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Alle anderen westgermamschen FibeLarten jedoch łiaben ihre Ent-stehung im Nordgebiet der Westgermanen. Und zwar sind die westgerma-nischen Ingwaonen Jiitlands und Fiinens (Teutonen, Kimbern, Haruden, Eudosen-Juten, Wanien) und Schleswig-Holsteins (Warnen, Angeln, Sach-aen) die Schopfer der Rollenkappen-Fibel: Fig. 24, 25. Yon den be-nachbartenElbgermanen sindhieran nur dieurspriinglich ostgermaniscben Langobarden beteiligt, aber aucb diese nur an den beiden nicht rein swebisch-elbgermanischen, sondern noch start ostgermanisch gefarbten Friedhofen von Fuhlsbutteł bei Hamburg und Jamel in Westmecklenburg. Erst die Weiterbildung der Friihform der Rollenkappen fibel liegt baupt-sachlich bei den Langobarden und z. T. den Semnonen, weit wenigerbei den Ingwaonen, wahrend die Siidgruppe der Elbgcrmanen: Hermunduren, Markomannen. QuafUa noeh sparlicher daran beteiligt ist.

Uesgieichen ist die westgermanische Art der stark pTofilierten Fibel ohne Stiitzplatte, Fig. 74—81 (auf der Kartę nicht dargestellt), nnT bei den Ingwaonen der Torher genannten Gebiete, dann bei den Langobarden und etwas weniger bei den Semnonen, ausserdem bei den Hord-germanen Seelands und Horwegens verbreitet; sie fehlt dagegen bei den siidlichen Elbsweben und erseheint selten in Schweden.

Die Gruppe der Armbrustfibeln mit breitem. Fuss ist rollig Eigentum der Langobarden und nebenbei auch der Semnonen. Und* ganz dasselbe gilt ron den durch Frisehbier mit Kecht ais Sondergruppe aus-geschiedeńen drahtformigen, kammlosen Kniefibeln.

Bei den Ostgernianen sind die westpreussiseken Gepiden die Er-finder der Sehnenhulse, die samlandischen Goten die der Rollen-hiilse, die dann auch von den ostmasurischen Galin den angenommen wird. Hohepunkte feinsten Geschmacks sind die beiden ostpreussisch-gotischen Formen Fig. 42 und 72. Ubrigens erscheinen die spatesten Gestalten der ostpreussischen Art der Augenfibeln massenhaft auch, was die Kartę nicht anzeigt, im ostmasurisch-galindischen Gebiet, be-sonders viel auf den Grabfeldem des Kreiscs Sensburg, dann auch in den Kreisen Lotzen und Oletzko. Und fur die Zeit des Uberganges zur spafc-romischen Kaiserzeit und das 3. Jahrh. ist die Fibel Fig. 133, be-sonders in der Gestalt der Fig. 23 bei Hollack und Peiser, Moythienen, fvir Ostmasuren geradezu typisch.

Damit will ich mein Begleitwort schliessen, in derfesten Zuyersicht, dass Almgrens Werk nun auf lange Zeit weiter der Forschung zum Segen gereichen wird.

Berlin, im August 1923

Gustaf Kossinna

Inhaitsiibersicht,

Seite.

Vorwort {mit Mugenms- und L.itteraturverzeichnissen)............................. TX

Einleitung .........................................................■.......................... 1

R&umiiche und zeiiiiche Begrenzung der Aufgabe. — Entwicklung der romischen Fibeln aus den LaTene-Fibeln. — Einteilung- der nordeuro-p&ischen Fibeln romiseher Zeit.

Gruppe /: Eingliedertge Armbrustfihein mit breitem Fuss........................ 7

Gruppe II; Fibeln mit zweilappiger Rollenkappe .................................... 11

Cruppe III: Augenfibeln.................................................... 2t

Gruppe IV: Kraftig profilierte Fibeln................................................... 34

Cruppe V: Fibeln, die durcli Verflaehung oder Versch\vinden der kraftige-

reu Profilierung aus der Gruppe IV entstanden sind ........................... 43

(s. die E; ateilung S. 49).

Cruppe VI: Fibeln mit umgeschlagenem Fuss und ihre naehsten Entwick-

lungen , ................................................. 7l

(mit eirism Exkurs: Wann kamen die romischen Mun zen nach W6rd-europa? S. 79—84).

Cruppe VI(: Zwdgliederige Armbrustfibein mit hohem Kadelhalter ......... 90

Scheibenflbeln................ 99

Spezlflsch provlnzia!romische Fibelformen, die nur sporadisch in

Nordeuropa vorkommen.................................................................... 10G

Altere romische Periode. Zeitstellung der verschiedenen Fibel-formen. Wo sind sie fabriziert? tlbersicbt ihrer Entstehungs- und Entwięklungsgeschichte. Lokale Verschiedenheiten. Die Verzierung durch Silberdrabte und gestanzte Bleche.

Jungere romische Periode. Einige Merkmale des "gotisehen» Kulturstromes. Lokale Unterschiede im nordeuropaischen Gebiete, Die spitteren provinzialromischen Fibel formen wahrscheinlieh durch ger-raanische Einfliisse entstanden.

Bei lagę i. Fundverzeic.hnisse zur Beleuchtung der lokalen Yerbreitung


Zusarnmenfassung der    Ergebnisse ...... 113

Terschiedener Fibelformen ...............................■............................ 182

Beliage n. Verzcichriiss geschlossener nordeuropdischer Fundę, die die Zeitstellung der verschiedenen Fibelformen beleuchten........................ 213


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