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18 GRUPPE II.

reich und besteht in verschiedenartig angebrachlen Perlenstreifen, Dreieeken mit kleinem Kreise an der Spitze u. s. w.; Tremolirstieh babę ich nicht bemerkt (s. die in der Beilage I, G citierten Abbildungen J).

Die jungeren Form en Fig. 40—41 (immer ans Bron ze] baben dagegen einen sehr breiten, gewolbten und auf der Riickseite hohlen Bugel mit breitem und ilachem, hinten hohlem Wulst; gewohnlich sind die Enden am breitesten; oft verjiingt sich indessen der Biigel allmah-lich gegen das Fussende -). Die Lange sehwankt, wie auch bei den alteren Formen, etwa zwischen B.d und 5 (—0) cm. Die Kappen sind sehr klein, fast verkummert, und wic die Hiilse ohne Ornamente. Der Biigel ist dagegen reich verziert in derselben Weise wie bei den alteren ). Der Nadelhalter hat eine -spate Form.

Lokale Yerbreitung (a. Beilage I. 6). Diese Fibeln sind haupt-sachlich auf die Weichsel- und Odergebiete beschrankt. Yor allem kommeu sie in Westpreussen vor; diese Provinz kann ais ihre eigent-lichelleiraat angesehen werden. Mehr zerstreut finden sie sich dann in Posen (und bei Kaliseh in Polen), in Schlesien (jedoch nur die jiingere Form), im Regierungsbezirk Frankfurt a/O. und in Pommern, meist ganz in der Nabe der grosseren Flusse; eimnal auch in Bohmen. In Ostpreussen fand sich die iiltere Form bisher nur irn siidliclien Teil der Provinz, dagegen gar nicht in den so reichen Fundgebieten Samland und Natangen, wo sie dureh die Yariante Fig. 42 ersctzt ist; eine recht beachtenswerte Tatsaehe4).

Nach dem Westen zu kommen die betrefTenden Fibeln in uner-wartet grosser Anzahl bei Rebeustorf vor, vereinzelt bei Fuhlsbtittel, Fohrde und Erfurt. In Skandinavien ist die altere Form auf den da-nischen Inseln (ausser Seeland) ziem lich haufig, im sudostlichen Nor-wegen und auf Oland vereinzelt gefunden; die jungere Form fand sich einmal auf Gotland (Fig. 40).

Zeitstellung (vgl. Beilage II und die Stufentabelle). Mit noch

grosserer Siclierheit ais bei der vorigen Serie lasst sich bei der jetzt behandelten feststellen, dass d;eselbe die ganze altere romische Periode hindurch und noch etwas in die jiingere hinein foribestanden hat. Wahrend mit den friihesten Formen der anderen Gruppen nur noch die Formen Fig. 36—37 vorkommcn (Fundę GO, 120, 125), gehoren 1 2 narolich die Fibeln wie Fig. 38—39 offcnbtir der zweiten Abteilung der alteren Periode an, und die spatesten Formen Fig. 40—4! eben der Uhergangszeit von der alteren zur jungeren Periode, indem sie sich sowohl mit spaten Typen der ersteren wie mit friihen der letzle ren vorkomrnen. Fur das letztere zeugen die Fundę Beilage II, 190 und 214, in welchen Fibeln wie Fig. 41 mit solchen wie Fig. 161 und 201 zusammen gefunden sind. Auch zwei Fibeln, die noch der Form Fig-39 nahe stehen, liegen in einern solchen spaten Fundę vor (Nr 213), mit eiaem Denar von Marc Aurcl ans dem Jahre 102 M.

4) Varianten mit Rollenhulse.

a)    wie Fig. 42 (vgl. Berliner Auss tellu ngs-Album Sect. I. Taf. 7. Nr 356—304).

Diese Form (immer in Bronze) sehliesst sich sehr nalic an die Fig. 37 an. Ab er aus den Kappen und der Sebnenhtilse ist hi er eine grosse cylindrisehe Rohre gcworden, die die Spirale mitsaint der Sehne um-schliesstund nur hinten(mit Ausnahme eines schmalen Querstreifens, vgl. Fig. 105) und an den Enden offen ist. Die friihere Grenzlinie zwischen Biigelende und Sehnenhiilse ist bisweilen in der Ornamentierung rudi-mentiir angedeutet, so bei Fig. 42, wro auch die charakteristische Einker-bung in der Mitte erhalten ist. Vgl. Tisciu.rr, Graberfelder S. 179.

Diese Fibel hat offenbar ihre Heirnath in Ostpreussen, sie ist in den Konigsbergcr Sarnmlungen sehr reich vertreten, z. B, aus Dollkeim2) und Corjeilen, Kr. Fischhausen, Lobitten, Kr. Konigsberg, Liekeim, Kr. Friedland (das Original von Fig. 42)\ em volkstandiges Fundrer-zeichniss Jiabe ich nicht. Dann kommt sie auch in Westpreussen '■*) voi und ist einmal in ni nem angrenzenden Teil der Mark Brandenburg, bei Guseht, Kr. Friedeberg, gefunden (Mus. f. Yolkerk., Berlin, I -f 3228). Zeitlich gehbrl sie, wde die in der Beilage II und in der Stufentabelle angefiihrten Fundę zeigeu, der spateren Abteilung der alteren rbmischen Periode,

b)    wie Fig. 43.

Dieser Typus sieli 1 den jungeren Formen der ostlichen Hauptserie. Fig. 40—41, sehr nahe, aber die Biigelkanten sind eigentumlich aus- 3 4

1

') Das Original von Fig. 39 ist in der Tat verziert, wie die Besckreibung bei Jentsch, Sadersdorf S. 54, Kr 22 lelirt; ich hatte beim Zeichnen die Or-nameute leider nicht wiedergegebeu.

2

) z. B. Z. f. Ethnol. XII, Taf. V, 37; Niederlaus. Mitth. III, Taf.I, 13.

a) Eine einzig dastehende Verziemng dureh Reihen von Filigranknopfchen zeigt die Fibel Schles. Vorzeit V, Taf. IV, 11, vgl. S. 112.

ł) Die jiingere Form fand sich dagegen auch bei Konigsberg, aber in einem Graberfelde der Tisehlerschen Periode C-

3

') Cber einen yielleicht hierhorgekorigen Fund mit einer Miiuze von Lucilta s. Beilage I, 6 nnter Oslprcussen.

a) 11 Esemplarc aus 5 Grabem; darunler die im Berliner Ausstellungs-Albnm a. a. O. abgebildeten.

4

J Neustddter Fekt bei Eibing: 3 Ex. \vovon 2 mit kleinem Knopfe vor dem Fusseode in der Fnrtselzung des Grate.s (Mus. Eibing); Wittenberg bei Marien-tburg- 1 kleine (ProwMus., Ktkiigsberg); Wannhof bei Metce: 2 Ex , vgl. Beilage II, Fund 9fi; Raczy mewo, Kr. Kttlm: 1 Ex., Mus. Thorn.


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