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werkorperte16, blieb auf vielen Gebieten eine der aktivsten Personlich-keiten, wobei sein gemaBigtes politisches Konzept aus aktuellen Problem-stellungen resultierte. C. Hurmuzachi und N. Istrati finden wir um die-Zeit der Vereinigung der Fiirstentiimer ganz im Lager der Konservativen^ und Heliade bewarb sicb im Jahre 1860 ais Mitarbeiter des konservativen „Conservatorul progresist**16. Schon kurze Zeit nach der Yereinigung trat zwischen Liberalen (Progressiven) und ihren gemafiigten und konserya-tiven Gegnern in den Parlamenten ein Gleichgewicht auf, das das Regi-eren einer Partei iiber langere Zeit hinweg unmoglich werden lieC.
Sollte sich dieses disparate Bild in den ideologischen Anschauungen wie in den politisch-sozialen Konzepzionen nicht auch im Wortschatz nie-derschlagen ?17
Wir mochten anhand des lexikalischen Materials fur die Begriffe ,,Yereinigung“ und ,,Revolution“ zeigen, wie sich unterschiedliche ideolo-gische Positionen spiachlich manifestieren konnen.
Fur das Lexem unire sind im ruinanischen Wortschatz der Jahre 1856—1861 folgende Sememe zu ermitteln (wobei wir uns im folgenden nur mit den ersten drei Sememe beschaftigen wrerden):
a) (politische, administrative) Vereinigung beider rumanischer Fiirstentumer;
b) Vereinigung Transsylvaniens und Ungarns, d.h. Bestrebungen Ungarns, Transsylvanien in eine* ungarische Monarchie einzuverbleiben;
c) Yereinigung aller Rumanen, die in den Gebieten Transsylvanien, Banat, Maramures, Bihor und Bukowina leben;
d) moralisch-politisch : „Eintracht“, „Yersohnung“, und gelegent-lich auch administrativ : „Einheit“, ,,Vereinheitlichung“ oder „Beseiti-gung“ (z. B. unirea namilor) }
e) konfessionell: unierte Kirche.
Unire in der Bedeutung ,,(politisch-administrative) Vereinigung beider Furstentumer“ erschien erstmals im „Regulamentul organic“, wenngleich D. Berindei darauf hinweist, daB schon viele Jahre zuvor die ethnische Einheit der Rumanen betont wurde18. Im Revolutionsjahr 1848 nahm der Vereińigung.sbegriff bereits eiąe Scliliisselstellung im nationalen Denken ein. So publizierte C. A. Rosetti in den Ifummern 1,13 und 15 des „Pruncul romJn” Artikel wie „C&tre fratii nostri din Moldova“, „Unire cu Mol-dova“ etc.19, D. Bratianu engagierte sich ais Abgeordneter des munteni-schen Revolutionskomitees im Ausland fiu* die Yereinigung der Fiirsten-
16 A. Stnn, a.a.O., S. 40, f.
18 „Conscrvatorul progresIst“, nr. 31/20.4.1860; zu Heliade im Urtell selner Zeitge-nossen und sein historischer Platz: I. Heliade Rfidulescu (Biblioteca criticS). Studiu, antologie, tabel cronologic $i bibliografie de Paul Comea, Bucure$ti, 1980.
17 Auf die Notwendikeit der exakteren Beschreibung von politisch-sozialen Bezeichnun-gen insbesondere in ihrem ideologischen Kontext venvies kiirzlich K. Bochmann in: Lezicul social-polMic ęi isloria litnbii, Ezemplul anului 1848, „LimbS ęi literatura*1, vo\. 4/1979, S. 398-404.
18 D. Berindei, a.a.O., S. 10 f; darauf, daO „unire*1 ais politische Forderung erstmala in den Texten des Regulamentul organie erschien, verweist auch C. Bolliac: „Unirea ne-a fócut chiar regulamentul organie**, in: „Ce cerem nu e nou“, din „Buciumul**, nr. 4, 1857, Paris, wiedergegeben in „Cullegere dc mai mul^i articoli ...**, Bucureęti, 1861, S. 80.
19 V. Nctea, a.a.O., S. 226.