32
Elektor
7-8/99
Entwurf von Uwe Reiser
Obwohl das hier in Bild 1 vorgestellte MinMax-Zimmerthermo-
meter nur wenige Bauteile umfaßt, gestattet es doch eine präzise
Temperaturmessung mit einer Auflösung von 0,5 K und einen
Anzeigeumfang von 30 K, zeigt eine Über- oder Unterschreitung
des Meßbereichs an und hält minimal und maximal erzielte Werte
fest. “Schuld” an dieser Funktionsvielfalt ist ein PIC-Mikrocon-
troller vom Typ 16F84. Der Mikrocontroller ist fertig
programmiert beim Verlag erhältlich, wer allerdings
selbst programmieren oder gar das Programm modifi-
zieren will, dem steht der Quellkode des Programms
auf Diskette zur Verfügung. Gleichfalls auf der Dis-
kette ist eine ausführliche (deutschsprachige) Soft-
warebeschreibung sowie eine Kalkulationstabelle zur
Umsetzung des Eingangs-Tastverhältnisses in eine
Temperaturanzeige zu finden.
Als Temperaturfühler wird ein SMT160 des nieder-
ländischen Herstellers Smartec (Distribution über
Hy-Line
82008 Unterhaching
Tel.: 0 89 / 61 45 03 30
Internet: www.hy-line.de/Sensor/
eingesetzt, der nicht wie üblich eine zur Temperatur
proportionale Spannung, sondern ein pulsweitenmo-
duliertes Signal zur Übermittlung des Temperaturwerts
ausgibt. So kann auf einen gesonderten A/D-Wandler
verzichtet werden.
Damit die gespeicherten Min/Max-Werte auch bei
einem Spannungsabfall erhalten bleiben, kommt als
PIC-Mikrocontroller nur ein Typ mit integriertem
EEPROM in Frage. Als Anzeige dient hier eine 15stellige LED-
Zeile (D1...D15), die den zwei Bereichen 0...15 °C und 16...30 °C
zugeordnet werden kann. Darüber informieren die Bereichs-LEDs
D16 und D17. Leuchten zwei Zeilen-LEDs gleichzeitig, so ent-
spricht dies dem halben Grad zwischen den beiden Werten. Die
Zeilen-LEDs werden in fünf Dreiergruppen gemultiplext. Damit
nimmt die Ansteuerung der 15 LEDs nur einen Port in Anspruch.
Gleichzeitig wird mit einer Fre-
quenz von 67 Hz zwischen zwei
Temperaturausgaben umge-
schaltet. Solange die Tempera-
tur einem geraden Wert ent-
spricht, sind auch die beiden
Ausgabewerte gleich, es leuch-
tet nur eine LED. Soll dagegen
eine Zwischenstufe angezeigt
werden, gibt das Programm
unterschiedliche Werte aus, so
daß zwei nebeneinander lie-
gende LEDs quasi gleichzeitig
aufleuchten (allerdings etwas
dunkler). Im Fall einer Meßbe-
reichsüber/unterschreitung wer-
den alle Zeilen-LEDs dunkel-
gesteuert, lediglich eine
Bereichs-LED deutet eine
Unter- (D16) beziehungsweise
Überschreitung (D17) an.
Die gespeicherten Minimal-
und Maximalwerte lassen sich
per Knopfdruck (S1 Min, S2
Max) abrufen. Die mit dem
Speicherwert korrespondie-
rende LED leuchtet auf, außer-
dem flackert die Bereichs-LED,
um die Speicherausgabe anzu-
deuten. Die Speicher können
individuell auf den momenta-
nen Wert zurückgesetzt werden.
Dazu drückt man zur Aktuali-
sierung des Min-Speichers
017
MinMax-Zimmerthermometer
PIC16F84
OSC2
IC1
OSC1
MCLR
RA4
RA0
RA1
RA2
RA3
RB0
RB1
RB2
RB3
RB4
RB5
RB6
RB7
18
17
13
12
11
10
16
15
14
1
3
9
8
7
6
2
4
5
C1
100n
C2
2
µ
2
16V
C4
27p
C3
27p
X1
4MHz
D9
R11
180
Ω
D10 R12
180
Ω
D11 R13
180
Ω
D12 R14
180
Ω
D13 R15
180
Ω
D14 R16
180
Ω
D15 R17
180
Ω
D1
R3
180
Ω
D2
R4
180
Ω
D3
R5
180
Ω
D4
R6
180
Ω
D5
R7
180
Ω
D6
R8
180
Ω
D7
R9
180
Ω
D8
R10
180
Ω
SMT160
IC2
2
1
3
R19
10k
R18
10k
R1
180
Ω
R2
180
Ω
D16
D17
S1
S2
78L05
IC3
C7
100n
C6
100n
C5
100
µ
25V
D18
1N4148
5V
5V
5V
5V
Min.
Max.
994070 - 11
SMT160
1
2
3
9...15V
1
33
Elektor
7-8/99
zunächst die Max- und dann (ohne
die andere Taste loszulassen) die
Min-Taste. Beim Max-Speicher
verfährt man genau umgekehrt.
Während des Setzvorgangs sind
die Zeilen-LEDs dunkel, während
die Bereich-LEDs flackern.
Die Stromaufnahme der Schaltung
beträgt 25 mA, wenn im ungün-
stigsten Fall vier LEDs gleichzeitig
angesteuert werden. Ein 100-mA-
Regler reicht also völlig aus. Die
Betriebsspannung ist durch die
Anforderungen des PIC auf 5 V
festgelegt. Zur Stromversorgung
kann man ein übliches Stecker-
netzteil verwenden, das eine
Gleichspannung von 8...12 V lie-
fert. Setzt man statt üblicher Low-
current-LEDs (und entsprechend
höhere Widerstände) ein, verdient
auch die Stromversorgung per 9-V-
Block Beachtung. Allerdings läßt
sich der PIC nicht in den strom-
sparenden Sleep-Modus versetzen,
da ja sonst die Min/Max-Tempera-
turerfassung nicht mehr funktio-
niert.
Wie bei Mikrocontrollern üblich,
kann die Platine relativ einfach gehalten werden. Neben dem PIC
sind nur noch der Sensor und der Spannungsregler als aktive Ele-
mente vorhanden, dazu kommen die insgesamt 17 LEDs plus Vor-
widerstände. Bei den LEDs sollte man auf eine gleichmäßige
Leuchtstärke achten. Ob man grüne, gelbe, blaue, rote oder weiße
LEDs, rund, eckig, groß oder klein einsetzt, bleibt jedem selbst
überlassen. Um einen bündigen Abschluß der LEDs mit dem
Gehäusedeckel zu erreichen, sollte man sie erst ganz am Ende der
Bestückungsarbeiten verlöten, wenn der Abstand zwischen Pla-
tine und Deckel festgelegt ist.
(994070)rg
Stückliste
Widerstände:
R1...R17 = 180
Ω
R18,R19 = 10 k
Kondensatoren:
C1,C6,C7 = 100 n
C2 = 2
µ2/16 V stehend
C3,C4 = 27 p
C5 = 100
µ/25 V
Halbleiter:
D1...D17 = LED*
D18 = 1N4148
IC1 = PIC 16F84-10/P (EPS
996514-1)
IC2 = SMT160 (Smartec)
IC3 = 7805
Außerdem:
S1,S2 = Drucktaster 1
⋅an
X1 = Quarz 4 MHz
Platine EPS 994070-1
Diskette EPS 996020-1
(C) ELEKTOR
994070-1
C1
C2
C3
C4
C5
C6
C7
D1
D2
D3
D4
D5
D6
D7
D8
D9
D10
D11
D12
D13
D14
D15
D16
D17
D18
H1
H2
H3
IC1
IC2
IC3
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
R10
R11
R12
R13
R14
R15
R16
R17
R18
R19
S1
S2
X1
994070-1
+
0
Min.
Max.
(C) ELEKTOR
994070-1
2
018
Quelle: Analog Devices
Der ADM101E ist ein integrierter Einkanal-RS232-Sendeemp-
fänger, dessen Einsatzbereich überall dort liegt, wo keine voll-
ständige RS232-Schnittstelle nötig ist und die Tx- und Rx-Leitung
für die Datenkommunikation ausreichen. Er eignet sich insbe-
sondere für kleine, portable Systeme wie Mobiltelefone und Palm-
top-Computer. Eine besondere Eigenschaft ist die asymmetrische
Stromversorgung mit nur einer einzigen Spannung von +5 V. Die
negative Schnittstellenspannung wird von einem integrierten Span-
nungswandler erzeugt, der nach dem Ladepumpen-Prinzip arbei-
tet; extern werden nur zwei 100-n-Kondensatoren benötigt. Diese
Kondensatoren dürfen allerdings, ebenso wie der Entkoppel-
kondensator, nicht von minderer Qualität sein; hier können nur
keramische Kondensatoren oder Tantalausführungen verwendet
werden.
Der Leistungsbedarf des Transceivers ist auch während des
Betriebs recht bescheiden; dank der epitaxialen BiCMOS-Tech-
+5V TO –5V
INVERTER
VOLTAGE
GND
C1–
C1+
OUT
OUT
R1
T1
V–
C C
SD
IN
IN
10
1
2
3
4
T
R
V
T
R
5
6
7
8
9
5V
994047 - 11
ADM101E
100n
100n
100n
RS232-Transceiver