?«,£' Wahrend die Frauenmode bei Frisur und Kopfbedeckungen ihrer Phantasie freien Lauf beklridtmg lie£, folgte sie bei der FufibekJeidung noch immer der mannlichen Modę. Wie bei den Mannersdiuhen verschwanden beziehungsweise yerkiirzten sich zunachst die Spitzen, um dann um die Jah rh undertm i tte wieder langer de nn je zu werden; a uch die Frauen trugen unter ihren pantoffeJfórmigen Schuhen auf der Strafie Trippen mit langen Spitzen. Ais die SdmabeJschuhe in den achtziger Jahren unmodern zu werden bcgannen, neigte sich die Herrsdiaft der burgundischen Modę auch in der Frauenkleidung ihretn Ende zu. Damit ging zugieich die mittelaIterfich=hofische Trachtenentwicklung tiberhaupt zu Ende. Die hofische Modę war nicht mehr fahig, etwas Neues zu entwickeln, sie konnte die Formęn nur noch zu jener Oberspitzung f uh ren, wie sie — im wahrsten Sinnc des Wor. tes — fur die Modę des ausgehenden Mi ttela Iters charakteristisdt ist.
Aber selbst die aufiersten Obertreibungen konnten den Adel nicht mehr davor bewahren, dals seine Kleidung von den Biirgem nachgeahmt wurde. Innerhalb des Biirgertums
205. Htmdwerker in kurzeń Rócken und Strumpfhosen ■ Aussdinitt aus einer franzósisdien Mi• matur des 15. Jahrhunderts ■ London, British Museum
2o6. Kleidung der bauerlichen Sdiichten im 15. Jahrhundcrt. Ausschnitte aus den Monaisbil-dern der Briider von Limburg, um 1413—1416. Chantilly, Musie Conde