30.03.2011
Georg Buchner 1813 - 1837 gehórt neben Heinrich von Kleist, Friedrich Hólderlin zu den legendaren Gestalten der Deutschen literaturgeschichte. Hólderlin - zum groRen Dichter der romantischen Epoche, er ist im Alter von 30 Jahren wahnsinnig geworden, hat noch weiter 30 Jahre im wahnsinnigen Zustand gelebt.
Das gemeinsame in Schicksal der 3 war, dass sie zur Lebzeiten vóllig verkannt waren und dass sie erst lange nach dem Tode entdeckt wurden. Mit Buchner ist das in den 80-en Jahren des 19 Jh. in der Zeit des Naturalismus geschehen. Die Naturalisten bewunderten an ihn seinen grausamen Realismus, seine „Asthetik der Hasslichkeit", die auch die Naturalisten in der Nachfolge Biichners betrieben.
Auch die Exprosseionisten (Exprossionismums - eine Literatur- und Kunststrómung, die urn das Jahr 1910 beginnt und bis etwa 1925 die dominierende Rolle in Deutschland spielt) Auch die Expressionisten betrachteten Buchner ais einen ihren Meister und zwar sie schatzen an ihm seine starkę Emotionalitat und auch die Subjektivitat seiner Figuren.
Von der Aktualitat Biichners zeugt wohl am deutlichsten die Tatsache, dass der wichtigste Literaturkreis der Bundesrepublik nach ihm genannt wurde. Im Laufe der Jahre haben ihm die bedeutensten Schriftsteller des deutschsprachigen Raums erhalten. Das besondere dabei ist, dass der jeweilige Preistrager verpflichtet sie, eine Rede zu halten, in der er sie, seine Haltung zu Buchner zu beschreiben. Aus diesem Erleben ergibt sich viele Aspekte Biichners Werk und Biichners Persónlichkeit in sich bergen.
Max Frisch - ein weltberiihmter Schweizer, Autor weist in seiner Rede darauf hin, wie aktuell aus der Sicht des 20 Jh. s die Geographie Biichners anmutet (robić wrażenie). Er musste namlich, weil er politisch verfolgt wurde und von der Haft bedroht war, aus seiner Heimat, aus Aessen zu fliehen. Er fand Zuflucht in der Schweiz, die immer wieder das Fluchtziel vieler Deutschen Autoren war. Schon vor dem Weltkrieg hat seine Heimat Herman Hesse, der spatere Nobelpreistrager der Jahre 46, hat sich in der Schweiz niedergelassen, weil er die stickige Atmosphare des wilhelmischen Deutschland nicht ertragen konnte und ais im Januar 33", die Nazis in Deutschland an die Macht gekommen sind, beschloss ein anderer Nobelpreistrager (29") in der Schweiz zu bleiben, weil er in Deutschland sich gefahrdet fiihlte. In die Schweiz sind ihn dann Hunderte von antifaschistischen Schriftstellern gefolgt.
Buchner fasziniert auch ais politisch engagierter Autor: ais jmd. der das Schreiben ais eine Artwaffe, ais ein Argumentations- und Aufklarungsmittel betrachtet. Heinrich Boli, auch ein Nobelpreistrager schatzt an Buchner das Hessen Engagement den Unterduckten den Armen, den Benachteiligen gilt. Ais er zu der zweiten Halfte der 80 Jahren zu Studentenunruhen kam, sagte Boli, dass Biichners Schriften sieht wie Schriften eines Gegenwartsschriftstellers lesen.