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Elektor
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Preiswerte digitale und Kombi-
Oszilloskope sind meist nicht in
der Lage, Spikes in einem Sig-
nal sichtbar zu machen. Die
Chance, daß man bei der Feh-
lersuche einer solchen undefi-
nierten Spannungsspitze auf die
Spur kommt, ist recht gering.
Dies ist vor allem in digitalen
Schaltungen sehr ärgerlich, da
die Auswirkung einer Span-
nungsspitze verheerend sein
kann. In der Praxis bedeutet
dies, daß ein elektronisches Pro-
blem mit einem solchen Oszillo-
skop nicht zu lösen ist.
Glücklicherweise läßt sich das
Problem mit einem aus wenigen
Bauteilen bestehenden Spike-
Detektor lösen. Die Vorsatz-
schaltung ist allerdings auf ein
Zweikanal-Oszilloskop ange-
wiesen. Die Empfindlichkeit,
der Detektionspegel, bei dem
der Detektor einen Spike erfaßt,
wird mit P1 und S1 eingestellt.
S1 erlaubt eine Wahl der Ein-
gangsabschwächung von 1:1
und 1:10 (wenn am Eingang ein
10:1-Tastkopf angeschlossen
ist). Für die Feinabstimmung ist
das Poti P1 zuständig. An S2
stellt man ein, ob nach positiven
oder negativen Impulsen
geforscht werden soll. Die Vor-
satzschaltung reagiert auf Spikes
mit einer Mindestlänge von 1 µs
und verlängert sie um den Fak-
tor 5...500 (dies kann man mit
P2 einstellen). Dadurch kann
der A/D-Wandler des Oszillo-
skops den Puls erkennen. Die in
der Zeit verlängerten Spikes
werden in Kanal 2 wiedergege-
ben. Der Strombedarf des
Detektors ist mit etwa 1 mA
äußerst gering.
(984109)rg
Spike-Detektor
für Oszilloskop
089
R1
82k
R2
1k
R3
1k
R4
12k
R5
12k
C1
100p
2
3
1
IC1a
6
5
7
IC1b
P1
10k
C2
1n
D2
D1
1N4148
S2a
S2b
P2
1 M
IC1
8
4
C4
100n
C3
10
µ
10V
2x
IC1 = TLC3702
5V
Y1
Y2
984109 - 11
S1
10:1 / 1:1
DC-DC-Konverter
090
IC1
DIS
THR
OUT
555
TR
CV
2
7
6
4
R
3
5
8
1
TLC
R2
1k
R3
33k
R1
10
Ω
C2
10n
C1
1n
C7
100n
C5
100n
C6
470
µ
16V
C4
1000
µ
16V
C3
100
µ
10V
D1
D2
2x BAT85
9V
9V
984027 - 11
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Elektor
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Eine ausgesprochen einfache
und preiswerte Lösung stellt die
Verwendung eines Timer-ICs
555 als Basis für einen Gleich-
spannungswandler dar, der eine
positive 9-V-Spannung in eine
negative umwandelt. Wenn man
für eine Anwendung eine nega-
tive Hilfsspannung benötigt, was
in analogen Schaltungen oft
genug vorkommt, um zum Bei-
spiel einen IC-Ausgang wirklich
bis Null Volt herunterregeln zu
können, ist diese Schaltung sehr
gut geeignet. Das gleiche gilt
auch für Schaltungen, die eine
symmetrische Betriebsspannung
benötigen und aus einer einzigen
Batterie gespeist werden sollen,
wie es bei kleinen Audioschal-
tungen häufig der Fall ist.
Der hier verwendete TLC555 ist
eine CMOS-Version des
ursprünglichen bipolaren 555.
Anstelle des TLC555 kann man
auch den 7555 verwenden. In
der Schaltung des DC-DC-Kon-
verters bildet der TLC555 einen
astabilen Multivibrator, dessen
Frequenz von R2, R3 und C1
auf etwa 20 kHz festgelegt wird.
Heraus kommt ein annähernd
symmetrisches Rechtecksignal,
das mit einer Gleichrichterkas-
kade (C3, D1, D2 und C4) theo-
retisch verdoppelt wird. Um
diese Verdopplung möglichst
effektiv zu gestalten, werden mit
den BAT85 Schottky-Dioden
eingesetzt, die gegenüber den
S t a n d a r d - S i l i z i u m d i o d e n
1N4148 einen um gut 300 mV
kleineren Spannungsverlust auf-
weisen. Die gleichgerichtete
Spannung wird mit C4 geglättet
und mit C5 noch gefiltert, um
den Anteil höherfrequenter
Oberwellen zu reduzieren.
Die Eingangsspannung
(Betriebsspannung) des
TLC555 wird mit R1, C6 und
C7 entkoppelt. Die Stromauf-
nahme des Konverters hängt
natürlich auch von der Bela-
stung des -9-V-Ausgangs ab.
Wie die Meßwerttabelle zeigt,
sollte der Ausgang bis zu 10 mA
liefern können, bevor die Span-
nung richtig absackt.
Um den Konverter möglichst
vielseitig verwenden zu können,
wurde eine sehr kompakte Pla-
tine entwickelt, so daß der
Platzbedarf nicht viel größer ist
als bei Verwendung von kom-
merziell erhältlichen teuren
Modulen.
984027
Batteriespannung: 9,1 V
RL
IS
V–
Wirkungsgrad
inf.
4,8 mA
–8,89 V
0%
6,8 k
Ω
6,0 mA
–8,3 V
18%
1,5 k
Ω
9,55 mA
–7,2 V
40%
680
Ω
13,43 mA
–5,93 V
42%
Stückliste:
Widerstände:
R1 = 10
Ω
R2 = 1 k
R3 = 33 k
Kondensatoren:
C1 = 1 n
C2 = 10 n
C3 = 100
µ/10 V stehend
C4 = 1000
µ/16 V stehend
C5,C7 = 100 n
C6 = 470
µ/16 V stehend
Halbleiter:
D1,D2 = BAT85
IC1 = TLC555 oder 7555
984027-1
C1
C2
C3
C4 C5
C6
C7
D1
D2
IC1
R1
R2
R3
+
0
-
984027-1
984027-1
Diesen simplen Indikator kann
man im Prinzip mit jeder LED-
Balken-Anzeige kombinieren,
die von einem LM3914 gesteu-
ert wird. Der Indikator sorgt
dafür, daß eine LED aufleuchtet,
wenn alle LEDs des Balkens
dunkel sind. So kann man leicht
erkennen, ob das betreffende
Gerät wirklich ausgeschaltet ist
oder sich lediglich im Ruhezu-
stand befindet und unnötig
Strom aufnimmt. Der Indikator
beugt solchen Mißverständnis-
sen vor und schont die kostbare
Energie, die in einer Batterie
oder einem Akku gespeichert
ist. Die zusätzliche LED nimmt
außerdem nicht einmal ihren
Nominalstrom von 2 mA auf,
denn ein besonderer Trick hal-
biert diesen Wert.
Die Arbeitsweise des Indikators
ist nicht schwer zu ergründen.
Wenn die Balken-LEDs dunkel
sind, fällt über R3 keine Span-
nung ab. T1 sperrt, T2 leitet.
Deshalb kann T3, der zusam-
LED-Balken-Aus-Indikator
091
REFOUT
REFADJ
LM3914
IC1
MODE
SIG
RHI
RLO
L10
17
16
15
14
13
12
11
10
L9
L8
L7
L6
L5
L4
L3
L1
18
L2
9
5
8
4
6
7
3
2
1
D6
D5
D8
D7
D10
D9
D2
D1
D4
D3
T1
T2
BC557B
R3
390
Ω
R4
47k
R5
270
Ω
R1
100k
D11
T3
BC547B
R2
1k2
2x
C1
100
µ
16V
D12
1N4001
6...12V
984056 - 11
0...1V25
1V25