fall ein, dass der Vater von seinen drei Söhnen keinen bevorzugen kann und möchte, sodass er von einem Goldschmied zwei Duplikate des Ringes herstellen lässt. Er hinterlässt jedem Sohn einen Ring, wobei er jedem versichert, sein Ring sei der echte. Nach dem Tode des Vaters ziehen die Söhne vor Gericht, um klären zu lassen, welcher von den drei Ringen der echte sei. Der Richter aber ist außerstande, dies zu ermitteln. So erinnert er die drei Männer daran, dass der echte Ring die Eigenschaft habe, den Träger bei allen anderen Menschen beliebt zu machen; wenn aber dieser Effekt bei keinem der drei eingetreten sei, dann könne das wohl nur heißen, dass der echte Ring verloren gegangen sein müsse. Jedenfalls solle ein jeder von ihnen trachten, die Liebe aller seiner Mitmenschen zu verdienen; wenn dies einem von ihnen gelinge, so sei er der Träger des echten Ringes.

Wirkung und Diskussion der Ringparabel

Die Ringparabel gilt als ein Schlüsseltext der Aufklärung und als pointierte Formulierung der Toleranzidee. Dem zugrunde liegt die Analogie, dass der Vater für Gott, die drei Söhne für die drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) und der Richter für Nathan selbst steht. Die Aussage der Parabel wäre demnach, dass Gott die drei Religionen gleichermaßen liebe.

Eine weitere Interpretation ist, dass Gott die Religion am meisten liebe, die von allen Menschen angenommen und respektiert wird und die alle Menschen eint.

Eine dritte Interpretation ist, dass der echte Ring im Laufe der Zeit an seiner Wirkung erkannt werden kann. Gleiches gälte dann für die wahre Religion.

Eine weitere Interpretationsmöglichkeit besteht darin, dass der Vater der drei Söhne für die ursprünglich als ideale betrachtete einzige Religion steht, die sich in die drei Religionen (drei Söhne) Islam, Judentum und Christentum unterteilte. Der Richter in der Ringparabel steht für Gott, der vor allen Religionen gleich ist. Die Idee des Dramas (Ideendrama) besteht folglich darin, die drei Religionen erneut zu einer starken Einheit zu verbinden.

Gleichermaßen lässt sich auch außerhalb der Aufklärung die Bedeutung finden, dass die „Wahrheit“, also die wahre Gottesschau (in diesem Fall hinter dem christlichen Charisma- und Liebessymbol versteckt) tatsächlich verloren gegangen ist (so sie denn jemals in expliziter Form vorlag und nicht nur als implizite Offenbarung). Die Religionen als Gruppierungen, welche diesem Ideal zustreben, seien ihm ähnlich nah, aber gleichzeitig auch ähnlich fern. Die Tradition, immer dem „liebsten“ Sohn die Wahrheit zu vererben, lässt sich deuten als Verweis auf das Prophetenwesen, weshalb die Ähnlichkeit der abrahamitischen Religionen untereinander und des gesamten Monotheismus zu Recht postuliert wird. Mit der Parabel jedoch wird auch unterstellt, man müsse das Wirken Gottes an seinen Resultaten in der Welt erkennen können, um ihnen Sein zuzuweisen.

Zur Vorgeschichte der Ringparabel siehe die Erzählung von Saladins Tisch bei Jans dem Enikel (13. Jahrhundert) und die Erzählung "Vom dreifachen Lauf der Welt" in den Gesta Romanorum.

Charakterisierung der Hauptpersonen

Nathan

Statue Nathan, (1961), Erich Schmidtbochum (1913-1999), Modell: Ernst Deutsch (1890-1963), Wolfenbüttel)

Nathan ist die Hauptfigur, bei der die Handlungsstränge zusammenlaufen und der alle Fäden zu einem Ganzen verknüpft. Zuerst wird Nathan als reicher Kaufmann aus Jerusalem vorgestellt (I, 6.), der von seinen Geschäftsreisen immer viel Geld und Luxusgüter mitbringt. Das Volk hat sich bereits vor geraumer Zeit ein Bild von diesem reichen „Juden“ gemacht. Nathan ist nicht geizig, möchte aber nicht die leeren Staatskassen Saladins füllen, obwohl er dadurch seinen Reichtum vermehren könnte; nicht zuletzt deshalb lehnt er aber ab, als sein Freund Al-Hafi ihn darum bittet. Durch dieses Verhalten entkräftet Nathan das Vorurteil, dass Juden nur nach Reichtum streben. Auf die Bitte des Sultans, ihm Geld zu leihen, reagiert er aber entgegenkommend. Nathan wird vom Volk und von allen Menschen vor allem wegen seiner Güte und seines Großmuts gelobt. In Nathans Person bilden „bürgerliche Tüchtigkeit“ und „Tugend“ eine in sich geschlossene Einheit.

Saladin und der Tempelherr sehen in Nathan allerdings zuerst den Juden, dem man aus dem Weg gehen sollte.

Recha ist zwar nur Nathans Adoptivtochter, doch er nennt sie ganz selbstverständlich „meine Recha“ und „mein liebes Kind“. Nathan ist für Recha der perfekte Vater, obgleich er nicht ihr leiblicher ist. („Das Blut allein macht noch nicht den Vater aus.“) Außerdem ist er Beschützer und Anwalt Rechas zugleich.

Nathan hat sich vom orthodoxen Judentum gelöst und ist anderen Religionen gegenüber tolerant eingestellt (Vers 1070 „Jud' und Christ Und Muselmann und Parsi, alles ist Ihm eins“). Für ihn ist die Religion nur eine Hülle. Bei ihm finden Glaube und Vernunft Einklang. Seine Weltanschauung lebt er vorbildhaft und macht sie auch zur Grundlage von Rechas Erziehung. Durch diese Weltanschauung wird er als „weise“ bezeichnet.

Saladin

Sultan Saladins Palast ist der Mittelpunkt der politischen Macht in Jerusalem und Schauplatz der letzten Szene. Während eines Angriffes auf Tebnin nehmen Saladins Männer einige Tempelritter als Gefangene. Nur einen dieser Tempelritter lässt Saladin am Leben, weil er seinem verschollenen Bruder Assad ähnlich sieht. Er ist von Grund auf ein guter Mensch, der anderen Gutes möchte und ihnen jederzeit, soweit es möglich ist, Geschenke und Gaben überreicht. Er sieht dabei auch von seinem eigenen Wohl ab, was ihn schlussendlich in den wirtschaftlichen Ruin treibt. Mit seiner Schwester Sittah spielt Saladin oft Schach, was von Intelligenz zeugt. Die Begegnung mit Nathan und der „Ringparabel“ wird zum Schlüsselerlebnis für Saladin, welche seine Einstellung vollkommen verändert. (4. Aufzug, 4. Auftritt: „Ich wollte nie, dass Bäumen eine Rinde wächst.“) Saladin gilt als Verbesserer der Welt: Er hilft den Bettlern und begnadigt einen Tempelherren, welchem er anfangs sogar gute Kleidung beschafft, um ihm Ansehen zu verleihen. Mit der Freundschaft zu Nathan bildet er eine Glaubensgemeinschaft, welche alle Grenzen der Religion überwindet.

Der Junge Tempelherr

Der Tempelherr (Leu von Filnek) ist Christ und Mitglied des Templerordens. Und als Christ hat er auch die damals üblichen Vorurteile gegenüber Juden. Durch sein beherztes Eingreifen rettet er Recha aus den Flammen des brennenden Hauses. Für diese Tat möchte er aber keinen Dank und keine Anerkennung, weil es für ihn selbstverständlich ist, zu helfen. Ferner schätzt der Tempelherr zu Beginn des Dramas das Leben Rechas als weniger wert ein, da sie „nur“ eine Jüdin ist. Erst nach einiger Zeit, in der er Daja, Recha und Nathan aus dem Weg geht, merkt er, dass er sich in ein „Judenmädchen“ verliebt hat. Zu Nathan kann der Tempelherr eine Freundschaft aufbauen und sein gesamtes Bewusstsein verändern. In der Schlussszene stellt sich heraus, dass der Tempelherr und Recha Geschwister sind.

Der Patriarch

Der autoritäre Politiker ist der Gegenspieler Saladins und Nathans. Er ist intolerant und glaubt an seine eigene Unfehlbarkeit, sogar vor Mord würde er nicht zurückschrecken.

Der Klosterbruder

Er zeigt Nächstenliebe als er das Waisenkind Blanda zu Nathan, unabhängig von Nathans Religionszugehörigkeit, bringt.

Daja

Die überzeugte Christin verschließt sich den Lehren Nathans über die Toleranz, deshalb fehlt sie auch in der letzten Szene des Dramas.

Recha

Die Ziehtochter ist ein lernfähiger Mensch. Sie verwendet ihren Verstand, so wie es ihr Nathan gelehrt hat. Anfangs glaubt sie bei ihrer Rettung noch an einen Engel, schämt sich aber anschließend dafür. Sie setzt sich für Nathan ein, obwohl er nicht ihr leiblicher Vater ist.

Sittah

Die Schwester Saladins gibt ihrem Bruder Kredite, ohne dass dieser etwas davon weiß. Sie hat einen besseren Bezug zur Realität und erkennt die tatsächliche politische Lage, sie bezeichnet die heiratspolitischen Pläne, eine Beziehung zwischen Muslime und Christen herzustellen, als Traum.

Al Hafi

Der Bettelmönch und Schachfreund Nathans wird Schatzmeister des Sultans. Er muss mit schlechten Mitteln Gutes tun, denn er soll Nathan überreden, dem Sultan Geld zu leihen. Sein Gelübde steht im Widerspruch zu seiner amtlichen Pflicht.



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