Rudolf von Sachsenhausen, gest. 1370,
Grahmal im Frankfurter Dom
den, und solche, bei denen der YerschluB mittels Schnallriemen auf dem Riicken liegt. Diese Ur-form der „Platten“ stammt noch aus dem 13. Jahr-hundert und ist schon im letzten Band in zwei Va-rianten vorgestellt worden. Wie auf zeitgenóssi-schen Darstellungen zu erkennen, waren anschei-nend auch im 14. Jahrhundert die meisten der iiberwurfartigen Plattenrócke mit dem Riickenver-schluB versehen, wobei die am Vorderteil befestig-ten, gepanzerten Seitenteile iiber das ungepanzerte Hinterteil des „Ponchos" auf den Riicken geklappt und dort verschnallt wurden.
Moderner ist die zweite Grundart von Platten-rocken, die wie eine Jacke angezogen werden, indem man zuerst mit einem Arm in ein Armloch schlupft. Innerhalb dieser Gruppe treffen wir ver-schiedene VerschluBarten an: Riicken-, Seiten-und VorderverschluB. In das erste Modeli, das auf dem Riicken zugeschnallt wird, muB man wie in eine modeme Fechtweste von hinten hineinschliip-fen. Bei der nachsten Variante wird der auf der rechten Seite offene Plattenrock iiber das linkę Armloch angezogen und auf der rechten Seite und der rechten Schulter zugeschnallt. Die dritte und modemste Form des Plattenrocks (vgl. Tafel X) ist mit vielen kleinen hochrechteckigen Lamellen ge-panzert und wird wie spater Lendner oder Brigan-tine auf der Vorderseite mit einer Reihe von Schnallen geschlossen.117 Manchmal sind bei die-sem Typ auch die Schulterpartien aufklappbar.
Ali diese Plattenrócke wirken relativ unformig, da sie nicht tailliert sind und an ihren Tragern wie Tonnen herabhangen. Erst mit der Verwendung kleinerer, ąuerrechteckiger Platten wird es mog-lich, den Plattenrock geschmeidiger und so figur-betonter zu machen, womit wir beim sogenannten Lentner/Lendner angelangt waren.
Metallteile zu 2 Plattenrócken nach B. Thordeman Abb. 1 entspricht der Abb. 1 auf Tafel IX
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