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Elektor
7-8/98
Entwurf: G. Baars
Einfach, billig und doch gut
genug für übliche NF-Anwen-
dungen - das sind in aller Kürze
die wesentlichen Eigenschaften
des hier vorgestellten Kleinpro-
jekts. Am Ausgang gibt es ein
Signal mit wahlweise Sinus-,
Dreieck- und Rechteckkurven-
form in einem Frequenzbereich
von 1 kHz bis etwa 15 kHz,
wobei sich der Ausgangspegel
zwischen 0 und 10 V (Spitze-
Spitze) einstellen läßt. Spezielle
Bauteile werden dafür nicht
benötigt, so daß man ohne allzu
große Vorlaufzeit mit dem Bau
beginnen kann (so man dies
möchte).
Die Schaltungsfunktion ist
schnell beschrieben. Zwei
Inverter sind als Puffer hinter-
einandergeschaltet, wobei eine
Mitkopplung über R2 und R3
für Hysterese sorgt. Ein weiterer
Inverter des ICs 4069U, näm-
lich IC1f, dient in der Beschal-
tung mit R1, P1 und C1 als
Integrator, dessen Zeitkonstante
sich mit dem Poti einstellen
läßt. In Verbindung mit dem
zuvor erwähnten Puffer mit
Hysterese (IC1a und IC1b),
wird der Integrator zum Oszilla-
tor, wobei die Frequenz von der
Zeitkonstante des Integrators
und damit von der Einstellung
mit P1 bestimmt wird.
Am Ausgang des Integrators
ergibt sich ein dreieckförmiger
Spannungsverlauf und am Aus-
gang von IC1b ein Rechtecksig-
nal, das durch IC1c und IC1d
noch gepuffert wird, bevor es
zum Kurvenformwahlschalter S1
gelangt. Das dreieckförmige Sig-
Low-cost-Funktionsgenerator
008
R12
47k
R11
8k2
R10
100k
R9
100k
R5
560k
11
10
1
IC1e
13
12
1
IC1f
5
6
1
IC1c
9
8
1
IC1d
1
2
1
IC1a
3
4
1
IC1b
S1
R7
6k8
R6
12k
D1
D3
D2
D4
R4
22k
C1
2n2
R2
47k
R1
15k
P1
220k
C2
22
µ
16V
TLC271
IC2
2
3
6
7
4
8
1
5
C4
220
µ
16V
C8
1
µ
16V
P2
4k7
C3
22
µ
16V
C7
100n
C6
100n
IC1
14
7
C5
220
µ
16V
D5
1N4001
4x
1N4148
IC1 = 4069U
984004 - 11
12V
R8
22k
R3
22k
U
U
(C) Segment
984004-1
C1
C2
C3
C4
C5
C6
C7
C8
D1
D2
D3
D4
D5
H1
H2
H3
H4
IC1
IC2
OUT
P1
P2
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
R10
R11
R12
S1
T
0
+
984004-1
(C) Segment
984004-1
Stückliste
Widerstände:
R1 = 15 k
R2,R12 = 47 k
R3,R4,R8 = 22 k
R5 = 560 k
R6 = 12 k
R7 = 6k8
R9,R10 = 100 k
R11 = 8k2
P1 = 220 k linear Potentiome-
ter
P2 = 4k7 linear Potentiometer
Kondensatoren:
C1 = 2n2 MKT (Siemens)
C2,C3 = 22
µ/16 V stehend
C4,C5 = 220
µ/16 V stehend
C6,C7 = 100 n keramisch
C8 = 1
µ
/16 V stehend
Halbleiter:
D1...D4 = 1N4148
D5 = 1N4001
IC1 = 4069U (U = ungepuf-
ferte Version!)
IC2 = TLC271CP
Außerdem:
S1 = 3x4poliger Drehschalter
für Platinenmontage
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Elektor
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nal liegt über R7 an einem zwei-
ten Kontakt des Schalters.
Gleichzeitig gelangt das Drei-
ecksignal von IC1f zu einem
Sinuskurvenformer, der aus
IC1e, R4, R6, R5 und den
Dioden D1 bis D4 besteht. Das
Ausgangssignal dieser Schaltung
liegt an einem dritten Kontakt
des Kurvenformumschalters.
Weil die drei Kurvenformen
unterschiedliche Amplituden
aufweisen, wobei die des Sinus-
signals am kleinsten ist, müssen
sie wenigstens ungefähr anein-
ander angeglichen werden,
bevor sie über den Ausgangs-
verstärker IC2 zum Ausgang
gelangen. Diese Angleichung
erfolgt durch die Werte der
zuvor genannten Widerstände
R7 und R8, die für das Dreieck-
und Rechtecksignal zusammen
mit dem Poti P2 einen Span-
nungsteiler bilden, wenn das
betreffende Signal über S1 zu
P1 durchgeschaltet wird. Mit
diesem Poti wird im übrigen der
Signalpegel am Ausgang des
Funktionsgenerators eingestellt.
Der Opamp TLC271 ist auf
6,7fache Verstärkung eingestellt,
um einen maximalen (unbela-
steten) Ausgangspegel vom etwa
10 V Spitze-Spitze zu erzielen.
Der Ausgang kann mit Impe-
danzen bis herunter zu 600
Ohm belastet werden.
Der Funktionsgenerator ist für
eine stabilisierte Betriebsspan-
nung von 12 V ausgelegt, der
Strombedarf hängt etwas von der
Belastung des Ausgangs ab und
liegt bei etwa 20 mA.
Die Bedienungselemente, näm-
lich P1 für die Frequenzeinstel-
lung, P2 für die Amplitudenein-
stellung und S1 für die Kurven-
formwahl werden ebenso wie die
anderen Bauteile der Schaltung
direkt auf der Platine montiert,
so daß es nicht viel zu verdrah-
ten gibt.
Die Platine wird wie üblich auf
der Rückseite der Frontplatte
montiert, die man zuvor mit den
passenden Bohrungen zum
Durchstecken der Drehschalter-
und Potiachsen versehen hat.
984004
Von Dipl.-Ing Gregor Kleine
Die Mikrocontroller der 8051er
Familie (MCS 51) sind weit ver-
breitet und werden gerne einge-
setzt. Der Controller bietet einen
Power Down Mode, in dem die
Programmausführung mit dem
Power-Down-Befehl beendet
und der Taktoszillator angehal-
ten wird. Zur weiteren Verringe-
rung der Stromaufnahme darf
nach Eintreten in den Power
Down Mode die Betriebsspan-
nung auf minimal 2 V reduziert
werden. Die Rückkehr aus dem
Power-Down-Mode kann nur
durch einen Reset erfolgen, vor
dem jedoch die Betriebsspan-
nung wieder auf 5 V erhöht sein
muß.
In einfachen Applikationen des
8051 wird das EPROM mit dem
auszuführenden Programm von
der Leitung
PSEN (= Program
Storage Enable) über seinen
OE-Anschluß (= Output Ena-
ble) aktiv geschaltet. Man findet
auch Schaltungen, wo
PSEN
den
CS-Anschluß (= Chip Sel-
ect) des EPROMs bedient.
Nun tritt beim Benutzen des
Power-Down-Modes ein unschö-
ner Effekt auf: Die Leitung ALE
(= Address Latch Enable) bleibt
genau wie
PSEN während des
Power-Down-Zustandes auf Low
und damit das EPROM im akti-
ven Zustand. Es belegt den
Adreß/Datenbus mit dem zufäl-
lig gerade adressierten Byte. Als
Abhilfe sei die hier dargestellte
Schaltung empfohlen: Ein
nachtriggerbares Monoflop wer-
tet die Low-High-Flanken des
ALE-Signals aus, das nach
einem Power Down rechtzeitig
vor einem Reset wieder einen
Takt führt. Der Ausgang des
Monoflops bedient den
CS-Ein-
gang des EPROMs mit einem
High, sobald der Power-Down-
Mode eintritt und durch
Abschalten des Quarzoszillators
auch keine ALE-Impulse mehr
erzeugt werden. So kann man
auch das EPROM in einen
Power-Down-Betrieb schalten.
Außerdem kann man das Mono-
flop-Ausgangssignal an den
Adreßdekoder des Systems anle-
gen beziehungsweise die
CS-
Leitungen aller anderen Peri-
pheriebausteine zusammen-
schalten und damit auch diese
in einen Power-Down-Betrieb
schalten. Die Zeitkonstante des
Monoflops ist durch das RC-
Glied hier auf etwa 4,5 µs fest-
gelegt.
(984127)rg
Literatur:
Elektor 3/98, 80C32-BASIC-
Steuercomputer
Elektor 9/97, Autonomes Meß-
daten-Erfassungssystem
Elektor 6/97, 80C537-Einplati-
nencomputer
Verbesserter Power-Down
für 8051
009
P1.1/T2X
P1.0/T2
EA/VP
ALE/P
RESET
80C31
P0.0
P0.1
P0.2
P0.3
P0.4
P0.5
P0.6
P0.7
P1.2
P1.3
P1.4
P1.5
P1.6
P1.7
P2.0
P2.1
P2.2
P2.3
P2.4
P2.5
P2.6
P2.7
PSEN
INT0
INT1
µ
C
X 1
X 2
TXD
RXD
39
38
37
36
35
34
33
32
21
22
23
24
25
26
27
28
31
19
18
20
40
17
RD
16
WR
29
30
11
10
12
13
14
T0
15
T1
1
2
3
4
5
6
7
8
9
MCS-51
AD0
AD1
AD2
AD3
AD4
AD5
AD6
AD7
AD0
AD1
AD2
AD3
AD4
AD5
AD6
AD7
10
A0
9
A1
8
A2
7
A3
6
A4
5
A5
4
A6
3
A7
25
A8
24
A9
21
A10
23
A11
2
A12
14
22
OE
20
CS
28
1
VPP
11
D0
12
D1
13
D2
15
D3
16
D4
17
D5
18
D6
19
D7
EPROM
26
A13
27
A14
27C256
74HCT123
RX/CX
14
CX
15
13
4
&
1
2
3
74HCT573
12
13
14
15
16
17
18
19
EN
11
C1
1D
2
3
4
7
8
9
5
6
1
1n
10k
AD0
AD1
AD2
AD3
AD4
AD5
AD6
AD7
A0
A1
A2
A3
A4
A5
A6
A7
A8
A9
A10
A11
A12
A13
A14
A15
A0
A1
A2
A3
A4
A5
A6
A7
A8
A9
A10
A11
A12
A13
A14
984127 - 11
5V
Addressbus
Address/Databus