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sich tiefgehende Poren wie bie Schweinsl<*i(>i nyjelmaessig abwechseln mit saffianartiger Narbung. Der Ruecken hat eine groebere Narbung ais die Flanken, die Bauchseiten. Die Festigkeit ist eine sehr grosse".

Ich glaube, das Hauptargument Menschenhaut zu gerben war der Kuriositaetswert. Lassen Sie mich hier aus der Vielfalt angefuehrter Beispiele nur einige wenige zitieren: Flaninarion, der beruehmte, im Jahre 1925 in Paris verstor-bene Gelehrte, hatte einst die Schulter einer jungen aber todkranken Damę bewundert, die ihm daraufhin die Haut dieses Koerperteils testamentarisch vermachte, mit der Bitte, hierin das erste Werk, das Flammarion nach ihrem Tode herausgeben wuerde, binden zu lassen. Aus Dankbarkeit liess Flammarion auf den Band seines Werkes "Himmel und Erde" in goldenen Buchstaben die Worte einpraegen:

"Zur Erinnerung an eine Totel"

In einer amerikanischen Privatbibliothek befinden sich 3 Buecher, dereń Einbaende ebenfalls einst den Koerper eines Schriftstellers ais Haut bekleideten; es sind Allemand Kauffmann und seine Schriften "Zweihundert Beruehmte Maenner", femer der "Gil Blas" von Lesage und das Werk "Episoden aus don Leben der Insekten".

Auch der Advokat Cheramy in Paris hinterliess zwei in Menschenhaut eingebundene Buecher, naemlich: "Was man Gutes und Boeses von den Frauen sagt" von F. Dechanel und eine Anthologie der Gedichte Anakreons, in einer Ausgabe auf Chinapapier. Die Haut des Einbandes stammte von einer Negerin.

Da Menschenhaut mit anderem Leder sehr leicht zu verwech-seln ist, liess der Besitzer eines Buches an der Innen-seite des Deckels der "Geheimnisse von Paris" den Vermerk anbringen: Der Eiriband stammt von der Haut einer Frau und wurde verarbeitet durch M. Bautille im Jahre 1874".

Ein Graf von Erbach in Hessen liess sich aus der Haut eines Wilddiebes ein Paar Reithosen anfertigen und ebenso sollen frueher in Hessen vielfach Leibriemen und Hisrschfaenger-scheiden aus Menschenhaut vom graeflichen Forstpersonal getragen worden sein. Hierzu muss ich allerdings sagen, dass ich durch meine guten Yerbindungen zu Hause Erbach

Bestaetigung dieser Meldung bekam. Er ist dem heutigen Grafen Erbach nicht bekannt, ob diese Reithosen einmal existiert haben. Ebenso haben sich meine Nachforschungen im bayerischen Armeemuseum nicht bestaetigt. Hier sollte sich eine Janitscharentrommel befinden, die mit Menschenhaut bespannt ist.

Vom Herzcg Louis Philipp von Orleans wird berichtet, der sich bekanntlich noch im Jahre 1793 ais aussichtsreichen Kronpraetendenten betrachtete, er soli nur Escarpine-Schuhe aus Menschenhaut getragen haben, bis er dem beruehmten Scharfrichter Samson seine eigene Haut ueberlasse rousste.

Im Staedtischen Museum in Zittau befindet sich eine gegerbte Menschenhaut und ein ausgestopfter Menschenarm.

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich hier mit der europaeischen Historie ueber Menschenhaut ein Ende finden und bevor wir uns don voelkerkundlichen Bereich zuwenden, moechte ich Ihnen noch einige mikroskopische Ergebnisse zeigen, die ich gemacht habe, um einen Vergleich anzustel-len, wie sieht gegerbte Menschenhaut im Vergleich zu anderen Tierlederarten aus.

Gegerbte Menschenhaut ist in ihrem Aufbau, d.h. im Narben-bild und Fasergefuege dem Schweinsleder am aehnlichsten.

Die Poren im Menschenleder sind nicht ganz so regelmaessig wie beim Schweinsleder, aber man kann auch hier die Dreier-anordnung der Poren ganz gut erkennen. Die Oberflaeche ist bei Menschenleder etwas kleinschuppiger ais beim Schwein. Auch die Fleischseite ist in beiden Faellen sehr aehnlich, nur gehen die Poren des Schweinsleders wesentlich tiefer.

Ich moechte nicht sagen, dass Menschenledemarbung eine Mischung von Schweins- und Ziegenleder ist, wie es Herr Kersten getan hat. Auch im Ouerschnitt kann man erkennen, dass das Korium, die Lederhaut, eine gleiche feste Ouelitaet aufweist und im Unterhautbindegewebe sich auf-lockert. Es muss hier noch ganz besonders darauf hinge-wiesen werden, dass es sich bei dem Schweinsleder um eine Chromgerbung handelt, die bekanntlich das Leder etwas haerter macht ais die vegetabile Gerbung. Zum Vergleich noch Ziegenleder, Schafsleder und Kalbsleder.


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