danischen Nationalmuseum befindet sich eine Sammlung dieser Kapuzenfor= men, die zusammen mit Rócken aus derselben Zeit bei Ausgrabungen gefunden worden sind; es ist nidit uninteressant, dafi diese Fundstelle auf dem Kirchhof der alten Grónland=Wikinger in der Nahe von Herjolfsnaes, an der Siidspitze von Gronland, liegt.
Die Kapuze selbst nahm an Hóhe zu. Der Kopf bekam die Form eines Zucker= hutes; hinten wurde die Krempe aufgeschlagen, vorn stand sie spitz iiber der Stirn (215,215,218). Auf Beschlufi des Laterankonzils von 1215 mufiten die Juden ais Kennzeichen einen besonderen runden Hut mit langer, aufragender Spitze tragen (202,21}).
Ebenso wie der Mantel des Mannes verlor audi der friihgotische Frauenmantel (198) nadi und nach an Bedeutung, obwohl er mit seinem reidien Pelzfutter weiterhin ais warmende Hiille beniitzt wurde (209). Ganz allgemein ent= wickelte sich die Kleidung der Frauen so wie die der Manner. Zwei Gewander lagen iibereinander, und zwar ein unteres Kleid mit langen, enganliegenden Armeln und ein armelloses Oberkleid, der Surcot (190).
Aufierdem gesdiah aber noch etwas mit der Frauentracht, etwas fur die Gotik ebenso Charakteristisches, wie es Sdmabelschuhe und Gugelhauben sind. Ais die mannliche Kleidung lang wurde und gleidisam die Frauenkleidung ein= hol te, verlangerten die Frauen ihre Gewander noch mehr. Die Rócke iiberschrit= ten gewissermafien ihre natiirlidie Grenze und breiteten sich schleppenartig auf dem Erdboden aus (198,205,224,225). Die iiberfliissige und unbeąueme Lange der Frauenkleidung mufite wenigstens im oberen Rock hodigerafft werden, mit dem Erfolg, dafi der untere Rock zum Vorschein kam (190, 210, 220). Nun gehórte es natiirlich zu den Kleidersorgen der Frau, die Stoffe so zu wahlen, dafi die Farben harmonisch zueinander pafiten.
Die schlankmachende Wirkung ihrer langen Gewander steigerten Manner und Frauen durch die merkwiirdige Haltung, die zur Zeit der Friihgotik modern
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