aus roter Seide auf, der auf ca. 1323 datiert wird und der bei der Óffnung des Grabes des Cangran-de della Scala in Verona geborgen wurde (vgl. s/w-Tafel VII, Abb. 2).
Mit der Ablosung des halblangen Surcots durch die Cotardie und spater die Schecke (Wams, Jop-pe, Jacke) verschwinden diese Eselsohrarmel am kurzeń Obergewand. Bei der Schecke werden sic durch Oberarmbandcr crsetzt, von denen lange Bander bis zu den Unterschenkeln herabflattern (vgl. Tafel B, Fig. 2). Der auch in der zweiten Halfte des Jahrhunderts vor allem von Angehori-gen der alteren Generation noch getragcnc knb-chellange Surcot ist noch mit halben Hangearmeln
Robert und Letitia Braunch, 1364 nach Stothard
ausgestaltet, die allerdings nicht mehr eselsohrfor-mig, sondern wie lange Zungen bis in Hiift- oder Kniehohc herabhangen33 (vgl. Abb.).
Figur 2 auf Tafel A, gezcichnet nach einer fran-zósischen Miniatur von 1336,34 tragt eine Kombi-nation, wie sie fur die Zeit von ca. 1320 - 1335 ty-pisch ist. Sic besteht aus einer dreiviertellangen, langarmeligen, bordeauxfarbenen Colte, einem etwas langercn griinen Surcot mit dreiviertellan-gen Armeln und einer lohfarbenen Garnache. Dazu tragt der Herr bordeauxfarbene Beinlinge und eine grune Gugel.
Der Umschwung in der Mannertracht, der mit der Einfuhrung des epochetypischen kurzeń Man-nerrocks (Cotardie ab ca. 1340 und Schecke/ Schoppe ab ca. 1350)35 um die Mitte des 14. Jahrhunderts vollendet ist, wird durch eine schrittwei-se Verkiirzung und Verengung der Obergewander seit den zwanziger Jahren des 14. Jahrhunderts vorbereitet.36 Wahrend der Saum des modischen Surcots im Laufe von anderthalb Jahrzehnten immer kiirzer wird, bis er gegen 1335 eine Hand-breit unter dem Knie cndet, verengt sich das Ober-teil gegen Ende des gleichen Zeitraums so sehr, daB das sichtbar getragene Obergewand nicht mehr ais Schlupfgewand tiber den Kopf gezogen werden kann, sondern vorne durchgehend zu off-nen ist und bis zum Beginn des Reitschlitzcs mit einer langen Knopfreihe geschlossen werden muli. AuBerdcm sind die RockschoBe jetzt generell nicht nur hinten und vorne, sondern auch an den Seiten bis in Schritthohe geschlitzt. Auch die Armel des Obergewandes werden urn 1330 enger und kiirzer, so daB sie oben nur bis zur Armbeuge reichen, wahrend sie unten auf der Ruckseite mit einem eselsohr- oder loffelartigen Fortsalz verse-hen sind, welchcr bisweilen bis Liber die Finger-spitzen herunterhiingt.37 Darunter erschcinen die Armel des Untergcwandes, also die der Cotte oder die des Wamses, enganliegend und bis zum Ellen-bogen geknopft (vgl. Figur 1 auf Tafel A).
Dancben existiert nach wie vor eine weit ge-schnittene Variante mit dem gleichen Armeltyp, der aber nicht durchgehend geknopft ist, sondern am Hals nur einen kurzeń mit Knbpfen verschlos-senen Schlitz aufweist. Bildliche Darstellungen der engen Variante lassen sich in der zeitgenossi-schen franzósischen und englischcn Kunst allerdings bereits gegen 1325 finden. Ein gutes Rei-spiel fiir die weite Yariante mit Kapuze aus dem