12 Workshop AutoHifi in strich 8


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Radios und CD-Player
Lautsprecher
Subwoofer
Verstärker

Wie bringe ich CD-Klang und aktuelle Radioemfangstechnik in den Daimler, ohne ein japanisches Mäusekino in die Mittelkonsole zu implantieren? Wie kann ich mein "good old" Becker erweitern? Und wo bringe ich besser klingende Lautsprecher möglichst unsichtbar unter?

Wer Musik- und Strichacht-Freak ist, wird sich solche oder ähnliche Fragen schon einmal gestellt haben. Aber bevor man auf Kosten der Originalität irgend etwas irgendwo hin baut, sollte man die überraschend vielfältigen Alternativen, die mittlerweile auf dem Markt sind, kennen. Ich stand als ausgesprochener Vielhörer auch vor dem Problem, zwischen Originaloptik des Autos und Musikgenuß abzuwägen und habe dabei einige interessante Entdeckungen gemacht und aktuelle Einbauideen auf unsere Autos übertragen. Das Ergebnis, natürlich nur in sehr konzentrierter Form, könnt Ihr hier nachlesen. Ich möchte euch verschiedene Konzepte vorzustellen, die trotz aktueller Technik die Originaloptik möglichst wenig beeinflussen.

Radios und CD-Player

1) Originalradio mit CD-Wechsler:

Viele Auto-Hifi-Hersteller bieten CD-Wechsler an, die ein UKW-Antennensignal simulieren und einfach an jedes alte Radio angeschlossen werden können. Sie werden in das originale Antennenkabel eingeschleift und über ein zusätzliches Display bedient. Das Mini-Display läßt sich versteckt anbringen, der Wechsler kann einfach unter dem Sitz oder im Kofferraum montiert werden. Ihr kennt dieses System vielleicht von alten Cassettengeräten, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren. Vorteile: Einfache Montage und Verkabelung, geringer Preis (ab 600.- DM), praktisch unsichtbar. Nachteile: Mäßfiger Klang (vom verwendeten Radio abhängig)

Eine durchdachte Lösung in diesem Bereich bietet JVC an: Der zusätzliche, fernbedienbare CD-Player (12er Wechsler) hat seine eigene Blackbox mit integriertem Verstärker (4x30W laut JVC). Dadurch wird die schlechte Qualität des alten Radioverstärkers umgangen und die Ausgangsleistung (auch für den Radioempfang) erheblich verbessert. Alles in allem eine sehr gute und recht einfach zu montierende Lösung für rund 800.- DM.

Unten: Der 12er Wechsler zum Nachrüsten von JVC mit Verstärker und Fernbedienung (Foto JVC)

2) Moderne Technik mit Becker-Optik:

Man soll es kaum glauben, aber es gibt einen Hersteller, der Becker-Radios als Steuergeräte für moderne Sony-Wechsler umbaut, sogar das Display wird integriert, die Bedienung erfolgt über die Knöpfe des Becker. Vorteile: Einfache Montage, sehr guter Klang, Originaloptik, clevere Lösung. Nachteile: Hoher Preis (ab 2200.- DM), nur beschränkt ausbaufähig

3) Modernes CD-Radio mit oder ohne CD-Wechsler:

Jeder Fachmarkt bietet günstige Komplettpakete an, die klanglich allesamt überzeugen können. Ein versteckter Einbau ist möglich, aber sehr aufwendig (Radio z.B. im Handschuhfach, Fernbedienung nötig usw..), jedoch technisch die beste Lösung. Die Auswahl kann nach Geldbeutel und persönlichem Geschmack erfolgen. Vorteile: Sehr guter Klang, je nach Anspruch recht preiswert (ab 600.- DM) zu realisieren. Nachteile: Optik bei unverdecktem Einbau.

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Lautsprecher

Das oben beschriebene Klangergebnis hängt natürlich immer auch von den verwendeten Lautsprechern ab, auch hier gibt es interessante Alternativen (ich glaube, wir müssen uns nicht über den Monolautsprecher im Armaturenbrett unterhalten):

1) Einbaufertige Lautsprecher für die Originalöffnungen in den Stehwänden im Fußraum:

Die Firma Radio Königs in Ratingen bietet passende Lautsprecher mit aktueller Technik und originalgetreuer Abdeckung an. Vorteile: Originaloptik, geringer Preis (ca. 250,- DM), einfache Montage. Nachteile: Mäßiger Klang (einfacher Lautsprecher), akustisch ungünstiger Einbauort. Auch Standardgrößen um 10 cm von anderen Herstellern passen, sind aber klanglich in der Regel ebenfalls keine Offenbarung.

2) Hochwertige Zwei- oder Dreiwegesysteme in Standardgrößen (13 - 16 cm):

Auch hier hält jeder Fachhändler eine breite Auswahl in allen Qualitäts- und Preisklassen bereit, das Problem ist der möglichst unsichtbare Einbau. Die vorhandenen Originalöffnungen sind für die empfehlenswerten Größen um 16cm regelmäßig zu klein, also muß man sich etwas einfallen lassen:

a) Heckablage: Das Metallsägeblatt in die Stichsäge und los geht's... Leider sind Hecklautsprecher allein klanglich fragwürdig, heutzutage legt man im Car-Hifi-Bereich wert auf "Frontstaging", also eine Bühnenabbildung ähnlich wie bei der Heimanlage bzw. im Konzertsaal. Dazu sind aber unbedingt Frontlautsprecher erforderlich, die Hecksysteme dienen eigentlich nur der räumlichen Unterstützung. Trotzdem sind Hecklautsprecher als einzige Schallquelle wegen des geringen Einbauaufwandes nicht zu verachten. Vorteile: relativ einfache Montage. Nachteile: Optik kaum zu verbergen, kein Frontstaging. Es gibt übrigens einen Akustikstoff, der dem originalen schwarzen Teppich auf der Heckablage täuschend ähnlich sieht. Man kann die Hecklautsprecher versenkt einbauen und die Heckablage mit diesem Stoff beziehen, dann sieht man nichts mehr von den Lautsprechern.

b) Vordere Türen: Der Einbau von Lautsprechern in die vorderen Türen erfordert das Zerschneiden der Türverkleidungen und ist daher eigentlich abzulehnen, auch wenn es akustisch eine gute Lösung ist. Wer trotzdem dort werkeln will, sollte die Lautsprecher nicht einfach auf die Verkleidung schrauben, sondern eine Art Zusatzverkleidung aus mehreren MDF-Holzschichten bauen, die mit dem Türblech verschraubt ist und der Sache die nötige Stabilität gibt, sonst ist der Klang eher bescheiden. (MDF = Mitteldichte Faserplatte, führt jeder Baumarkt, stabiler und resonanzärmer als Spanplatte). Diese Verkleidung kann mit farblich passendem Kunstleder überzogen werden und paßt sich dann optisch ganz gut an. Es gibt solche "Doorboards" in verschiedenen Formen auch fertig zu kaufen. Vorteile: akustisch günstiger Einbauort. Nachteile: Optik, wieder zwei Türverkleidungen weniger

c) Kickpanels: Meiner Meinung nach momentan das Nonplusultra im Oldtimerbereich. Kickpanels sind kleine Gehäuse aus Holz und/oder GFK, die im vorderen Fußraum genau eingepaßt und akustisch auf den Fahrer ausgerichtet werden. Sie sind sehr aufwendig zu bauen und sollten sinnvollerweise nur mit hochwertigen Lautsprechersystemen bestückt werden. Vorteile: Sehr guter Klang, gutes Frontstaging, leicht rückrüstbar. Nachteile: Aufwendiger Profi-Einbau, teuer, (geringe) Beeinträchtigung der Originaloptik

Foto: Hier ein Einbau in meinem 200 Automatic mit 13er Boston Pro 5.4:

Sorry für die schlechte Bildqualität (Wegwerfkamera...Wegwerfscanner...)

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Subwoofer:

Diese reinen Baßflautsprecher sind längst gesellschaftsfähig geworden und aus einer hochwertigen Hifi-Anlage fast nicht mehr wegzudenken. Sie bringen uns natürlich endgültig an die Grenzen des versteckten Einbaus und sind daher nur für echte Musik-Freaks interessant.

Auch hier gibt es eine unüberschaubare Anzahl von Systemen und Produkten. Der Einsatz eines Subwoofers erfordert erhöhten Materialaufwand, ein leistungsfähiger Verstärker mit Aktivweiche zur Aufteilung des Frequenzganges ist Pflicht, sonst ist der Sub sinnlos. Vorteile: Hervorragende Baßwiedergabe. Nachteile: Optik, Platzbedarf, Einbauaufwand, Kosten

 

Zusatzverstärker (Endstufen):

Jede der oben genannten Kombinationen sollte mit einem zusätzlichen Verstärker aufgewertet werden. Die eingebauten Endstufen der modernen High-Power-Radios haben zwar vielversprechende Leistungsangaben, sind aber für hochwertige Lautsprecher und erst recht für Subwoofer ungeeignet. Moderne Endstufen fallen sehr klein aus und lassen sich problemlos versteckt einbauen. Sie benötigen aber immer eine eigene Stromversorgung direkt von der Batterie sowie hochwertige Kabel, um ihre Stärken ausspielen zu können. Vorteile: Sehr guter Klang, größere Leistung, teilweise vielfältige Einstellmöglichkeiten. Nachteil: Einbauaufwand, Kosten (ab 400.- DM)

Ihr seht, es gibt keine optimale Lösung im Oldtimerbereich. Letztendlich muß jeder für sich entscheiden, was ihm die Originalität im Vergleich zur Musik wert ist. Wer eine größere Anschaffung plant, dem rate ich dringend dazu, vorher die einschlägige Fachliteratur zu wälzen, da dieser boomende Markt sehr unübersichtlich ist. Als Grundlage empfehle ich das "Auto-Hifi Jahrbuch", das sehr gut das Basiswissen vermittelt und eine breite Marktübersicht bietet, sowie die zweimonatlich erscheinenden Fachzeitschriften "Auto-Hifi" und "Car&Hifi".

Sehr empfehlenswert ist auch der Besuch eines reinen Car-Hifi-Fachgeschäfts, von denen es mittlerweile eine ganze Menge gibt. Auch wenn nur ein schmales Budget zur Verfügung steht, bekommt man hier eine ausgewogene und fachlich kompetente Beratung.


V
on Andreas Fels

12. Workshop Auto-Hifi im Strichacht

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