skanuj0042

skanuj0042



84 Danuta Danek

ausdriickbarkcit beziehen; dieser Bercich ist zugleich das tiefstc formale Residuum aller dichterischcn Wcrkc, im hóchsten Gradc der friihesten dichterischen Werke i Von diesem Gesichtspunkt aus ermógiicht das analysierte Problem des WorRal und der wórtlichcn Nichtausdriickbarkcit in der Bibel eincrscits dic Wahrnchmung bestimmter, wcsentlicher Eigenschaften des Baus dieses Werkes, andererseits ipsfacto das Vordringen zu dem bestimmten, durch diesen Bau ausgedriickten Sinn. I

Der analytische Teil dieser Abhandlung enthalt eine Skizze dieser Art der Inter-pretation anhand des Buches Hiob. Dic Ausgangsbctrachtung ist, daG sich die Bibel aus Worten und vielcn Arten des Schwcigens zusammensetzt. Das Buch Hiob ist auf Grund der Form, dic der Dialog mit Prolog und Epilog darstcllt, ein Poem, das besondere (neben den der ganzen Bibel eigenen) innere, in die Struktur des Werkes (und ipso facto in dic Struktur scincs Sinnes) eingehende Arten des Schwcigens enthalt.

Die vorliegende Abhandlung kniipft an die Analyse des Schwcigens in der Bibel an, d.h. an die Arten der Ubermittlung des mit Worten nicht Ausdriickbaren in ihr, so wńe sie E. Auerbachs Arbeit Die Narbe des Odysseus (in dem Buch Mimesis. Dargestellte Wirklichkcil in der abendliindischen Literatur) darstellt. wo die Analyse jedoch am Beispiel der Erzahlform (Geschichte Abrahams) durchgefii hn wurde. Sie kniipft auch an die Analyse der ais typisch bibisch angesehenen. zwecjl voll organisierten Eabcl- und Tcxtspaltcn und -ritze (dic dic groGte Bedeutungs-dichtc emanieren) in Malczewskis romantischcm Poem Maria an, so wic sie M. Maj ciejewskis Arbeit Śmierci „czarne w piersiach blizny" (Des Todes „schwarze Narben in der Brust”) enthalt. Weiterhin polemisiert die vorliegende Abhandlung mit der Art der Interpretation des Buches Hiob, wie sie in J. Sadziks Skizze Przestana Hioba (Die Sendung Hiobs) prasentiert wird.

Die umrissene Interpretation des Buches Hiob wird mit Hilfe der Begriffe der Vielstimmigkeit und des inneren Dialogisierens (M. Bachtin) durchgefuhrt und benutzt die bei der strukturell-semantischen Analyse der literarischen Gattung des Marchens, dieses uralten, archaischcn Erbcs der Mensciihcit (B. Bettelhcim), eraf-beiteten Instrumente. Diese Interpretation sicht im Buch Hiob ein Poem, dessctB Sinn sich urn das Bild der vom Gerechtcn begangenen H y b r i s rankt.

wiNfried woesler

das yerhaltnis der GATTUNG „LEGENDE” zur bibel*

Vorbemerkung und methodische Uberlegung

In den Acta Sanctorum sind von den Bollandisten inzwischen tiber 25.000 Texte gesammelt, von denen die Mehrzahl der Gattung Legende zuzurechnen ist. Es sind meist aus dem Mittelalter stammende literari-sche Schildcrungen des Lebens religiós vorbildlicher Menschen, die ihr Tun nach dem Evangelium ausrichteten und dereń Hilfe aus dem Jen-seits auch spater noch die Glaubigen starkt. Die Bibel ist nicht nur allge-mein standigcr Bezugspunkt allen christlichen Lebens und insofern auch der Legenden. sondern beeinfluBtc ais Text strukturell dereń schriftli-che Fixierung. Zwar konnte nur die Bibel ais Wort Gottes mit hochster Autoritat Kult, Predigt und Frómmigkeit bcstimmen, doch hat dancbcn auch die Legende, z.B. in der Gestalt des rómischen Martyrologiums, das Lebcn der kirchlichen Gemeinschaft wcsentlich beeinfluBt: der Name „legenda” weist auf ihren Ursprung in der klósterlichen Lesung hin. Mit der wachsenden Bedeutung der Heiligenverehrung im Mittelalter stieg auch die der Legende: man denke z.B. an die vielen Anregun-§en fiir die sakrale Kunst, die in gleicher Weise biblische und legendare Motive verwendet, oder daran, daB zumindest im deutschen Sprach-ereich die Legende fiir die Literatur des Hochmittelaltcrs zum wichtig-sten Motivreservoir wurde. Die Kirche selbst hat im „Heiligen Rómi-Schen Reich” die Ubertragung von lateinischen Legenden in die Volks-

^er vorstehende Beitrag nimmt, was die Legende angeht, haufig Bezug auf: j,' ^osenfeld. Legende. (Sammlung Metzler Bd 9) 3. Auli. Stuttgart 1972. r. Lrangezogen wurdcn folgende Lexikonartikel.uber die Legende, die weiterc Lite-2 lr:ingaben enthalten: W. Bohne in: Lexikon fiir Theologie und Kirche.

u0. Freiburg 1961. H. J. Spitz in: Wórterbuch der Symbolik. Stuttgart 1979. ■*' ^oesler in: Formen der Literatur. Stuttgart 1981.


Wyszukiwarka

Podobne podstrony:
skanuj0042 84 Danuta Danek ausdriickbarkeit bezichcn; diescr Bercich ist zugleich das tiefstc formal
skanuj0010 (84) PRZEBIEG ĆWICZENIAPrzygotowanie układu pomiarowego Ze względu na konieczność nagrzan
skanuj0021 (84) un < li<tó<-ŁU- l^łYt- L— susULr ,tf«> v-^tVuOuU»^- p->f wj)cCj 3$ -
skanuj0028 (84) 281 -    krótki opis części praktycznej ćwiczenia (w punktach) oraz s

więcej podobnych podstron