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130 CHHONIQUE 4

Sudostcuropa war von Anfang der Tatigkeit an eines der Zentren der wisscnschaft-lichen Auimerksamkeit. Bcreits iin ersten Band der “Studien” bciielitet Emanuel Tnrczynski iiber “Gestaltwandel und Tragcrschiehten der Aufklarnng in Ost lind Sudost-europa”, behandelt Strahinja K. K o s t i ć “Ausstrahlnngen deutseher literariscli-volkslinn-licher Aufklarnng im sudslawischcn Raum” und Akoś P a u 1 i n y i die Wirtseliaftspolitik des “aufgeklarten Absolutismns” in Ungarn. Im zwciten Band erweilert sieli das Bliekfeld auf die rumanischcn Lander : Dan B e r i n d e i untersucbt die “Lagę der Banernsehaft in der Walachei und der Moldau (1831— 1858)”, K o s t i ć das “Bild des Bauem in der Literatur des sudslawischen Donanberciclis in den siebziger und acht/.iger Jahren des 18. Jalirlinnderts” nnd anderes mehr. In dem Band “Wissensehaftspolitik” eroffnet Alexandrn Dn tu ein breites Bild von der “Bildnng des Philosophen und des Patrioten”, Zoran Konstant i n o v i ć besehreibt “Wissensehaft und Kultur im befreiten Furstcntiun Serbicn”, Lńszló Sziklay “Wissenscliaftliehc nnd literarische Gesellseliaften in Ofcn-Pest ain Anfang des 19. Jahrhnn-derts”, Florin Constantiniu den “Beitrag der siebenburgischen Aufklarnng und des fanariotiseben Rcformisinns zur Entstebung des hoheren Selmlwe.sens in rnmaniselier Spraelie”. und Dan Beri n de i “Die Yorlaufer der Rnmanischen Akademie der Wissensehaften”. Seehs weitere Beitrage, darunter “Die Akademie von Moschoplis und ihrc Nachwirkungen iin Geistesleben Sudostcuropas” von Max Demeter P e y f u s s , behandcln sudostenropaisehe Fragcn, denen aneh der diesein Band erstmals beigegebene Ein fuli rungsaufsatz von Ludwig II a in m e r m a y e r “Akademiebewegung und Wissensehaftsorganisation” nidiŁ answeieht, Obwohl die einzelnen Beitrage fur bestiinmte regionale Ranmc von unteisclnedlichen Fragestel-Inngcn und methodischen Voranssetzungen ausgehcn und sieb — cinc vicl zn sellene Ansnalnne — Literaturhistoriker nnd Ilistoriker geineinsam uin einen Fragcnkomplex beinuhen, ergeben diese Bandę wie die folgenden doeh ein Gesarntbild, das die ein/.clucn besehriebcncn Erschci-nnngen und Prozesse verstandlieher maelit und in ihrer curopaisehcn Abhangigkcil nnd Wceh-selwirkung vcrdeu tlieht.

Gleiches gilt fur die znletzt ersehienenen Bandę, lin Band uber Buch- und Vcrlagswesen finden wir sowohl verglciclicnde Studien wie “Die Lekture ais so/.iale Pfliclit. Der Beitrag von Druekcreien und Bnehliandlungen znr Bildung der neucn Kultnren in Sudostcuropa” von Alexandrn Du fu ais aneh regional begrenzte Aufsatze wie “Die kyrillisclie Bnclidruckerei Joseph Kurzbócks” von Nikola G a v r i 1 o v i e oder “Lcscbarrieren. Buch nnd Leser in Kroaticn voni Ende des 18. bis in die Mitte des 19. Jahrlinnderts” von Wollgang Kcssler oder Istvan Frieds “Lesersehalt und literarische Prodiiktion wahrend der Aufklarnng in Ungarn”. Der neueste Band iiber die “Bcforderer der Aufklarnng” beginnl mit einer Foischnngs-ubersieht von Hain inermaycr “Znr Gesehichte der europu ischen Freiinanrerei nnd der Geheimgesellsehaftcn iin 18. Jahrhundert”, die — anders ais viel zn oft die “wcstliehe” For-schung sonst —Sudostcuropa gleiehbereelitigt berueksiehtigt Anflcr uielirereu die Habsbnrger Monarchie ais Gesaintrauin berueksielitigenden Untci*siieliungen tragen Eva II Balazs (Freimanrcr, Refornipolitiker, Girondisten), Strahinja K. K o s t i e (Scrbisehe Freimanrer ani Ende des 18. Jahrhunderts), Carl G ó 1 1 n e r (Aspektc der Aufklarnng in Siebcnburgen) nnd Dan Bcrindci speziell siidosteuropaiselie Themen bei Die Sanunelbande sind dnreli Personen- und Ortsregister ersehlossen, so daO die Benicksichtignng Siidostenropas aneh dort, wo sic von der Thenienstellung ber nieht ohne weiteres zn erwarten ware, leicbt zn er-schlicOcn ist. •

Die Sainmelbande fassen die wisscnschaftlichen Ergebnissc der Tagnngen znsaunnen, die uber Yortragc nnd Disknssionen hinaus eine erfrculieh angenehme, offene Atinosphare des wisscnschaftlichen Meinnngsanstansehes auszeiehnet. Aneh wer konlrovcrsc Meinungen ver-trilt, bat dies nic persónlieh bezogen, sondern ist stets ais Frennd genie wiedergekommen. Die zweite Phase der Forsehnngsarbeit des Stndienkrcises wnrde 1977 wahrend einer Vorbercilungs-tagnng in Luneburg konzipiert : Nicht mehr die Kiiltnrbcziehnngen ais solclic sollten im Vor-dergrnnd stehen, sondern die Medicn und Qnellen diesel* Form von Komninnikalion, die quel-lenkritisch unlcrsncht nnd exemplarisch dargestellt werden sollten. In einer ersten Konferenz, dereń Ergebnissc 1980 pnblizicrt werden sollen, wurden 1978 in Salzburg licisen und Rcise-bcschrcibungcn ais Quellc der Kulturbczichungsforschung diskuiicri (vgl. mcinen Bericht in Sudost-Forschungcn 38 1979, S. 266 — 267 sowie II. Isehreyt in Deutsche Studien H. 64 (1978), S. 401 — 416). In seinem zelinten Jahr hal te der Stndienkreis vom 22. bis 27. Sepleinbcr 1979 in die Europaische Akademie Schlofi Nenbing, ein seit jdem Millelaller niehrfach nmgebaules SchloO oberhalb der Donan nnweit Passans, eingeladen, mn Biiefe und Bnclwechscl nnter deinselben Aspekt zn nntersnelien, wobei die Vorbereitung auOer bei Dr. Isehreyt in den Ilanden von Prof. Dr. Edgar II o sch und Dr. Gert R o b e 1 (beide Muuchen) lag.