10 GRUPPE I.
land (Beilage II, 137), wo drei Fibeln etwa wie Fig. 10 mit einer fragmentarischen Bronzefibel wie Fig, FI in einer Urnę zusamrnen gefunden worden sind. Im Fundę 00 Iicgen zwei etwas splłtere For-men derselben Gruppen, wie Fig. 11 und 36—37, zusamrnen vor.
Bei Darzau scheinen dagegen diese Fibeln, auffallend genug, erst in der jiingeren Halfte des Urnenlugers aufgetreten z u sein; s. Host-masn, S. 60. Doch dlirften die dort vorkommenden Formen samtlich zu den spateren gehoren; es fanden siob keine wie Fig. 10—11. Die wobl spateste, Fig. 13, wurde »ganz nordlich» in zwei Exemplaren mit einer Fibel wie Fig. 138 zusamrnen gefunden (a. a. O. S- 8; vgl. Beilage II, Fund 18) und gehdrt also offenbar schon der jiingeren Abteilung der alteren, romischen. Periode an (vgl, die Stufemabelle). Mit dieser Form scheint dann die ganze Gruppe erloschen zu sein.
Variante. Verschiedenc Formen dieser Gruppe kommen biswei-leti mit einer anderen Federeinrichtung vor, namlich mit einer Spirale von vielen Windungen mit umgelegter Schnę1). Ein solebes Exem-plar ist Fig. 14 wiedergegeben. Es ist dies offenbar ein von den gleichzeitigen Fibelserien Fig. 75— 76, 102—103, 139 u. s. w. ent-lehnter Zug, und es kann Escmplare geben. von denen man nieht gleich zu entscheiden weiss, ob sie der Serie Fig. 14 oder derjenigen Fig. 102 zuzuziililen sind. — Diese Fibeln kommen nur in dem engeren Elbgebiete, in denselben Graberfeldern wie die Hauptgruppe vor (Beilage L 2).
') Bei zwei Fibein aus Fuhlsbuttd ist die Sehne von unten aus umgelegt.
GRUPPE II.
Vgl. besonders Hostm.ann. Darzau, S. (Y.i [f.; Grewinck, Archiv fii A n-thropologic X, S. 95; Tischler, Graberfelder, S. 178, 195, 197; S. Meller, Jernaldcrcn, S. 15, Kr 93, 95, 9*1.
Allgemeine Charakteristik. Diese Fibeln, die *Wendcnspangen* Lisciis, haben immer einen breitcn Biigel und yerliercu nie den Kamni bezw. Wuist in der Bugelmitte. Thr erst.es Hauptmerkmal sind jedocb die beidon lappenfdrmigen Kappen (vgi. Tiscur.En a. a. O. S, 178), welcbe, von dem oberen Bugelende ausgehend, iiber der Vorderseite der Rollenenden gewolbt sind um dieselben zu decken und zu sliitzen. Es hangt diese Konstruktion mit der eigentirmlichen Lagę der Rolle unter dem Biigelcndc zusamrnen, iiber die wir schon oben S, 3 gesprochen haben. Man kann bei diescn Fibeln immer wahrnehmen, wie das Drahtende in den diinnen Biigel etwa gleich un terb alb des Sehnenhakens bineingenietet ist; s. besonders Fig. 37. — Bei ein paar spiiten Varianten {Fig. 42, 43; s. weiter unten} gehen die Kappen in eine vollstandige Rollenhiilse iiber.
Entstełmng der Gruppe. Ein direkles Prototyp dieser Gruppe dtirften wir in der Spat-la Tene-Fibel Fig. 23 erblicken konnen. Diese Fibel, mit. schmalem Fuss und ohne Haken, steht in Bezug auf die Befestigung des Spiraldrahtes den Fig. 7—9 nahe (s. die Detailzeich-nung in der Mitte unten) und hat ganz ahnliche Deckkappen wie die vorliegende Gruppe II. Ohne Zweifcl sind diese Kappen eine Umbib dung der Stiitzplatle in der bei Fig. 18 und Meyer, Gurina, Taf. VI, 4 vorkommenden Form. Aus Gurina in Karnten stammt auch das Original unserer Fig. 23 (Prahist. Mus., Wien, 15197); eine ahnliche, aber ganz ohne Biigeiknopf und 12,5 cm gross, ist in dem alten Ne-Tiodunum in Krain gefunden (Mus. Laibach 138). Von der Fig. 23 zu der altesłen Form unserer Gruppe II, Fig. 24, ist nim der Schrilt nicht eben weitŁ). Ober die Verschiedenheit der Fundgebiete s- gleich unten.
') Der Fussknopf der Fibel Fig. 23 darf nicht irre fiihren. Yiele Formen 'Ser schmalfiissigeii Spat-la Tene-Fibeln kommen bald mit bald ohne einen sol-chen vor.