Brust zusammen (168). Die Vorliebe der romanischen Periode fur klare, reine Farben gab auch der Frauenkleidung ihr Geprage, die sich daher trotz der Ahn= lichkeit in der Form von der byzantinischen unterscheidet.
Unter den romanischen Kleidungsstiicken ist eines, das besondere Erwahnung v,erdient/ weil es in der folgenden Periode erheblich an Bedeutung gewinnen soli: der Kapuzenmantel.
Schon in Rom kannte man den Kapuzenmantel ais Reiseanzug oder Sklaven= tracht; die katholische Kirche ubemahm ihn schliefilich in Form des MeSge= wandes (vergleiche 129). So wie im alten Rom, war auch in der romanischen Periode der geschlossene Mantel mit Kapuze sowohl ais kirchliche Tracht (178) wie auch ais Mantel fur Hirten (184,185) und Pilger (181) gebrauchlich. Ge= gen Ende dieser Stilepoche zeigte die Kapuze des zur weltlichen Kleidung ge= horenden Mantels die Neigung zum Wachsen, denn die aufierste Spitze erhielt eine beutelartige Verlangerung (188).
Erst die Zusammenfassung lafit erkennen, welche bedeutenden Veranderungen die romanische Zeit des friihen Mittelalters auf dem Gebiet der Bekleidung gebracht hat. Wahrend die biblischen Gestalten auch weiterhin in der byzan= tinischen ,Heiligentracht' dargestellt werden, ist in der Alltagskleidung durch die ,Wiederentdeckung' der Hose eine Differenzierung zwischen dem mannli= chen und dem weiblichen Gewand entstanden, die sich, zur Zeit der Friihgotik unterbrochen, bis auf die Gegenwart erhalten hat. Die Kleidung paOt sich den natiirlichen Grofienverhaltnissen des menschlichen Kórpers an, es werden auch die Formen nicht besonders betont. Die Elemente der Kleidung, die auf die rómi= sche Tracht zuriickzufiihren sind, zeigen deutlich den EinfluG der auGerhalb der Grenzen des romischen Reiches lebenden Yólker.
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