EDiTS Pro, Super Lokdekoder

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Elektor

10/99

schen Bausteine, die mit Trits arbeiten,
sind der 145026 und 145027 von
Motorola. Beim Sender (145026) sind
neun Eingänge vorhanden, deren logi-
sche Signale die folgenden drei
Zustände annehmen können: hohe
Spannung (1), niedrige Spannung (0)
und offener Eingang (X). Die an den
Eingängen liegenden Informationen
erscheinen am Ausgang in seriellem
Format; das serielle Datenwort besteht
folglich aus neun Trit. Märklin ver-
wendet vier Trit für die Lokadressen,
ein Trit zum Ein- und Ausschalten der
Lokscheinwerfer (F0) und weitere vier
Trit für die Geschwindigkeits- und
Fahrtrichtungssteuerung. Jedes Trit
kann als Kombination von zwei Bit be-
trachtet werden, die gemeinsam nur
drei Zustände annehmen können:
Statt 0, X und 1 kann man auch 00, 01
und 11 schreiben. In Bild 1 ist das
Oszillogramm eines derartigen Daten-
signals wiedergegeben.
Beim ursprünglichen Format werden
die Datenbits, die der Fahrt-
geschwindigkeit zugeordnet sind,
ebenso wie das F0-Bit, ausschließlich
binär verwendet. Das hat zur Folge,
daß die Geschwindigkeit maximal 2
hoch 4, also 16 Werte annehmen kann.
Zieht man einen Wert für Stillstand
und einen für die Richtungsumkehr

ab, so bleiben für die Geschwindigkeit
14 Werte übrig. Wenn jedoch die
Datenbits nicht als binäre, sondern als
trinäre Informationsträger dienen,
beträgt die Anzahl der möglichen Kom-
binationen 3 hoch 4 gleich 81. Nach
Abzug der 16 vom ursprünglichen For-
mat benutzten Werte bleiben 65 Codes
übrig, was die Steuerung von vielen
zusätzlichen Funktionen erlaubt.
Auf den Abdruck umfangreicher Code-
tabellen soll im Rahmen dieses Artikels
verzichtet werden. Wichtig ist hier nur,
daß jedes trinäre, aus vier Trit beste-
hende Datenwort die Geschwindigkeit,
die Fahrtrichtung und den Status eines
Schaltausgangs (Ein/Aus) darstellen
kann. Alle Kombinationen sind aud
dem Dekoderchip in Tabellenform
gespeichert. Wenn Sorge dafür getra-
gen wird, daß sie mit den Märklin-
Steuersignalen übereinstimmen, ist die
Kompatibilität gewahrt.

S

C H A L T U N G S K O N Z E P T

Damit der EDiTS Super-Lokdekoder in
alle gängigen Lokmodelle hineinpaßt,
wurde die Schaltung so kompakt wie
möglich gestaltet. Einen wesentlichen
Beitrag zum miniaturisierten Aufbau
leistet ein Mikrocontroller aus der
bekannten PIC-Familie. Der I/O-Con-
troller PIC 16F84 von Microdevice ver-

Der EDiTS-Superlokdekoder (abgekürzt: ESLD) ist eine durchdachte

und kostengünstige Lösung, wenn das vorhandene Modellbahnsystem

auf den Stand moderner Technik gebracht werden soll. Da der ESLD ein

Selbstbauprojekt ist, läßt er sich an fast alle Lok-Modelle bekannter Her-

stellermarken anpas-

sen. Ferner bietet der

ESLD einige Extras,

die nur mit der Digital-

technik möglich sind.

60

H. J. Prince

EDiTS Pro

Super-Lokdekoder

Eigenschaften:

kompatibel mit dem alten und neuen Märklin-Format,

einsatzfähig zusammen mit Zwei- oder Dreischienen-Systemen,

geeignet für Gleich- und Wechselstrom-Lokantriebe,

vier Funktionen, eine davon als steuerbares Blinklicht verwendbar,

Lokadresse kann durch Soft- oder Hardware (PC oder Diodenmatrix)

programmiert werden,

Höchstgeschwindigkeit, Anfahr- und Bremsverhalten der Loks

programmierbar,

Helligkeit der Lokscheinwerfer und Blinkfrequenz steuerbar,

Lok-Erkennung mit Infrarot-LEDs,

nichtflüchtige Speicherung von Fahr- und Funktionseinstellungen.

Die beiden herausragendsten Merk-
male dieser Neuentwicklung sind die
Kompatibilität zu allen gängigen Syste-
men und die weitgehend freizügige
Nutzbarkeit der Funktionen nach indi-
viduellen Vorstellungen. Ein Teil der
Einstellungen kann mit einem PC-Pro-
gramm vorgenommen werden, das
zusammen mit der im Juni beschrie-
benen EDiTS Steuereinheit arbeitet.
Ohne PC ist der ESLD ebenfalls ein-
satzfähig, die Lokadresse wird dann
durch Konfigurieren einer Diodenma-
trix festgelegt. Im EEPROM des Con-
trollers sind für diesen Zweck bereits
16 vorprogrammierte Lokadressen
gespeichert.

A

L T E S

U N D N E U E S

F

O R M A T

Die codierten Steuersignale werden im
weitverbreiteten Motorola-Format
übertragen. Dieses Format wurde so
erweitert, daß es einerseits zum
ursprünglichen Format kompatibel
bleibt und andererseits das Steuern
von diversen zusätzlichen Funktionen
möglich ist. Beim ursprünglichen For-
mat besteht ein Datenwort aus neun
”Trit”, wobei ein Trit einem logischen
Signal entspricht, das drei Zustände
annehmen kann (angelehnt an das Bit,
das zwei Zustände kennt). Die klassi-

SPIEL & HOBBY

background image

eint alle Eigenschaften auf seinem
Chip, die für den ESLD notwendig
sind. Ein RAM ausreichender Kapa-
zität, ein EPROM und sogar ein
EEPROM sind integriert, während 13
I/O-Leitungen die Verbindung zur
Außenwelt herstellen. Dazu kommen
nur noch verhältnismäßig wenige
externe SMD-Bauelemente.
Bild 2 zeigt die Schaltung des Super-
Lokdekoders. Zuerst sorgt Brücken-
gleichrichter D1...D4 (links im Bild)
dafür, daß die Controller-Betriebs-
spannung von der Polarität der
Schienenspannung unabhängig ist.
Die Betriebsspannung gelangt über die
Basis-Emitter-Strecke von T1 zum Con-
troller und wird von Zenerdiode D9
auf ca. 5,1 V begrenzt. Wenn die Schie-
nen Spannung führen und die Verbin-
dung nicht unterbrochen ist, fließt
Strom in Richtung Zenerdiode. Die
Folge ist, daß T1 leitet und PIC-Ein-
gang RA3 (Pin 2) an hoher Spannung
liegt. Fällt die Schienenspannung so
lange aus, daß die Spannung an C3 die
Zenerspannung unterschreitet, dann
sperrt T1. An PIC-Eingang RA3 liegt
nun niedrige Spannung. Der Control-
ler wird dadurch veranlaßt, eine
Powerdown-Routine abzuarbeiten, die
für das nichtflüchtige Speichern der
Fahrgeschwindigkeit, der Fahrtrich-
tung und der Funktionszustände im
EEPROM sorgt.
Der interne PIC-Taktoszillator arbeitet
mit einem externen keramischen 4-
-MHz-Resonator. Verwendbar ist zwar
auch ein Miniatur-Quarz, ein Kerami-
kresonator ist jedoch kleiner und preis-
werter, und meistens sind auch die
Kondensatoren C1 und C2 entbehrlich.
Die auf den Schienen transportierten
Steuersignale gelangen über Wider-
stand R3 zum Interrupteingang RB0
des PIC. Die PIC-Ausgänge RB1...RB7
steuern über ein Buffer-IC vom Typ
ULN 2004 in SMD-Ausführung (Ach-
tung: Gesamtstrom maximal 1,5 A !)
die Fahrtrichtung und -geschwindig-
keit, und außerdem vier Funktionen
sowie eine Infrarot-LED.
Die optionalen Dioden D5...D8 bilden
die Diodenmatrix, mit der ohne PC die
Lokadresse eingestellt werden kann.
Abhängig vom Vorhandensein oder
Fehlen einzelner Dioden wird eine
Lokadresse aus der im EEPROM
gespeicherten Tabelle ausgewählt. Da
vier Dioden vorhanden sind, können
auf diese Weise bis zu 16 unter-
schiedliche Lokadressen eingestellt
werden. Jede Adresse in der Tabelle
läßt sich durch Überschreiben ändern,
wir kommen darauf später noch ein-
mal zurück.
In Tabelle 1 sind die Lokadressen und
die dazugehörigen
Diodenkonfigurationen
aufgelistet. Ein ”D” in
der dritten Spalte
bedeutet, daß an der

betreffenden Position eine Diode vor-
handen ist. Ein Teil der Adressen wird
bei Märklin von der zentralen Steuer-
einheit benutzt; diese Adressen lassen
sich mit Hilfe der Dioden bequem ein-
stellen.
Als Treiberschaltung für den Motor-
strom ist eine Gleich- und eine Wech-
selstrom-Version verfügbar. Die Gleich-
strom-Version wurde in Bild 2 getrennt
gezeichnet, sie ist links oben im Bild zu
finden. Bei Reihenschlußmotoren, wie
sie z. B. von Märklin in die Loks einge-
baut werden, können die oberen bei-
den Darlingtons (T4 und T5) sowie die
Widerstände R9 und R10 entfallen. Die
beiden Statorwicklungen werden mit

den Punkten M1 und M2 verbunden,
die gemeinsame Ankerwicklung wird
an M3 gelegt. Die beiden Dioden D10
und D11 liegen in Sperrichtung und
schützen die Schaltung vor der Motor-
Gegen-EMK. Ihre Kathoden sind folg-
lich mit M3 verbunden.
Beim Anschluß eines Gleichstrommo-
tors müssen T4, T5, R9 und R10 vor-
handen sein, der Motor wird an die
Punkte M1 und M2 gelegt. Man achte
auf die richtige Polarität der Dioden, sie
ist hier genau entgegengesetzt!

L

O K A D R E S S E N

-

E

R K E N N U N G

Ein koordinierter Fahrbetrieb ist
ebenso wie eine automatische zentrale
Steuerung nur möglich, wenn ständig
aktualiserte Informationen über die
Identität und den Ort der Züge vor-
liegen. Der Lokdekoder sendet über
eine Infrarot-LED ein Signal aus (in
Bild 2 gestrichelt gezeichnet, weil nicht
auf der Platine), das die eingestellte
Lokadresse enthält. Die Information ist
einem 38-kHz-Trägersignal überlagert
und kann mit jedem Standard-Infra-
rot-Dekoder empfangen werden. Der
Empfänger kann seinen Standort
neben oder zwischen den Schienen
haben. Nach Aufbereitung der Daten,
ebenfalls durch einen PIC-Mikro-
controller, wird die Lokadresse an die
zentrale EDiTS-Pro-Steuereinheit wei-
tergegeben. Dies geschieht nach dem
gleichen Prinzip wie bei den Rückmel-
dern von EDiTS und den S88-Bau-
gruppen von Märklin. Alle weiteren
Aufgaben werden von der EDiTS-Pro-
Software übernommen. Sie koordiniert
den Zugbetrieb so, daß jeder Zug seine
individuell programmierte Strecke fah-
ren kann.
Der Strom durch die Infrarot-LED wird
durch den vorgeschalteten Widerstand
begrenzt; von ihm hängt die maximal
überbrückbare Entfernung zwischen
LED und Infrarot-Empfänger ab. Setzt
man den Wert von 2k2 auf 1 k herab,

61

Elektor

10/99

Tabelle 1

Lok-Nr.

Lok-Adresse

Diode 5678

0

1

– – – –

1

2

– – – D

2

3

– – D –

3

4

– – D D

4

5

– D – –

5

6

– D – D

6

7

– D D –

7

8

– D D D

8

10

D – – –

9

19

D – – D

10

20

D – D –

11

22

D – D D

12

24

D D – –

13

30

D D – D

14

39

D D D –

15

40

D D D D

Tabelle 1. Die Loka-
dresse kann über eine
Diodenmatrix einge-
stellt werden.

1

Bild 1. Oszillogramm
eines trinären Daten-
worts.

background image

F

I R M W A R E

Die elektrische Umgebung, in der der
Lokdekoder arbeitet, ist ausgesprochen
rauh. Permanente Wackelkontakte zwi-
schen Schienen und Stromabnehmern
verursachen impulsförmige Störsignale
und Unterbrechungen der Lokdeko-
der-Betriebsspannung. Der Gefahr von
Fehlfunktionen und Datenverlusten
muß deshalb mit geeigneten Mitteln
begegnet werden. Um den ordnungs-
gemäßen Programmablauf zu gewähr-
leisten, werden die Inhalte aller wich-
tigen Register zyklisch getestet und
auf Plausibilität geprüft. Falls ein Feh-
ler festgestellt wird, kehrt das Pro-
gramm in seine Initialisierungsroutine
zurück. Innerhalb dieser Prozedur
werden alle Register auf ihre Anfangs-
werte zurückgesetzt.
Bild 3 zeigt den Ablauf des Lokdeko-
der-Programms in Form von zwei
Flußdiagrammen: links im Bild ist das
Hauptprogramm und rechts die Inter-
ruptroutine dargestellt.
Nach dem Kaltstart werden zuerst die
Konfigurationsregister des PIC initiali-
siert. Im Fall eines Spannungsein-
bruchs (Powerdown) werden die Regi-
sterinhalte automatisch in das
EEPROM gerettet. Danach testet das

62

Elektor

10/99

R4

270

X1

4MHz

C1

22p

C2

22p

D8

D7

D6

D5

R6

47k

R5

10k

IC2

2004

GND

ULN

DS

10

11

12

13

14

15

16

I1

I2

I3

I4

I5

I6

I7

O1

O2

O3

O4

O5

O6

O7

9

1

2

3

6

7

4

5

8

PIC16F84

OSC2

IC1

OSC1

MCLR

RA4

RA0

RA1

RA2

RA3

RB0

RB1

RB2

RB3

RB4

RB5

RB6

RB7

18

17

13

12

11

10

16

15

14

1

3

9

8

7

6

2

4

5

D3

D2

D4

D1

R

B

T1

BC857C

R1

1k8

R3

270k

R2

10k

R11

10k

C4

10µ
16V

C5

47µ
16V

D9

5V1

D10

1N4001

D11

1N4001

R7

10k

R8

10k

T2

T3

M 3

M 1

M 2

RA0

RA1

D10

1N4001

D11

R7

10k

R8

10k

T2

T3

M 1

M 2

RA0

RA1

R9

10k

R10

10k

T4

T5

2x

ACCOMMON

AC

AC

DC

AC version

DC version

REV FUNCTION

FWR FUNCTION

F1

F2

F3

F4

D12

IR-LED

R12

2k2

IR-LED

*

*

*

*

990071 - 12

DC

Tant.

2x

MJD6039

MJD6039

4x

C3

47n

2

Bild 2. Schaltung des
EDiTS-Super-Lokdeko-
ders (ESLD), links oben
die Treiberversion für
Gleichstrommotoren.

Start

Init

registers

Power

down

Check

config regs

Equal

Write speed and

function regs in

EEPROM

if not equal

Set timers

F4 timer

Velocity timer
IR burst timer

Powerdown timer

Wait

NO

YES

YES

NO

Interrupt

IRled-

burst on

NO

YES

Set

IR led

Set

Timer

Timer

interrupt

NO

YES

Read

databit

YES

NO

Timeout

Raildata IRQ

Update bit counter

Update word counter

Shift bit in

All

done

YES

NO

Compare data

Equal

YES

NO

Setup

address

NO

YES

Ten

times

YES

NO

Calculate data

Set speed and

function regs

Calculate data

Write setup regs in

EEPROM if not equal

Set timer

Function

Look-up table

Speed

Look-up table

Loco address
Look-up table

Loco address

diode matrix

990071-13

Return int.

3

Bild 3. Flußdiagramm
des Lokdekoder-Pro-
gramms mit Hauptrou-
tine (links) und Inter-
ruptroutine (rechts).

dann beträgt die Reichweite mehr als 1
m. Die Bauform der Infrarot-LED ist
unkritisch, abhängig vom Montageort
ist eine SMD-, 3-mm- oder 5-mm-Aus-
führung verwendbar.

background image

Programm die Register auf richtigen
Inhalt. Ein Fehler hat einen Rück-
sprung zum Programmanfang zur
Folge, so daß alle Register erneut initia-
lisiert werden.
Anschließend werden die Timer
gesetzt, die für die Steuerung der Zeit-
funktionen wie Impulsweite des
Motorstroms, Anfahr- und Bremsver-
zögerung sowie Blinken und Helligkeit
der Lokscheinwerfer zuständig sind.
Eine Warteschleife bestimmt die Zeit,
in der das Hauptprogramm abgearbei-
tet wird; die Zykluszeiten der ver-
schiedenen, durch Programmschleifen
realisierten Zeitfunktionen hängt hier-
von unmittelbar ab.
Bei einem Spannungseinbruch (Power-
down) werden Daten, die die aktuel-
len Geschwindigkeits-, Richtungs- und
Funktionseinstellungen betreffen, im
EEPROM ”eingefroren”. Allerdings
betrifft dies nur solche Register, deren
Inhalte sich während des laufenden
Betriebs geändert haben. Unverän-
derte Inhalte werden nicht unnötig
überschrieben, was der Lebensdauer
des EEPROM zugute kommt.
Der Sprung zur Interruptroutine wird
durch eine Vorder- oder Rückflanke an
Pin 6 des PIC eingeleitet, verursacht
durch die von den Schienen übertra-
genen Daten, und auch der PIC-
interne Timer kann einen Interrupt
auslösen. Abhängig von der jeweiligen
Situation werden entweder die nach-
folgenden Bits empfangen, oder die
Infrarot-LED wird aktiviert. Nach dem
Empfang von zwei Datenworten findet
ein Vergleich der Datenworte statt.
Stimmen sie überein und lautet die
Adresse ”79”, dann startet die Setup-
Routine. Auch dabei werden nur
Inhalte des EEPROM überschrieben,
die einer Korrektur bedürfen. Wenn die
empfangene Adresse die Lokadresse
ist, werden die Datenbits ausgewertet
und die betreffenden Dekoderfunktio-
nen entsprechend eingestellt.

A

N D I E

A

R B E I T

Der Bau des Lokdekoders auf der in
Bild 4 dargestellten doppelseitigen
Platine ist infolge der Miniaturisierung

nicht unbedingt eine
Arbeit für den Anfän-
ger.
Gelötet wird mit einem

bleistiftspitzen Lötkolben mit niedriger
Leistung. Zuerst wird nur eine der für
das Bauelement vorgesehenen Lötin-
seln verzinnt. Anschließend legt man
das Bauelement mit einer Pinzette in
der richtigen Anschlußposition darü-
ber und erwärmt die verzinnte Insel.
Sobald der Anschluß in das Lötzinn
eingesunken ist, wird der Lötkolben
entfernt. Das Bauelement darf so lange
nicht bewegt werden, bis das Zinn
erstarrt ist. Danach können die übrigen
Anschlüsse mit den darunterliegenden
Inseln verlötet werden. Auf diese
Weise werden zuerst die kleinen und
zuletzt die großen Bauelemente (hier
der PIC) montiert. Für den PIC kann,
falls erwünscht, eine Fassung verwen-
det werden. Eine hochwertige Aus-
führung mit gedrehten Kontakten ist
unbedingt zu empfehlen. Ohne Fas-
sung ist die bestückte Platine flacher,
was beim Einbau in kleinere Loks von
Vorteil sein kann. Bei der Montage der
Bauelemente muß unbedingt auf die
richtige Polarität der Dioden D10 und
D11 geachtet werden!
Um die Arbeit zu erleichtern, sind in
Bild 4 zwei Bestückungspläne angege-
ben: einer für die DC-Version, der
andere für die AC-Version. Bei der AC-
Version fehlen T4, T5, R9 und R10, statt
dessen müssen jedoch zwei Draht-
brücken auf die Platine gelötet werden.
Der Anschluß der Motoren wurde

bereits in einem vorangegangenen
Abschnitt beschrieben.
Die Frontscheinwerfer sind bei

63

Elektor

10/99

Stückliste Lokdekoder

(in eckigen Klammern: Conrad-Bestellnummern)

Widerstände:
R1 = 1k8 SMD [406287]
R2,R5,R7...R11 = 10 k SMD [406376]
R3 = 270 k SMD [406546]
R4 = 270

Ω SMD [406180]

R6 = 47 k SMD [406457

]

Kondensatoren:
C1,C2 = 22 p SMD [460079]
C3 = 47 n SMD [452491]
C4 = 10 µ/35 V SMD [481556]
C5 = 47 µ/10 V SMD [481505]

Halbleiter:
D1...D4,D10,D11 = BYM10-100

(1N4001 SMD) [160733]

D5...D8 = LL4148 [140902]
D9 = 5V1 BZV55C SMD [141798]
D12 = IR-LED LD261 [183792]
T1 = BC857C SMD [140104]
T2...T5 = MJD6039 SMD [141020]
IC1 = PIC16F84-04P (programmiert,

EPS 996523-1 (siehe Serviceseiten
in der Heftmitte)

IC2 = ULN2004 D1 SMD [142778]

Außerdem:
X1 = 4-MHz-Resonator [503169]
Platine EPS990071-1 (siehe

Serviceseiten in der Heftmitte)

Bild 5. Hilfsschaltung zum
Programmieren des Lokdeko-
ders ohne PC.

990071-1

C1

C2

C3

C4

C5

D1

D2

D3

D4

D5

D6

D7

D8

D9

IC2

R1

R2

R3

R4

R5

R6

R11

T1

X1

F1

R

B

IR-Led

F2

F3

F4

FWR

REV

(C) ELEKTOR

D10

D11

IC1

R7

R8

R9

R10

T2

T3

T4

T5

M3

M1

M2

DC-version

(C) ELEKTOR

D10

D11

IC1

R7

R8

T2

T3

AC-version

M2

M1

M3

(C) ELEKTOR

990071-1

1

Bild 4. Platine mit Bestückungsplä-
nen (AC- und DC-Version) für den
EDiTS-Super-Lokdekoder.

145026

IC1

GND

Vdd

D5

D7

D9

D8

D6

12

11

16

14

10

13

15

RS

9

1

5

8

6

7

S6

R1

390

R2

22k

R3

10k

R4

10k

C1

220µ

25V

C2

220µ
25V

C3

100µ
16V

C4

1n

D5

8V2

D1

1N4001

D2

1N4001

D3

1N4001

D4

1N4001

S1

S5

S3

S2

S4

T1

BC109

R5

6k8

R6

10k

R7

4k7

T2

BD560

T2

BD560

D6

1N4001

990071-14

20V

8...16V

GND

20V

MC

5

background image

Modellen von Märklin meistens schon
einseitig mit Masse verbunden. Beim
Einbau des Lokdekoders sind zwar
keine Änderungen nötig, die Hellig-
keit kann jedoch bei Zweischienensy-
stemen von der Polarität der Schie-
nenspannung abhängen. Vorteilhafter
ist in diesem Fall, die Lampen und
andere an die Funktionsausgänge
angeschlossenen Verbraucher mit +V
(M3) zu verbinden.
Die Infrarot-LED (D12) und ihr Strom-
begrenzungswiderstand werden nicht
auf der Platine montiert. Sie müssen so
an der Lok angebracht werden, daß
die Strahlrichtung der LED zum Infra-
rot-Empfänger zwischen oder neben
den Schienen zeigt.

L

O K D E K O D E R

-

E

I N S T E L L U N G E N

Im EEPROM des PIC-Controllers sind
insgesamt fünf Register für die Spei-
cherung der Lokadresse, der Höchst-
geschwindigkeit, des Anfahr- und
Bremsverhalten sowie der Helligkeit
und Blinkfrequenz der Frontlichter
(F4) reserviert. Die Registerinhalte las-
sen sich ändern, wenn als Lokadresse
die ”79” gewählt wird. Da dies für alle
Lokdekoder gilt, darf während des
Programmiervorgangs nur eine einzige
Lok auf den Schienen stehen.
Anderenfalls werden sämtliche auf
den Schienen befindliche Loks mit den
gleichen Daten programmiert. Über
die verfügbaren Lokadressen und die
programmierbaren Daten gibt Tabelle
2 Aufschluß.
Eine Lokadresse wird programmiert,
wenn Trit 5 auf 0 gesetzt ist; die
Adresse ergibt sich aus den Datentrit
6...9. Nimmt Trit 5 die Werte X (01) oder
1 (11) an, dann können Werte in die
übrigen Register geschrieben werden.
Dabei hängt die Registerauswahl von
Trit 6 ab. Mit der EDiTS-Software ist die
Programmierung nicht schwierig, län-
gere Überlegungen sind überflüssig.
Die Register lassen sich auch ”stand
alone”, also ohne PC programmieren,
wenn man die Hilfsschaltung aus Bild
5 aufbaut. Das Sende-IC (Motorola
145026) ist dort fest auf die zum
Programmieren benutzte Lokadresse
79 eingestellt. Die Datentrits werden
an Hand von Tabelle 2 mit fünf
Minischaltern festgelegt, wobei jeder
Schalter drei Stellungen annehmen
kann. Nach Betätigen des Drucktasters
erscheinen die Daten in seriellem For-
mat am Ausgang. Beim Programmie-
ren der Lokadresse wird der Wert
überschrieben, dessen Adresse der
Konfiguration der Diodenmatrix auf
der Lokdekoder-Platine entspricht. Im
Prinzip können alle Werte überschrie-
ben werden, wenn man die Dioden-
konfiguration entsprechend variiert.
Die Stromversorgung der Hilfsschal-
tung übernimmt entweder der EDiTS-
Booster mit seiner Ausgangsspannung

von ±20 V, oder man schließt die
Schaltung an einen Netzadapter an,
der eine Wechselspannung von 8...16 V
liefert.

(990071)gd

64

Elektor

10/99

Tabelle 2

Trit 98765

0

LLLL0

programmiere Lok-Adresse

1

MMM01

programmiere maximale Geschwindigkeit

2

AAA0X

programmiere Beschleunigungs/Bremsverzögerung

4

SSS11

programmiere Helligkeit Fahrlicht

5

KKK1X

programmiere Blinkfrequenz Funktion 4

Lokadressen

Dateneinstellungen

LLLL

LLLL

MMM

AAA

SSS

KKK

0

0000*

40

1111

0

000

1

0001

41

111X

1

001

2

000X

42

11X0

2

00X

3

0010

43

11X1

3

010

4

0011

44

11XX

4

011

5

001X

45

1X00

5

01X

6

00X0

46

1X01

6

OX0

7

00X1

47

1X0X

7

0X1

8

00XX

48

1X10

8

0XX

9

0100

49

1X11

9

100

10

0101

50

1X1X

10

101

11

010X

51

1XX0

11

10X

12

0110

52

1XX1

12

110

13

0111

53

1XXX

13

111

14

011X

54

X000

14

11X

15

01X0

55

X001

15

1X0

16

01X1

56

X00X

16

1X1

17

01XX

57

X010

17

1XX

18

0X00

58

X011

18

X00

19

0X01

59

X01X

19

X01

20

0X0X

60

X0X0

20

X0X

21

0X10

61

X0X1

21

X10

22

0X11

62

X0XX

22

X11

23

0X1X

63

X100

23

X1X

24

0XX0

64

X101

24

XX0

25

0XX1

65

X10X

25

XX1

26

0XXX

66

X110

26

XXX

27

1000

67

X111

28

1001

68

X11X

29

100X

69

X1X0

30

1010

70

X1X1

31

1011

71

X1XX

32

101X

72

XX00

33

10X0

73

XX01

34

10X1

74

XX0X

35

10XX

75

XX10

36

1100

76

XX11

37

1101

77

XX1X

38

110X

78

XXX0

39

1110

79

XXX1

80

XXXX*

*) bei Märklin nicht einstellbar

Setup-Adresse

reserviert

Tabelle 2. Program-
miertabelle für den
Lokdekoder-Setup.


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