Kontrastive Linguistik
1. Terminologie und Definition
2. Geschichte und Entwicklung
3. Zum gegenwärtigen Stand der Kontrastiven Linguistik
4. Kritik der Theoretischen Kontrastiven Linguistik
5. Kontrastive Linguistik und Angewandte Linguistik
6. Kritik der Angewandten Kontrastiven Linguistik
7. Kongresse und Forschungsprojekte
8. Bibliographie (in Auswahl)
1. Terminologie und Definition
Der Terminus Kontrastive Linguistik (KL) Stellt einen Sammelbegriff dar, für den sich oft auch die Pluralbezeichnung Kontrastive Analysen findet. Sicherlich verdankt der Ausdruck seine Existenz in erheblichem Maße dem anglo-amerikanischen contrastive linguistics. Daneben tauchen zuweilen auch Komparative oder Komparatistische Linguistik, besonders aber Konfrontative Grammatik auf (vgl. Zabrocki 1970). Der letztere Terminus entstammt dem Kreise der Leipziger Germanisten und wurde von L. Zabrocki als eine Bezeichnung gebraucht, die Kontrastive Grammatik gewissermaßen überlagert. Er geht davon aus, daß von der Kontrastiven Grammatik bzw. Linguistik vor allem die Unterschiede zwischen Strukturen herausgestellt wird:
Die konfrontative Grammatik wäre somit eine Art synchroner vergleichender Grammatik. Ihre Aufgabe bestünde darin, sowohl Übereinstimmungen als auch Unterschiede zwischen beliebig ausgewählten Sprachen zu beschreiben. Die kontrastive Grammatik würde sich dagegen nur mit den Unterschieden befassen. Ihr Be[463]reich wäre somit begrenzter als der der konfrontativen Grammatik. Die kontrastive Grammatik würde sich letzten Endes nur mit einem Teilgebiet der konfrontativen Grammatik befassen. Neben der konfrontativen Grammatik müßte selbstverständlich eine konfrontative Semantik aufgebaut werden. (Zabrocki 1970, 33).
Dieser Terminus ist jedoch nie sehr populär geworden, was wohl z.T. darauf zurückzuführen ist, daß zwar die KL vielleicht in vielen ihrer Abhandlungen den Schwerpunkt auf Unterschiede zwischen Sprachsystemen gesetzt haben mag, keineswegs aber nur diese untersucht hat und dabei etwa die Analyse von Gemeinsamkeiten außer acht gelassen hätte. Sicherlich überwiegt die kontrastive Sicht insgesamt. Gegen die Verwendung der Termini Komparative, Komparatistische bzw. Vergleichende Linguistik spricht der Umstand, daß die Gefahr de Verwechslung mit dem Terminus Komparatistische Philologie zu groß ist (s.w.u.).
Die KL stellt einen Versuch dar, zwei oder mehrere Sprachen auf allen Ebenen systematisch unter Zuhilfenahme ein und desselben Grammatikmodells zu vergleichen. Sie befindet sich in einer Art Zwitterstellung zwischen Theoretischer und Angewandter Linguistik, wobei das Schwergewicht zunächst auf der Theoretischen Linguistik liegt. Die Hauptzielsetzung ist ganz sicher auf eine Beschreibung sprachlicher Systeme mit Hilfe eines dafür ausgewählten Grammatikmodells gerichtet, wobei als Ergebnis eine Differentialgrammatik entsteht, die aus der Differenz zwischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden sprachlicher Systeme und deren Untersystemen besteht:
G2
↓ ↓ ↓
Kontrastive → GK → Dek → G2
Analyse
↑ G1
G1
G1 und G2 bedeuten zwei verschiedene Sprachsysteme. Dabei steht G1 meistens für die Muttersprache. GK = Differentialgrammatik, die sich aus der Differenz ergibt, Dek = Dekodierung.
Auf dem Wege systematischen Vergleichens zwischen Sprachen eröffnen sich Möglichkeiten, die sogenannte Universalienhypothese auf ihre Gültigkeit hin zu untersuchen (Coseriu 1970,29). Eine Verbindung ergibt sich auch zur Sprachtypologie.
Eine Einteilung des Gesamtblocks der KL in zwei Hauptzweige mit jeweils zwei Unterpunkten hat Fisiak 1971 vorgeschlagen:
(1) general theoretical contrastive studies
(2) specific theoretical contrastive studies.
So kann von einer allgemeinen Theoretischen KL gesprochen werden, der es zunächst darauf ankommt, Grundvoraussetzungen für die systematische Untersuchung von sprachlichen Systemen zu schaffen. Dazu gehören `Grammatikmodell`, `Kongruenz', `Korrespondenz', `Äquivalenz' etc. Darauf bauen dann die eigentlichen und detaillierten Untersuchungen systematischer Art zu den einzelnen Sprachen auf.
Der Bereich der Angewandten KL zerfällt dementsprechend in die Zweige:
(1) Allgemeine Angewandte KL (general applied contrastive studies)
(2) Eigentliche Angewandte KL (specific applied contrastive studies).
Während es der allgemeinen Angewandten KL darum geht, geeignete Modelle für den Vergleich von Sprachen für bestimmte Zwecke zu entwickeln und auch methodologische Fragen zu klären sowie Versuche zu unternehmen, Fehlerhierarchien zu erstellen, setzt sich die eigentliche Angewandte KL die Beteiligung an der Herstellung von adäquaten Lehrmaterialien mit entsprechender linguistischer Progression zum Ziel. Die Abgrenzungen sind z.T. ziemlich künstlich und nicht immer haltbar. Das gilt besonders für die Unterteilung im angewandt praktischen Bereich. Je nach Einstellung zur Angewandten Linguistik insgesamt, d.h., je nachdem ob man sie befürwortet oder ablehnt, ergibt sich dann entsprechend auch die Ablehnung der Angewandten KL.
2. Geschichte und Entwicklung
Der Gedanke, Sprachen zu vergleichen, ist sehr alt und erlebte besonders im 18. und 19. Jh. vor allem in Deutschland einen Höhepunkt in der Vergleichenden Philologie. Das Hauptinteresse dieser vorwiegend historisch orientierten Disziplin galt dabei u.a. der Rekonstruktion von Ursprachen aufgrund neuer Vergleiche zwischen verschiedenen Sprachen. Das Schwergewicht lag auf der Phonologie bzw. Phonetik, Morphologie und Lexis, weniger dagegen auf der Syntax. Bei diesen komparatistischen Forschungen fehlte etwas der systematische Ansatz, was u.a. auf das Fehlen eines expliziten Grammatikmodells zurückging. Trotzdem ist hier, besonders auf dem Gebiet der Sprachgeschichte, Wertvolles geleistet worden.
Ein Teil der philologischen Vergleiche beschränkte sich nicht nur auf rein sprachliche Aussagen, sondern implizierte auch Wertungen. Bekannt sind in diesem Zusammenhang die Argumente von hervorragenden Forschern wie W.v. Humboldt und J. Grimm, die in sogenannten synthetisch konstruierten Sprachen große Vorteile gegenüber analytischen und Mischstrukturen sahen und im Sanskrit eine Idealform sprachlicher [464] Ausdrucksmöglichkeit erblickten (Arens 1955,133 ff.). Diese Wertungstendenz setzt sich bis zu Jespersen fort, der dem Englischen in umgekehrter Form aufgrund seines ausgeprägten analytischen Charakters eine Vorrangstellung einräumte und es neben dem Chinesischen für die logischste Sprache der Welt hielt:
I think that, apart from Chinese, which has been described as pure applied logic, there is perhaps no language in the civilized world that stands so high as English. (Jespersen 1967,12)
Moderne Sprachvergleiche im Rahmen der KL zeichnen sich im wesentlichen durch den systematischeren Ansatz und die systematischere Durchführung der Analysen aus. An sich ist implizit jede Grammatik und jedes Lexikon natürlich kontrastiv im allgemeinen Sinn, wobei die Komparationskriterien nicht immer klar und einheitlichgewählt sind.
Im 20. Jh. war es zunächst vor allen Dingen die Prager Schule, die sich besonders unter V. Mathesius im Rahmen ihrer funktionsorientierten Sprachwissenschaft erneut kontrastiven Problemen zuwandte. Im Vordergrund stand der Gedanke, mit Hilfe analytischer Methoden zu einem besseren Verständnis des eigenen sprachlichen Systems zugelangen. In Fortführung der Tradition der berühmten Prager Schule existiert dort auch heute noch ein sehr großes Interesse an der KL, wobei in diesem Zusammenhang insbesondere J. Vachek zu erwähnen ist. Wichtige Impulse für die KL gingen ferner von der Angewandten Linguistik aus:
The most effective materials are those that are based upon a scientific description of the language to be learned, carefully compared with a parallel description of the native language of the learner. (Fries 1945, 9)
Textbooks should be graded as to grammatical structure, pronunciation, vocabulary, and cultural content. And grading can be done best after the kind of comparison we are presenting here. (Lado 1957, 3)
3. Zum gegenwärtigen Stand der Kontrastiven Linguistik
Da die KL eng mit dem bei dem systematischen Vergleich benützten Grammatikmodell zusammenhängt, gelten Vor- und Nachteile eines solchen auch für die KL selbst. Während die ersten systematischen Sprachvergleiche innerhalb der KL auf dem strukturalistisch-taxonomischen Modell des amerikanischen Distributionalismus basierten, wurde später in immer größerem Umfang das generative Transformationsmodell verwendet, dessen Fortentwicklungen wie z. B. die Kasusgrammatik, aber auch das Stratifikationsmodell Eingang in die KL fanden. (Vgl. Contrastive Structure Series, bei der die ersten Bände noch taxonomisch orientiert, die weiteren dann im wesentlichen generativ-transformationell ausgerichtet sind, weiterhin Moulton 1968; wegen Anwendung und Anwendbarkeit der Termini Tiefen- und Oberflächenstruktur u.a. Di Pietro 1968, 1971, bes. die Kapitel `Deep and Surface Structure', sowie `Developments in Contrastive Analysis'. Zur Verwendung der Termini Oberflächen- und Tiefenstruktur vgl. auch Krzeszowski (1972). Ansätze zu einer Anwendung Hallidayscher Prinzipien finden sich, wenn auch nur sehr kurz, in Halliday/McIntosh/Strevens 1964. Zur Kasusgrammatik vgl. Jordens/Rohdenburg 1972. Zum Stratifikationsmodell vgl. Snook 1971. Auch das Tagmemikmodell von Pike 1966 blieb nicht unbeachtet. Eine komplette Beschreibung zweier sprachlicher Systeme nach ein und demselben Grammatikmodell konnte jedoch bis heute nicht realisiert werden. Wenn man bedenkt, daß geschlossene Beschreibungen eines einzigen Sprachsystems auf der Grundlage der generativen Transformationsgrammatik z.B. ebenfalls noch nicht vorhanden sind und wahrscheinlich auch nie vorliegen werden, dürfte die Feststellung keineswegs überraschend sein, daß in der KL solche vollständigen Beschreibungen erst recht nicht existieren, da sich die Arbeit hier gewissermaßen verdoppelt. Haben sich W.G. Moulton und H.L. Kufner noch um relative Vollständigkeit in taxonomischer Hinsicht bemüht, so liegen heute bei denjenigen, die die generative Transformationsgrammatik verwenden, nur Teilbeschreibungen des sprachlichen Systems vor. Wurde der traditionellen Grammatik zum Vorwurf gemacht, daß sie einige Punkte besonders intensiv miteinander kontrastiert hatte, nämlich im Falle des Deutschen und Englischen z.B. das Gerund, den Infinitiv, den AcI und andere Konstruktionen, ohne dabei das Ganze zu betrachten, so kommt auch heute in allen Publikationen auf diesem Gebiet sowie bei Kongreß- und Symposiumsveranstaltungen die Vorliebe theoretischer Linguisten für einige Bereiche der Grammatik zum Vorschein. Dem Adjektivsektor, dem Verbalbereich, den Kasusbetrachtungen und der Thema- und Rhemaperspektive wird in diesem Zusammenhang besondere Aufmerksamkeit zuteil (Rohdenburg 1970). Dabei fällt auf, daß die Semantik etwas mehr vernachlässigt wird (Leis; 1961).
Explizitere Grammatikmodelle erlauben eine systematischere und zuverlässigere Darstellung stilistischer Phänomene, wobei hier ebenfalls Grenzen einer solchen sichtbar werden, zumal - wie auch insgesamt im Sprachgebrauch - nicht in allen Fällen Schwarzweißkontraste sich hier gegen[466]überstehen, sondern häufig nur die Unterscheidung zwischen System und Norm oder sogar oft allenfalls ein Frequenzunterschied in der Verwendung von Konstruktionen innerhalb zweier Sprachen vorliegt. Als Beispiel für KL-Analysen gegenüber stilistischen Unterschiedsmerkmalen möge folgendes Satzpaar dienen:
Schnee und Schmutz bedeckten die Straße.
The road was covered by snow und mud.
Diese und ähnliche Sätze führten zu der Aussage, daß im Englischen oft das konkretere Element als Subjekt den Vorzug gegenüber dem Deutschen habe, wo umgekehrt das weniger konkrete häufig am Anfang in Subjektposition stehe (Rohdenburg1971, 139). Diese ungenaue Feststellung, die sowohl an Präzision als auch an Wahrheitsgehalt in der sprachlichen Realität zu wünschen übrig läßt, kann heute mit Hilfe der Kasuskonzeption von C.J. Fillmore etwa folgendermaßen beschrieben werden: Gegenüber dem Deutschen steht oft im Englischen die Ortsangabe (Lokativ) ohne Präposition in thematischer Subjektposition. Wie sehr in der Vergangenheit in diesem Punkt verallgemeinert und ohne Berücksichtigung der verschiedenen Register geurteilt worden ist, zeigt in besonders deutlicher Form die Arbeit von Rohdenburg 1971 (Zu stilistischen Phänomenen in der KL siehe auch Di Pietro 1971, 47 f.).
Gerade auf dem Gebiet der Stilistik wird der Vorteil der Benutzung eines umfangreichen Korpus offenbar, da für Nicht-Muttersprachler Erfahrung und Phantasie keineswegs ausreichen, um z.B. stilistische Grenzerscheinungen zu kennen. In diesem Zusammenhang muß auch darauf hingewiesen werden, daß ein Teil der gegenwärtigen KL-Projekte ausgesprochen korpusorientiert ist (u.a. das in Zagreb), während andere (z.B. PAKS in Stuttgart) es - zumindest vom theoretischen Prinzip her - nicht sind. Diese Einstellung ist natürlich in erheblichem Maße vom jeweiligen Grammatikmodell her beeinflußt. Insgesamt jedoch scheint sich heute eine verstärkte Korpusorientierung durchzusetzen.
4. Kritik der Theoretischen Kontrastiven Linguistik
Die Hauptkritik gegen die Theoretische KL richtet sich vor allem gegen die Möglichkeit der Vergleichbarkeit zweier Sprachen. So wird von einem Kritiker nur der Übersetzungsvergleich von M.A.K. Halliday, A. Mcintosh und P. Strevens als der einzige ernsthafte Versuch angesehen, das Äquivalenzproblem auf dem Wege über die Übersetzung zu klären (Hamp 1968; Halliday/McIntosh/Strevens 1964, bes. Kap. 5 `Comparison and Translation'). E. Coseriu weist bei der Verwendung der „Redebedeutung“ als tertium com-parationis auf die Gefahr hin, daß zwar in vielen Fällen eine gewisse ideelle Identität der Denkinhalte vorausgesetzt werden kann, jedoch nicht ohne Einschränkung,
denn nicht alle Denkinhalte können von der sprachlichen Gestaltung der außersprachlichen Erfahrung gelernt werden. Außerdem setzt eben eine solche Trennung die sprachliche Gestaltung voraus: die Bezeichnung, der Bezug auf das Außersprachliche, hängt nämlich von der sprachlichen Bedeutung ab und ist der Bedeutung gegenüber etwas Sekundäres, nicht umgekehrt. (Coseriu 1970, 10)
Dieses Argument wird auch in der Übersetzungswissenschaft anerkannt: „Anything that can be said in one language can be said in another, unless the form is an essential element of the message“ (Nida/Taber 1969, 4). Die Beziehung zwischen Übersetzung und KL stellt auch Wandruszka deutlich heraus:
Es gibt keine Sprachwissenschaft ohne Übersetzung. Die menschliche Sprache erforschen, heißt Sprachen miteinander vergleichen; vergleichen können wir nur, was durch Übersetzung vergleichbar geworden ist. Die Übersetzung ist das Fundament jeder Sprachwissenschaft. (Wandruszka 1971,133)
Die KL vergleicht natürlich nicht nur fremde Sprachen miteinander, sondern auch Dialekte innerhalb einer Landessprache sowie verschiedene Register. Damit wird gleichzeitig auch das Interesse der Soziolinguistik und Dialektforschung an der KL offenbar.
Daneben sind aber auch andere Vergleichsparameter vorgeschlagen worden, so u.a. von R.P. Stockwell: `vorhanden' bzw. `nicht-vorhanden', `Korrespondenz', `strukturale Äquivalenz' und `semantische Äquivalenz', `Muß'- bzw. `Kann-regel' bei der Verwendung eines sprachlichen Lautes oder Ausdrucks (Nickel/Wagner 1968).
5. Kontrastive Linguistik und Angewandte Linguistik
Innerhalb der Angewandten Linguistik (AL) nimmt die KL einen wichtigen Platz ein. Zwischen letzterer und der Lernpsychologie bestehen Zusammenhänge (Corder 1967). Entscheidend ist dabei, ob der Erstsprachenerwerb in demselben Licht gesehen wird wie der Zweitsprachenerwerb (Newmark/Reibel 1968). Sicherlich ist die Gruppe derer größer, die das Erlernen einer zweiten Sprache in nicht echt bilingualer Umgebung, also vor allem im Rahmen des normalen Schulunterrichts, deutlich vom Erwerb der Muttersprache absetzen, als die derjenigen, die hier gleichgeschaltete Vorgänge erblicken. Transfer- und Interferenztheorie spielen in diesem Fall eine wichtige Rolle (Nickel/Wagner 1968, James 1971, Lee 1972, Selinker 1972, Sampson/Richards 1973; zur Transfer- und Interferenztheorie u.a. Di Pietro 1971, 5-18). Sie wird als Abkürzungsweg zur Falsifizierung bzw. Verifizierung von [466]
Voraussagen und Erklärungen der KL empfunden. Diese Funktion wurde von der Fehleranalyse schon immer wahrgenommen, nur ist sie heute im systematisierten Rahmen enger mit der KL verknüpft, KL und Fehleranalyse sind jedoch keinesfalls gleichzusetzen. Eine Reihe von angewandten Linguisten widersetzte sich stets einem solchen Verfahren (Corder 1967).
Allgemein wird wohl die Meinung vertreten, daß Konstruktionen, die erheblich von denen der Muttersprache abweichen, weniger häufig gebraucht werden als solche, die muttersprachlichen Fügungen sehr ähnlich oder gar gleich sind (Le-vinston 1971). Daß diese Erscheinung im allgemeinen stimmt, kann wohl angenommen werden, trotzdem sollte einer Verabsolutierung aus dem Weg gegangen werden. Sowohl Lernsituationen als auch Lernertypen sind die Ursache dafür, daß oft in paradoxer Umkehrung gerade jene Konstruktionen zahlreich in Erscheinung treten, die große Abweichungen von muttersprachlichen Strukturtypen aufweisen. Im Zusammenhang mit diesem Phänomen kann vielleicht auch von Gruppenverhalten gesprochen werden (Nickel/Wagner1968, Nickel 1973 a).
Interferenzfehler, die von einer unterschiedlichen muttersprachlichen Struktur herrühren, sind stets beobachtet und als `Germanismen', `Anglizismen', `Gallizismen' usw. klassifiziert worden (Juhász 1970). Besonders häufig kommen sie im Anfangsunterricht vor. Ferner scheinen Streßsituationen (Examen usw.) für die Zunahme dieses Fehlertyps verantwortlich zu sein.
Es lassen sich in der Tat nicht nur diese `interlingualen' bzw. `interstrukturalen' Fehler feststellen, die auf solchen Interferenzen beruhen (Juhász 1970), sondern es entstehen auch Fehlleistungen unabhängig von der Muttersprache, wenn es zu einer Verwechslung von Informationen und Daten auf der Zielsprachenseite kommt. Hier handelt es sich um `intralinguale' bzw. `intrastrukturale' Fehler. Dazu gehören Verallgemeinerungen und unzutreffende Analogieschlüsse, die eine nicht zu übersehende Fehlerquelle darstellen.
Solche Fehler können auch auf unrichtige oder zu unpräzise glottodidaktische Erklärungen zurückzuführen sein. Ein Beispiel dafür führte R. Filipović auf dem 3. Internationalen Kongreß für AL in Kopenhagen an. Er berichtete, daß im Falleder Verwendung der expanded form im Präsens bei kroatischen Studenten dann die Fehlerzahl sank, wenn Adverbien wie now diese Strukturen begleiteten. Dies läßt sich ohne weiteres dahingehend interpretieren, daß bei der Erklärung dieser schwierigen Konstruktion now als richtungweisendes und nahezu automatisches Signal für ihre Anwendung gegeben wurde. Das Fehlen die[467]ses Adverbs führte sogleich zu einer Erhöhung des Risikos (Filipović 1973). Kognitive Erklärungen über Sinn und Funktion dieser Konstruktion besonders unter Heranziehung kontrastiver Elemente hätten eine gewisse Unabhängigkeit von solchen Indikatoren geschaffen, die einfach deswegen nicht sicher funktionierten, weil sie einmal in der Konstruktion bereits impliziert seien und zum anderen auch mit der simple form verbunden werden können. Beim Erlernen mehrerer Fremdsprachen spielt die `interlinguale' bzw. `interstrukturale' Interferenz zwischen den Zielsprachen durchaus keine unwichtige Rolle, da das Mischungsverhältnis hier manchmal das ,interstrukturale' zwischen Muttersprache und erster Zielsprache an Zahl übertreffen kann. Eng damit verwandt ist das Problem der Lernschwierigkeit, das schon oft behandelt wurde. Zuweilen lag dabei das Schwergewicht mehr auf linguistischen, zuweilen mehr auf psychologischen Kriterien. So betont das Bukarester Projekt unter der Leitung von T. Slama-Cazacu besonders die psychologische Seite des Problems vom Standpunkt des Lernenden aus (Slama-Cazacu 1971).Bei der von R.P. Stockwell und J.D. Bowen erstellten Schwierigkeitsskala, die bei der Phonologie 8 und bei der Syntax 16 Schwierigkeitsklassen unterscheidet, handelt es sich nur um eine simplifizierende Schematisierung, die im Endeffekt keineswegs pädagogische und psychologische Faktoren ausschließen wollte (Nickel/Wagner 1968, Nickel 1973a).
Die Feststellung der Lernschwierigkeit und der Versuch einer Hierarchisierung ihrer Faktoren ist für die linguistische Progression innerhalb von Lehrmaterialien notwendig (Fries 1945, Lado1957). Dabei zeigt sich, daß die KL allein nicht die Elemente für das Zusammenstellen solcher Materialien liefern kann, obgleich sie z.T. einen nicht geringen Einfluß auf die Abfolge sprachlicher Elemente, ihre Darbietung und didaktische Präsentierung hat. Sicherlich spielen solche lernpsychologischen Faktoren auf der kontrastiven Seite eine wichtige Rolle. Auch sprachsoziologische sind von der KL her impliziert, da u.U. angenommen werden kann, daß Interfcrenzerscheinungen z.T. auch sprach-soziologisch bedingt sind und gehemmtere Schüler vielleicht länger an ihrer Muttersprache festhalten als gelöstere und flexiblere Lernertypen.
Da der moderne Unterricht möglichst lebensnahe Situationen in Dialogform mit zum Hauptbestandteil des Lehrmaterials macht, muß dementsprechend auch modernes zielsprachliches Material benutzt werden. Dieses entspricht in seinem Schwierigkeitsgrad keineswegs den von der KL entwickelten Schwierigkeitsskalen, sondern ist oft im Gegenteil umgekehrt proportional zu sehen. [467]
Die KL gestattet ferner eine gerechtere Beurteilung der Fehlleistung. Sollte sich z.B. der `interstrukturale' Fehler als nahezu unumgängliches Zwischenglied im dynamischen Aufbau einer Zielsprachengrammatik ergeben, dann müßte in einer Übergangszeit der von der Mehrzahl der Korrektoren als schwerer Fehler angesehene Interferenzfehler (etwa der `Germanismus' *They were marched anstelle von They had marched) mit mehr Verständnis betrachtet werden. Sicherlich muß er aber nach gründlicher pädagogischer Unterrichtung in dem Bestreben, zielsprachlichen Strukturen näherzukommen, und nach einer gewissen Anlaufzeit in die Kategorie `schwer' eingestuft werden.
Selbst Korrekturübungen (remedial teaching) werden unter starkem Einfluß der KL stehen, da es immer wieder notwendig sein wird, geeignete Gegensteuerbewegungen gegen die Einwirkungen der Muttersprache einzuplanen.
6. Kritik der Angewandten Kontrastiven Linguistik
Die Kritik an der Angewandten KL beruht z.T. auf einer allgemeinen Kritik an der Angewandten Linguistik, die immer noch um ihre Anerkennung innerhalb der Wissenschaft ringt, wobei die Situation von Land zu Land oft verschieden ist. Unabhängig von der Definition der Angewandten Linguistik sollte aber anerkannt werden, daß ein Zusammenhang zwischen KL und Fremdsprachenunterricht existiert (Back 1970). Hingegen kann vor einer einseitigen Überbewertung der KL für den gesamten Sprachunterricht nicht eindringlich genug gewarnt werden (Lee 1972).
Im wesentlichen ergeben sich folgende Gegenargumente aus angewandter Sicht:
Interferenz sei nicht die einzige Fehlerquelle beim Erlernen einer Fremdsprache. Es seien noch andere Störungsursachen vorhanden, welche die KL nicht voraussagen kann. Sogar der von der Linguistik unbelastete Lehrer wisse von mehr Fehlern zu berichten als die KL.
Die KL sage Lernfehler in einer Fremdsprache nicht verläßlich voraus.
Die KL gründe sich auf eine naive Auffassung von Sprachstrukturen und perpetuiere diese Auffassung.
Für die Vergleichbarkeit zweier Sprachen gebe es keine feststehenden Kriterien.
Die KL fördere einen Ansatz des Fremdsprachenlernens, in dem der Lehrer zentraler ist als der Lernende.
Die KL registriere Interferenz nur in einer Richtung, nämlich von der Muttersprache zur Zweitsprache.
Man sollte annehmen, daß die am tiefsten verwurzelten Sprachgewohnheiten die größte Interferenzquelle bilden, tatsächlich jedoch geraten die schwachen L2-Gewohnheiten stärker mit der L3 in Konflikt als die L1-Gewohnheiten.
Der Grad des typologischen Unterschieds zwischen L1 und L2 sei der Interferenzstärke nicht proportional.
Interferenz sei ein überflüssiger Begriff: Ignoranz sei die eigentliche Fehlursache.
Mit all diesen Vorwürfen setzt sich James 1971 ausführlich auseinander.
Eine Oberschätzung von Ergebnissen innerhalb der KL war nicht selten vorzufinden. Ihr Hauptwert liegt sicherlich nicht im angewandten Bereich und dort wiederum mehr auf der Lehrer- und Autorenseite als auf der Schülerseite. Weiterhin ist ihr Wert im Erwachsenenunterricht und besonders dort größer, wo gemäß neueren Strömungen im Sprachunterricht wieder mehr kognitive Elemente verwandt werden. Von besonderer Relevanz ist sie aber bei systematischen und vertiefenden Betrachtungen fremdsprachlicher Systeme auf fortgeschrittener Ebene, wobei gleichzeitig damit eine Einführung in die Theoretische Linguistik indirekt oder direkt verbunden sein kann. Sicherlich werden gerade bei solchen Kontrastanalysen Wesensunterschiede zwischen sprachlichen Systemen deutlich.
Auch das Gebiet der Anthropologie und Kulturkunde, auf dem Ansätze zu einer kontrastiven Betrachtung erkennbar sind (Mead 1969, 493; Di Pietro 1971, XII; Nickel 1973b), weist einen engen Zusammenhang mit dem praktischen Fremdsprachenunterricht auf, da es sich hier ähnlich wie beim Erlernen fremdsprachlicher Strukturen darum handelt, Gewohnheiten und Auffassungen, die von der Muttersprache herrühren, mit neuen kulturkundlichen Strukturen zu kontrastieren und zu lernen. Verbindungen zu der bereits erwähnten Fehleranalyse bestehen in diesem Fall ebenfalls.
7. Kongresse und Forschungsprojekte
Die kontrastive Sprachwissenschaft gehört zweifellos zu den Zweigen der Linguistik, die gerade in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Kaum ein Kongreß, der sich im Rahmen der Theoretischen oder in dem der Angewandten Linguistik bewegt, versäumt es, die Thematik kontrastiver Analysen zu diskutieren.
So war z.B. die Georgetown Round Table-Konferenz im Jahre 1968 dem Thema „Contrastive Linguistics and Its Pedagogical Implications“ gewidmet. In seinen einleitenden Bemerkungen zu dem später erschienenen Kongreßbericht (Contrastive Linguistics 1968) gibt J.E. Alatis einen Überblick über den Stand der KL besonders innerhalb der AL, wobei sowohl die Literatur als auch Projekte angesprochen werden, die zu dieser Zeit bereits begonnen worden waren.
1969 beschäftigte sich die Jahressitzung des [468] wissenschaftlichen Rates des Instituts für deutsche Sprache in Mannheim mit dem Generalthema „Kontrastive Grammatik“ (Probleme der kontrastiven Grammatik 1970).
Auch auf der Welttagung der Angewandten Linguistik in Cambridge 1969 befaßte sich eine der stärksten Sektionen des Kongresses mit ähnlichen Problemen (Papers 1971). Weiterhin fand im Dezember 1970 eine Tagung unter der Leitung von R. Filipović in Zagreb statt, die sich mit Problemen der Kontrastiven Linguistik befaßte (Zagreb Conference 1971). R. Filipović war es auch, der als erster auf dem europäischen Kontinent eine Sektion „Contrastive Linguistics and Foreign Language Teaching“ im Rahmen des X. Internationalen Kongresses der FIPLV 1968 einrichtete (Filipović 1972). Auch in Hawaii fand eine Tagung statt, die sich mit ähnlichen Fragen beschäftigte. Dazu erschien der Kongreßbericht Working Papers in Linguistics 1971.
Schließlich wurde im Anschluß an die alljährliche Tagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) e.V. in Stuttgart von PAKS in Verbindung mit dem Europarat im Oktober 1971 ein „Internationales Symposium zu Problemen der Angewandten Kontrastiven Sprachwissenschaft“ durchgeführt (Papers 1972).
Ein deutliches Indiz für das ständig zunehmende Interesse an Problemen der KL ist auch die Tatsache, daß für die diesem Fragenkomplex gewidmete Sektion auf dem 3. Internationalen Kongreß für AL 1972 in Kopenhagen so viele Meldungen vorlagen, daß diese Sektion in zwei Gruppen unterteilt werden mußte (Aspects of Contrastive Linguistics 1974).
Auch die zahlreichen kontrastiven Forschungsprojekte legen beredtes Zeugnis von diesem Interesse ab. Ein kleiner, wenn auch unvollständiger Überblick über diese Forschungsvorhaben findet sich in Zagreb Conference on English Contrastive Projects (Zagreb Conference 1971) und Papers from the International Symposium on Applied Contrastive Linguistics (Papers 1972).
Hier spielt wiederum das von R. Filipović geleitete serbokroatisch-englische Projekt in Zagreb eine wichtige Rolle. Besonders intensive Forschungsarbeit auf diesem Gebiet wurde vor allem auch von dem „Center for Applied Linguistics“ in Washington geleistet, wo unter der Leitung von C.A. Ferguson die „Contrastive Structure Series“ entstand.
Weitere Projekte laufen seit einiger Zeit in Posen unter der Leitung von J, Fisiak und in Bukarest unter der von T. Slama-Cazacu. Seit 1969 wird dank der Hilfe der Stiftung Volkswagenwerk das Projekt für Angewandte Kontrastive Sprachwissenschaft (PAKS), das Problemen der deutsch-englischen Kontrastanalyse gewidmet ist, unter der Leitung von G. Nickel durchgeführt (Arbeitsberichte 1968 ff.).
Hinzu kommen viele weitere Projekte in der Welt wie z.B. das unter der Leitung von J. Svartvik in Lund, Schweden, und das unter der von W. Nemser in Ungarn. Ein Überblick über amerikanische Aktivitäten von W. Nemser befindet sich in: Zagreb Conference 1971, 11-30. Unter der Leitung von W. Nemser ist ein fundamentales Werk zur KL im Entstehen: Current Trends in the Language Sciences: Contrastive Linguistics.
Eine vollständige Aufstellung aller zur Zeit vorhandenen Projekte ist aufgrund des sehr lebendigen Interesses an der KL nicht möglich. Ebenso kann keine Garantie für eine chronologisch richtige Aufzählung übernommen werden.
Die wachsende Zahl von Monographien, Symposien, Kongressen und Projekten ist ein Anzeichen für die Aktualität der KL. Es dürfte aber vielleicht schon ein Stadium erreicht sein, das den Eindruck zu vermitteln scheint, daß das Interesse an der KL den Höhepunkt bereits leicht überschritten haben dürfte, sofern es im wesentlichen um die Benutzung linguistischer Faktoren geht. Neues Interesse könnte dadurch entfacht werden, daß weitere Faktoren, wie psycholinguistische und soziolinguistische hinzukommen. Auch die Hinzunahme kulturkundlicher und anthropologischer Daten könnte eine Bereicherung darstellen.
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Das ist der Text, der in der Vorlesung am 13.09.2009, ab 9.45 Uhr teilweise kommentiert wurde.
In: Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand (eds.):
»Lexikon der Germaistischen Linguistik« - Studienausgabe. Bd. 3, Tübingen 1973, 462-469 (Gerhard Nickel)