Siegfried Lenz
Erst im Tod des Vaters finden Fred und Kapitän Freytag wieder zueinander. Schildern Sie den Grund des Zerwürfnisses zwischen Vater und Sohn. Wie gelingt es dem Vater schließlich, sich mit seinem Sohn auszusöhnen?
Auf seine letzte Wache nimmt Kapitän Freytag seinen Sohn Fred mit. Fred soll das Leben auf einem Schiff kennenlernen und sich von seiner Krankheit erholen. Vor allem aber hofft der Vater auf eine positive Lösung des Konflikts, der schon seit Jahren zwischen den beiden besteht. Als Kapitän Freytag noch die `Lumpenlinie' fuhr, wurde ein gewisse Natzmer, ein Mitglied der Besatzung, gefangen und getötet. Seitdem der Junge erfahren hat, daß sein Vater einen Mann im Stich gelassen hat, wirft er ihm Feigheit vor. Auch auf dem Schiff ignoriert Fred seinen Vater. Er zeigt kein Interesse an dem, was der Vater macht, stellt keine Fragen, vermeidet den Kontakt mit ihm. Fred leidet sehr darunter, daß sein Vater, auf den er früher so stolz war, als Versager und Feigling bezeichnet wird. Der Konflikt spitzt sich zu, als der Kapitän in seinem Verhalten gegen drei Gangster, die sich auf dem Schiff befinden, Nachgiebigkeit zeigt. Fred fühlt sich bestätigt, daß sein Vater genauso wie vor Jahren auch jetzt nicht in der Lage ist, etwas zu riskieren. Die Mannschaft des Feuerschiffs will gegen die Gangster kämpfen, Kapitän Freytag aber will abwarten, um Blutvergießen zu vermeiden. Fred ist für die Mannschaft, also gegen seinen Vater, dem er wieder Mutlosigkeit und Ängstlichkeit vorwirft. Als die Gangster das Feuerschiff für ihre Zwecke nutzen wollen, was heißen würde, daß das Schiff seine Position verlassen müßte, stellt sich Freytag einem bewaffneten Gangster gegenüber, der auf ihn Schießt und tödlich verletzt. Erst dann glaubt nicht nur sein Sohn, sondern auch die Mannschaft, daß Freytag doch unerschrocken und mutig war. Freytag liefert auch den Beweis dafür, er opfert sein Leben für die Ordnung auf der See. So wird der Vater-Sohn-Konflikt gelöst. Der Vater muß sterben, um sich von den Vorwürfen
seines Sohnes zu befreien.