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Die Stadt der Friihrenaissance war Florenz, durch Generationen beherrscht von den Medici und beschenkt von dieser unermefilich reichen Familie. Ihre Mit= glieder waren Mazene der Kiinstler, wie Lorenzo il Magnifico fur Leonardo, Raphael und Perugino. In Florenz leitete Botticelli die Bildhauerschule, in die eines Tages ein auffallend begabter, vierzehnjahriger Knabe aufgenommen werden sollte, der Michelangelo hiefi. Doch auch in anderen italienischen Stadten, wie Venedig und Urbino, bliihte die Kunst wie nie zuvor.
Das fiinfzehnte Jahrhundert hindurch entwickelte sich in Italien die Kleidung der Friihrenaissance. Ais italienische Modę beherrschte sie Europa etwa bis 1510, dann setzte die deutsch=schweizerische Modę ein.
Um den Unterschied zwischen der Kleidung der Friihrenaissance und der Gotik zu verstehen, mufi zuerst klargelegt werden, wie sich die italienische Tracht im Laufe des fiinfzehnten Jahrhunderts gewandelt hat. Wir wollen aber zu= ruckgreifen und verfolgen, was aus dem schwachen Abglanz spatgotischer Kleiderformen unter dem Einflufi der neuen Strómungen geworden ist.
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