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H GRUPPE I.

wóhnlich sind der Tremolirstich und andere feine Linienornamente, besonders liings den Kanten1). Das Fussende zeigt ofters eine oder zwei gerade Linien; bei ein paar Fibeln tragt es das sonst fur die Gruppe III charakteristische Dreieckornament (Hostmank a. a. O. Taf. IX, 15, Hausmann a. a. 0. Taf. I, 19). Auch kleine Kreise und Dop-pelkreise sind gewohnlich. S. ubrigens die Abbildungen!

Die Aufeinanderfolge der Formen ist hier nicht leicht festzustel-len und bei der relativen Seltcnheit dieser Gruppe auch von geringer Bedeutung. Zu den allerjungsten zhhlt jedenfalls Fig. 13 mit Wulst, Rollenaxe, spater Nadelhalterform u. s. w., wogegen Fig. 10 einen alten Charakter aufweist- Zu beachten ist noch eine Form, die z war Fig. 10 run meisten iihnelt, aber viel grosser und breiter ist und stalt des Knopfes nur einen ganz schmalen Wulst hat (z. B. die bei Haus-mann a. a. 0. abgebildete Fibel).

Entstehung der Gruppe. Wie schon oben angedeutet, steht die vorliegende Gruppe in unzweifelhaftem Zusammenbang mit den Spat-la Tene-Fibeln mit unterer Sehne, Fig. 2. Diese Fibeln, von denen bei Anger, Rondsen, Taf. X, XI u. XIII viele Exemplare abge-bildet sind, und die sowohl in Eisen ais in Bronze vorkommen, haben immer schmalen Fuss und eine Spirale von nur vier Windungen, zeigen aber im iibrigen bedeutende Untersehiede; so ist der Hals ent-weder schmal und rund (z. B. a. a. 0. XI, 4) oder breit mit Grat (Fig. 2, Anger, Taf. XIII, 1, 7, 8), der Nadelhalter ist in verschie-denen Mastera durchbrochen oder auch gefullt, ja sogar ein Wulst anstatt des Knopfes kommt vor, und zwar schon bei Fibeln mit durch-lfichertem Nadelhalter2). (Mit ganz verschwundenem Knopf: Meyer, Gurina, Taf. VT, Fig. 2). Einige von den bei der Gruppe I vor-kommenden Verschiedenheiten, wie breiter oder schmaler Bugelhals, Knopf oder Wulst, lassen sich somit vielleicht auf verschiedene Grund-formen in der Spat-la Tene-Gruppe zuriickfiihren.

Lokale Verbreitung. Die Prototype der Gruppe I, Fig. 2 iu ahfiL, haben eine sehr weite Verbreitung. Dass sie in Rondsen zahl-reich sind, sahen wir schon; aber fast uberall in Norddeutschland sind sie yertreten (westlich z. B. in den Graberfeldern za Fuhlsbuttel bei Hamburg3) und Klein-Plasten in Mecklenburg; ein Ex. im Pyrmon-

1) Audi auf der Aussenseite des Nadelhalters fcommen Treraolirstichverzie-rungen wenigstens ein mai vor: Mus. Kopenhagen 25517.

ł) z. B. ein Ex. aus Butzke in Pommern, Mus. Stettin; eins aus Benz auf Riigen, Mus. Stralsund.

*) S. Jahrbuch der wissenschaftlichen Anstalten zu Hamburg IV, Taf. II, Fig. 6, 7. — Wakrscheinlich auch ein Ex. bei Darzau: Hostmann Taf. IX, 19.

ter Funcie1). Nordlich gehen sie bis Bornholm (raebrfach) und Óland (einmal, Mus. Stockholm 10160). AberfasŁ ebenso haufig wie in Nord-deutschland komrnen sie in den Donaulandern vor, besondcrs in grosserer Menge bei Sissek in Kroatien (Wiener AntikenkabineLt und Mus. Agram). Dagegen Jiabe ich sie in den Rheingegenden nicht beobachtet2).

Im Vergleich hiermit hat die aus diesen Fibeln entstandene Gruppe I eine ziemlich begrenzte Verbreilung (s. Beilage I. i). Ihr eigentliches Fundgebiet ist die untere Eibgegend, \vo sie in den gros sen Urnenfeldern von Darzau und Rebenstorf in Hanno\er, Fuhls-biittel bei Hamburg, Korchow etc. im wesllicben Mecklenburg vielfach vertreten ist. Auch die Fundorte in Schleswig-Holstein und auf der gegenuberliegenden Insel Laaland konnen demseiben Gebiete zugezahlt werden. Es ist dies ein Gebiet, das wir weiter unten ais die eigent-liche Heimat vieler anderen Fibelserien wicdcrfinden werden. West-lich und ostlich davon komnat die Fi bel nur ganz sporadisch vor. Westlieh im Pyrmon ter Quellenfunde (1 Es.) und auf romischem Gebiete in Vechten bei Utrecht (3 Ex.) und vielleicht bei Mainz. Ostlich — je ein Stiick —bei Giiritz an der Oder, beiPersanzig in Hinter-pommern, auf Bornholm und bei Tiirpsal in Estland(!), das letzte eine recht auffaMende Tatsache, zu der wir jedoch bald in der Gruppe III hochst interessanie Analogieen finden werden.

Zeitstellung. Dass diese Fibelgruppe der allerfriihesten romi-schen Zeit angehort, ist schon aus ihrem nahen Zusammenbang mit den Spat-la T&ne-Fibeln ersichtlich. Dasselbe zeigt auch ein sehr merkwiirdiger Fund aus Korchow7 in Mecklenburg (Beilage II, 25), wo Dr. Beltz das Original von Fig. tO, also eine ganz friihe Form, in einer La Tene-Situla wie der bei Anger, Rondsen, Taf. 23 abgebil-deten zusammen mit einei eisernen Mittel-laTene-Fibel wie Fig. 1 gefunden hat3). Friih ist offenbar auch ein Fund von Hillested, Laa-


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