Betrug war alles, Lug und Schein...
Diese deutsche Familiengeschichte und ihre Verwicklungen im Dritten Reich mit dem Leben in der Nachkriegszeit ist eine Gratwanderung. Hauptfigur ist der Banker Dr. Erich Vanden und seine jüngste Tochter, die sein Leben aufgerollt hat um die Schuld des Vaters zu ergründen. Sachliche Inhalte, nüchterne Zahlen und Abhandlungen sind eingebunden in lebhafte Erzählungen und Erinnerungen. Die Geschichte hetzt den Leser durch die Zeit des Nazireiches mit all ihren politischen Verwicklungen und wirtschaftlichen Verstrickungen. Der Leser erfährt die Gedanken aus der Sichtweise der Beteiligten, den Siegern und Verlierern. Er hört sie erzählen, er empfindet und leidet mit oder lacht laut auf, schmunzelt in sich hinein, denn erzählt wird die Tragödie mit bitterem Humor. Vielschichtig wie ein mehrfach belegtes Sandwich ist der Schreibstil, so vielschichtig wie die Zeit selbst aus verschiedenen Blickwinkeln. Mit mehr oder weniger schmackhaftem Belag.Die Geschichte des dunkelsten Kapitels deutscher Vergangenheit mit den Geschehnissen in der Nachkriegszeit und gleichzeitigen Parallelen zur Gegenwart stimmt nachdenklich. Die ungeschminkten Erzählungen zeigen auf, dass auch der Unschuldige zu allen Zeiten schuldig werden kann, wenn er sich in den politischen Netzen verfängt. Es wird aber auch deutlich, dass Verführung wiederholbar ist, Gewalt alltäglich und kein Krieg gewonnen wird, am Ende alle nur Verlierer sind.