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KELTISCHE GLASFUNDE IM POLNISCHEN GEBIET 43

Ringperlen

Der im folgenden angenommenen Gliederung der Ringperlen wurde ebenfalls die Typologie von T. E. Haevemick (1960) zugrundegelegt Die Autorin un-terschied zwischen 8 Gruppen von Ringperlen, mit de-nen numerisch die Einteilung der Glasarmringe fort-gesetzt wird. Unter Glasperlen (darunter auch Ringperlen) aus Manching hat R. Gebhard (1989) 12 Haupt-Farbgruppen (I-XII) ausgesondert. Jede von ih-nen hat er je nach AusmaBen und Verzierungsform entsprechend mit a-g und A-F gekennzeichnet.

Die Ringperlen sind allgemein fur die SpSt-La-Te-ne-Zeit charakteristisch und kommen zahlreich, wenn auch nur uber einen relativ kurzeń Zeitbschnitt dieser Periode vor. Unverzierte Exemplare (Gruppen 20-21) tauchen bereits in der jiingeren Phase der Mittellaten-ezeit auf. Ringperlen aus farblosem Glas mit gelber Masse an der Innenseite (Gruppe 20) und von fla-chem Querschnitt sind ahnlich wie die in der gleichen Fertigungstechnik erzeugten Armringe zu datieren. Verzierte Stiicke (Gruppen 23-25) kommen zahlreich in spatlatenezeitlichen Grabem, insbesondere am mittleren Rhein, oft zusammen mit Fibeln vom Typ Nauheim vor.

Aus dem polnischen Gebiet sind mindestens 30 gesicherte oder vermutlich keltische Ringperlen be-kannt (Tabelle 1, Abb. 1). Eindeutig aussonderbar und typologisch bestimmbar sind 27 Exemplare, von denen 24 Stiick samt Dokumentation in unterschied-lichen Sammlungen aufbewahrt werden. Fiir die iib-

rigen drei Exemplare liegt uns die Dokumentation vor. Bei den weiteren drei blieben nur knappe Infor-mationen erhalten, aus denen móglicherweise gerade auf keltische Ringperlen zu schliefien sein diirfte (Cisek, Biezdrowo-Zakrzewo, Lipniki1). Ein wesentliches Ilindernis bei einer genauen Abschatzung der Anzahl der Ringperlenfunde ist dereń ziemlich weites Vor-kommen in den spatlatenezeitlichen Brandgrabern (fiir Polen in solchen der Przeworsk-, Oksywie- und vielleicht der Pommerschen Kultur), was haufig dazu fiihrt, dali eine Reihe derartiger Fundę zu einer Ge-samtmasse verschmilzt und ais solche betrachtet wird. Mindestens in drei Fallen diirfte im polnischen Gebiet (Błonie, Podwiesk, Rumia) mit dem Auftreten einer groBeren Anzahl von Ringperlen unterschiedli-cher Gruppen in den Grabinventaren zu rechnen sein, ais dies zuvor ausgesondert wurde.

Nur zwei Exemplare aus der ganzen Sammlung keltischer Ringperlen aus Polen sind ganzlich erhalten geblieben. Sonst liegen uns nur noch Halbfrag-

Abb. 9. Defórmierte Glasringperfen der Gruppe 23 aus Grab 42 von Rumia

1

Der Name Lipniki, Gem. Elbląg, bezieht sich auf die Ort-schaft mit dem deutschen Namen Hansdorf bei Elbing (CON-WENTZ 1898,49), der bel T. E. Haevemick (1960,245) irrtiim-licherweise ais Hansdorf, Ldkr. Rosenberg, wiederholt und dann in die polnische Literatur ais Ławice, Kr. Sztum (WOŹNIAK 1970,348) den Eingang fand. Dieselbe Fundstelle kommt wahrscheinlich in der literatur auch ais Janów Pomorski vor (ANDRZEJOWSKI, BURSZE 1986, 339, Kartę 1). SSmtliche Falle, in denen in der angefiihrten Literatur deutsche Namen yerwendet werden, wurden im Katalog vermerkt


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