11. Angst und Schulangst, Angst als lernstörender Faktor und angstvorbeugende
Maßnahmen im FSU
Angst allgemein.
Angst ist eines der Grundgefühle, die bei jedem Menschen lebensbegleitend sind und in den
verschiedenen Lebensabschnitten mit unterschiedlichen Inhalten ausgestattet werden.
Das ist ein unangenehm erlebter, diffuser Gefühlzustand, der eine komplexe Gefahrsituation
gerichtet, in der eine adäquate Reaktion unmöglich erscheint.
Die völlige Abwesenheit von Angst weist meist auf psychische Störungen und Erkrankungen
hin.
Angst – evolutionsgeschichtlich betrachtet – ist ein sinnvoller und hilfreicher Affekt, der uns
vor Gefahren warnt und bei angemessener Reaktion darauf (z.B Flucht) vor deren Folgen
schützt.
Angst – bewusst oder unbewusst, verständlich oder unverständlich.
Angstsymptome – Gedankenlosigkeit, wir sind dekonzentriert, weiche Knie,
Muskelspannung, das Herz schlägt sehr laut und schnell, kalte Hände und Füße, Atemnot.
Diese Angstzustände sind angemessen, solange sie uns gleichsam auf „Hochtouren“
bringen, um die angsterzeugende Situation zu meistern.
Wann fühlen wir Angst?
Wenn wir auf ein bestimmtes Objekt reagieren, einen Reiz oder eine konkrete Situation kann
Angst verursachen.
Angst = Persönlichkeitseigenschaft – Ursache: eine angeborene Disposition oder restriktive
Sozialisolation.
Angst ist aber normal für die psychische Entwicklung.
Angst im FSU.
Angst – eine für die Lernfähigkeit des Menschen generell nützliche Gefühlserscheinung.
Neben der Angst sind auch weitere psychische Merkmale des Lernens für das Lernen
wichtige, wie:
Xenophilie, Xenophobie, Psychische Stabilität.
Xenophilie – Vorliebe für Fremdes. Ein typisches Merkmal für Kinder bis zum 10.
Lebensjahr. Sie begegnen von Natur aus der Fremdsprache und auch der fremden Kultur mit
natürlichem Interesse, mit Offenheit, ohne Hemmungen und ohne Vorurteile.
Xenophobie – die Ablehnung von Fremdem (Fremdenhass/ Fremdenangst). Sie entsteht
aufgrund von Vorurteilen oder nach dem so genannten Kulturschock/ Sprachschock.
Der Sprachschock – entsteht, wenn den Lernern in der Fremdsprache das Ausdrücken
ihrer Ideen (Gedanken) und Intentionen (Absichten) nicht in der gewohnten Weise gelingt.
Der Kulturschock – entsteht, wenn die Lerner erkennen, dass die ihnen geläufigen
Verhaltensweisen und Methoden des Problemlösens im Laufe der Fremdsprache nicht
anwendbar sind. Beim Kulturschock verunsichert den Lerner der Kontakt mit der fremden
und unbekannten Kultur, der Kontakt mit der Fremdsprache und Kultur kann einen Lerner
derart unter Stress setzen, dass er dem Kontakt mit der Fremdsprache und Kultur ausweicht
und sich so dem Erwerb der Fremdsprache entzieht.
Psychische Stabilität – die Fähigkeit zur Überwindung des Sprach – und Kulturschocks. Je
größer die psychische Stabilität umso höher die Erwerbsgeschwindigkeit einer
Fremdsprache.