HALBLEITERHEFT2000
64
Elektor
7-8/2000
G. Vastianos
Das Gegenstück zu der an anderer Stelle beschriebenen 8-
Kanal-D/O-Schaltung (D/O = Digital Out) ist diese 8-Kanal-D/I-
Schaltung (D/I = Digital In). Hier werden acht durch Opto-
koppler vom PC getrennte digitale Eingänge an eine serielle
PC-Schnittstelle angekoppelt. Ein PC-Programm liest die acht
Eingangssignale ein. Ungewöhnlich ist daran, dass kein UART
oder Mikrocontroller verwendet wird, sondern die “Perfor-
mance” in einem EPROM steckt .
Liegt an einem Eingang (CH0...CH7) die Spannung +5 V
(logisch 1), dann fließt über den Begrenzungswiderstand
(R2...R9) Strom durch die LED des Optokopplers (IC7...IC14).
Die parallel geschaltete und in Gegenrichtung gepolte Diode
(D1...D8) schützt den Optokoppler vor Falschpolung. Die Opto-
koppler-Ausgänge sind mit den Adress-Eingängen A6...A13
des EPROM (IC3) verbunden. Da die Optokoppler die Signale
invertieren, werden sie von der EPROM-Software ein zweites
Mal invertiert. Dadurch wird erreicht, dass die Signaleingänge
TTL-konform mit positiver Logik arbeiten.
10
A0
9
A1
8
A2
7
A3
6
A4
5
A5
4
A6
3
A7
25
A8
24
A9
21
A10
23
A11
2
A12
14
22
OE
20
CE
28
1
VPP
11
D0
12
D1
13
D2
15
D3
16
D4
17
D5
18
D6
19
D7
IC3
EPROM
26
A13
27
A14
27C256
D1
1N4148
R2
1k
K1
D2
1N4148
R3
1k
K2
D3
1N4148
R4
1k
K3
D4
1N4148
R5
1k
K4
D5
1N4148
R6
1k
K5
D6
1N4148
R7
1k
K6
D7
1N4148
R8
1k
K7
D8
1N4148
R9
1k
K8
4N28
IC7
5
4
1
2
6
4N28
IC8
5
4
1
2
6
4N28
IC9
5
4
1
2
6
4N28
IC10
5
4
1
2
6
4N28
IC11
5
4
1
2
6
4N28
IC12
5
4
1
2
6
4N28
IC13
5
4
1
2
6
4N28
IC14
5
4
1
2
6
74HC151
IC4
MUX
11
10
12
13
14
15
EN
7
3
2
1
6
5
9
4
3
2
1
0
2
0
7
6
5
4
G
0
7
R10
10k
R11
4k7
CTR14
IC1
4060
CT=0
RCX
10
11
12
15
13
14
11
13
12
CT
CX
RX
!G
1
6
4
5
7
9
3
4
5
6
7
8
9
3
2
+
25k
P1
C1
100p
CW
8x 10k
1
2
3
4
5
6
7
8
9
R1
AD0
AD1
AD2
AD3
AD4
AD5
AD6
AD7
AD8
CTR12
IC2
CT=0
4040
10
11
13
15
14
12
11
10
CT
4
2
3
5
6
7
9
1
+
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
S1
R12
10k
MAX232
RS1OUT
RS2OUT
R1OUT
R2OUT
RS1IN
IC5
T1IN
T2IN
RS2IN
C1–
C1+
C2+
C2–
11
12
10
13
14
15
16
V+
V-
7
8
9
3
1
4
5
2
6
C6
10µ
C7
10µ
C8
10µ 63V
K9
1
2
3
4
5
6
7
8
9
C5
100n
C9
10µ
C10
10µ
AD0
AD1
AD2
AD3
AD4
AD5
AD6
AD7
AD8
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
7805
IC6
D9
1N4001
C12
330n
BT1
9...12V
C2
100n
C3
100n
IC1
16
8
IC2
16
8
IC4
16
8
C3
100n
C11
100n
5V
5V
5V
5V
5V
MODE
MODE
C4
100n
12mA
8-Kanal D/I für RS232
054
HALBLEITERHEFT2000
65
7-8/2000
Elektor
Tabelle 1. ASCII-Codes und Bit-Werte
Zeichen ASCII D7
D6
D5
D4
D3
D2
D1
D0
CR
13
0
0
0
0
1
1
0
1
LF
10
0
0
0
0
1
0
1
0
‘C’
67
0
1
0
0
0
0
1
1
‘H’
72
0
1
0
0
1
0
0
0
‘0’
48
0
0
1
1
0
0
0
0
‘1’
49
0
0
1
1
0
0
0
1
‘2’
50
0
0
1
1
0
0
1
0
‘3’
51
0
0
1
1
0
0
1
1
‘4’
52
0
0
1
1
0
1
0
0
‘5’
53
0
0
1
1
0
1
0
1
‘6’
54
0
0
1
1
0
1
1
0
‘7’
55
0
0
1
1
0
1
1
1
‘:’
58
0
0
1
1
1
0
1
0
SP
32
0
0
1
0
0
0
0
0
SYNC
255
1
1
1
1
1
1
1
1
Stückliste
Widerstände:
R1 = 8·10 k Array
R2...R9 = 1 k
R10,R12 = 10 k
R11 = 4k7
P1 = 25 k Trimmpoti
Kondensatoren:
C1 = 100 p
C2...C5,C11 = 100 n
C6...C10 = 10
µ/16 V stehend
C12 = 330 n
Halbleiter:
D1...D8 = 1N4148
D9 = 1N4001
IC1 = 4060
IC2 = 4040
IC3 = 27C256 (programmiert, siehe Text)
IC4 = 74HC151
IC5 = MAX232
IC6 = 7805
IC7...IC14 = 4N28 oder CNY17-2
Außerdem:
K1...K8 = 2polige Platinen-Schraubklemme, RM 5 mm
K9 = 9polige Sub-D-Buchsenleise für Platinenmontage
S1 = 8facher DIP-Schalter
(C) ELEKTOR
004026-1
C1
C2
C3
C4
C5
C6
C7
C8
C9
C10
C11
C12
D1
D2
D3
D4
D5
D6
D7
D8
D9
IC1
IC2
IC3
IC4
IC5
IC6
IC7
IC8
IC9
IC10
IC11
IC12
IC13
IC14
K1
K2
K3
K4
K5
K6
K7
K8
K9
P1
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
R10
R11
R12
S1
004026-1
0
+
(C) ELEKTOR
004026-1
Der 4060 (IC1), ein Rechteck-Oszillator mit nachgeschalteter
Teilerkette, hat die Funktion eines Baudraten-Generators für
die Geschwindigkeiten 150, 300, 600, 1200, 2400, 4800 und
9600 Baud, auswählbar mit DIP-Schalter S1. Die Feineinstel-
lung wird mit Trimmpoti P1 vorgenommen; die Baudrate darf
höchstens 1...2 % vom Nominalwert abweichen. Nachge-
schaltet ist IC2, ein 4040, der hier als 9-bit-Binärzähler arbeitet.
Die drei niederwertigen Zähler-Ausgänge (AD0...AD2) steu-
ern die Select-Eingänge von Multiplexer IC4, die übrigen Aus-
gänge (AD3...AD8) liegen an den Adress-Eingängen A0...A5
des EPROM. Adress-Eingang A14 hat eine besondere Funk-
tion: Er ist mit DIP-Schalter S1-1 verbunden, mit dem sich der
Übertragungsmodus (TTY oder BIN) einstellen lässt. Der
Zählerstand von IC2 durchläuft einen Adressen-Bereich von
512 bit (64 byte) des insgesamt 256 Kbit (32 Kbyte) großen
EPROM. Die Anzahl der 512-bit-Blöcke ist gleich der Anzahl
der möglichen Signalkombinationen, die die acht Eingangs-
signale zusammen mit dem MODE-Signal (am EPROM-Ein-
gang A14) annehmen können.
Es gilt folgender Zusammenhang: EPROM-Inhalt = 512
Blöcke · 512 bit/Block = 256 Kbit = 32 Kbyte.
Der auf die beschriebene Weise selektierte 512-bit-Block wird
von Multiplexer IC4 bitweise zum Ausgang durchgeschaltet, da
seine Select-Eingänge (A, B, C) mit den unteren drei Ausgän-
gen von Zähler IC2 verbunden sind. IC5, ein MAX232, passt
schließlich das Multiplexer-Ausgangssignal an den RS232-
Standard an.
Wenn das EPROM mit den notwendigen Daten programmiert
wurde, steckt in dem seriell über die RS232-Schnittstelle aus-
gegebenen Daten-Telegramm die Information über die logi-
schen Signale an den acht Eingängen. Das für die Übertra-
gung verwendete Datenformat ist 8 Daten-Bit, 1 Stop-Bit und
HALBLEITERHEFT2000
66
Elektor
7-8/2000
kein Paritäts-Bit. Würde zum Beispiel das ASCII-Zeichen “A”
gesendet, dann entspräche dies der Bit-Folge 0100000101; ein
auf dem PC laufendes Terminal-Programm würde den Buch-
staben “A” auf dem Bildschirm ausgeben.
Zwei Übertragungsarten stehen zur Wahl: TTY (teletype) und
BIN (binär). Im TTY-Modus sendet die Schaltung folgendes
Daten-Telegramm zum Computer:
<SYNC>,<SYNC>,<CR>,<LF>,”CH0:X”,<SP>,”CH1:X”,<SP>,
”CH2:X”,<SP>,”CH3:X”,<SP>, “CH4:X”,<SP>,”CH5:X”,<SP>,
”CH6:X”,<SP>,”CH7:X”
Mit <SYNC> ist das ASCII-Zeichen 255 gemeint, das zur Syn-
chronisation des Datenempfangs auf der Seite des Computers
dient. Wenn das Zeichen von einem Terminal-Programm emp-
fangen wird, erscheint auf dem Bildschirm ein Leerzeichen.
<CR> und <LF> sind die Zeichen “Carriage Return” (ASCII-
Code 13) und “Line Feed” (ASCII-Code 10), und <SP> ist das
Leerzeichen (ASCII-Code 32). Das Wichtigste ist jedoch das
“X”: Es steht stellvertretend für den logische Zustand am
betreffenden digitalen Eingang CH0...CH7 und kann den Wert
“0” oder “1” annehmen.
Im BIN-Modus ist das Daten-Telegramm ein Stück kürzer, es
sieht hier wie folgt aus:
<SYNC>,<SYNC>,<DATA BYTE>
Auch in diesem Modus ist <SYNC> das ASCII-Zeichen 255,
während <DATA BYTE> ein einziges Byte ist, das bitweise die
logischen Zustände an den acht Eingängen CH0...CH7 reprä-
sentiert. Das MSB ist dem Eingang CH7, das LSB dem Ein-
gang CH0 zugeordnet.
Der TTY-Modus ist für die Beobachtung der logischen
Zustände an den Eingängen mit einem Terminal-Programm
wie Hyperterminal, Telix, Telemate und Procomm Plus
gedacht. Wenn die Informationen von einem anderen Pro-
gramm ausgewertet und weiterverarbeitet werden (z. B.
Messwert-Protokollierung, Steuer- und Regelungsanwendun-
gen usw.), ist der BIN-Modus geeigneter, da sich die Daten
einfacher decodieren lassen. Die verwendeten Zeichen, ihre
ASCII-Codes und die dazugehörigen Bit-Muster sind in
Tabelle 1 zusammengefasst. Aus Tabelle 2 sind die Bit-Folgen
ersichtlich, wie sie über die RS232-Schnittstelle übertragen
werden (Achtung: RS232 arbeitet mit negativer Logik!). In
Tabelle 3 sind die Schalterstellungen von DIP-Schalter S1 und
ihre Bedeutungen aufgelistet.
Der EPROM-Inhalt wird vom einem Quick-Basic-Programm mit
dem Datei-Namen EPROMFMP.BAS erzeugt; es kann von der
Website des Autors frei heruntergeladen werden. Das Programm
legt zuerst die temporäre Datei 08DICARD.TMP an, die den
EPROM-Inhalt im Bit-Format enthält. Der nächste Schritt ist die
Umwandlung in das Byte-Format, das Ergebnis ist die Datei
08DICARD.BIN. Schließlich wird das externe Konvertierungs-Pro-
gramm BIN2HEX.EXE aufgerufen, das die Umwandlung in eine
Datei im Intel-Hex-Format mit dem Namen 08DICARD.HEX vor-
nimmt. Abhängig vom Format des EPROM-Programmierers
muss entweder 08DICARD.BIN oder 08DICARD.HEX zur
EPROM-Programmierung verwendet werden.
Die Platine gehört nicht zum EPS-Lieferprogramm, sie muss
selbst angefertigt werden. Die zu dieser Schaltung gehörende
Software kann kostenlos von der Website des Autor unter fol-
gender Adresse heruntergeladen werden:
http://members.xoom.com/robofreak/download/08dicard.htm
Einen Eindruck von anderen Projekten des Autors erhält man
unter folgender Web-Adresse:
http://members.xoom.com/robofreak/
(004026-1)gd
Tabelle 2. Zeichen-Bitfolgen
Zeichen Start-Bit D0
D1
D2
D3
D4
D5
D6
D7
Stop-Bit
CR
0
1
0
1
1
0
0
0
0
1
LF
0
0
1
0
1
0
0
0
0
1
‘C’
0
1
1
0
0
0
0
1
0
1
‘H’
0
0
0
0
1
0
0
1
0
1
‘0’
0
0
0
0
0
1
1
0
0
1
‘1’
0
1
0
0
0
1
1
0
0
1
‘2’
0
0
1
0
0
1
1
0
0
1
‘3’
0
1
1
0
0
1
1
0
0
1
‘4’
0
0
0
1
0
1
1
0
0
1
‘5’
0
1
0
1
0
1
1
0
0
1
‘6’
0
0
1
1
0
1
1
0
0
1
‘7’
0
1
1
1
0
1
1
0
0
1
‘:’
0
0
1
0
1
1
1
0
0
1
SP
0
0
0
0
0
0
1
0
0
1
SYNC
0
1
1
1
1
1
1
1
1
1
Tabelle 3. DIP-Schalterstellungen
SW
1
Parameter
#1
#2
#3
#4
#5
#6
#7
#8
OFF
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
“150, 8, 1, N : BIN”
OFF
OFF
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
“300, 8, 1, N : BIN”
OFF
OFF
OFF
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
“600, 8, 1, N : BIN”
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
OFF
OFF
OFF
“1200, 8, 1, N : BIN”
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
OFF
OFF
“2400, 8, 1, N : BIN”
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
OFF
“4800, 8, 1, N : BIN”
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
“9600, 8, 1, N : BIN”
ON
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
“150, 8, 1, N : TTY”
ON
OFF
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
“300, 8, 1, N : TTY”
ON
OFF
OFF
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
“600, 8, 1, N : TTY”
ON
OFF
OFF
OFF
ON
OFF
OFF
OFF
“1200, 8, 1, N : TTY”
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
OFF
OFF
“2400, 8, 1, N : TTY”
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
OFF
“4800, 8, 1, N : TTY”
ON
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
OFF
ON
“9600, 8, 1, N : TTY”
Von Gregor Kleine
Ein kleiner NF-Verstärker mit integrierter Lautstärkeeinstel-
lung ist der TDA 8551 von Philips Semiconductors. An +5 V
betrieben bringt das IC eine nominelle Ausgangsleistung von
über 1 W an 8
Ω. Der TDA 8551 arbeitet aber auch an Betriebs-
spannungen zwischen +2,7 V und +5,5 V mit entsprechend
geringerer Ausgangsleistung.
Die Lautstärke wird bei diesem Baustein über eine Up- und
eine Down-Taste im Bereich von -60 dB bis +20 dB in 64 Stu-
fen verändert. Der gemeinsame Eingang UP/DOWN für die Up-
und die Down-Taste kennt drei Zustände: Schwimmt er, sind
also beide Taster sind offen, bleibt die Lautstärke unverändert.
Ein Impuls auf Massepotential senkt die Lautstärke um 1,25
dB, umgekehrt erhöhen positive Impulse die Lautstärke um
NF-Verstärker
mit Up/Down-Lautstärkeeinstellung
055